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RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - highjumper83 - 23.03.2019
Ich denke nur bei den drei Läufen darf man nicht doppelt melden. Damit wird verhindert das jemand als drei meldet und dann nur in einer Disziplin antritt. Wenn das zwei, drei oder vier Läufer machen, werden die Felder nämlich schnell klein.
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Jo498 - 23.03.2019
Klar, gerade im VL könnte man 10 Starter über 800m zulassen. Sie haben glaube ich auch schon DM_Finale mit 10 gemacht (evt. Jugend).
Das Verbot der Doppelmeldungen könnte daher kommen, dass man die Felder dann doch nicht zu stark reduzieren möchte. Wenn man 20 Meldungen über 1500m hat und dann entscheiden sich 5 kurzfristig doch die 800m zu laufen, ist es wieder so eine Situation, dass man durch VL gerade mal von 15 auf 12 TN reduziert, was man auch gleich lassen könnte
Beides ist m.E. schlecht. Die Felder sollten eine Größe haben, dass auch die zweite/dritte Reihe zur DM darf, also je nachdem ca. 25-45 TN. Und Doppelstarts von Topathleten wie Krause, Ringer, Koko, Lückenkemper u.ä. machen eine DM medienwirksam und attraktiv. Daher wäre ich auch für eine Entzerrung auf 2,5 oder 3 Tage. (Wenn man die Staffeln + Jugend-Langstaffeln + 10000m Fr abend wieder dabei hätte, hätte man die ausgelagerten Mini-DM ja eingespart, also ingesamt wäre es effizienter.) Topathleten sollten, wenn sie denn wollen, nicht nur in den Sprints (oder Sprint + Weit o.ä.) Doppelstarts machen können. (Dass es für Mittelstrecken-Doppelstarts organisatorisch immer noch eng werden kann, ist eine andere Sache, aber prinzipiell sollte es zulässig sein.)
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Laktat - 23.03.2019
Hallo,
die (Langzeit-) Folgen einer derartigen Entscheidung sind aus meiner Sicht nicht bzw. nicht ausreichend berücksichtigt worden. Der DLV nimmt diversen AuA die Chance, sich für ein nationales Highlight zu qualifizieren und ggf. noch einen weiteren Entwicklungsschritt zu gehen.
Im 100m-Sprint der Frauen waren letztes Jahr ~ 42 Athletinnen gemeldet. 22 dieser Athletinnen hatten einen Meldewert, welcher dieses Jahr nicht mehr zur Teilnahme berechtigen würde (über 11,70‘‘). Von diesen 22 Sprinterinnen gehörten immerhin 15 noch der U23 an. Der Schritt von der U23 Quali (12,20‘‘) zu der neuen Quali ist wirklich extrem groß, sodass zu erwarten ist, dass diverse Athletinnen aus Perspektivlosigkeit der LA frühzeitig (ggf. vor Erreichen eines Leistungspeaks) den Rücken kehren. Dieser Effekt könnte sich insbesondere durch die Steichung der Staffel noch fataler auswirken.
Ich könnte mir vorstellen, dass auch viele Trainer die Fokussierung verlieren. In Zeiten, in denen es leider kaum noch interessante Sportfeste für ambitionierte AuA gibt, die nicht oder noch nicht in der Spitze angekommen sind, wird es schwierig, ein lohnenswertes Ziel zu finden, auf welches das Training ausgerichtet werden soll.
Ich würde mich sehr freuen, wenn die Landesverbände entsprechen konstruktiv gegen die Neuregelung argumentieren und die Entscheidung nach einer Evaluation wieder rückgängig gemacht wird. Insbesondere in Disziplinen, die keine oder kaum zeitliche Ressourcen kosten...
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Palm - 25.03.2019
Die Frage lautet: Wie viel Wut und Aggression gegenüber den Athleten steht hinter den DM-Reformen?
Ein intelligenter, aber manchmal etwas zynischer Trainerkollege hat den schönen Satz geprägt:"Die, die wir zuletzt in die Mannschaften gewählt haben, machen jetzt die Lehrpläne (im Sportunterricht)". Ich kann nur ergänzen: Und die DM Ausschreibungen!
Fachlische und sachlische Gründe können nicht der Grund sein den U23 Athleten gleich zweimal gegen das Schienbein zu treten.
1. Bei der "eigenen DM" keine Staffel laufen zu dürfen und 2. Seit Oktober für eine DM zu trainieren von der sie ausgeschlossen werden.
Die Sportler haben sich ja scheinbar damit abgefunden von einer Eventisierungselite zu Objekten degratiert worden zu sein:"auch du als Sportler kannst zum Gelingen der Meisterschaft beitragen". Wer sonst? Ich bewundere die Disziplin und Leidensfähigkeit unserer Athleten, die Wettkampfstörungen durch sinnfreie Interviews und Werbetrailer ebenso ertragen, wie langatmige Pausen im Meisterschaftsablauf, die durch drittklassige Entertainer gefüllt werden. Vielleicht gibt es ja auch schon Protest in den sozialen Medien oder auf alternativen T-shirts von denen ich nichts weiß,
aber wo bleibt der Aufschrei der Trainer/-innen, denen die Olympiakanditaten für 2024 und 2028 gerade eben wegrationalisiert werden? Oder sind die dann schon in Rente?
Und noch eine Frage: Wer ist überhaupt die Zielgruppe dieses Sportverbandes und seiner Funktionsträger?
