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Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - Druckversion

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RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - mariusfast - 14.10.2024

(13.10.2024, 19:34)Notalp schrieb:
(13.10.2024, 18:57)mariusfast schrieb: Mich würde interessieren, wenn es mal einer Frau gelingt, die auch auf den Unterdistanzen Weltrekorde hält, wie die 28:53 auf 10 000, die Zeit auf den Marathon zu übertragen. Haben wir dann eine 2:07?

Auf Deine ernsthaft gemeinte Frage hätte ich keine prognosetaugliche Antwort.

Also es gibt ja genügend Männer mit ähnlichen Pbs über 10 KM.
Bspw. Hendrik Pfeiffer mit 28:49. Er meinte selbst, dass bei ihm über 10 KM nicht viel mehr geht. Er schaffte es aber damit eine 2:07:14 h zu laufen.

 Hier wurde ja darauf eingegangen, dass FRauen ja eigentlich über die langen Distanzen eher Vorteile haben. Zudem reden wir ja auch bei dem Frauenweltrekord von einem Rennen, bei dem die Frauen bis zum Schluss männliche Tempomacher haben können. Man sieht ja bei Kipchoge was dies ausmacht mit Tempomacher, die fitter als der Läufer selbst sind, bis zum Schluss laufen zu können ( bei Kipchoge beim sub 2 Projekt, weil die Tempomacher ja nach kurzen Distanzen sich abgewechselt haben).


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - Notalp - 14.10.2024

Noch gibt es bei den Frauen keinen neuen Leistungsstandard, höchstens eine Wenn-dann-Rechung in Bezug auf 10000m Bestleistungen…

Redcliffs Marathon-Zeit haben in 21 Jahren nur fünf Frauen überboten. (falls ich richtig liege) Und bei den Weltrekorden von 2019, 2023 und 2024 sind die Zweitplatzierten jeweils mit 6min Rückstand oder mehr ins Ziel gekommen. Es gibt also nicht einmal einen Standard von Zeiten, die Redcliffs 2:15 h in den Schatten stellen. Die Vorstöße ins neue Universum sind vielmehr so vereinzelt, dass sich auch bestimmte Verdachtsmomente nicht abweisen lassen. 

Es sei denn, die von dem guten Rosa gemanagte Athletin wollte die zur 2:17-Gemütlichkeit neigenden Konkurrentinnen aus der Lethargie zwingen. Eine Initialzündung lässt sich also nicht ausschließen. 2:17 h wird dann zum (neuen) Standard der heillos Abgehängten. Eine Ostafrikanerin läuft das in Stöckelschuhen.  Wink


RE: Internationale Resultate 2024 - mariusfast - 14.10.2024

(13.10.2024, 19:06)beity schrieb:
(13.10.2024, 18:50)mariusfast schrieb: 2003: 2:15:23/2:04:55 --> sind 10:28
Stimmt schon, aber Paula Radcliffe war 2003 mit Ihrer 2:15 weit voraus, 
erst 2019 unterboten mit 2:14, dann 2023 die kaum fassbare Unterbietung auf unter 2:12 und nun nochmal knapp 2 Minuten schneller.
Ja stimmt Radcliffe war ihren Zeiten voraus.
Man kann es aber auch so sehen, dass die Männerentwicklung bereits viel früher fortgeschritten war und es jetzt nur nachvollziehbar ist, dass auch die Frauen endlich mal nachziehen. Bei den Männern sehe ich halt nicht, wo jetzt in den nächsten Jahren noch eine krasse Entwicklung herkommen soll. Man muss immer bedenken, dass es den besten Läufer in der Weltgeschichte auf der BAhn, Paul Tergat (26:27/ ) , Gebreselassie (26:22 , Bekele (26:17)) oder Kipchoge (Weltmeister 2003 gegen Bekele und El Guerrouj), allen sehr gut gelang ihre Bahnzeiten auf die  Marathondistanz zu übertragen.  Dies konnte man bei den Frauen noch nichteinmal ansatzweise beobachten.  Es sind halt allesamt Jahrhundertläufer gewesen, weshalb die Differenz zwischen Männer und Frauen 2003 so groß war (Eine Radcliffe war ja damals nicht die beste 10 000 Meter Läuferin/ ihr gelang es lediglich ihre 10 000 Meter Zeit auf die Marathondistanz zu bringen).  Tergat lief ja 2003 auch schon 2:04:55 und Gebreselassie bereits 2008 2:03:59. Wenn man noch Carbonschuhe plus die enorme Entwiclkung mit der Verpflegung durch Gels etc. hinzudenkt, dann wären sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch heute ganz vorne dabei, ohne die Entwicklungen im Marathontraining zu berücksichtigen, die auch nicht unherbelich waren.

