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RE: Tabletten von Trainer - RalfM - 29.07.2015
Dann will ich mich nach den letzten beiden Beiträgen mal um ein knappes Fazit bemühen. In Deutschland (für andere ähnlich entwickelte Länder lässt sich dies vielleicht verallgemeinern) besteht Studien zufolge ein gesamtgesellschaftlich nicht wegzudiskutierendes Drogenproblem, insbesondere was Aufputschmittel im Rattenrennen angeht, das schon in der Grundschule gestartet wird.
Im organisierten Sport (Vereinszugehörigkeit, Wettkämpfe, Startpässe...) ist dieses Problem sehr viel geringer ausgeprägt. In der Leichtathletik wahrscheinlich sogar (ich mutmaße) unter den organisierten Sportarten ganz besonders gering, weil erfahrungsgemäß Leichtathleten sich ernsthafter mit den Randbedingungen leistungsorientierter Sportausübung auseinandersetzen als z.B. Fußballer, von denen es zudem noch viel mehr gibt.
Also ganz knapp: Es gibt ein gesamtgesellschaftliches Problem, das aber eben gerade kein Problem der Leichtathletik ist, im Gegenteil. Dieses gesamtgesellschaftliche Problem mit dem sportimmanenten Begriff des Dopings immer wieder bis zur Unkenntlichkeit zu verrühren ist eine sprachliche und gedankliche Sünde.
RE: Tabletten von Trainer - MZPTLK - 30.07.2015
Deine Rede war von den Freizeit-Sport-Dopern, da hast Du den Bock geschossen.
Deiner Differenzierung bezüglich Leichtathletik möchte ich gern zustimmen, bleibe aber skeptisch, weil ich schon viel zuviel erlebt habe.
RE: Tabletten von Trainer - decathlonitis - 30.07.2015
(29.07.2015, 23:07)RalfM schrieb: ........Gut, dass Du hier eine differenziertere Stellungnahme zum Thema Doping allgemein und den Bezug zur LA ziehst.
Im organisierten Sport (Vereinszugehörigkeit, Wettkämpfe, Startpässe...) ist dieses Problem sehr viel geringer ausgeprägt. In der Leichtathletik wahrscheinlich sogar (ich mutmaße) unter den organisierten Sportarten ganz besonders gering, weil erfahrungsgemäß Leichtathleten sich ernsthafter mit den Randbedingungen leistungsorientierter Sportausübung auseinandersetzen als z.B. Fußballer, von denen es zudem noch viel mehr gibt.
Also ganz knapp: Es gibt ein gesamtgesellschaftliches Problem, das aber eben gerade kein Problem der Leichtathletik ist, im Gegenteil. Dieses gesamtgesellschaftliche Problem mit dem sportimmanenten Begriff des Dopings immer wieder bis zur Unkenntlichkeit zu verrühren ist eine sprachliche und gedankliche Sünde.
Sehe ich auch so!
Lor-olli zieht da andere, weltumfassende Bahnen und kommt dabei auf über 60 000 KM, aber nicht nur, denn sein Erfahrungsschatz reicht dabei über den Zehnkampf weit hinaus. Ich vermute mal, neben seinem Erfolg als unbesiegte Tischtennislegende brachte er es wohl auch zum erfolgreichsten Shrimpsfänger aller Zeiten.
Drum, diese allumfassenden Erkenntnisse dürfen auf keinen Fall im stillen Kämmerlein oder auf einer Insel im Sande verinnen.
Es lebe der Sport, ja, doch besonders die Leichtathletik!
deca
RE: Tabletten von Trainer - lor-olli - 30.07.2015
Lassen wir es gut sein… Meine Meinung, dass ein Trainer keine Tabletten verteilen sollte, steht.
Meine Erfahrungen im Sport (10-Kampf als Leistungssport zu Zeiten von Hingsen, Thompson und Co. um das mal zeitlich einzugrenzen) beziehen sich auf den Leitungsbereich, später auf die Lauf-Amateure (3:30h im Marathon darf man wohl Hobby nennen).
