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RE: Triathlon - mariusfast - 29.10.2024

@Dominik Nein ich bin kein guter Schwimmer und dann macht es auch im Amateurbereich keinen Spaß. Bezogen auf den Profibereich: Die meisten guten männlichen Triathlen kommen übrigens vom Schwimmen und dann kommt Laufen. Radfahren kann man noch am ehesten trainieren, eine gute Schwimmtechnik ist am einfachsten in jungen Jahren zu erlernen. Ausnahmen gibt es natürlich immer. Eine Laura Phillip hat erst mit Anfang 20 damit angefangen. Man sieht ja, dass schlechte Schwimmer, insbesondere nach mit einem schlechten Take Out Speed, wie Sanders oder Hentschel keine Chance mehr haben das aufzuholen, so wie es noch zu Kienle Zeiten möglich war.

Ich bin auch nicht der "Wattbolzer". Rennradfahren und insbesondere beim Zeitfahren muss man ja vor allem einen Widerstand treten können. Das ist für mich unvorstellbar, wie das so leichten Athleten wie Lange oder auch Hentschel gelingt. Mit dem Mountainbike einen Berg hoch zu fahren(Frequenz) ist eine komplett andere GEschichte und m.E. ähnlich einerer Laufbelastung. Ich fahre nur alternativ zu Hause sehr viel Spinning (mehr Frequenz), weshalb sehr viel Zeit für Podcasts/Youtube ist. Da gibt es im Triathlonbereich sehr viel. 

Zudem gibt es im Triathlonbereich sehr viel Trainingsvideos von Sportmediziner, die das auf Youtube veröffentlichen. Ist natürlich auch sehr interessant für den Laufbereich.

Zu Fueling: Ich denke Blummenfelt konnte nicht im Ansatz seine Leistung abliefern, weil er nichtmehr die nötige Energie hatte. Sonst gab es meines Wissens keine weiteren Probleme, die er bekannt gab. In Frankfurt hat er ja zu einem viel späteren Verlauf des Rennens erbrochen.  Wenn das so sein sollte, zeigt dies für mich eindeutig, dass Fueling einen Hauptanteil der Entwicklung der letzten Jahre ausmacht.


RE: Triathlon - Oliver - 29.10.2024

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Einzelzeiten von Patrick Lange verglichen:
2017: 48:44  - 4:28:53 - 2:39:59 = 8:01:39
2024: 47:09  - 4:06:22 - 2:37,34 = 7:35:53

Beim Ironman in Frankfurt hat Lange in einem Interview erzählt, dass er viel ins Schwimmtraining investiert hat. Daher ist die Leistungsverbesserung hier erklärbar. Den Marathon ist er nur unwesenlich schneller gelaufen und kann auf die Carbonschuhe zurückgeführt werden. Den großen Leistungssprung gab es beim Radfahren. 20 Minuten Verbesserung alleine durch eine bessere Aerodynamik zurückzuführen ist mir hier zu wenig. Könnte mir vorstellen, dass es beim Fahrradreifen Fortschritte gegeben hat.

Bezüglich der Marathonzeiten ragt Anne Haug heraus. Bei ihren Sieg in Roth ist sie den Marathon in 2:38:52 gelaufen. 2016 ist sie zum Spaß mal den Frankfurt Marathon mitgelaufen und kam nach 2:36:13 ins Ziel.


RE: Triathlon - S_J - 29.10.2024

Beim Radfahren, das ja mehr als die Hälfte der Zeit ausmacht, müsste ja auch das Fueling den größten Effekt haben. 

Ich würde außerdem, wie auch bei den Schuhen, nicht unterschätzen, dass sich diese Effekte im Training kumulieren.


RE: Triathlon - mariusfast - 29.10.2024

Es gibt die Info dass Ditlev 180g pro Stunde auf dem Fahrrad und dann 100-120 beim Laufen zu sich nahm.


RE: Triathlon - mariusfast - 03.11.2024

IM Pushing Limit Podcast (Triathlonpodcast ehemaliger Triathlonprofi und gegenwärtiger Coach Nils Goerke, u.a. mit Triathlonprofi Frederik Funk) wurden die Einzelsplits analysiert.

Hier der Vergleich der Zeiten von Patrick Langes Sieg 2018 mit damaligen Streckenrekord (7:52:39) mit 2024 (7:35:53).

3:36 min schnelleres Schwimmen: 50:36 zu 47 Min (dieses Jahr waren laut Goerke extrem gute Bedingungen, der Streckenrekord der Einzeldisziplin wurde dieses Jahr von einem Amateur aufgestellt mit einer Zeit um 45 Minuten.

-Laufen 2018: 2:41   2024: 2.37 (4 Minuten). Allerdings 2018 ohne Superschuhe. Bei einem wie Patrick, der eine perfekte Lauftecknik habe, würden die Schuhe laut Goerke jedoch weniger bringen, wie bei einem der eine schlechte Lauftechnik hat. "Je schlechter die Lauftechnik, desto mehr profitiere man davon, weil die Ferse hochgeschossen wird" (das habe ich auch schon anders gehört).

