Leichtathletikforum.com
Leichtathletik im TV - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Leichtathletik im TV (/showthread.php?tid=5905)

Seiten: 1 2 3 4 5


RE: Leichtathletik im TV - Reichtathletik - 21.08.2024

(21.08.2024, 12:36)AndyI schrieb:
(21.08.2024, 11:37)Reichtathletik schrieb:
(21.08.2024, 11:10)frbcrane2 schrieb: Wen interessiert das Competitionranking? Außer DL-Veranstaltern niemand. Für deutsche Fans ist das ISTAF "kilometerweit" vor jedem DL-Meeting, weil man beim ISTAF mehr deutsche Athleten sieht als bei allen DL-Meetings zusammen. Ich sehe lieber Gesa Krause über 2000m Hindernis als zehn Afrikanerinnen über 3000m Hindernis, von denen die Hälfte von anderen Nationen aufgekauft wurden. Und beim ISTAF sieht man wenigstens ab und zu Sprünge und Würfe live.

Das ISTAF ist für mich "Fan Service". Man kann die Deutschen Mal sehen oder vor Ort auch vielleicht treffen. Es ist für mich aber kaum geeignet, "neue" Fans für die Leichtathletik zu generieren. Es ist einfach so unfassbar offensichtlich, dass es um nichts geht – die Saison ist durch, die Felder sind meist so, dass die Platzierung im Vorfeld weitestgehend klar ist. manchmal werden irgendwelche absurden Weltrekorde aufgestellt (2000 m Hindernis Gesa. Ist schön, weiß aber jeder selbst, dass es daran liegt, dass es kaum gelaufen wird und damit direkt wenig wertig).
Ist halt ein "Stadionfest" nicht wirklich ein Wettkampf. 

Was in meinen Augen toll wären wären U20 oder U23-Weltmeisterschaften (oder Europameisterschaften) in Deutschland und der Versuch, diese ins TV zu bekommen. Das gelingt in anderen Sportarten ja auch. Man hätte die Chance, potentielle Starts von Morgen aufzubauen und zudem ist Deutschland hier ja meist auch recht erfolgreich. Damit kann mn dann auch mal Euphorie erzeugen. Und: Es geht um etwas klar nachvollziehbares: WM-Titel.

Absolute Zustimmung. Ist doch nicht richtig, dass das ISTAF "kilometerweit" vor einer DL liegt. Wie Reichtathletik schreibt, dass ISTAF ist ein Stadionfest, ein Fanservice, ganz nett anzuschauen.. aber ohne großen Wettbewerb. Ausgerechnet das wird dann aber von ARD und ZDF gepusht und vermittelt nicht den besten Eindruck der LA.

Entsprechend wäre ja, große Wettkampf-Formate wieder hier in die Stadien zu holen. Geil wäre auch, wenn ein Stadion den Move Richtung L.A. machen würde, investieren würde. München im Olympiapark wäre natürlich ein Traum, dann da ne Diamond League, EM, WM.. aber das bleibt glaub eher ein Traum.

Wenn es der DLV seit in Stuttgart die Bahn rausgerissen wurde nicht einmal hinbekommt medienwirksam sich über den Rückgang an leichtathletischen Sportstätten zu beschweren, sehe ich das schwarz. Nürnberg wird auch eine reine Fußball-Arena und es gibt nichtmals eine "Stellungnahme" des DLV dazu (dabei nehmen sie zu jedem bissl interner Kritik direk Stellung).
Gerade Olympia wäre hier die Chance gewesen, man sieht ja welche Kreise das Excel-Tabellen-Zitat gezogen hat. Warum bekommt man es da nicht hin, mal klar zu sagen: Ja, wir würden unsere Sportler auch gerne mit großen Veranstaltungen und Meisterschaften im eigenen Land motivieren, aber seit Jahren werden mit Steuergelder leichtathletikanlagen ABGERISSEN! Und selbst bei einer Olympia-Bewerbung wird es als Qualitätsmerkmal von den interessierten Städten wie Hamburg hervorgehoben KEIN Leichtathletikstadion zu bauen!


RE: Leichtathletik im TV - AndyI - 21.08.2024

Yes, sehe ich ganz genauso. Hatte ich auch weiter oben mal erwähnt. Bin ich erstaunt, dass der DLV sich da irgendwie sehr wenig positioniert zu, sehr wenig zum Stand der LA in DE generell einmischt oder positioniert. Jeder Fußballclub hat einen "Relations-Officer" o.Ä. der sich um Beziehungen in Politik, Verbände und co. kümmert, praktisch Lobbyarbeit macht. Entweder macht man das im DLV ganz diskred, oder gar nicht.

