Leichtathletikforum.com
Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder (/showthread.php?tid=2515)

Seiten: 1 2 3 4 5


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 23.07.2017

(23.07.2017, 13:04)Robb schrieb: Julia Ritter hat z.B. im Kugelstoss-Finale bewiesen, dass sie eben keine mentalen Probleme hat, oder nicht? Was stimmt denn nu? Drei ungültige in der Diskus-Quali, mentales Problem. Genialer Konter im letzten Versuch, mentale Stärke? Raphael Thoma war bis Mannheim nicht für Grosseto qualifiziert, er nutzte seine LETZTE Quali-Chance. Mentale Stärke?
Du machst es dir zu einfach, du kannst mentale Schwächen nicht an EINEM Ergebnis erkennen.

siehe mein vorheriger (editierter) Beitrag


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - Sprunggott - 23.07.2017

Tolle Disskusion  Tongue Wäre mal eine Untersuchung wert, wieviel Prozent der int. startenden Athleten,
U18 - U20 - U23 - Nationalmannschaft sich betreuen lassen, oder mental/ psychologisch
gestützt arbeiten. 
Da "Mentaltrainer" keine geschütze Berufs- Bezeichnung ist - Vorsicht wen man sich
ins Haus holt! Selbst als "zertifizierter Mentaltrainer" kannst du den Basiskurs in drei  
Tagen abrocken (ca.700€ invest). Hier wird auch in Deutschland viel Blenderei bertrieben.  
Ich verweise gerne hier auf studierte Psychologen, mit Profil Sportpsychologie die auch die 
nötige Erfahrung mitbringen. Einige Basics sind auch für den Betreuer lohnenswert, und mit
der nötigen professionellen Anleitung und Übung auch gut durchführbar.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - lor-olli - 23.07.2017

@Sprunggott, Deine Aussage entspricht ziemlich genau meinen Erfahrungen…

@icheinfachma, ich habe hier keinen Feldzug gegen das Mentaltraining zu führen, ABER der wichtigste Aspekt wird gar nicht genannt: Die Initiative und Motivation muss vom Athleten ausgehen! Ein guter Sportpsychologe kann einem Athleten helfen bestimmte Probleme in den Griff zu bekommen, aber die Chemie zwischen beiden muss wie bei jeder Form der Therapie stimmen.

Ein (Sport-)Trainer vermittelt Techniken, steuert das Training und den Formaufbau und diese lassen sich erlernen, auch wenn man den Trainer nicht mag.

Ein "Mentaltraining" unterliegt aber anderen Kriterien, viele Athleten benötigen es im Gegensatz zum technischen Training gar nicht! Und die Athleten, die es benötigen bedürfen mehr als nur ein paar "mentaltechnische" Anleitungen…
Mentaltraining als generalsstabsmäßige durchgeführte Maßname ist für mich Ressourcenverschwendung, dies muss eine individuelle Angelgenheit bleiben - es spricht allerdings nichts dagegen, dass der Verband hier unterstützend wirkt.

Interessant wäre aber eine belastbare Untersuchung, in wieweit oder welchen Fällen (anonymisiert) ein solches Mentaltraining hilft die Leistung zu verbessern oder im richtigen Moment zu erbringen… (auch wenn der Nachweis hier schwer zu erbringen sein wird)


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - RalfM - 24.07.2017

(21.07.2017, 15:00)aj_runner schrieb: Ich hatte mal ein kleines Seminar bei einem Psychologen, der z.B. Olympia-Teilnehmer der Bogenschützen betreut hatte. Er meinte u.a., dass der erste Weg zur Erkenntnis der ist, dass man die Fehler bei sich und nicht bei anderen sucht.
Dazu noch: Dies schrieb aj_runner 19 Minuten bevor icheinfachmal seine Zitatenliste von der U19-EM veröffentlichte. Er war wohl am Lesen.