-Aber der große Batzen war das Radfahren. 2018: 4:16 (da ist Cameron Wurf Streckenrekord mit 4:09 h gefahren. Cameron Wurf galt nicht nur als der Überbiker schlechthin, sondern er ist Radprofi und ein Typ, der in der GEsamtwertung nichts reißen kann, weshalb es sein Hauptziel war immer Streckenrekorde in der E inzeldisziplin Radfahren aufzustellen, die natürlich nur zählen wenn man den Ironman finisht.      2024 hatte Patrick Lange knapp über 4 Stunden. Laidlow fuhr dieses Jahr zum ersten Mal unter 4 Stunden, eine Zeit, die noch vor ein paar Jahren utopisch schien.
Alle im Podcast sind sich einig, die Hauptentwicklung der letzten 6 Jahre sei einfach auf dem Rad passiert. Zitat Goerke: "Wenn man sieht, wie die Technik, was da einfach abgegangen ist, Fred (Frederik Funk) du weißt auch wie sich die Geschwindigkeiten entwickelt haben, gerade auch im Verhältnis zur Wattleistung, vor 10 bis 15 Jahren ist man nicht viel weniger Watt gefahren. Es ist halt einfach so viel passiert beim Radmaterial". Weiterhin fiel ihnen auf wie extrem gut bspw. Sam Laidlow dieses Jahr auf dem Rad saß udn die Position super halten konnte.
Auf den im Forum erläuterten Aspekt mit den deutlich größeren Gruppen wie damals und dem daraus resultierenden Windschatten wurde ebenfalls eingegangen. Die 12 Meter Windschatten seien nichtmehr zeitgemäß, angesichts dessen und auch der höheren Geschwindigkeiten, die jetzt gefahren werden (wenn schneller gefahren wird, profitiert man ja auch mehr vom Windschatten). Daher wurde auf 20 Meter plädiert. Es gäbe ja jetzt auch eine neue Technik mit rot aufblinkenden Licht des vorderen Fahrers, wenn hinterer Fahrer zu sehr auffährt. Dies führe laut Funkt aber auch eher dazu, dass die Mehrheit der Fahrer noch dichter ranfahren, weil sie merken, wie wenig eigentlich 12 Meter. Dass Strafen nicht verhängt wurden, obwohl oftmals das Licht blinkte ist ein Thema, welches ebenfalls heiß diskutiert wurde, bei dem ich jetzt nicht wirklich mitkam, was dafür die Hintergründe waren und warum es nicht umsetzbar ist. Habe nur mitgenommen: IN manchen Sitationen sei es unvermeidbar und es benötigt weiterhin das Fingerspitzengefühl der Kampfrichter ein verhältnismäßigkeitsprinzip zu berücksichtigen, was immernoch nicht wirklich perfekt gelang.

bisschen Off-Topic: Es wurde sich noch über das ZDF Kamerateam beschwert. Wo kämen wir hin, wenn jedes Land ihr eigenes Kamerateam als Motoradbegleitung haben können. Insbesondere, die Athleten, die hinter Patrick Lange fuhren hätten davon extrem profitiert, weil das Team 180 KM lang hinter Patrick fuhr.


RE: Triathlon - mariusfast - 03.11.2024

Zu den Radzeiten ist auch zu sagen, dass alle , die Tempo gemacht haben, wovon auch Lange profitiert hat, nicht annähernd eine solide Laufleistung hinbekamen, weil sie sich durch zu schnelles Radfahren übernommen haben. Also Es hat halt auch für Lange einfach alles funktioniert was funktionieren kann.


RE: Triathlon - mariusfast - 03.11.2024

(03.11.2024, 09:00)mariusfast schrieb: IM Pushing Limit Podcast (Triathlonpodcast ehemaliger Triathlonprofi und gegenwärtiger Coach Nils Goerke, u.a. mit Triathlonprofi Frederik Funk) wurden die Einzelsplits analysiert.

Hier der Vergleich der Zeiten von Patrick Langes Sieg 2018 mit damaligen Streckenrekord (7:52:39) mit 2024 (7:35:53).

3:36 min schnelleres Schwimmen: 50:36 zu 47 Min (dieses Jahr waren laut Goerke extrem gute Bedingungen, der Streckenrekord der Einzeldisziplin wurde dieses Jahr von einem Amateur aufgestellt mit einer Zeit um 45 Minuten.

-Laufen 2018: 2:41   2024: 2.37 (4 Minuten). Allerdings 2018 ohne Superschuhe. Bei einem wie Patrick, der eine perfekte Lauftecknik habe, würden die Schuhe laut Goerke jedoch weniger bringen, wie bei einem der eine schlechte Lauftechnik hat. "Je schlechter die Lauftechnik, desto mehr profitiere man davon, weil die Ferse hochgeschossen wird" (das habe ich auch schon anders gehört).