Bei den Männern sind also Tergat und GEbresselassie auch heute nicht weit weg von dem aktuellen 10 000 Meter Rekord (akuteller Weltrekord steht seit 2020 bei 26:11). Bei den Frauen hat sich vor allem unten heraus eine Entwiclung ergeben. Eine Radcliffe lief ja damals noch 30 Minuten. Und bezogen auf heute ist bspw. eine Hassan eine Minute besser und es sind einige, die da in denletzten 3 Jahren mitgezogen sind (Gidey 29:01, Hassan, 29:06, Chebet 28:54) (Das wären ja mindestens 4 Minuten im Marathon, wo wir dann bei 2:11 wären ohne die besagten Entwiclungen mit Schuhe, Ernährung etc.). Diese Entwiclungen auf der Bahn erinnern mich nunmal stark an die krassen Entwicklugnen auf der Bahn bei den Männern in den Mitte der 1990ern als fast in jedem DL Rennen ein neuer Weltrekordversuch gestartet wurde. Von daher nur nachvollziehbar, wenn sich das jetzt peu a peu auf den Marathon überträgt, so wie es dann bei den Männern in den 2000 ern war.


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - h3inz_h4rtm4nn - 14.10.2024

(13.10.2024, 19:31)Delta schrieb:
(13.10.2024, 19:28)mariusfast schrieb:
(13.10.2024, 19:15)Delta schrieb: Frauen sind leichter und profitieren etwas mehr von den neuen Schuhen.
Warum profitieren Sie etwas mehr von den neuen Schuhen?

Leichtere Athletinnen profitieren etwas mehr von den Carbon Schuhen. Es gibt einen Tick mehr Schrittlänge und die Frequenz ist  etwas höher als bei schwereren Athletinnen.

Welcher Studie hast Du das entnommen? Würde mich ehrlich interessieren!

Soweit ich weiß, spielt vor allem der Laufstil eine entscheidende Rolle dabei, wie groß der Vorteil durch den Gebrauch von Carbonschuhen ist. Wenn die Läuferin sehr leicht ist (und das sind sie ja im Marathon fast alle), aber der Laufstil ist halt nicht ausreichend ökonomisch, dann ist der Vorteil nicht so groß als dass man da einen derartigen Quantensprung erwarten kann, von dem wir sprechen. Da spielen noch etliche andere Faktoren eine Rolle - sicherlich auch die Schuhe, aber ob sie dabei die „Hauptakteure“ waren, mag ich zu bezweifeln.


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - h3inz_h4rtm4nn - 14.10.2024

Frauen haben gegenüber den Männern definitiv den Vorteil der stärken Tempomacher, die sogar einen gesamten Marathon mit ins Ziel bringen können. Das macht unheimlich viel aus, wenn man sich in einem Pulk aufhält, im Windschatten rennen kann und auch von den Seiten z.T. geschützt wird, denn jeder Windstoß kostet Körner, die man in der entscheidenden Phase einen so langen Rennens einfach braucht. Auch psychologisch bietet das den Vorteil, dass man weiß: Die arbeiten alle FÜR mich. Es gibt weniger die Auseinandersetzungen wie bei den Männern, wo sich über einen längeren Abschnitt mehrere Läufer in einer Gruppe aufhalten und um jeden Platz kämpfen über eine Dauer von zwei Stunden. Da kann man als Pro-Läuferin mit eigenen Tempomacherin rollen lassen und ist u.U. auch viel lockerer schon alleine aufgrund dieser Teamarbeit, die da zweifelsohne dahintersteckt.


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - lor-olli - 14.10.2024

Ich wollte eigentlich nicht damit anfangen, aber der größte Teil der anderen Athleten hat - auch angesichts der kenianischen (Doping-)Vorgeschichte - Zweifel an der Leistung.

Die Schuhe bringen einen Effektivitätsvorteil von 2 bis 4 %, dies ist aber nur die physikalische Komponente. Wenn die Athletin also 1 % Zeitvorteil durch die Schuhe hat, sind dies 80 Sekunden, selbst 2 % erklären nicht diesen Leistungssprung, vor allem da sie ja ihre anderen Leistungen ebenfalls schon in Carbonschuhen erbracht hat!

