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Afrikaner in Zürich - Druckversion

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RE: Afrikaner in Zürich - AndyI - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:50)Atanvarno schrieb: Der Rassismus, den einige (auch ich)  in gepards Ausgangsposting zu erkennen meinen, müsste aber immer noch klar von ihm ausgeräumt werden. Wenn tatsächlich das Nationenhopping sein Thema ist, war der Bezug auf die 100m-Finals insbesondere mit den von ihm gewählten Formulierungen, mehr als unglücklich.

Sehe ich genauso. Der Ausganspost stellte für mich auch schon einen unterschschwelligen Rassismus dar. 

Eventuell sollte man jetzt erstmal das Thema genauer definieren, bevor es hier in alle Richtungen geht. 

Nationenhopping ist sicherlich ein interessantes Thema, für welches es mit Sicherheit gute Regeln braucht und was es auch zu unterbinden gilt. Allerdings ist mir das bei dieser EM bis jetzt kaum aufgefallen. Weder das 10.000m noch das 100m Finale war eine "Farce". Im 10.000m gewann ein Brite der dort seit seinem achten (!) Lebensjahr wohnt und aufgewachsen ist. Zweiter wurde übrigens ein Weißer Wink

Im 100m Finale standen bei den Briten: 
Dasalou (geboren in London)
Harry AA (geboren in London)
Dwain Chambers (geboren in London) 

über die anderen Jungs weiß ich nicht so genau Bescheid. 


RE: Afrikaner in Zürich - DerC - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:47)Angerländer schrieb: Ich dachte, es geht einfach nur darum, dass Sportler eigentlich nicht für jedes x-beliebige Land starten dürfen sollten. Sonst werden internationale Vergleichswettkämpfe irgendwie unsinnig. Wenn Harting heute für Deutschland wirft. Nächstes Jahr für Holland, und wenn Rußland mehr bietet, dann für Rußland - dann wäre für mich der Sinn abhanden gekommen. Dafür wären Vereinsvergleichskämpfe vorgesehen. Da soll und kann jeder starten wofür er will, oder wo er die meiste Kohle bekommt.
Wie viele Sportler kannst du aufzählen, die schon für drei verschiedene Nationen gestartet sind? Kommt "Nationen-Hopping" in dieser Form wirklich so oft vor? Wie erfolgreich sind diese Sportler wirklich?

Wie oft hat z. B. die Türkei dank der Vielzahl eingekaufter athletInnen schon die Team EM gewonnen? Warum "importiert" ein reiches Land wie Deutschland nicht ständig z. B. Langstreckler, wenn das so erfolgsverspechend ist?

Wird das Problem von einigen möglicherweise aufgebauscht und wenn ja, was könnten die Gründe dafür sein?

(13.08.2014, 22:47)Angerländer schrieb: Hier geht es um das "für und wider" des Nationenhoppings einiger Athleten. Dieses Totschlagargument "Rassismus" gehört hier einfach nicht her, und ist eine böse Beleidigung.
Die Frage nach dem Rassismus war aufgrund des Ausgangspostiungs angebracht, das sehe ja nicht nur ich so.

Und einen Rassisten als das zu bezeichnen, was er ist, ist natürlich keine Beleidigung sondern eine Feststellung. Ich habe im übrigen nur nachgefragt.


RE: Afrikaner in Zürich - beity - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:11) DerC schrieb: Was ist denn dieses Problem? Gibt es eigentlich schon Angebote aus diesen Ländern für deutsche WerferInnen? Warum eigentlich nicht?

Ich glaube diese Länder haben Probleme mit "starken" FrauenTeufel
Vor allem, wenn sie zeigen wo der Hammer hängt.


RE: Afrikaner in Zürich - gepard - 13.08.2014

(13.08.2014, 22:05)longbottom schrieb: Das ist jetzt mal ein Post als Moderator: Mir hat es schon stark in den Fingern gezuckt, als gleich im ersten Satz die Sportler schonmal nach der Hautfarbe eingeteilt wurden. Das ist hart der Grenze, und der einzige Grund, das ich das stehengelassen habe, war, dass der Threadersteller nicht klar gesagt hat, dass die dunkelhäutigen Sportler für ihn keine Europäer sind, und ich im Zweifelsfall nichts unterstellen wollte.

Man kann das Thema gerne diskutieren. Aber ich bitte um Sachlichkeit. Wer Europäer ist und wer nicht an der Hautfarbe festmachen zu wollen, ist sowohl plump als auch rassistisch.

Das ist als Warnung gemeint.
danke, dass sie mir im zweifelsfall nichts unterstellen wollen. zur kulturellen identität europas habe ich mich in der tat nicht geäußert. die rassismus-keule wird ja in deutschland reflexartig geschwungen bei pikanteren themen wie etwa israel- oder islamkritik. die von mir angeführte zusammensetzung der 100m-finalläufe war eine reine feststellung. wenn meine intension denn eine fremdenfeindliche wäre, hätte ich freude über den sieg der holländischen mehrkämpferin im 100m-lauf kundgetan; habe ich aber nicht. mein befremden über "importierte" afrikanische duelle bei europameisterschaften ist jedoch nicht ausgeräumt. ein duell zwischen genzebe dibaba und gelete burka bei weltmeisterschaften, olympiaden oder afrikameisterschaften fände ich hingegen höchst attraktiv.


