Leichtathletikforum.com
EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Archiv (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Forum: Großereignisse (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=19)
+---- Forum: EM 2014 Zürich (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=17)
+---- Thema: EM Zürich - Tag 2 (13.08) (/showthread.php?tid=470)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - trackman - 13.08.2014

Man könnte auch trefflich über Windmessungen diskutieren. Wie genau sind sie und gibt's da nicht auch mal fehlerhafte Messungen und bemerkt man diese überhaupt? Windmessungen sind ja nicht ganz unwichtig für die Anerkennung von Rekorden, PB und SB ... Cool


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Gertrud - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:21)dominikk85 schrieb:
(13.08.2014, 22:06)Gertrud schrieb: Der fünfte Platz von Jakubczyk ist gut, wobei mir auch sein Finish gefallen hat. Allerdings war sein Fazit bei Nobert König defizitär: „Wir können auch außerhalb von Ulm gut sprinten!“ Es geht lediglich um die Zeiten, und die liegen nun auch in Zürich Mann gegen Mann um runde zwei Zehntel hinter den Fabelzeiten auf deutschem Boden wenigstens zurück. „Butter bei die Fische“ gibt´s erst richtig bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Spiegel in den Einzelsprints. Ich wende mich gegen „Schönfärberei“!!! Ich schmälere seine Verbesserung nicht und glaube, dass er auch in absehbarer Zukunft unter 10,20 mit neuester Startkontrolle und internationalen Windmessungen bleiben kann. Man sollte sich auch als Athlet dazu durchringen, ganz emotionslos und objektiv die Zeiten zu beurteilen.

Welche Firma hat eigentlich die Weitsprungmessungen vorgenommen? Das war die absolute Katastrophe.

Gertrud
Bei den Zeiten muss man aber auch die bedingungen berücksichtigen. Die anderen waren ja auch nicht so schnell, ich glaube bei 1,5 metern von hinten und trockenen 25°C wäre da eine Zeit von knapp über 10.10 für Jacubczyk dringewesen.

die Leistung von LJ war schon gut, die von Reus dagegen eine katastrophe.

Jakubczyk war für europäische Verhältnisse gut. Das kann und will keine/r bestreiten. Er bleibt bisher die Ausnahme! Es ist eben wichtig, dass deutsche Sprinter lernen, auch auf europäischem Boden bei eben nicht immer den Bedingungen von Weinheim, und ... gegen internationale Konkurrenz zu sprinten. Es darf auch Kingston sein. Wink Man kann einfach nicht die traumhaften Bedingungen als Normalmaß der Zeiten sehen, sondern muss dann eben immer zwei Zehntel sofort einrechnen. Das bestätigt sich immer wieder. Man sollte sich nicht in die Tasche lügen und so tun, als wenn Reus 10,01 etwa immer regulär abrufen kann. Das kann er eben nicht, und das hat nichts mit Verkrampfung zu tun. Er ist unter den normalen Bedingungen dazu (noch) nicht fähig. 

Gertrud


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - hkrueger - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:13)Delta schrieb: Die Abweichung liegt im Fussball bei 1.5 cm. LA ist eher wie Tennis 
Hawk Eye. Situationen wo es eng wird passieren viel häufiger in der LA.

Wer sagt, dass die Abweichung bei 1,5 cm liegt? Vermutlich der Hersteller der Torlinientechnik. Es ist ja relativ einfach eine bewegte Grafik einzublenden und darin zu behaupten der Ball sei im Tor oder nicht im Tor! Ob das tatsächlich stimmt, kann im Nachhinein keiner mehr prüfen.

In der Leichtathletik ist das doch ganz anders. Hier gibts beim Weitsprung einen Abdruck, den man auch 14 Tage später noch messen kann (, sofern der Sand nicht glatt gezogen wurde)


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - dht - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:28)trackman schrieb: Man könnte auch trefflich über Windmessungen diskutieren. Wie genau sind sie und gibt's da nicht auch mal fehlerhafte Messungen und bemerkt man diese überhaupt? Windmessungen sind ja nicht ganz unwichtig für die Anerkennung von Rekorden, PB und SB ... Cool

Hab mal nen Ausschnitt einer (japanischen?) Studie zu dem Thema gelesen. Dort wurde von Abweichungen +/- 0.9 m/s gesprochen, die Studie war allerdings auch schon etwas älter.

Aus eigener Erfahrung hab ich hin und wieder schon merkwürdige Ergebnisse gehabt. 

z.B. Vorlauf 100m -0.5m/s, Endlauf mit 6 Athleten die bereits im gleichen Vorlauf waren bei +0.8m/s.
Alle im Bereich von ca. 1/10s langsamer trotz ansonsten gleicher Bedingungen.

