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Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - Druckversion

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RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - Wassergraben - 25.08.2015

(24.08.2015, 16:05)jonas90 schrieb: Die Hahners, die sich schon lange (u.a. gerade deshalb) von Heinig getrennt haben, haben auch Spaß im Leben und sehen die Sache nicht ganz so verkrampft. Trotzdem lief Anna mit 2:26h eine erweitertete Weltklasse-Zeit, während Heinigs Tochter im Marathon nix auf die Kette kriegt und von einer solchen Zeit nur träumen kann.
Katharina hat wohl nicht ganz das Talent von Anna. Wobei die wirklich guten 2:26:44 von Anna nach meiner Einschätzung einem Über-sich-Herauswachsen an diesem Tag unter absoluten Topbedingungen geschuldet sind. Sie hat diese Leistung 2015 in keinem einzigen Rennen auch nur annähernd bestätigt, die 75:14 vor einigen Tagen beim Wörthersee HM waren schwach. Lisa hat verletzungsbedingt seit zwei Jahren keinen Marathon gelaufen und bringt im Grunde auch keine wirklich schnellen Zeiten auf die Strasse. Beide hatten schon Ermüdungsbrüche, aber immer Spaß . . . nun gut.

Mit zunehmender Erfahrung sollten Athleten unabhängiger vom Trainer werden! Aber einige brauchen halt doch den "ansagenden Peitschenschwinger" im Hintergrund, um bei der Stange zu bleiben und ein strukturiertes Training über lange Zeiträume durchzuziehen.


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - jonas - 25.08.2015

(25.08.2015, 07:44)Wassergraben schrieb: Sie hat diese Leistung 2015 in keinem einzigen Rennen auch nur annähernd bestätigt, die 75:14 vor einigen Tagen beim Wörthersee HM waren schwach.
Lisa hat verletzungsbedingt seit zwei Jahren keinen Marathon gelaufen und bringt im Grunde auch keine wirklich schnellen Zeiten auf die Strasse.
Beide hatten schon Ermüdungsbrüche, aber immer Spaß . . . nun gut.

Für die Hahners sind sämtliche Wettkämpfe außer die beiden Marathons im Jahr nur öffentliche Tempodauerläufe und daher nicht wertbar.
Und nach bisher so starken Marathonläufen, darf auch Anna in Wien mal nen etwas schwächeren erwischen. Einen Vollflop hat sie bis jetzt bei keinem ihrer sechs Marathons gelandet.

Lisa hat immerhin schon eine erweiterte europäische Spitzenzeit von 2:30h stehen, mit der sie ebenfalls deutlich schneller als Heinig ist und wenn sie endlich mal verletzungsfrei ist, auch noch deutlich Potential nach oben (bzw. unten).

Katharina Heinig wurde übrigens vor einigen Wochen operiert und befindet sich (so wie der ebenfalls von Heinig trainierte Tesfaye) in einer langen verletzungsbedingten Trainingspause, sodass sie 2015 keinen Marathon bestreiten wird.


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - Halloo - 25.08.2015

Vor einigen Jahren habe ich Herrn Heinig erlebt. Bei einem Trainertreffen - anwesend waren auch Verbandstrainer - sollten alle Anwesenden aus ihrem Trainingsalltag berichten. Ich gab an, dass wir nicht nur leistungssportlich trainieren lassen, sondern auch im jungen Nachwuchsbereich aktiv sind - und dass wir in diesen Gruppen nicht zwischen gut und weniger gut unterscheiden. Herr Heinig gab zu bedenken, dass die weniger Talentierten den Trainingsbetrieb belasten, und man sich von diesen Kindern trennen sollte - und wenn diese nicht aufgefangen würden halt keine LA mehr betreiben sollten.  Ich widersprach und gab zu bedenken, dass eine Spitze sich immer durch eine breite Basis entwickelt, und sich wahre Talente häufig erst später (Pub) zeigen. Dieses Argument wischte er fort. Lieber bereits im jungen Alter knallhart aussortieren.
Ich komme nicht von der Langlaufszene, und will auch nicht über Langlauf diskutieren, aber diese Einstellung kann ich nicht nachvollziehen. Wenn alle so denken, gibt es bald überhaupt keine LA mehr. Thumb_down


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - lor-olli - 25.08.2015

Die Meinung eines Heinig ist, meiner Meinung nach, entwicklungsblind. Er möchte, dass sich die Top-Trainer voll und nur um die Top-Athleten kümmern, um die "Anderen" sollen sich Andere kümmern… Wenn aber alle Trainer so denken, wer führt dann Heinig die Talente zu? Im Nachwuchsbereich gibt es in D. recht viele "früh Verbrannte", gerade unter den Mädchen! Sollte es nicht insbesondere im Hinblick auf die Leistung im Erwachsenenalter klüger sein, die Talente vorsichtig aufzubauen (auch mal weniger trainieren lassen!)? Oder haben wir Heinig nur falsch verstanden? Cool oder Huh ?


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - Atanvarno - 25.08.2015

Ich verweise nochmal auf diesen Artikel
Viele Sorgen um das Knie von Homiyu Tesfaye

Auch Musterschüler Tesfaye scheint nicht mehr uneingeschränkt glücklich mit Heinigs Maxime der totalen Konzentration auf den Sport zu sein.


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - jonas - 27.08.2015

Kaum gewinnt GFK WM-Silber wirds wieder ruhiger um die Kritik an W. Heinig Smile


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - Atanvarno - 27.08.2015

Ist doch eigentlich alles gesagt.

Gesas Erfolg ändert nichts an meiner hier geäußerten und von einigen geteilten Meinung. Was für sie funktioniert und Erfolg bringt, kann für andere Athleten schlecht sein.

Ich glaube auch nicht, dass jetzt plötzlich Massen von Eltern ihre Kinder zu Heinig bringen, damit er sie trainiert. Wir sind ja nicht beim Tennis Big Grin


@jonas90
Du möchtest vielleicht noch eine Farbkorrektur vornehmen


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - jonas - 28.08.2015

Bronze Smile


[geteilt] Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Delta - 28.08.2015

Grundsätzlich ist es der Job des Trainers sein Projekt zu definieren. Spitzentrainer sollten nicht mehr als 5 Athleten trainieren. Davon 1-2 U-23. Wenn ein Trainer keinen Nachwuchs trainieren will - ist das eben seine Projektdefinition. Hat der Trainer dann mit seiner Spitze Erfolg werden alle glücklich.
Im Falle von Heinig ist das eben so. 
Hätte Trainer Heinig keinen Erfolg würde er nicht beschäftigt werden vom DLV denke ich jedenfalls.
Der Trainer ist der Steuermann jeder Trainingsgruppe - daran müssen sich alle halten. Ob das bequem ist oder nicht. Wer sich nicht daran hält fliegt, selten mit mehr als 2 Verwarnungen.


RE: Autoritärer Führungsstil von Trainern (Beispiel W. Heinig) - Atanvarno - 28.08.2015

Wenn der Bundestrainer Heinig meint seine Projektrichtlinien auf Athleten anwenden zu können, die nicht zu seinem Projekt gehören, dann läuft etwas falsch.
Denn im Bundeskader zu sein, bedeutet meiner Meinung nach nicht, sich dem Projektteam Heinig angeschlossen zu haben.