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Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen (/showthread.php?tid=685) |
RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - Gertrud - 21.12.2014 (21.12.2014, 15:58)runny schrieb: Details fände ich spannend und wie kann man eine solche Schwachstelle kompensieren? Es gibt dann noch so Mischformen, die wiederum anders behandelt werden sollten. Die Kombination mit Hypermobilität und hallux valgus und Neuralgien ist auch nicht so selten, so dass man sehr differenziert vorgehen muss. Oft muss man Teile einfach unterlagern. Man kann sich vorstellen, dass sich Ermüdungsbrüche bei dieser Art von Fehlbelastung auch sehr schnell einschleichen. Meine Art ist es als Trainerin, dass ich mich in der Hinsicht nicht aus der Verantwortung stehle, sondern angehe. Gertrud RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - runny - 21.12.2014 (21.12.2014, 16:31)Gertrud schrieb:(21.12.2014, 15:58)runny schrieb: Details fände ich spannend und wie kann man eine solche Schwachstelle kompensieren? Okay, und wieso ist jetzt der längere zweite Zeh eine Schwachstelle, bzw. was ist der ausfallende Stoßdämpfer wenn der zweite Zeh länger ist? RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - Gertrud - 21.12.2014 (21.12.2014, 19:40)runny schrieb: Okay, und wieso ist jetzt der längere zweite Zeh eine Schwachstelle, bzw. was ist der ausfallende Stoßdämpfer wenn der zweite Zeh länger ist? Das erste Metatarsale ist wesentlich kürzer und entfernt vom Boden, so dass das zweite Metatarsale der volle Stoß trifft, wobei es dann an der Verbindung vom zweiten Metatarsale zum Cuneiforme durch Zug am plantaren Nerven Irritationen zu anderen Regionen über nervale Verbindungen gibt und Neurome bildet, was enorm schmerzhaft ist, weil der Zwischenraum meist mit dieser Schwellung vollgepfropft ist. Zudem kann eine ausgeprägte Pronation die Folge sein, weil das Längsgewölbe innen kollabiert. Es besteht sehr oft ein Schmerzpunkt auch im Bereich des Überganges vom 2. Metatarsale zum Cuneiforme, weil das Metatarsale hier fast eingekeilt ist, während das erste Metatarsale sehr oft hypermobil aufgrund seiner Lage an der Peripherie ist. Grund für diese Probleme ist primär das ererbte Mitbringsel des kurzen 1. Metatarsale. Wenn dann noch ungünstige Schuhe dazukommen, ist das Dilemma perfekt. Unsere Topsportlerinnen sollten den Schneid haben, sich auch bei Festivitäten nicht in high heels zu zwängen. Wir müssten in der Leichtathletik dahin kommen, aus der Reparaturmedizin in die gute Prophylaxe für Athleten und Athletinnen zu kommen. Ich habe bereits eine Menge von Beweisen aus dem nationalen und internationalen Lager gesammelt und mit deren verletzungsträchtigen Übungen nach dem Motto untermauert, wie man´s nicht machen sollte. Die OP-Statistik der deutschen Protagonisten spricht leider eine andere Sprache. Ich klage nicht an, ich bin der festen Überzeugung, dass man viele Fälle durch besseres Wissen hätte vermeiden können. Es gehört eben auch zu vernünftigen Führungen, diese Dinge zu orten und auch die Athleten vernünftig zu kanalisieren. Gertrud RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - decathlonitis - 21.12.2014 (21.12.2014, 15:58)runny schrieb:(21.12.2014, 14:55)Gertrud schrieb:(21.12.2014, 11:06)Halloo schrieb: ----bei wem setzen Sie ihre neu erworbenen theoretischen Erkenntnisse in der Praxis um, und welche Erkennnisse liegen ihnen aus ihrer "neuen Praxis" vor?? Prophilaktisch sollte man womöglich für jeden Menschen einen Fußpass einführen, um schon rechtzeitig im Jugenalter vorbeugend zu reagieren und um dem entsprechend die sportliche Laufbahn anzusteuern. Man spricht ja anatomisch zunächst physiologisch von 3 Grundtypen nach der Zehenform, nämlich dem griechischen, dem römischen und dem ägyptischen Fußtyp. Dann die Einteilung nach der Fußgestalt: germanische, baltische, angelsächsische und romanische Fußgestalt. Hier ist sicherlich weitere Forschungsarbeit gefragt, die für den entsprechenden Fußtyp die entsprechende Sportart, Disziplin, ja sogar das Berufsbild mit in Betracht zieht. Bei dazugehöriger Hypermobilität z.b. käme Turner, Akrobat, Schlangenmensch in Frage. Nicht für jeden kommt dann wohl Leistungssport in der LA in Frage. Inzwischen wird dem Fuß und der Zehenform eine weitere Bedeutung zugemessen: siehe hier ![]() Das alles ist natürlich für die Übungsleiter und junge Trainer eine Riesenaufgabe, der sie rein fachlich ncht gewachsen sein können und zeitlich auch nicht. Fortbildung, Weiterbildung ist da unaufhörlich gefragt. Gertrud, Du magst ja gute Filme und schwarze Musik, und um das Ganze nun so kurz vor Weihnachten nicht auf die Spitze zu treiben, empfehle ich zur Entspannung