Unter den Kollegen der 10-Kampfzeit kenne ich 3 echte Sportinvaliden (Steroid-Doping induziert), einige Andere haben gesundheitliche Probleme, die aber nicht so ganz eindeutig zuzuordnen sind.
Kein Doping, bzw. keine Dopingversuche unter Hobbyläufern? Ich habe mich IMMER gegen das Doping engagiert und wohl auch deswegen kritischer hingeschaut. Die Aussage und Haltung von RalfM deckt sich weitestgehend mit der des DLV - weil nicht sein kann, was nicht sein darf…
Konzentrieren wir uns also auf das Ausgangsproblem des threads und klopfen den Trainern (und Eltern und Freunden und Ärzten) auf die Finger, die "mal eben" ohne wirkliche Indikation ein paar Pillen vorschlagen oder sogar anbieten.
@deca: Amüsant finde ich es nicht, wenn ich ein 100m Finale betrachte und überführte und mehrfach überführte Dopingsünder den "sauberen Sport" zelebrieren. Wenn sich ein System selbst ad absurdum führt, wieso sollten Hobbysportler (und Läufer nehme ich nicht aus) da eine kritischere Haltung entwickeln?
In einer Pharma-Firma in der Nähe von Hamburg wurde vor fünf Jahren eine etwas größere Menge EPO geklaut und war binnen einer Woche "vertickt" (nach Angabe des geständigen Täters). Er war nicht einmal Sportler in "der Szene" und hat das Zeugs trotzdem innerhalb dieser Zeit verkauft, Abnehmer waren überwiegend Hobbysportler. Konsequenzen (der Wert der gestohlenen Medikamente betrug über 40 000€) hatte es nur für den Täter , obwohl er die Namen der Käufer zum großen Teil lieferte… einer war ein zeitweiliger Laufkamerad von mir (4 Stunden Marathon…)
RE: Tabletten von Trainer - RalfM - 30.07.2015
lor-olli schrieb:Lassen wir es gut sein…
Nein, kann so nicht stehen bleiben.
lor-olli schrieb:Meine Erfahrungen im Sport (10-Kampf als Leistungssport zu Zeiten von Hingsen, Thompson und Co. um das mal zeitlich einzugrenzen) beziehen sich auf den Leitungsbereich, später auf die Lauf-Amateure (3:30h im Marathon darf man wohl Hobby nennen).
Deine Leistungssport-Erfahrungen stammen ganz aus der Dopingzeit und auch sonst hast Du Deine Erfahrungen im Bereich der Pharma-Industrie hier in diesem Forum ja hervorgekehrt. Vom Laufsport der Nicht-Verseuchten (seit den 1970er Jahren und begründet natürlich füher) wurdest Du offenbar niemals wirklich berührt. Obwohl Du selbst ein Freizeitläufer bist, sind Dir andere Läufer fremd. Das ist ganz offensichtlich. Du kennst die einfach nicht.
lor-olli schrieb:Die Aussage und Haltung von RalfM deckt sich weitestgehend mit der des DLV - weil nicht sein kann, was nicht sein darf…
Was soll ich dazu sagen? Infam? Doof? Unverschämt? Nein: Du kennst diese Menschen nicht. Du kannst anscheinend bis heute nicht unterscheiden zwischen den Doping-Jungs von damals und der Laufsport-Masse von heute.
RE: Tabletten von Trainer - lor-olli - 31.07.2015
@Ralf:
Lassen wir es sein bezog sich darauf, dass wir nicht überein kommen werden, Du hast eine andere Sicht und andere Erfahrungen, das akzeptiere ich (und lerne dazu).