Oftmals ist der Fehler aber auch nicht am Messsystem selbst zu suchen, sondern an der Bedienung.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - longbottom - 13.08.2014

Man kann Reus ja berechtigterweise kritisieren, aber man muss auch zugestehen, dass er sich sehr wohl nicht selten der internationalen Konkurrenz gestellt hat. Deutlich öfters jedenfalls als Jacubczyk. Daran lags also nicht unbedingt.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Prometheus2000 - 13.08.2014

Bei Rekorden muss mit einem Stahlmaßband nachgemessen werden. Kommen automatische Verfahren wie Videoweitenmessung und dieses Triangularverfahren mit dem Prisma zum Einsatz, müssen vorher und nachher Probemessungen mit einem Stahlmaßband gemacht werden, um sicherzustellen, dass das System funktioniert. Das wird protokolliert. 
Eigentlich funktionieren diese System gut, wenn man den Nullpunkt richtig steckt. 

Ich kann im Moment noch nicht erklären, welchen Fehler man in Zürich gemacht hat, aber da kam wohl das System mit dem Prisma zum Einsatz. 

Im übrigen erfolgt in Deutschland die Weitenmessung von der Firma Trimble. 

Meiner Meinung nach gehört der Schiri oder ATO im Zürich-See versenkt, er hat seinen Job verfehlt. Man hätte wenn sofort nachmessen müssen bzw. das Ergebnis korrigieren müssen, das ist eine Sache von wenigen Minuten. Dazu muss man dann den Wettkampf unterbrechen. Aber ich kann nicht nach vor dem 6. Versuch die Weite des 1. Versuches so dermaßen nach unten korrigieren. Hätte man die Weite sofort nach unten korrigiert, wäre der Wettkampf wohl anders verlaufen. Es gibt auch so etwas wie eine Tatsachen-Entscheidung. Vielleicht hätte sich Bauschke dann noch mal etwas mehr angestrengt und hätte mit Wut im Bauch eine bessere Weite hingelegt. So führe ich aber den kompletten Wettkampf ad absurdum. Das was da abgelaufen ist, war ein Skandal. 
Was mich ärgert, dass anscheinend die Schweden Protest eingelegt haben. Die Schwedin rangiert mit 6,39 m auf dem 8. Platz und hatte mit der Entscheidung um Medaillen nichts zu tun. 


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - runny - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:26)Astra schrieb: Wenn die Methode um 1 - 2 cm ungenau ist, woher weis ich dann, ob Klishina wirklich vor Mihambo war?
Oder gab es da einen zusätzlichen Schönheitspunkt?
Genauso zwischen Moguenara und Jarder - bei 1 cm Unterschied könnte es genauso falsch sein.

Ich gehe fest davon aus, dass diese Systeme genauer arbeiten, dass wäre ja eine Farce wenn sie bei so einer Ungenauigkeit zum Einsatz kommen.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - Robb - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:38)Prometheus2000 schrieb: Wettkampf ad absurdum. Das was da abgelaufen ist, war ein Skandal. 
Was mich ärgert, dass anscheinend die Schweden Protest eingelegt haben. Die Schwedin rangiert mit 6,39 m auf dem 8. Platz und hatte mit der Entscheidung um Medaillen nichts zu tun. 
Die haben aber schon während des Wettkampfs Protest eingelegt und da hätte sich die Schwedin noch verbessern können.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - dht - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:38)Prometheus2000 schrieb: Was mich ärgert, dass anscheinend die Schweden Protest eingelegt haben. Die Schwedin rangiert mit 6,39 m auf dem 8. Platz und hatte mit der Entscheidung um Medaillen nichts zu tun. 

Auch wenn ich deinem restlichen Post zustimme, den Teil kann ich nicht ganz nachvollziehen. 
Zwar hatte die Schwedin im Endeffekt keinen Vorteil, aber sportlich und moralisch gesehen war der Protest vollkommen richtig. Wenn ein solch grober Fehler erkannt wird, dann gehört das m.M.n. gemeldet. Egal von wem. 

Wie das Ganze letztlich abgelaufen ist, das war ein Skandal. Da kann ich nur zustimmen.


RE: EM Zürich - Tag 2 (13.08) - mic.now - 13.08.2014

Was für ein Messskandal.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass die Siegesweite von Leseur falsch gemessen wurde. Hab das gerade nochmal im Fernsehen angeschaut. Sie sprang doch über (für meine Begriffe sichtbar drüber) die "graue" 7 m Linie (oder zumindest auf die Linie) und sowas von deutlich über die virtuelle "Goldlinie" von 6,81 m - nicht nur 4 cm (ein Abdruck der Haarpracht war auch nicht sichtbar). Für mich waren das 6,99-7,04 m. Davon bin ich felsenfest überzeugt.