RE: Afrikaner in Zürich - Astra - 14.08.2014

Ich denke, dass der 100m Lauf und farbige Läufer in Europa kein Zeichen für Afrikaner in der europäischen LA ist.
Die englischen und vermutlich auch französischen Läufer leben wahrscheinlich in der x.Generation im Vereinigten Königreich oder Frankreich oder ihren ehemaligen oder heutigen Überseeprovinzen.

Heute läuft ein Film über eine farbige Frau im 18. Jahrhundert in England an (Dido Elizabeth Belle). In diesem Zusammenhang: Ende des 18. Jahrhunderts gab es in London schon zwischen 5000 und 10000 Farbige (meist ehemalige Sklaven). Das bedeutet, dass es schon seit mehr als 200 Jahren eine farbige Bevölkerung in England gab, sie als Afrikaner zu bezeichnen ist damit sicher falsch (es sei denn alle Homo Sapiens sind Afrikaner).


RE: Afrikaner in Zürich - lor-olli - 14.08.2014

An alle "Ausgrenzer", fragt Euch einfach mal, warum Globalisierung gut ist (dann wenn sie uns bei Exporten nutzt) und schlecht (wenn uns die Preise einbrechen bei Billigimporten).

Die Hautfarbe ist keine Farce, die Farce ist die Fixierung einer "nationalen Identität" an Hautfarbe. Dautschland hat schon einmal versucht sich Östereich "einzuverleiben" - für die LA nicht unbedingt ein Vorteil (wobei Götzis Wink ...), aber vielleicht beim Skifahren?

Fragen wir (Schwarz- aber auch Nord- und Südafrikaner) ob sie unseren Leistungsdruck z.B. in technischen Bereichen für "gerecht" halten, nöö, wir hinterfragen die "Gerechtigkeit" nur, wenn wir merken, dass wir "abgehängt" werden. Im Sprint durch die Karibik, im Langlauf durch Schwarzafrika, aber jetzt "fangen sie auch noch an" hoch zu springen, Speer und Hammer zu werfen… Ich denke wir sollten uns eher fragen wo UNSERE Probleme liegen, im deutschen Sprint sehen wir ja selbst EINIGE ... Wink


RE: Afrikaner in Zürich - DerC - 14.08.2014

(13.08.2014, 23:39)gepard schrieb: mein befremden über "importierte" afrikanische duelle bei europameisterschaften ist jedoch nicht ausgeräumt. ein duell zwischen genzebe dibaba und gelete burka bei weltmeisterschaften, olympiaden oder afrikameisterschaften fände ich hingegen höchst attraktiv.
Da fehlt jetzt noch die Erklärung, warum die 10000m der EM 2014 sowohl bei Frauen wie Männern eine Farce gewesen sein sollen.

Und in welcher Disziplin fand eigentlich das "importierte afrikanische Duell" statt, dass das Befremden auslöste?


RE: Afrikaner in Zürich - Hinkebein - 14.08.2014

Ich habe ein Problem damit (auch wenn nur ein kleines) wenn Sportler willkürlich die Nationen wechseln.

Um auch ein "deutsches" Beispiel zu nennen. Der Herr Rösch im Biathlon wollte doch auf einmal für Belgien starten. Ich gehen mal nicht davon aus, dass Herr Rösch so starke "belgische" Gefühle entwickelt hat und sein Lebensmittelpunkt nach Belgien verlegen will. So ein Wechsel wäre für mich eine Farce.

Ob der Fall bei den türkischen Langstrecklern so ähnlich ist, kann ich nicht beurteilen. Falls ja, dann s.o....


RE: Afrikaner in Zürich - mic.now - 14.08.2014

(13.08.2014, 21:34)gepard schrieb: die 10000m sowohl der frauen ...waren eine farce. ich möchte bei einer europameisterschaft nicht athioper gegen kenianer laufen sehen,

Haben wir das gleiche Rennen gesehen?, ich habe über 10000 m der Frauen keine gebürtige Kenianerin gesehen. Es startete eine gebürtige Äthiopierin, die auf Platz 15 enttäuschte. (Hinzu Laila Traby, die in Marokko geboren ist). Mehr gebürtige Afrikaner waren nicht am Start.


RE: Afrikaner in Zürich - mic.now - 14.08.2014

Dennoch kann man das Thema kontrovers diskutieren, ohne gleich in die "Rassismusecke" gestellt zu werden.

Natürlich kann man sagen, wir leben in einer globalisierten Welt und jeder kann seine Nationalität so wählen, dass es ihm die größtmöglichen Vorteile bringt.

Es kann schon sein, dass es dagegen rechtlich kaum Sanktionsmöglichkeiten gibt. Dennoch bin auch ich der Meinung, dass bei einer überproportional hohen "Einbürgerungsquote" (ist irgendwie ein komisches Wort) es schnell passieren kann, dass die Europameisterschaften (auch die Asienmeisterschaften) in eine Identitätskrise geraten können.

Es gab ja immer wieder Versuche seitens der IAAF, diese Nationenwechsel zu reglementieren. Man hörte oft die Schlagzeile, dass es schwieriger sein soll, die Nationalität zu wechseln (z.B. Wartezeit verlängern etc.). Aber irgendwie scheint es immer Wege zu geben, dies zu umgehen.

Klar könnte man es so wie im Fußball machen. ich bezweifle aber, dass das rechtlich durchsetzbar ist, da die Kritiker dann wieder argumentieren, dass es sich um "Berufsverbot" handelt.