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Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Druckversion

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RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - icheinfachma - 11.07.2015

(11.07.2015, 16:03)Flitzer schrieb: Also ich glaub einiges aber das Fussballprofis im Normalfall mit über 150kg Kniebeuge im Kraftraum machen glaub ich weniger.
Aha. http://bjsm.bmj.com/content/38/3/285.full (runter scrollen und die Diagramme lesen)

Zitat:AUsserdem bedeutet Kraft nicht gleich Schnelligkeit.

http://journals.lww.com/nsca-jscr/Abstract/2005/11000/The_Acute_Effects_of_Heavy_Load_Squats_and_Loaded.29.aspx
http://journals.lww.com/nsca-jscr/Abstract/2008/01000/The_Acute_Effects_of_Heavy_Back_and_Front_Squats.24.aspx

Außerdem werden wohl Fußballer die letzten sein, die Schnelligkeit auf Kosten der Maximalkraft vernachlässigen.


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - hkrueger - 11.07.2015

Es werden nur die athletischsten Fußballer Sport studieren, zumindest war es in meinen Vereinen so. Dass einige Sportstudenten 12,2 oder schneller laufen überrascht mich auch ned wirklich.
Dass einige Bundesligaspieler tiefe 11er Zeiten laufen können, glaube ich.
der durchschnittliche BuLi Spieler wird um die 12,5 laufen, schneller sind die nicht.

Die Kniebeugeleistung hat aus meiner Sicht für den Antritt positive Effekte, nach 30m wohl nicht mehr. Ein Fußballer läuft auch selten mehr als 15m maximal, danach kommt schon ein Richtungswechsel, eine Finte, was auch immer.


Hier noch eine Liste von sehr schnellen Fußballern, keine Ahnung, ob die Zeiten stimmen. aber beim Großteil sind tiefe 11er Zeiten angegeben. 
http://www.givemesport.com/347454-world-football-fastest-100m-sprinters


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - hkrueger - 11.07.2015

(11.07.2015, 16:14)dominikk85 schrieb:
(10.07.2015, 22:57)Flitzer schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen das einer aus unserer Nationalmannschaft deutlich unter 12s oder so läuft. Gerade unsere Deutschen sind doch eher weniger laufbegabt sondern holen es mehr über Taktik. AUsser Boateng ist da doch keiner für seine Schnelligkeit berühmt.
Von ondonkor wurde damals handgestoppte 10.6 kolportiert. Auf dem Level gibt es sicher in der Nm im Moment keinen, aber Tiefe 11 er Zeiten sind unter den schnelleren Stürmern sicher normal und über 12 wird außer den Torwarten wohl kaum einer laufen.

Diese Zeiten werden einfach von einer fliegenden 30m Zeit hochgerechnet
Bundesligisten machen viele Tests bzgl Ausdauer, Antritt, Schnelligkeit, aber sicher keine 100m Läufe
Die schnellsten Spieler sind aus meiner Sicht aber nicht die Stürmer, sondern die Außenverteidiger und Außenbahn Flitzer (Robben, Ribery, Hahn, ,Odonkor, Roberto Carlos, Buck,stefan Reuter etc) 
Die Spieler mit dem besten Antritt sind Innenverteidiger...


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Adonis1 - 11.07.2015

(11.07.2015, 16:14)dominikk85 schrieb: Von ondonkor wurde damals handgestoppte 10.6 kolportiert. Auf dem Level gibt es sicher in der Nm im Moment keinen, aber Tiefe 11 er Zeiten sind unter den schnelleren Stürmern sicher normal und über 12 wird außer den Torwarten wohl kaum einer laufen.
Kolportiert!
1. Nationalmannschaft ist natürlich nicht unbedingt exemplarisch für den gesamten Profifußball.
2. Du schreibst selbst, dass tiefe 11er-Zeiten, sagen wir mal um 11,20-11,30sec, unter den schnelleren Stürmern normal seien. Soweit kann ich dir folgen. Allerdings: Nicht einmal ein Drittel der Fußballmannschaft sind Stürmer, du sprichst noch dazu von den schnelleren aus dieser "sprintstärksten Gruppe" der Fußballer, also sagen wir einmal das sind dann die Hälfte davon. Entspricht also etwa 15% des Teams. Du glaubst nun allen Ernstes, dass die restlichen 80% (außer den Torleuten) alle zwischen 11,30s und 12s sprinten können? Da bin ich sehr skeptisch.
Gibt es denn hier keine Fachleute im Forum, die von entsprechenden Untersuchungen wissen?


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - icheinfachma - 11.07.2015

Auch wenn die Fußballer im Antritt besser als in der Höchstgeschwindigkeit sind - einer, der die 30m fliegend (1m Anlauf) in unter 4s läuft, wird wohl kaum die 100m in 12,5 laufen. Mit einem Training des Antritts verbessert sich auch immer die Höchstgeschwindigkeit. Nur fehlen eben die 10%, um in Sachen Höchstgeschwindigkeit austrainiert zu sein. Ich weiß ja nicht von für einem sportlichen Niveau (wessen?) du ausgehst, aber ich kann es nur wiederholen - ein Profifußballer, der 10x die Woche trainiert, wird wohl kaum langsamer sein als ein Sportstudent der gar nicht oder 2x die Woche trainiert. Da hilft auch nicht das Argument, nur die sportlichsten Fußballer studierten Sport - nein, die sportlichsten Fußballer verdienen Geld mit Fußball.


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Adonis1 - 11.07.2015

(11.07.2015, 16:18)icheinfachma schrieb:
(11.07.2015, 16:03)Flitzer schrieb: Also ich glaub einiges aber das Fussballprofis im Normalfall mit über 150kg Kniebeuge im Kraftraum machen glaub ich weniger.
Aha. http://bjsm.bmj.com/content/38/3/285.full (runter scrollen und die Diagramme lesen)

Eine Untersuchung über 17!! internat. Fußballer. Damit eben überhaupt keine Aussagekraft über den Normal-Fußballprofi!


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - icheinfachma - 11.07.2015

(11.07.2015, 16:41)Adonis1 schrieb: Eine Untersuchung über 17!! internat. Fußballer. Damit eben überhaupt keine Aussagekraft über den Normal-Fußballprofi!

In der Spitze ist es eng.


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - hkrueger - 11.07.2015

(11.07.2015, 16:39)icheinfachma schrieb: Auch wenn die Fußballer im Antritt besser als in der Höchstgeschwindigkeit sind - einer, der die 30m fliegend (1m Anlauf) in unter 4s läuft, wird wohl kaum die 100m in 12,5 laufen. Mit einem Training des Antritts verbessert sich auch immer die Höchstgeschwindigkeit. Nur fehlen eben die 10%, um in Sachen Höchstgeschwindigkeit austrainiert zu sein. Ich weiß ja nicht von für einem sportlichen Niveau (wessen?) du ausgehst, aber ich kann es nur wiederholen - ein Profifußballer, der 10x die Woche trainiert, wird wohl kaum langsamer sein als ein Sportstudent der gar nicht oder 2x die Woche trainiert. Da hilft auch nicht das Argument, nur die sportlichsten Fußballer studierten Sport - nein, die sportlichsten Fußballer verdienen Geld mit Fußball.

Obwohl es meine Überzeugung ist, kann ichs ned beweisen. Ich will hier auch keinen Glaubenskrieg anzetteln. 

 Hier noch ein Zitat aus Knut Teskes Buch `Läufer des Jahrhunderts' Seite 48:
" Es gibt [...] keine zehn Bundesliga-Fußballspieler (falls es überhaupt welche gibt), die über 100m glatte 11Sekunden laufen können"


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - matthias.prenzlau - 11.07.2015

Denkt doch mal logisch! Ich bin überzeugt davon, dass es keinen Profi
gibt der langsamer als 12,5 läuft. Das ist wirklich nicht schnell und
ich glaube im Profifußball läuft man sonst im wahrsten Sinne des Wortes "hinterher".