@all: Lor-Olli ist erst einmal raus aus dem Forum. Ich muss eine mail (an einen Klarnamenaccount von mir) überprüfen, es sieht so aus, als wenn sich jemand (ich vermute einen des Dopings Überführten dabei ich dachte ich hätte allzu deutliche Fakten ausgelassen) auf die Füße getreten fühlt und es ist nicht klar, ob derjenige hier aus dem Forum kommt (IP gehört einem Internetcafe, bezüglich der Ortsangabe habe ich nur einen Verdacht). Das zu klären wird ein paar Tage brauchen, ich muss erst die Identität dieser Person heraus bekommen.
RE: Tabletten von Trainer - icheinfachma - 31.07.2015
(31.03.2015, 12:34)sprintking schrieb: Hallo zusammen
Ich bin 20 Jahre alt und sprinte. Mein Trainer hat mir Pantothenic Acid 550mg gegeben und ich soll die morgens und abends einnehmen.
http://www.solgar.com/SolgarProducts/Pantothenic-Acid-550-mg-Vegetable-Capsules.htm
Vor 30 Jahren haben eine Menge Sportler Tabletten von ihren Trainern gereicht bekommen, die als "Vitamine" bezeichnet wurden. Ich kenne deinen Trainer nicht persönlich, wäre aber sofort skeptisch, ob im Medikament wirklich die Wirkstoffe sind wie angegeben. Zumal die Erklärung, eine Gewichtsabnahme durch ein Vitamin zu beheben, eine extremst unschlüssige Erklärung ist. Wenn man im Übertraining ist, hat man entweder die Möglichkeit, sein Training zu reduzieren oder regenerationsbeschleunigende Medikamente, sprich EPO oder Anabolika zu nehmen.
RE: Tabletten von Trainer - Mica - 01.08.2015
Ich werde den Verdacht nicht los, dass das Eingangsposting ausschließlich dazu dient, Werbung für das Produkt zu machen.
RE: Tabletten von Trainer - RalfM - 01.08.2015
(01.08.2015, 12:33)Mica schrieb: Ich werde den Verdacht nicht los, dass das Eingangsposting ausschließlich dazu dient, Werbung für das Produkt zu machen.
Das ist ganz bestimmt so. Und wir sehen: Das "Medikament" hatte auch noch ungewollte Nebenwirkungen.
RE: Tabletten von Trainer - KatiAshoff - 04.08.2015
(21.07.2015, 14:58)-running- schrieb:(21.07.2015, 13:30)KatiAshoff schrieb: Ich würde davon abraten.
Das eizige was ich Konsumiere ist ab und zu Guarana, aber ich wäre wirklich vorsichtig mit solchen nicht pflanzlichen präperaten.
Von Guarana bin ich jedoch wirklich überzeugt.
Wer sich Infomieren möchte findet hier bei Wikipedia, oder auf der Seite hier unabhängige und gut recherchierte Informationen!
- nur weil etwas pflanzlich ist, heißt dass noch lange nicht, dass es gesund ist
- Guarana kann eventuell kurzfristig die Symptome verbessern, aber ist IMHO kein Lösung !
Und auch mal die Abschnitte: "Wirkung" und "Nebenwirkungen und Risiken" auf Wikipedia lesen.
-running-
Ich finde die hier entstandene Diskussion höchst interessant, egal welchen Ursprung sie jetzt hatte!
Ich bin der Meinung das es Doping in irgendeiner Form immer geben wird, wie mir in der Diskussion klar wurde ist es sogar schwierig das klar abzugrenzen!
Ich stimme dir natürlich volkommen zu, das jedes Produkt, auch Guarana, gewisse Nebenwirkungen hat/haben kann, aber Nebenwirkungen hat quasi alles was wir Konsumieren! Darum möchte ich an den bewussten Umgang appellieren!!! Viele neben Dinge ungeachtet ihrer Nebenwirkungen, das finde ich verwerflich.
Als Trainer hat man die Pflicht über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen aufzuklären!
:danke: