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Bilanz in Zahlen - Druckversion

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RE: Bilanz in Zahlen - Sebastian - 11.07.2016

(11.07.2016, 20:34)Drizzt schrieb: Ich bin immer wieder über das Anspruchsdenken einiger hier erstaunt, wenn 4. Plätze bei internationalen Meisterschaften als Versagen aufgefasst werden,oder ein einziger schlechterer Wettkampf jede Menge sich jagende Topwettkämpfe zunichte machen soll. Confused

Es geht ja in keiner Weise um den Platz der dabei rumkommt, außer natürlich Medaillen, die (fast) immer alles rechtfertigen. Es geht um die erbrachte Leistung im Vergleich zur Leistungsfähigkeit. Spiegelburg hatte doch z.B 2012 im Vorfeld der OS den DR aufgestellt, 4,82 oder so und sprang dann in London 4,65, wobei 4,70 zu Bronze gereicht hätten. Das ist für mich dann schon das eigene Potential nicht ausgeschöpft und dementsprechend "enttäuschend", meinetwegen auch ernüchternd, wenn "Enttäuschung" zu hart ist.


RE: Bilanz in Zahlen - Atanvarno - 11.07.2016

(11.07.2016, 20:33)jono schrieb: Falls du es noch nicht bemerkt hast, wird man hier bei jeder noch so kleinen kritischen Bemerkung zu der Leistung  deutscher Athleten sofort in die Mangel genommen.

Austeilen gegen Athleten könnt ihr ohne Probleme, aber wenn man eure Kritik offensiv hinterfragt werdet ihr zu Mimöschen, die man "beleidigt" oder "in die Mangel genommen" hat. Rolleyes


RE: Bilanz in Zahlen - Harvey - 12.07.2016

Ich sehe das Problem in diesem Forum nicht zwingend in der wohlüberlegten Kritik an den Athleten.
Was mir beim Lesen immer wieder ins Gesicht springt (jonas90, Astra, jono, Sebastian, etc.) ist das Gefühl, die Athleten müssten Leistung FÜR einige Forenmitglieder erbringen.
Ich unterscheide dabei die Art der hier geäußerten Kritik in substantiell/ substanzlos und objektiv/ subjektiv.
Falle ich dann mal wieder über einen Post wie: "[...] und schon wieder hat sie es verkackt. Sie sollte aufhören!", dann ist das ein klares Indiz für eine subjektiv-substanzlose Kritik.
Zum Ende hin noch schön die "Karriereende-Keule" rausholen wie in den Kommentarleisten einer großen deutschen Tageszeitung, wenn es um Persönlichkeiten des Fußballs geht und fertig ist die eklige Suppe.

Das alles feinsäuberlich geschrieben auf der Couch zu Hause oder am schlecht bezahlten Durchschnittsarbeitsplatz und schon fühlt man sich -allein für die Dauer des Tippvorgangs- wieder ein bisschen mehr wert.

Glückwunsch


[geteilt] EM Amsterdam - Tag 5 (10.07.) - gera - 13.07.2016

Meine persönliche Einschätzung der Leistungen der DLV - Starter :

Maßstab = wie hat der Athlet seine Leistungsmöglichkeiten bei der EM ausgeschöpft

Wenn also der 1500m -Lauf der Frauen unter ok  eingeschätzt wird, heißt das nicht, M.Kocks Leistung war gur, sondern , sie hat ihren Möglichkeiten entsprechen  was daraus gemacht.
Zu beachten ist auch, welche Erwartungshaltung die LA-Öffentlichkeit an die Athleten einer Disziplin hatte.Wenn also der Sprint der Männer unter enttäuschend steht, sollte man auch sagen, dass von vornherein zuviel erwartet wurde. Auch hier im Forum wurde Reus zu hoffnungsvoll bewertet. Die EM hat hier das wahre Leistungsvermögen nur zurecht gerückt. das gilt auch für den Weitsprung der Frauen.
Das Speerwerfen der Männer war enttäuschend, aber vielleicht auch nur normal, berücksichtigt man, dass der Formaufbau den Leistungshöhepunkt in Rio haben soll.

Männer
enttäuschend :    Sprint / Hürden / Marathon ( die Aufweichung der Normen war falsch ) / Stab / Speer Zehnkampf

OK :                  Mittelstrecken / 5000 m / Weit / Hoch / Diskus

positiv :             Drei / Kugel

Frauen :
enttäuschend :  800m / Marathon / Hammer ( außer Heidler ) Weit / Hoch / Stab / ( außer Rhychik ) 

ok :                 Sprint / 1500 m / Drei / 7-Kampf

positiv :           100 m H. / Kugel / Diskus / Speer / Heidler / Rhyshik / 3000 m H.