12,5s und schneller sind zu meiner Abizeit ca. 1/5 der Jungen (untrainiert!!!) gelaufen. Ab 12,8 gabs auch erst die 1! Ein 13-Jähriges Mädchen das ich trainiere lauft elektronisch 13,0. Über solche Zeiten lachen die Fußballprofis.

Ich bleib dabei: Die Masse läuft 11er Zeiten. Wenn man sich das mal live im Stadion angeguckt hat, dann sieht man das (mit geschulten Auge).

Gruß


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - icheinfachma - 11.07.2015

Na ich glaube, ich habe alles zum besten gegeben, was ich finden konnte und bin letztendlich überzeugt, dass niedrige 11er-Zeiten Schnitt sind im Profifußball und das ihr 400m- oder 800m-Niveau noch etwas höher ist. Ich denke, man kann daraus als Leichtathlet folgenden nützlichen Schluss ziehen: Man kann auch gute läuferische Qualitäten aufbauen, ohne ständig in Spikes auf Kunststoff zu laufen. Gerade im Herbst halte ich es für sinnvoll, Rasen oder andere Untergründe zu verwenden. Ich weiß von einigen jamaikanischen Sprintern im Weltrekordbereich, dass sie erst kurz vor der Sommersaison zum ersten Mal Spikes und Kunststoff laufen.

Ich denke, man kann auch bereits auf weichem Boden eine gute Schnelligkeit erreichen, die dann ab Frühjahr auf Tartan ihr i-Tüpfelchen erhält. Ein Techniktrainnig ist dort ebenfalls möglich, die wesentlichen Komponenten einer guten Sprinttechnik benötigen keine Bodenhärte. Bei Ausdauertrainingsformen geht es um eine Ermüdung der Muskulatur und um Antstrengung des Herz-Kreislaufsystems. Dazu braucht man weder Tartan noch Spikes. Rasenläufe können die Muskulatur und den Herzkreislauf gut ermüden, ohne dabei die Sehnen und Gelenke so stark zu strapazieren, ein ebener Rasen gegen Umknickgefahr versteht sich. Auch Mattenzirkel, also Ausdauerzirkel auf der Hochsprungmatte, die aus Übungen wie Kniehebeläufen, Hockstrecksprüngen, Burpees, Wechselsprüngen in den Ausfallschritt usw. bestehen und durch Kraftausdauerübungen für die Beinbeuger ergänzt werden, eignen sich gut für anaerobes Ausdauertraining ohne eine geringste Gelenkbelastung. Man kann solche Trainingsformen auch mit Tempoläufen kombinieren, sodass man auf der Matte eine Vorermüdung erreicht, dadurch weniger Tempoläufe im Anschluss macht und eine Teilentlastung des passiven Bewegungsapparats erreicht. Das lässt sich vor allem im Langsprintbereich gut einsetzen und wird auch von Tyson Gay praktiziert oder Carmelita Jeter, die derartige Ausdauertrainings auf Sand- und Rasenuntergrund im Herbst durchführt und in diese Einheiten Kraftausdauerübungen mit Hanteln einstreut.

Ich glaube, viele Leichtathleten würden weniger verletzt, und noch leistungsstärker sein, wenn sie sich trauen würden, nicht auf Teufel-komm-raus immerzu Spikes und Tartan zu verwenden. Beim Schnelligkeitsausdauertraining, wo es um Ermüdung geht, sehe ich darin absolut keinen Sinn und auch das Schnelligkeitstraining kann ganz offensichtlich ohne Leistungsminderung im Herbst auf Rasen verlegt werden. Ich jedenfalls werde den Herbst über keinen Fuß auf Tartan setzen und auf Muskel- statt auf Sehnenbelastung setzen und auch später meinen Sportlern nicht solche Sehnen- und Knochenmörser antun, die teilweise praktiziert werden, aber keine Leistungssteigerung nach sich ziehen können.