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Robb - 25.03.2019
Ich frage mich, ob das nicht nur eine einmalige Angelegenheit ist? Vielleicht hat die Reduzierung der Teilnehmer mit der Super-DM zu tun, die die ÖR unbedingt haben wollten? So eine DM läßt sich nicht jedes Jahr durchführen und falls wir nächstes Jahr wieder "normale" Meisterschaften bekommen, werden vielleicht auch die Felder wieder größer.
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Reichtathletik - 25.03.2019
(25.03.2019, 11:43)Palm schrieb: Die Frage lautet: Wie viel Wut und Aggression gegenüber den Athleten steht hinter den DM-Reformen?Als der DLV das letzte Mal mit A- und B-Normen ein ähnliches Verfahren gefahren hat, gab es einen offenen Brief der sich dagegen richtete. Bessere Athleten haben aber nicht mitgemacht, vermutlich aus Angst. So hat der DLv das Ganze dann auch weggewischt.
Ein intelligenter, aber manchmal etwas zynischer Trainerkollege hat den schönen Satz geprägt:"Die, die wir zuletzt in die Mannschaften gewählt haben, machen jetzt die Lehrpläne (im Sportunterricht)". Ich kann nur ergänzen: Und die DM Ausschreibungen!
Fachlische und sachlische Gründe können nicht der Grund sein den U23 Athleten gleich zweimal gegen das Schienbein zu treten.
1. Bei der "eigenen DM" keine Staffel laufen zu dürfen und 2. Seit Oktober für eine DM zu trainieren von der sie ausgeschlossen werden.
Die Sportler haben sich ja scheinbar damit abgefunden von einer Eventisierungselite zu Objekten degratiert worden zu sein:"auch du als Sportler kannst zum Gelingen der Meisterschaft beitragen". Wer sonst? Ich bewundere die Disziplin und Leidensfähigkeit unserer Athleten, die Wettkampfstörungen durch sinnfreie Interviews und Werbetrailer ebenso ertragen, wie langatmige Pausen im Meisterschaftsablauf, die durch drittklassige Entertainer gefüllt werden. Vielleicht gibt es ja auch schon Protest in den sozialen Medien oder auf alternativen T-shirts von denen ich nichts weiß,
aber wo bleibt der Aufschrei der Trainer/-innen, denen die Olympiakanditaten für 2024 und 2028 gerade eben wegrationalisiert werden? Oder sind die dann schon in Rente?
Und noch eine Frage: Wer ist überhaupt die Zielgruppe dieses Sportverbandes und seiner Funktionsträger?
Der Aufschrei der Trainer verläuft sicher oft im Sand, vielleicht haben es viele noch nicht einmal mitbekommen, die Ausschreibungen und die Änderungen werden ja (sicher kein Zufall) nicht groß öffentlich gemacht sondern schön unauffällig. Außerdem sind Vereine (und Landesverbände) teilweise mittlerweile schon so geschwächt, dass da wenig Ernergie vorhanden ist.
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - alex72 - 25.03.2019
(25.03.2019, 12:50)Robb schrieb: Ich frage mich, ob das nicht nur eine einmalige Angelegenheit ist? Vielleicht hat die Reduzierung der Teilnehmer mit der Super-DM zu tun, die die ÖR unbedingt haben wollten? So eine DM läßt sich nicht jedes Jahr durchführen und falls wir nächstes Jahr wieder "normale" Meisterschaften bekommen, werden vielleicht auch die Felder wieder größer.Wenn das aus der Sicht des Fernsehens ein Erfolg wird werden sich die Verbände dem kaum widersetzen.
Die Fernsehpräsenz ist einfach unverzichtbar.
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Jo498 - 25.03.2019
Es besteht aber doch gar kein harter Konflikt zwischen einer moderaten (wie bisher) TN-Zahl mit Feldern bis/um etwa 40 in Sprints und Mittelstrecken und der Fernsehtauglichkeiten. Es müssten nicht alle Vorläufe gezeigt werden. Und selbst bei den techn. Disziplinen gäbe es andere Option, Z.B. Quali mit ca. 20-25 und dafür nur 8 in den Hauptwettkampf, s.o.
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - Robb - 25.03.2019
Erfolg oder nicht, wo außer Berlin hat man die Voraussetzungen für eine solche Super-DM? Ich stell mir das logistisch sehr schwierig vor, stell dir vor, wir hätten dieses Jahr normale Weltmeisterschaften Mitte August gehabt anstatt die Perversion in Doha im Oktober, dann wäre der Termin Anfang August für die Leichtathletik schonmal unmöglich gewesen. Das wären zehn Verbände, wo nicht nur nationale sondern auch internationale Termine so passen müssen, dass man einen Termin für gemeinsame Meisterschaften findet. Der Weltschwimm- oder Turnverband wird sicher seine Terminpläne nicht ändern, weil das deutsche Fernsehen es wünscht.
RE: Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde? - longbottom - 25.03.2019
Die Weltverbände nicht, aber die deutschen Verbände unter Umständen schon. Die DM im Schwimmen findet dieses Jahr deshalb zum Beispiel nach der WM statt. Was meiner Meinung nach auch ziemlich deutlich macht, dass man diese Super-DM um die Leichtathletik herum konzipiert hat und sich die anderen Sportarten dem anpassen müssen.
Außerdem kann man doch, wie Jo richtig gesagt hat, bei einer Super-DM doch einfach die Vorläufe nicht übertragen. So macht man es doch sonst auch bei einer DM.