Die Zitate (Thread #22) belegen, dass genau dies - den Fehler bei sich selbst zu suchen - für die jungen Athleten stets im Vordergrund stand.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 24.07.2017

Dass sie den Fehler bei sich und nicht bei den Bedingungen suchen, ist gut. Hoffentlich ziehen sie daraus den Schluss, mit Hilfe von gezieltem Mentaltraining diese Konzentrationsfehler in Zukunft zu beheben.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - RalfM - 24.07.2017

(24.07.2017, 20:38)icheinfachma schrieb: Dass sie den Fehler bei sich und nicht bei den Bedingungen suchen, ist gut. Hoffentlich ziehen sie daraus den Schluss, mit Hilfe von gezieltem Mentaltraining diese Konzentrationsfehler in Zukunft zu beheben.
Dazu fehlt mir jetzt die Begründung.

Vielleicht solltest Du als Sportstudent von den Erfolgreichen lernen, anstatt sie belehren zu wollen.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 24.07.2017

Vielleicht solltest du als in die Jahre gekommener Jüngere an die Arbeit lassen, deren Meinung noch nicht in Zement gegossen ist.

Falls es dich interessiert (auch wenn es nicht in dein Bild von mir passt) - ich orientiere mich zum größeren Teil an best practice und zum kleineren Teil an Theorie. Auch die Idee mit Mentaltraining habe ich daher bekommen, dass ich Zeitungsartikel gelesen habe, in denen erfolgreiche Sportler aus dem Bereich Gerätturnen (Deutschland), Schwimmen oder Leichtathletik (USA) Mentaltraining erfolgreich nutzen und auch Einblicke bekommen habe. Außerdem habe ich (nicht-wissenschaftliche) Bücher von Sport-Mentaltrainern gelesen, die aus Erfahrung geschrieben haben. Wir haben in der Bibliothek einige Bücher dazu, wenn ich dahin komme, kann ich mal ein zwei Buchempfehlungen geben.

Du stempelst nur alles, das bisher noch nicht üblich ist, als unnütze Theorie ab, ohne zu wissen, ob ich tatsächlich durch theoretische Überlegungen zu dieser Ansicht gekommen bin. Das gegenüber Mentaltraining in Deutschland noch viele Vorurteile herschen und es allgemein noch nciht akzeptiert ist, ist übrigens Konsens unter denen, die sich damit auskennen. In den USA ist man z.B. weiter, dort ist es normal, dass Individualsportler mit Mentaltrainern zusammenarbeiten. In Deutschland stößt man (wie auch in diesem Forum) hingegen auf eine Wand.

Da ich es leid bin, dieselbe unnütze Überzeugungsarbeit für Ewiggestrige zu leisten, die ich in anderen Threads versucht habe, zu leisten (z.B. Sprinttechnik, Sprintkrafttraining etc.), ziehe ich mich aus der Diskussion zurück.

Ich möchte mit dem Thread einen Gedankenanstoß gegeben haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Dann kann sich jeder Trainer oder Athlet eine eigene Meinung dazu bilden.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - Diskusmann - 25.07.2017

Vielleicht täte ein bisschen weniger "von oben herab" manchmal ganz gut. Viele Postings wirken besserwisserisch mit herrischischem Unterton, Widerspruch wird allzu oft als Ahnungslosigkeit abgetan. Ich kann verstehen, dass bei dieser Attitüde viele auf stur schalten und Gegenwind geben.
Die Inhalte an sich sind eigentlich immer fachlich auf den Punkit, gut recherchiert und begründet, gut nachvollziehbar und überdenkenswert, aber der Ton macht die Musik!


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - lor-olli - 25.07.2017

(25.07.2017, 08:08)Diskusmann schrieb: ein bisschen weniger "von oben herab" manchmal ganz gut.


Diskusmann versteht sich auf Euphemismen Big Grin Man könnte auch anders formulieren: Anmaßung - und sei es nur im Tonfall war noch nie ein guter Lehrmeister. Icheinfachma scheint gar nicht zu wissen wer hier alles mitliest oder schreibt (Hochschullehrer inkusive)…  Sätze wie
Zitat:"Vielleicht solltest du als in die Jahre gekommener Jüngere an die Arbeit lassen, deren Meinung noch nicht in Zement gegossen ist."

sind nicht zu beschönigen, ich sehe mit Tränen in den Augen (vor Lachen) zukünftigen Bewerbungsanliegen von icheinfachma entgegen, besonders eine Bewerbung beim DLV, mit dieser Haltung, brächte eine Menge Spaß (für den Anwärter eher nicht).

