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RE: Arne Gabius - überbewertet? - Atanvarno - 10.05.2015 (10.05.2015, 13:58)PeterSaalmann schrieb: #NewMarathonPace"2:06:15 min - große Worte. Hoffentlich lässt er Taten folgen. Eine 2:07 hoch würde ich ihm auf jeden Fall zutrauen, aber 2:06 tief ist schon eine andere Dimension. Wenn er aber Trainingseinheiten dieser Qualität regelmäßig absolvieren kann, erscheint es nicht unrealistisch. Nachdem wir letzten Herbst ja auch darüber diskutiert haben, dass sein Training nicht unbedingt dem üblichen "Canova-Taining" entspricht, ist das jetzt ein ganz typischer "special block", wie ihn Canovas Top-Läufer gerne trainieren. jonas90 schrieb:Immer noch so sicher?Atanvarno schrieb:Na da halte ich aber dagegen.jonas90 schrieb:glaubst Du allen ernstes, er hätte Baumanns Rekord angreifen können? Sry, aber dass Gabius bald der neue 10.000m-Rekordler ist, glaube ich nicht.Ja, das glaube ich allen Ernstes und ist eines der erklärten Ziele Gabius' - und dafür war dieses Rennen nicht geeignet. RE: Arne Gabius - überbewertet? - jonas - 10.05.2015 (10.05.2015, 14:15)Atanvarno schrieb: Immer noch so sicher? Jep. Gabius wird Baumanns 10.000er Rekord nicht brechen. RE: Arne Gabius - überbewertet? - alist - 10.05.2015 Denke ich auch nicht, dafür fehlt einfach ein bisschen Schnelligkeit... Baumanns Werte (3:33 - 12:54) stehen 3:41 - 13:12 entgegen. Das auf den Marathon ausgerichtete Training ist der reinen Schnelligkeit sicher nicht zuträglich. Wenn sich Gabius auf eine 27:30er-Zeit steigern kann (und das ist immer noch eine knappe halbe Minute unter Bestzeit), wäre das aller Ehren wert. RE: Arne Gabius - überbewertet? - Atanvarno - 10.05.2015 Baumann ist über 10000m deutlich unter seinen Möglichkeiten geblieben, d.h. seine Unterdistanzwerte darf man nicht als notwendig für eine 27:21 voraussetzen. Nach konservativer Faustformel (2x5k +1') komm man für Gabius auf 27:24. Canova sagt aber, dass gut trainierte 10000m-Läufer auch mit 45'' Schonzeit hinkommen. Und Gabius hat ja schon mehrfach gezeigt, dass er mit den längeren Distanzen gut zurecht kommt. Es wird sicherlich viel davon abhängen, ob er ein maßgeschneidertes Rennen bekommt, wo er sich in eine schnelle Gruppe hängen kann, die auf 27:15 +/- anläuft. Im Alleingang läuft er die Zeit sicher nicht. RE: Arne Gabius - überbewertet? - beity - 11.05.2015 Es ist nicht einfach, auf 10000 Meter das richtige Rennen zu finden. Wetter sollte auch passen und genau an dem Tag auch die richtige Form dasein. Das diese drei Sachen zusammenkommen müssen, hat Gabius beim HM in Berlin erleben müssen. kleine gesundheitliche Unpässlichkeit und die Chance ist weg. Ich vermute mit den 10.000 wird das dieses Jahr nichts, zumindest nicht mit deutschen Rekord. Ob dieser Tag 2016 kommt....mit OS im Hinterkopf? Wird eher noch schwieriger als dieses Jahr und danach gehen dem guten Gabius auch die Jahre aus. Am ehesten traue ich Gabius in den nächsten 2 Jahren noch einen ganz starken Halbmarathon zu. Gabius dreht an ein paar Schrauben, das geht auch ernährungsmässig in den Grenzbereich, kann, wie beim Frankfurt Marathon passen.....aber Garantie wirklich nicht. Es gab in den letzen 20 Jahren sicherlich einige mit mehr Lauftalent in Deutschland als Arne Gabius. Was er die letzen Jahre erreicht hat, nötigt ganz viel Respekt ab. Eine gewisse Menge an Intelligenz und auch den Mut, etwas gravierend zu ändern waren wichtige