Was ich gerade auch erstaunliches gefunden haben: "Free-to-air agreements have been signed in Latvia with LTV, Switzerland with SRG and Germany with ARD and ZDF (via SportA) who will show up to five live events per season as well as highlights"

Das ist von Infront direkt, die die Mediarechte der Diamond League vermarkten. Hab ich noch gar nichts zu gelesen. Geht um 2025-30. Das wäre ja cool.


RE: Leichtathletik im TV - menarfin - 21.08.2024

Gibts da auch einen Link dazu? Das wäre ein enormer Fortschritt.


RE: Leichtathletik im TV - Jonny - 21.08.2024

(21.08.2024, 13:06)menarfin schrieb: Gibts da auch einen Link dazu? Das wäre ein enormer Fortschritt.

https://www.infront.sport/news/sports-media-rights/infront-strike-key-broadcast-agreements-for-wanda-diamond-league-from-2025


RE: Leichtathletik im TV - frbcrane2 - 21.08.2024

(21.08.2024, 11:37)Reichtathletik schrieb: Das ISTAF ist für mich "Fan Service". Man kann die Deutschen Mal sehen oder vor Ort auch vielleicht treffen. Es ist für mich aber kaum geeignet, "neue" Fans für die Leichtathletik zu generieren. Es ist einfach so unfassbar offensichtlich, dass es um nichts geht – die Saison ist durch, die Felder sind meist so, dass die Platzierung im Vorfeld weitestgehend klar ist. manchmal werden irgendwelche absurden Weltrekorde aufgestellt (2000 m Hindernis Gesa. Ist schön, weiß aber jeder selbst, dass es daran liegt, dass es kaum gelaufen wird und damit direkt wenig wertig).
Ist halt ein "Stadionfest" nicht wirklich ein Wettkampf. 
Zum einen ist "geht um nichts" falsch, denn immerhin gibt es Weltranglistenpunkte/Normen für Tokio, zum anderen gilt das für alle Meetings nach Paris. Es gab auch schon "richtige" Weltrekorde beim ISTAF, Wlodarczyk 2014 z.B.
Der entscheidende Punkt ist aber, deutsche Athleten können sich einem größeren TV-Publikum präsentieren, das ist in der DL beim Pay-TV nicht der Fall. Dieses Publikum besteht eben nicht nur aus Foren-Fans, die jedes Ergebnis einschätzen können, sondern auch aus Casual-Fans, die sich für ein enges 800m Rennen um 2:02 Bereich begeistern, solange ein paar Deutsche vorne mitlaufen.


RE: Leichtathletik im TV - Reichtathletik - 21.08.2024

(21.08.2024, 13:38)frbcrane2 schrieb:
(21.08.2024, 11:37)Reichtathletik schrieb: Das ISTAF ist für mich "Fan Service". Man kann die Deutschen Mal sehen oder vor Ort auch vielleicht treffen. Es ist für mich aber kaum geeignet, "neue" Fans für die Leichtathletik zu generieren. Es ist einfach so unfassbar offensichtlich, dass es um nichts geht – die Saison ist durch, die Felder sind meist so, dass die Platzierung im Vorfeld weitestgehend klar ist. manchmal werden irgendwelche absurden Weltrekorde aufgestellt (2000 m Hindernis Gesa. Ist schön, weiß aber jeder selbst, dass es daran liegt, dass es kaum gelaufen wird und damit direkt wenig wertig).
Ist halt ein "Stadionfest" nicht wirklich ein Wettkampf. 
Zum einen ist "geht um nichts" falsch, denn immerhin gibt es Weltranglistenpunkte/Normen für Tokio, zum anderen gilt das für alle Meetings nach Paris. Es gab auch schon "richtige" Weltrekorde beim ISTAF, Wlodarczyk 2014 z.B.
Der entscheidende Punkt ist aber, deutsche Athleten können sich einem größeren TV-Publikum präsentieren, das ist in der DL beim Pay-TV nicht der Fall. Dieses Publikum besteht eben nicht nur aus Foren-Fans, die jedes Ergebnis einschätzen können, sondern auch aus Casual-Fans, die sich für ein enges 800m Rennen um 2:02 Bereich begeistern, solange ein paar Deutsche vorne mitlaufen.