Bezüglich des in "Zement gegossen" möchte ich vielleicht noch anmerken, dass die "Nicht-mehr-Jüngeren" eine Vorteil gegenüber den Jungen haben, sie haben schon "viele Säue erlebt die durchs Dorf getrieben wurden" um in der Wurst zu landen, vulgo von diesen "Neuerungen" hat man dann nichts mehr gehört.

Das Mentaltraining ist bei weitem keine neue Erfindung, in den USA betreibt man das in den Manschaftssportarten seit Jahrzehnten (auch erfolgreich!) - wie wäre denn die Erklärung, dass es den Weg in die Individualsportarten noch immer nicht wirklich geschafft hat? Einfach nur die zementierte Haltung als Grund anzuführen ist ein schwaches Argument, nachverfolgbare Erfolge die sich nicht nur auf Einzelpersonen beziehen (als Tipp  an icheinfachma : Stichwort z.B. Ilke Wyludda) kenne ich so ehrlich gesagt nicht - und ich war diesbezüglich nicht untätig…

Prinzipiell: Wer verharrt kommt nicht voran, sportlich wie in der Entwicklung, wer blind voranstürmt - wird als erster erschossen… (ich entschuldige mich schon  vorab für diesen martialischen Ausdruck - und das als Pazifist)

Einen Gedankenanstoß per se, könnte man auch mit ein paar guten, Nachdenklichkeit erregenden Fragen erzielen.  Hat sich in der Philosophie und nahezu jeder anderen (empirischen) Wissenschaft bewährt Angel


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - Knueppler - 25.07.2017

(24.07.2017, 22:16)icheinfachma schrieb: Vielleicht solltest du als in die Jahre gekommener Jüngere an die Arbeit lassen, deren Meinung noch nicht in Zement gegossen ist.


Da ich es leid bin, dieselbe unnütze Überzeugungsarbeit für Ewiggestrige zu leisten, die ich in anderen Threads versucht habe, zu leisten (z.B. Sprinttechnik, Sprintkrafttraining etc.), ziehe ich mich aus der Diskussion zurück.

Ich möchte mit dem Thread einen Gedankenanstoß gegeben haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Dann kann sich jeder Trainer oder Athlet eine eigene Meinung dazu bilden.



Ich denke mal, dass bei den meisten hier die Meinung noch lange nicht in Zement gegossen ist.
Nachdem Du hier das Mentaltraining angesprochen hast, habe ich mich auf die Suche nach dem genannten Buch gemacht, allerdings sind mir ca. 56 Euro etwas zu viel. In Betracht kommt natürlich auch ein e-Book, das deutlich billiger ist.

Für mich kann ich sagen, dass ich zu meiner aktiven Zeit im Wettkampf immer die Leistung erbracht habe, die ich zu leisten imstande war.
Vielleicht wäre da Mentaltraining oder sportpsychologische Betreuung eher kontraproduktiv gewesen.
Vor 400m-Rennen war ich teilweise so aufgeregt, dass ich am liebsten den Lauf abgesagt hätte. Das Wissen bzw. die Vermutung, dass man nach dem Lauf erbrechen muss und bestimmt 30 min. voll in den Seilen hängt, hat einen richtig fertig gemacht (Wayde van Niekerk hat etwas ähnliches auch schon von sich gegeben)
Aber das waren auch die Rennen in denen ich das Leistungsvermögen ausgeschöpft habe.
Dagegen gab es wieder andere Athleten, die im Wettkampf oder zumindest in Einzelrennen förmlich versagten bzw. deutlich unter den Trainingsleistungen lagen. Ein früherer Freund und Staffelkamerad von mir blieb regelmäßig im Einzelrennen deutlich unter seinen Möglichkeiten (er "verkrampfte" immer), in der Staffel  glänzte er aber. Für solche Athleten wäre ein Mentaltrainig und/oder eine sportpsychologische Betreuung wichtig gewesen.

Der Begriff "Ewiggestrige" gefällt mir überhaupt nicht. Da hast Du Dich vergaloppiert.