Voraussetzungen. RE: Arne Gabius - überbewertet? - CassiusKlay - 11.05.2015 (11.05.2015, 11:17)beity schrieb: Es gab in den letzen 20 Jahren sicherlich einige mit mehr Lauftalent in Deutschland als Arne Gabius. Was er die letzen Jahre erreicht hat, nötigt ganz viel Respekt ab. Wie kommst du darauf, dass Gabius nicht so talentiert ist? Ich finde bei seinen Leistungen, seiner Ausnahmestellung im aktuellen "Marathon-Kader", ist so eine Aussage ein wenig befremdlich... RE: Arne Gabius - überbewertet? - jonas - 12.05.2015 Diese Ausnahmestellung hat er aber nur im Marathon, wir reden hier über einen Bahn-DR. Über 3.000/5.000 kann ihm Ringer mittlerweile das Wasser reichen, aber wenn wir über Baumanns 10.000er-Rekord reden: Wenn diesen einer brechen kann, dann Homiyu Tesfaye eher als Arne Gabius. Das wundert mich ein bisschen, dass ihn noch keiner ins Spiel gebracht. Der auf Mittelstrecken spezialisierte Jungspung lief wenige Wochen nach seinem Hallen-DR 1.500 beim Paderborner Osterlauf über 10 km konservativ angegangenen und ohne Rekord im Kopf wenige Sekunden an Carsten Eichs 20 Jahre alter Bestmarke vorbei. Er ist auf den Strecken bis 10 k besser als Gabius. RE: Arne Gabius - überbewertet? - Wassergraben - 12.05.2015 Möglicherweise hat sich Gabius zu spät den langen Strecken ab 10K zugewendet - irgendwann tickt die Jahresuhr. Möglicherweise ist er aber auch ein reiner 3000-5000m-Typ mit guter Ausdauer für längere Distanzen. Er hat in 2012 drei für ihn herausstehende 3000er bzw.3218er gelaufen: 7:35, 7:38i, 8:10i(3218m, entspr.7:36). Das gibt aus diesen drei Rennen einen durchschnittlichen 1000er-Split von 2:32. Seine 13:12 entsprechen etwas mehr als 2:38/1000m. Diese 6sec+ sind eigentlich schon zu viel Aufschlag für einen "echten" 10000m-Typ. Gebrselaissie hatte stehen: 3:31i(!)/3:33/7:25/12:39/26:22/58:55/2:03:59, Bekele: 3:32/7:25/12:37/26:17/60:09/2:05:02. Aus meiner Sicht 3000-10000m-Spezialisten mit sehr guter Ausdauer, aber ab HM eben nicht mehr absolut top. Die beiden haben bei 3000m 1000erSplits von 2:28+, bei 5000m 2:31,8/4. Also gerade mal 3sec mehr als über 3000m! Gabius schon mehr als 6 Sekunden . . . und seine 5000m-Zeit passt nicht zu seiner 10000er. Diese 27:55 fügen sich aber einigermaßen zu HM- und Marathonzeit, allerdings auf etwas tieferem Niveau. Auch Mo Farah ist so ein Fall, aus meiner Sicht noch deutlicher: ich halte ihn für einen 1500m-Läufer mit hervorragender Ausdauer, um Meisterschaftsrennen über 5000/10000m zu gewinnen: er hat eine 3:28,9(!) im Umfeld eines Trainings abgeliefert, das auf einen olympischen Doppelstart für 5000/10000m ausgerichtet war . . . dieser Mann hätte mit einer Spezialisierung auf 1500m durchaus im Umfeld von 3:26 laufen können! Seine enorme Übersetzung passt aber leider weder für HM noch für Marathon. RE: Arne Gabius - überbewertet? - beity - 12.05.2015 (11.05.2015, 12:15) CassiusKlay schrieb:(11.05.2015, 11:17)beity schrieb: Es gab in den letzen 20 Jahren sicherlich einige mit mehr Lauftalent in Deutschland als Arne Gabius. Was er die letzen Jahre erreicht hat, nötigt ganz viel Respekt ab. Ist der Klassenbeste immer der talentierteste? Ich gehe weiter. Der beste seiner Zeit muss nicht der talentierteste sein. Emil Zatopek der war nicht der talentierteste. Er war der härteste, der willensstärkste, der belastungsverträglichste..... Die Geschichte der deutschen und internationalen Sportes ist voll von Talenten, die