Insgesamt würde ich sagen, es haben mehr Athleten nicht ihr Leistungsvermögen zum Höhepunkt  EM  abrufen können, als das Athleten sich steigern konnten.
Bei manchen habe ich den Eindruck, ihr Höhepunkt war das Erreichen der Norm.
Die Normen des DLV insgesamt haben sich aber bewährt.                                           


RE: Bilanz in Zahlen - longbottom - 13.07.2016

Warum findest Du den Weitsprung der Frauen enttäuschend? Mihambo mit Bronze und Olympianorm, Wester Top acht und Käther im Rahmen ihrer Möglichkeit.


RE: Bilanz in Zahlen - gera - 13.07.2016

(13.07.2016, 15:35)longbottom schrieb: Warum findest Du den Weitsprung der Frauen enttäuschend? Mihambo mit Bronze und Olympianorm, Wester Top acht und Käther im Rahmen ihrer Möglichkeit.

hört sich vielleicht etwas streng an , aber viele dachten doch , die dt. Frauen sind näher an der Weltspitze dran.
Nun sind es wieder 30 cm.
Die Möglichkeiten sind zweifellos da ( Mihambo / Wester ), aber die Stabiltät im eigenen Sptzenbereich fehlt ( noch )
Was wurde da gelobhudelt, als Wester in der Halle 6,95 m sprang. Ähnlich wie im Männersprint war auch hier im Forumt der Wunsch Vater des Gedankens.
Trotzdem gehört der Frauenweitsprung zu den leistungsstärkten Disziplinen im DLV.


RE: Bilanz in Zahlen - Gertrud - 13.07.2016

Das Potential unserer drei Weitspringerinnen ist riesig; aber man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Die Chance der OS sollte man nutzen. Man sollte sich als Team vor Ort immer die Frage stellen, ob man in den einzelnen Sparten total konsequent ist. Lob kann beflügeln oder zur Lethargie je nach Athletinnenart verführen. Ich sehe in meiner eigenen Analyse einige verbesserungswürdige Kriterien. Das Auf und Ab statt einer kontinuierlichen Weiterentwicklung hat meistens seine Ursachen. Es gibt Athletinnen, die total konsequent und fokussiert sind. Es gibt aber auch Athletinnen, die gerne mal auf andere Bereiche abschweifen. Der Leistungsabschwung lässt dann nicht lange auf sich warten. Dann muss man als Trainer/in auch mal "Fraktur reden"!Wink

Gertrud


RE: Bilanz in Zahlen - gera - 14.07.2016

Gertrud,
siehst Du in der Verletzung von S.Moguenara bei einem Foto-Shooting einfach nur Pech oder wäre das bei mehr Fokussierung auf das eigentliche Ziel vermeidbar gewesen ?


RE: Bilanz in Zahlen - Gertrud - 14.07.2016

Ich bin nicht ihre Trainerin und kann den Fall wirklich nicht beurteilen. Einer meiner Kollegen hat sich z.B. die Achillessehne beim Abrutschen von der Bordsteinkante gerissen.

Allerdings sollte Vermarktung nicht an erster Stelle stehen. Oft fehlt dann die Zeit für die Regeneration. Ich habe von Fokussierung so meine eigenen Vorstellungen. Das $-Zeichen im Auge der Athleten lenkt sehr oft vom eigentlichen Ziel ab. 

Gertrud


RE: Bilanz in Zahlen - Josch84 - 14.07.2016

Ich finde jetzt nicht das von fehlender Fokussierung gesprochen werden kann, wenn eine Athletin Wochen vor den Highlights der Saison an einem Tag an einem Werbedreh für die Bewerung zur Leichtathletik-EM in Berlin teilnimmt, wo laut allen Beteiligten nichts wirklich gefährliches bei war. Passieren kann überall was wie Gertrud schon sagt. Und für eine EM im eigenen Land wird es schon keine riesen Summen gegeben haben, weswegen wohl kaum die Dollarzeichen "Schuld" an der Verletzung sind.
Eine Leichtathletik verdient kein großes Geld und wenn man da was für den Sport im eigenen Land tut, kann das ja nichts schlimmes sein. Wahrscheinlich muss man das vll. sogar tun.
Unverantwortlich wäre es nur das in der Wettkampfvorbereitung zu tun.