für die Feiertage die DVD: "Schwarze Katze-weißer Kater " und dann noch `nen Song vom erst kürzlich verstorbenen Solomon Burke: "Don`t give on me" oder "Fast train", das gibt Kraft für neue Taten. ![]() Frohe Tage deca RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - Gertrud - 22.12.2014 Zitat:Nicht für jeden kommt dann wohl Leistungssport in der LA in Frage. Das sehe ich etwas anders. Nicht für jeden, der Fußanomalitäten hat, kommt jeder Trainer in Betracht. ![]() Zitat:Inzwischen wird dem Fuß und der Zehenform eine weitere Bedeutung zugemessen: Es kommt halt in vielen Bereichen auf Formen und Größen an. Spaß kurz vor dem Fest muss sein! ![]() Zitat:Das alles ist natürlich für die Übungsleiter und junge Trainer eine Riesenaufgabe, der sie rein fachlich nicht gewachsen sein können und zeitlich auch nicht. Fortbildung, Weiterbildung ist da unaufhörlich gefragt. Sicherlich können diese jungen Menschen, die sich der sportlichen Jugend zur Verfügung stellen, diese Riesenaufgaben nicht allein leisten - einige schon aus pekuniärer Sicht nicht. Ich habe mir allein in diesem Monat 13 Fachbücher in Sportbereichen gekauft. Es steht und fällt mit den richtigen Inhalten bei Fortbildungen. Das heißt aus meiner Sicht, dass man sich von alten, überholten Inhalten verabschieden muss und sollte. In manchen Verbänden kommen - wie sehr oft - derartige Tendenzen meistens 20 Jahre später. Ich würde den Hebel in der Hinsicht an so vielen Stellen ansetzen. Wenn ich heute meine gesammelten Inhalte von schädigenden Übungen mit OP-Folgen in einem Referat präsentieren würde, würde ich an den Grundfesten einiger Erfolgsmenschen rütteln. Ich würde damit den Schutz des "Teams" aus der Sichtweise einiger verletzen. Da man das nicht will, lasse ich sie so weitermachen wie bisher. Deshalb bekomme ich meistens einen dicken Hals, wenn ich auch nur ansatzweise das Wort Team von übergeordneten Verbänden höre. Gegen Teams vor Ort habe ich absolut nichts, auch nichts gegen Kooperation mit Personen in Nischenwissenschaften. Solange Fortbildungen nach dem "Berieselungsmuster" ablaufen und man echte und harte Diskussionen um Inhalte möglichst unterdrückt oder sogar zu vermeiden versucht, gibt es keine "Weiter"bildung im eigentlichen Sinne. Gertrud RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - icheinfachma - 22.12.2014 (22.12.2014, 02:16)Gertrud schrieb:Zitat:Nicht für jeden kommt dann wohl Leistungssport in der LA in Frage. RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - MZPTLK - 22.12.2014 Ich behaupte, dass die meisten orthopädischen Probleme heutzutage der Bewegungsarmut im Kindes-und Jugendalter geschuldet sind. Wie wir alle wissen (sollten), hat es das bis in die siebziger Jahre hinein wenig(er) gegeben. Wenn man sich die vielen Haltungsfehler und -Schäden ansieht, vom Übergewicht mal abgesehen, wundert es einen nicht, dass Übungsleiter in Sportvereinen hinterher 'reparieren' müssen, bevor man zum 'richtigen' Sporttreiben kommen kann. Es ist stark zu vermuten, dass das oft auch Leistungs-und Spitzensportler betrifft. Es fehlt oft einfach die über lange Kindes- und Jugend-Jahre erworbene athletische Grundlage. Und wenn dann Talente mit Plattfüssen oder habituellen Luxationen ohne vernünftige athletische Konditionierung zu schnell ins spezifische Leistungstraining kommen, kann man nur noch beten. RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - T-Willy - 22.12.2014 (22.12.2014, 12:50)MZPTLK schrieb: Ich behaupte, dass die meisten orthopädischen Probleme heutzutage der Bewegungsarmut im Kindes-und Jugendalter geschuldet sind. Hier mal ein Buchtip zum Thema: Daniel Coyle: The Talent-Code Sehr zu empfehlen! Stichwort: Myelinisierung! RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - icheinfachma - 22.12.2014 (22.12.2014, 12:50)MZPTLK schrieb: Wenn man sich die vielen Haltungsfehler und -Schäden ansieht, vom Übergewicht mal abgesehen, wundert es einen nicht, dass Übungsleiter in Sportvereinen hinterher 'reparieren' müssen, bevor man zum 'richtigen' Sporttreiben kommen kann. Wenn sie es denn können bzw. überhaupt erstmal auf die Idee kommen, einen Blick auf die Körperhaltung und Füße der Athleten zu werfen. RE: Verantwortungsvoller Umgang mit orthopädischen Problemfällen - MZPTLK - 22.12.2014 (22.12.2014, 13:46)icheinfachma schrieb:Sorry, aber dann sollten sie sich nicht an Menschen vergreifen und lieber an Autos rumpfuschen.(22.12.2014, 12:50)MZPTLK schrieb: Wenn man sich die vielen Haltungsfehler und -Schäden ansieht, vom Übergewicht mal abgesehen, wundert es einen nicht, dass Übungsleiter in Sportvereinen hinterher 'reparieren' müssen, bevor man zum 'richtigen' Sporttreiben kommen kann.
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