Ja und nein zugleich... Ich bin da etwas hin und her gerissen. 
Einerseits ist es wichtig und gut, "lokale" (in dem Fall nationale) Vorbilder einem großen Publikum zu präsentieren. Allerdings muss dass dann entweder eine Art "initiale" Begegnung sein (und die Athleten entsprechend in der Folge auch häufig in Deutschland anzutreffen sein, dass man Fan werden kann) oder es sind eben bereits Stars, die man mal hautnah erleben kann (da geht es dann aber eher um das Vor-Ort-Publikum, denn im TV ist es egal ob Malaika in Berlin oder in Rom springt).
Es darf aber auch nicht "zu leicht" werden. ich erinnere mich an eine Ausgabe vor ein paar Jahren, wo gefühlt jeder Wettkampf so konsturiert war, dass der/die Deutsche gewinnt, also keine echte Konkurrenz im Speer, über die Hindernisse, im Frauen-Sprint, etc... Das merkt man dann als Zuschauer dann auch schnell, vor allem wenn man die Erfolgsbilanz der Deutschen aktuell kennt.

Nun das andererseits: Ich glaube zumindest die junge Generation, die wir ja vorrangig als potentielle künftige Talente, Ehrenamtliche und "Kunden" gewinnen wollen, interessiert es gar nicht mehr so sehr, welchen Pass ein Athlet hat. Es beschwert sich im Fußball auch kaum noch jemand wenn ein deutscher Nationalspieler durch einen ausländischen Spieler "ersetzt" wird. Wenn ich in unseren Schülergruppen nach "Vorbildern" frage oder wem sie so online folgen dann sind das auch deutsche Namen (die üblichen Verdächtigen und ein paar Überraschungen), aber vor allem sehr viele ausländische Stars: US-Sprinter, Ingebrigsens, die britischen Mittelstreckler. Will heißen: Wichtiger als die Nationalität ist der Wettkampf und die einzelnen Persönlichkeiten.


RE: Leichtathletik im TV - krebsan - 22.08.2024

Es scheint aber auch, dass jetzt doch einige Stars bereits wieder die Saison beendet haben. Dass viele auch bezüglich Leistungen schnell einmal stark nachlassen, vermutlich weil das Training nicht mehr so fokussiert ist und die Einstellung nicht mehr stimmt, kommt noch dazu. Dann wird es schwierig mit den Meetings, die doch eigentlich als Olympia-Revanche verkauft werden.
Ich freue mich natürlich trotzdem auf Zürich, denn Weltklasse wird es immer noch sein.
Aber man wundert sich einfach. Offenbar sind doch einige auf die Startgelder nicht mehr angewiesen. Und der Bedeutung der Leichtathletik hilft es natürlich nicht, wenn viele sich vor dem Hauptwettkampf rar machen und harten Duellen ausweichen, und danach die Saison beenden.


RE: Leichtathletik im TV - Küstenkrebs - 25.08.2024

Ein Punkt, mit dem man Leichtathletik besser darstellen kann, könnte eine stärkere Verschiebung des Fokus von der absoluten Leistung hin zum Wettkampf und der Dramatik des Kampfes der Athleten gegeneinander sein.

In diesem Sinne schlage ich vor:

* Verbot von Tempmachern
* Verbot von wavelights

Ich verstehe die Faszination für die aktuellen Lauf-WR nicht.


RE: Leichtathletik im TV - Astra - 26.08.2024

(25.08.2024, 19:37)Küstenkrebs schrieb: Ein Punkt, mit dem man Leichtathletik besser darstellen kann, könnte eine stärkere Verschiebung des Fokus von der absoluten Leistung hin zum Wettkampf und der Dramatik des Kampfes der Athleten gegeneinander sein.

In diesem Sinne schlage ich vor:

* Verbot von Tempmachern
* Verbot von wavelights

Ich verstehe die Faszination für die aktuellen Lauf-WR nicht.

Vor allem auf unendlich vielen Strecken, die nicht olympisch oder bei der WM sind.


RE: Leichtathletik im TV - Astra - 26.08.2024

Glaubt ihr wirklich in Deutschland irgendjemand die DL im TV interessieren wird?

Erinnert Euch an das Skisprinnen, das lange bei den Privaten gezeigt wurde, bis Hanni und Schmidt weg vom Fenster waren und dann hat man es schnell abgegeben.
Die TV-Zuschauer wollen deutsche Starter sehen, das ist der Grund, weshalb bei OS, WM und DM geschaut wird und was das ISTAF richtig macht.
Was allerdings beim ISTAF ein Mehrkampf mit Gundersen soll, erklärt sich mir nicht.