-Aber der große Batzen war das Radfahren. 2018: 4:16 (da ist Cameron Wurf Streckenrekord mit 4:09 h gefahren. Cameron Wurf galt nicht nur als der Überbiker schlechthin, sondern er ist Radprofi und ein Typ, der in der GEsamtwertung nichts reißen kann, weshalb es sein Hauptziel war immer Streckenrekorde in der E inzeldisziplin Radfahren aufzustellen, die natürlich nur zählen wenn man den Ironman finisht.      2024 hatte Patrick Lange knapp über 4 Stunden. Laidlow fuhr dieses Jahr zum ersten Mal unter 4 Stunden, eine Zeit, die noch vor ein paar Jahren utopisch schien.
Alle im Podcast sind sich einig, die Hauptentwicklung der letzten 6 Jahre sei einfach auf dem Rad passiert. Zitat Goerke: "Wenn man sieht, wie die Technik, was da einfach abgegangen ist, Fred (Frederik Funk) du weißt auch wie sich die Geschwindigkeiten entwickelt haben, gerade auch im Verhältnis zur Wattleistung, vor 10 bis 15 Jahren ist man nicht viel weniger Watt gefahren. Es ist halt einfach so viel passiert beim Radmaterial". Weiterhin fiel ihnen auf wie extrem gut bspw. Sam Laidlow dieses Jahr auf dem Rad saß udn die Position super halten konnte.
Auf den im Forum erläuterten Aspekt mit den deutlich größeren Gruppen wie damals und dem daraus resultierenden Windschatten wurde ebenfalls eingegangen. Die 12 Meter Windschatten seien nichtmehr zeitgemäß, angesichts dessen und auch der höheren Geschwindigkeiten, die jetzt gefahren werden (wenn schneller gefahren wird, profitiert man ja auch mehr vom Windschatten). Daher wurde auf 20 Meter plädiert. Es gäbe ja jetzt auch eine neue Technik mit rot aufblinkenden Licht des vorderen Fahrers, wenn hinterer Fahrer zu sehr auffährt. Dies führe laut Funkt aber auch eher dazu, dass die Mehrheit der Fahrer noch dichter ranfahren, weil sie merken, wie wenig eigentlich 12 Meter. Dass Strafen nicht verhängt wurden, obwohl oftmals das Licht blinkte ist ein Thema, welches ebenfalls heiß diskutiert wurde, bei dem ich jetzt nicht wirklich mitkam, was dafür die Hintergründe waren und warum es nicht umsetzbar ist. Habe nur mitgenommen: IN manchen Sitationen sei es unvermeidbar und es benötigt weiterhin das Fingerspitzengefühl der Kampfrichter ein verhältnismäßigkeitsprinzip zu berücksichtigen, was immernoch nicht wirklich perfekt gelang.

bisschen Off-Topic: Es wurde sich noch über das ZDF Kamerateam beschwert. Wo kämen wir hin, wenn jedes Land ihr eigenes Kamerateam als Motoradbegleitung haben können. Insbesondere, die Athleten, die hinter Patrick Lange fuhren hätten davon extrem profitiert, weil das Team 180 KM lang hinter Patrick fuhr.
Schwimmen: 50:36 zu 47:09 (das war auch das beste Schwimmen was Lange in seiner Karriere absolvierte. Wenige haben ihm zugetraut am Start so schnell zu sein, dass er in die erste Gruppe reinkommt (ähnlich wie beim Rad. Wenn man in einer langsameren Gruppe ist, dann bringt eine gute Form auch nicht viel).

Rad:  4:16:05 zu 4:06:22

Laufen 2:41:31 zu 2:37:34


Die Bedingungen, insbesondere im Schwimmen und Radfahren waren wohl so gut wie nie. Funk verweist jedoch auf ein Zitat eines erfahrenen Agegroupers..  Dieser meinte seit 10 Jahren waren eigentlich für Hawai Verhältnisse keine richtig schlimmen Bedingungen mehr.


RE: Triathlon - Atanvarno - 03.11.2024

(03.11.2024, 09:00)mariusfast schrieb: vor 10 bis 15 Jahren ist man nicht viel weniger Watt gefahren

Lässt sich das über Powermeterdaten verifizieren, oder ist das nur eine Vermutung?


RE: Triathlon - mariusfast - 05.11.2024

Der Kurzdistanztriathlet (olympische Distanz) Morgan Pearson, der u.a. den 2. Rang bei den Olympische Sommerspiele 2024 in Paris in der Disziplin Mixed Relay erzielte sowie unfassbare 1:01:08 beim vergangen Valencia Marathon lief (vorher betrug seine PB 1.01:47), hat angekündigt auf die 70.3 Distanz zu gehen (Mitteldistanz also die Hälfte der Langdistanz/Ironman). Zum Vegleich Richard Ringers PB liegt bei 1:01:09 und in Deutschland liefen bisher nur 3 Athleten schneller (Petros und Eich, Stenzel).

Man mag sich nicht vorstellen wo wir landen, wenn diese 1:01:08 auf ein Langdistanzrennen übertragen werden Big Grin