Wenn hier also nicht ein "Wunderschuh" am Werk war und auch wenn alle anderen Komponenten perfekt passten, bleiben da ein paar graue Wolken …

Steven Kerr (irischer Mittelstreckler) war so fassungslos ob der Leistung, dass er sogar davon sprach (X als Quelle werde ich nicht verlinken …) : "… ist der Tag gekommen, an dem wir uns endlich darauf einigen können, dass die Leichtathletik als Sport tot ist …"


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - Atanvarno - 14.10.2024

(14.10.2024, 19:57)lor-olli schrieb: Steven Kerr (irischer Mittelstreckler) war so fassungslos ob der Leistung, dass er sogar davon sprach (X als Quelle werde ich nicht verlinken …) : "… ist der Tag gekommen, an dem wir uns endlich darauf einigen können, dass die Leichtathletik als Sport tot ist …"

Wenn du zitierst, dann setzt du gefälligst einen Link egal, ob dir X gefällt, oder nicht Wink
https://x.com/TheRunnerMan17/status/1845521023875363292

Außerdem stammt das Zitat aus einem Beitrag, an den sich ein durchaus lesenwerter Thread anschließt!


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - Küstenkrebs - 14.10.2024

(14.10.2024, 19:33)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Welcher Studie hast Du das entnommen? Würde mich ehrlich interessieren!

Soweit ich weiß, spielt vor allem der Laufstil eine entscheidende Rolle dabei, wie groß der Vorteil durch den Gebrauch von Carbonschuhen ist. Wenn die Läuferin sehr leicht ist (und das sind sie ja im Marathon fast alle), aber der Laufstil ist halt nicht ausreichend ökonomisch, dann ist der Vorteil nicht so groß als dass man da einen derartigen Quantensprung erwarten kann, von dem wir sprechen. Da spielen noch etliche andere Faktoren eine Rolle - sicherlich auch die Schuhe, aber ob sie dabei die „Hauptakteure“ waren, mag ich zu bezweifeln.

Ich kenne keine solche Studien, aber 4 cm Freiraum für Sohlenkonstruktionen gibt zumindest Ingenieuren mehr relativen Spielraum bei kleineren und leichteren Athleten. Das bedeutet nicht direkt einen Vorteil, schafft aber bessere Optionen.


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - lor-olli - 14.10.2024

(14.10.2024, 20:10)Atanvarno schrieb: Wenn du zitierst, dann setzt du gefälligst einen Link egal, ob dir X gefällt, oder nicht Wink

Bekenne mich schuldig! Muss allerdings auch schreiben, dass ich auf X gebannt bin, kann also gar nicht selbst lesen.  Die Information kam von einem Kollegen. Steven Kerr schätze ich, er nimmt immer wieder mal kein Blatt vor den Mund - aber in der Regel sachlich!


RE: Chicago Marathon 2024 - 13.10.2024 (Chepngetich WR 2:09:56) - mariusfast - 14.10.2024

(14.10.2024, 19:57)lor-olli schrieb: Ich wollte eigentlich nicht damit anfangen, aber der größte Teil der anderen Athleten hat - auch angesichts der kenianischen (Doping-)Vorgeschichte - Zweifel an der Leistung.

Die Schuhe bringen einen Effektivitätsvorteil von 2 bis 4 %, dies ist aber nur die physikalische Komponente. Wenn die Athletin also 1 % Zeitvorteil durch die Schuhe hat, sind dies 80 Sekunden, selbst 2 % erklären  nicht diesen Leistungssprung, vor allem da sie ja ihre anderen Leistungen ebenfalls schon in Carbonschuhen erbracht hat!

Wenn hier also nicht ein "Wunderschuh" am Werk war und auch wenn alle anderen Komponenten perfekt passten, bleiben da ein paar graue Wolken …

Steven Kerr (irischer Mittelstreckler) war so fassungslos ob der Leistung, dass er sogar davon sprach (X als Quelle werde ich nicht verlinken …) : "… ist der Tag gekommen, an dem wir uns endlich darauf einigen können, dass die Leichtathletik als Sport tot ist …"

Welche Dimension der kenianischen Dopingvorgeschichten haben wir jetzt eigentlich erreicht?  Also prozentualen Anteil der gedopten kenianischen Athleten bez. auf die Anzahl an kenianischen Marathonläufer auf Topniveau?