es nie ganz nach oben brachten. Aber ist es nicht besonders anerkennenswert, das der, dem das Talent, die abnorme Veranlagung eben nicht zuflog, sich durch Fleiß, Beharrlichkeit, Intelligenz und eben Konsequenz nach oben gearbeitet hat? RE: Arne Gabius - überbewertet? - DerC - 13.05.2015 (12.05.2015, 20:00)Wassergraben schrieb: Er hat in 2012 drei für ihn herausstehende 3000er bzw.3218er gelaufen: 7:35, 7:38i, 8:10i(3218m, entspr.7:36). Das gibt aus diesen drei Rennen einen durchschnittlichen 1000er-Split von 2:32. Seine 13:12 entsprechen etwas mehr als 2:38/1000m. Diese 6sec+ sind eigentlich schon zu viel Aufschlag für einen "echten" 10000m-Typ. Es kommt nicht nur auf den Typ an, sondern auch auf das Training. Gabius hat ja erst einen vollständigen 10000er stehen sowie zwei ernsthafte HMs und einen M. Das verleitet leicht zu falschen Schlüssen. Die 1500 PB von Gabius (3'41 glaube ich) sollte auch nicht fehlen. Die lässt eher darauf schließen, dass die 3000 nicht seine beste Strecke bleiben wird. Beim Marathon sind Debuts oft nicht soo toll, die Zeit ist für das Debut sehr gut. (12.05.2015, 20:00)Wassergraben schrieb: Gebrselaissie hatte stehen: 3:31i(!)/3:33/7:25/12:39/26:22/58:55/2:03:59, Bekele: 3:32/7:25/12:37/26:17/60:09/2:05:02. Aus meiner Sicht 3000-10000m-Spezialisten mit sehr guter Ausdauer, aber ab HM eben nicht mehr absolut top.Bekele lief einen Halbmarathon, und den taktisch auf Sieg. Sein Potenzial dürfte über Hm im WR-Bereich liegen, ist aber die Frage ober den nochmal ernsthaft angreifen will oder kann. Der Marathon in Paris über 10km alleine auf deutlich schwererer Strecke als z. B. Berlin. Das war ein deutlich besseres Debut rleativ zu Hailes z. B. Dein Analyse ist leider viel zu oberflächlich. Man kann nur oft und in Topform gelaufene voll Strecken in solche Überlegungen voll mit einbeziehen. Außerdem muss man berücksichtigen, WIE die Zeiten zustandegekommen sind. Und Geb war HM Weltmeister sowie zeitweise Weltrekordler im Hm und M. da ist es etwas albern zu behaupten: Ab HM und M nicht mehr absolut Top, weil er es zu seinen besten Zeiten auf der Straße druchaus war. (12.05.2015, 20:00)Wassergraben schrieb: Auch Mo Farah ist so ein Fall, aus meiner Sicht noch deutlicher: ich halte ihn für einen 1500m-Läufer mit hervorragender Ausdauer, um Meisterschaftsrennen über 5000/10000m zu gewinnen: er hat eine 3:28,9(!) im Umfeld eines Trainings abgeliefert, das auf einen olympischen Doppelstart für 5000/10000m ausgerichtet war . . . dieser Mann hätte mit einer Spezialisierung auf 1500m durchaus im Umfeld von 3:26 laufen können! Seine enorme Übersetzung passt aber leider weder für HM noch für Marathon.Naja, für den Europarekord im HM hat es gereicht ... und 59:32 sind such heute noch im Bereich der Weltspitze, so oft wird nicht schneller gelaufen. In einem noch schnelleren Rennen wäre womöglich noch mehr drin. Das es für den HM nicht passt kann man jetzt noch gar nicht sagen. Selbst im M. ist es nach einem Marathon etwas früh. Wogegen die 3'26 auch bei Spezialisierung eher unrealistisch sind. Es war übrigens nicht in der Vorberietung für london 2012, sondern für Moskau 2013. Denn für Meisterschaften braucht man extrem schnelle letzte 5 Runden. Und da ist die Nähe zu den 1500 vom Training her klar. Er hat genau das massiv trainiert und ein schnelles für ihn optimales Rennen erwischt. Farah wird sehr wahrscheinlich über 1500 nie mehr schneller laufen. Gruß C |