![]() |
ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Training im Spiegel der Sportwissenschaft (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=21) +--- Thema: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? (/showthread.php?tid=1550) |
RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - RalfM - 13.12.2015 Zitat:Athleten mit mehr Muskeln sollten doch auch einen größeren Vorteil aus der Reaktivität der Muskeln ziehen, (da einfach mehr vorhanden sind), als leichtgewichtige Athleten. Oder Gegenteil: sind mehr Muskeln im Weg, die mitgenommen werden müssen. RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Gertrud - 13.12.2015 (12.12.2015, 23:41)hkrueger schrieb: Zunächst einmal glaube ich, dass alle 100m Läufer der Weltklasse viel mehr Kraft haben, als sie während eines Laufes gezielt einsetzen können. Das liegt meines Erachtens daran, dass zuviel Wert auf die Kraft gelegt wird (wie auch hier im Forum) und die Bedeutung der Sehnen, Bänder, Bindegewebe außer Acht gelassen. Es ist die Geschmeidigkeit, das Zusammenspiel der Bewegungen, die Härte der Sehnen/Bänder oder auch die Stiffness der Muskeln. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Das ist mein Reden seit langem. Ich nenne mein System (noch eine Abkürzung ![]() ![]() Zudem kommt es noch zu einer Dysbalance der intramuskulären Anteile, wenn man "unnütze" Muskelanteile mitschleppt, was Verletzungen sicherlich provoziert, weil sie nicht den disziplinären Erfordernissen standhalten. Ich habe mir z. B. ein Bild eines deutschen Spitzenstabhochspringers im Sprint herausgeprintet, das eindeutig auf eine Schwäche eines ganz bestimmten Muskelanteiles im Sprintzyklus hindeutet und verletzungsträchtig ist. Das muss dann natürlich in Übungen verbessert werden. Ich sammele unentwegt derartige "Beweise", um meine Denkweise zu untermauern. Unsere leichtathletischen Systeme arbeiten im Erfolg wesentlich auf Zug und werden aber mehr auf Druck trainiert. Das ist die Crux. Gertrud RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - gera - 13.12.2015 ich möchte hier die Ausführungen von Gertrud nicht wiederholen. Aber wenn das trainieren der für den Sprint unnützen Muskelanteile nicht vorangetrieben wird, erhöht sich automatisch das von mir am Anfang des Theams angesprochene Kraft / Lastverhältnis = Beschleunigung der gesamten Körpermasse RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - decathlonitis - 13.12.2015 (13.12.2015, 10:51)gera schrieb: Aber wenn das trainieren der für den Sprint unnützen Muskelanteile nicht vorangetrieben wird, erhöht sich automatisch das von mir am Anfang des Theams angesprochene Kraft / Lastverhältnis = Beschleunigung der gesamten Körpermasse Gera, dieser Satz erschließt sich mir nicht und damit die Bitte um Erklärung. Verstanden habe ich Deinen Ansatz so, dass kleinere und vor allem leichtere Athleten mit speziell trainierter Muskelkraft, der neue erfolgreiche Sprintertyp werden könnte. Mag sein, wenn sie das T-Mittel finden, um die Schrittlänge bei ihrer hohen Frequenz weiter zu steigern. RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - gera - 13.12.2015 ich verstand Gertrud so , dass nicht alle antrainierten Muskeln auch für den Sprint relevant sind. Dem wollte ich zustimmen und meinte , das dann zwar die Muskelmasse kleiner sein kann = weniger Gewicht , aber die gleiche Kraft da ist, also mehr Beschleunigung, besseres Kraft/Lastverhältnis. RE: Ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Hellmuth K l i m m e r - 13.12.2015 Ich sehe jeden Tag den "neuen Sprintertyp" in meinem Park. Es ist der "Apollo von Belvedere" Hier ein Foto von ihm -----> ---> l a n g e Beine! ---> kein Fett! ---> Sandalen (die Vorform der Spikes!) an den Füßen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - decathlonitis - 13.12.2015 (13.12.2015, 10:19)Gertrud schrieb:(12.12.2015, 23:41)hkrueger schrieb: Zunächst einmal glaube ich, dass alle 100m Läufer der Weltklasse viel mehr Kraft haben, als sie während eines Laufes gezielt einsetzen können. Das liegt meines Erachtens daran, dass zuviel Wert auf die Kraft gelegt wird (wie auch hier im Forum) und die Bedeutung der Sehnen, Bänder, Bindegewebe außer Acht gelassen. Es ist die Geschmeidigkeit, das Zusammenspiel der Bewegungen, die Härte der Sehnen/Bänder oder auch die Stiffness der Muskeln. GS-Lanastrex = Gertrud Schäfer Leichtathletik anatomical structural exercises Gertrud, als Fachbuch heraus gegeben, mit diesem Titel, das kann der Renner der Saison werden. Darauf haben viele Leichtathleten lange gewarte. Mach et! Muskulatur antrainieren Über Geräte, Maschinen, um Kraft aufzubauen, schon gar nicht isoliert, dass kann es allein nicht sein. Ich habe hier noch einen Link eingestellt, der etliche Übungen zeigt, wo mit Druck/Zugvarianten in funktionaler Weise (oft Ganzkörperlich; über mehrere Gelenke; in M-Schlingen!) allein die Athletik eminent verbessert werden kann. https://www.youtube.com/watch?v=UEUCQRkiKbU Hellmuth, sieht aus, als hätte eure Parkstatue einen ausgeprägten muskulus iliopsoas. Es ist doch schön, wenn Du dort in von Menschenhand geformter Natur und Kultur, beim Joggen deine Studien treiben kannst. Grüzi RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Hellmuth K l i m m e r - 13.12.2015 (13.12.2015, 19:27)decathlonitis schrieb: Hellmuth, Musste tatsächlich erst mal in TITTELs "Sportanatomie" nachschauen. ---> M. iliopsoas. Finde aber, den Beuger des Hüftgelenks sieht man auf meinem Bild nicht so deutlich. Andere männliche Attribute dagegen gut. ![]() H. Klimmer / sen. P.S.: Die gezeigten Übungen des jungen Amerikaners (s. dein Link!) aber sind einsame Klasse; sie zeigen, was man alles so ziemlich ohne Geräte machen kann - und erinnern uns, was wir früher (fast!) auch konnten. ![]() RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Gertrud - 14.12.2015 (13.12.2015, 22:38)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Musste tatsächlich erst mal in TITTELs "Sportanatomie" nachschauen. ---> M. iliopsoas. Das nur mal so nebenbei: In unserer Ausbildildung war die Bezeichnung m. iliopsoas als einer der Hüftbeuger ganz geläufig, weniger die deutschen Namen. Mit den anderen männlichen Attributen kann man aber nicht unbedingt schnell sprinten. ![]() Gertrud RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - lor-olli - 14.12.2015 Die von H. Klimmer verlinkte Statue gehorcht dem griechischem Ideal das entspricht aber nicht mehr unserem heutigen. Die griechischen Statuen weisen ein paar prägnante Proportionsmerkmale auf, die sich z.B. durch hartes körperliches Training nicht erreichen lassen (der eher quadratische und flache Brustkorb verträgt sich nicht mit schwerer Hebearbeit, dann wird er nämlich V-förmig, die Hüften auf Höhe der Gelenke sind medizinisch gesehen zu schmal und zu instabil - reicht eher für den Laufsteg als für Leistung) Also: Posen, passt dann aber wieder in unsere Zeit ![]() Mehr dazu hier > http://themanthemyth.com/becoming-greek-god/ (inkl. Trainingsanleitungen! Aber nicht für Sprinter…) In der Summe könnte man zu Gera's schlanken Sprintern vielleicht resümieren: die Ausgangslage des Athleten ist der Körper, die Anlage und das Vorhandensein von Muskeln sind gegeben. Es ginge also darum einen Weg zu finden das Training so präzise zu gestalten, das die Qualität der Muskeln im Verhältnis zu ihrer Masse ein Optimum erreicht. Mit Qualität meine ich das Verhältnis / die Masse der Muskelfasertypen zu einander genau zu dosieren (ihre Anzahl lässt sich nur minimal verändern, anders jedoch ihr Massenverhältnis zueinander), sie stark zu machen ohne unnötige Verdickung / Umfang und unter gezielter Vernachlässigung der nicht so stark am Sprint beteiligten Muskulatur (zum Glück sind das nicht so viele, dass der Körper völlig "schräg" aussehen würde). Theoretisch… ob sich das praktisch, durch reine Trainingsarbeit und Lebensführung (Ernährung) erzielen ließe? Und würde der Sprinter dann wirklich so viel anders aussehen als ein Usain Bolt? Das auch ohne Doping einiges an Manipulation möglich zeigt sich in einem Bild von John Grimek, aus der Zeit vor den Stereoiden… > http://themanthemyth.com/my-old-school-bodybuilding-routine/ Nach griechischem Schönheitsideal allerdings durchgefallen ![]() Vielleicht müssten wir noch früher ansetzen, die Epigenetik neigt dazu eine Generation zu überspringen. (Mangelernährung in der Kindheit oder der Schwangerschaft, zeigt sich besonders wieder mit Folgen in der Enkelgeneration, genau wie z.B. die Größe über Generationen durch eine ausgewogene und eiweiß-/ proteinreiche Ernährung ohne viel Fett und Zucker entwickelt) Also beim Weihnachtsfest schon an die Enkel denken ![]() ![]() |