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DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Druckversion

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RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Garl - 02.10.2024

Auch ich kenne keine Hintergründe, es würde mich aber schon interessieren wie die Verschlankung von Strukturen und der Abbau von Bürokratie ("weniger excel Tabellen..."), sodass die Athleten wieder im Vordergrund stehen konkret aussehen soll!? Sind denn alle bisherige Bundestrainer noch an Bord der Schnellboote? 

Was mein Gonschinska mit „Wir laden Euch ein, die Talentsuche und die Nachwuchsförderung gemeinsam neu zu denken“ gemeint? Welchen Part übernimmt er/der DLV bei der Talentsuche neuerdings?


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Reichtathletik - 02.10.2024

(02.10.2024, 09:48)Delta schrieb:
(02.10.2024, 06:56)Reichtathletik schrieb: Würde mich trotzdem interessieren, von wem der Wunsch kam. Wenn er "berät" dann ist ja die Frage, ob er für die Coaches abrufbar ist wenn sie Fragen haben oder ob er ihnen Vorträge gibt oder letztlich über die Trainingspläne quasi Aufsicht führen soll und seine Einschätzung geben.
Also war das dann Idee von Bügner "von oben" (dann fühlen sich die Trainer vermutlich selbst wenn es gut gemeint ist eher bevormundet) oder aus den Reihen der Lauf-Trainer (Klein? Wobei auch das zT von oben wäre) oder kommt es, was ich nur vorstellen kann, aus dem Science Team nach dem Motto: Der ist gut hört euch das Mal an. Und die Trainer sagen: Ja, wissen wir. Haben wir längst.

Trainingspläne kann er sicher lesen und er hat Ahnung wie man mit Athleten umgeht. Weil erfolgloser als die bestehenden Trainer kann er nicht sein. Gesa Krauses Trainer ausgenommen.

Im Triathlon braucht man Fighter Qualitäten in allen Disziplinen. Der DLV braucht jemand der auch all diese Software Dashboards verwaltet und organisiert.

Bevor wir uns falsch verstehen: Ich halte Dan Lorang für einen sehr guten Experten und bin auch sicher, dass er wertvolle Tipps geben kann. Allein: Wir arbeiten hier mit Menschen. Normal ist die Konstruktion jetzt schon häufig: Heimtrainer + Verbandstrainer der was dazu sagt. Wenn jetzt der Berater berät wird ist die Gefahr groß, dass der Athlet noch mehr verwirrt oder noch mehr gestritten wird. Deshalb braucht es klare Zuordnungen.

edit: habe zunächst ursprünglich aus Dan Lorang Dorang gemacht...


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - muffman - 02.10.2024

Das ist doch wieder das übliche Geschwätz. "Schnellboote". Kindergartensprache. Dann uralte wissenschaftliche Erkenntnisse, die jedem, der sich auch nur 10 Sekunden mit der Thematik auseinandergesetzt hat, bekannt sind, als den neuesten Shit hinstellen. Wer sind diese Nachwuchs-BT? Was sollen die konkreten Aufgaben sein? Wie werden die Landesverbände konkret eingebunden? Welche Rolle spielen die Landestrainer (noch)? Wie sollen die Vereine/Heimtrainer konkret unterstützt werden? Bis jetzt nur Worthülsen. Mehr nicht.


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Reichtathletik - 02.10.2024

(02.10.2024, 09:52)Garl schrieb: Auch ich kenne keine Hintergründe, es würde mich aber schon interessieren wie die Verschlankung von Strukturen und der Abbau von Bürokratie ("weniger excel Tabellen..."), sodass die Athleten wieder im Vordergrund stehen konkret aussehen soll!? Sind denn alle bisherige Bundestrainer noch an Bord der Schnellboote? 

Was mein Gonschinska mit „Wir laden Euch ein, die Talentsuche und die Nachwuchsförderung gemeinsam neu zu denken“ gemeint? Welchen Part übernimmt er/der DLV bei der Talentsuche neuerdings?

(02.10.2024, 09:52)Kyascaily95 schrieb: [quote pid="192869" dateline="1727856397"]
Also auf mich macht es nur den Anschein, sie haben die Zeit zwischen Olympia und Jetzt für viele, sich im Kreis drehende Diskussionen genutzt und jetzt einen Arbeitsnachweis gebracht, der nicht besonders befriedigend ist; aber irgendwie muss man ja die Gehälter rechtfertigen ..........

[/quote]

Ganz offenbar sind viele noch dabei, andere aber nicht mehr. Wobei sich hier nicht zwingend ein Muster nach z.B. "Erfolgreich" / "nicht erfolgreich" erkennen lässt. Einige scheinen einfach gute Verbindungen/ein gutes Standing zu haben. Der "Strukturwandel" ist so unkonkret wie er bisher ist aber gut geeignet, alle "auf Linie" zu bringen bzw. was nicht passt mit Verweis darauf ändern zu können. Von daher erwarte ich eher, dass künftig mehr "mit einer Stimme gesprochen wird", aber nicht zwingend positiv sondern eher im Sinne von "mit einer Stimme nicht gesprochen wird". Die derzeit Entscheidenden scheinen davon überzeugt, wenn nur alle "an einem Strang ziehen" (= in dieser Logik, siehe Mixedstaffel, folgen ohne Widerspruch), dann wird schon alles besser. Die Heimtrainer, Athleten etc. müssen nur mal "spuren" (mir fällt hier ein Zitat aus dem "modernen Fünfkampf" aus Rio ein...). Vielleicht klappt das, aber ich glaube eher daran, dass es Transparenz und Individualität braucht...

Spannend wird, wenn klar ist, wer welchen Posten hat als Bundestrainer, Stützpunkttrainer, Schnellboot-Kapitän und wer nicht mehr dabei ist. Das sagt vermutlich mehr aus als irgendwelche Pressemitteilungen


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Reichtathletik - 02.10.2024

Oh noch ein Beitrag zur Konferenz:

Intensiver Austausch und Workshops für DLV-Trainerteam

Laut Text handelt es sich dann aber wohl doch eher um die (ohnehin meiner Meinung nach verpflichtenden) Fortbildungen zu Anti-Doping, Anti-Rassismus und Kindeswohl.

Nicht falsch verstehen, ist wichtig. Allerdings klingt der Titel nach was anderem.

Übrigens hätte ich ja auch noch einen Workshop zu Kommunikation empfohlen (insbesondere wie sage ih Athleten, dass sie nicht dabei sind). Mit Blick auf die (psychische) Gesundheit von Athleten (insbesondere Athletinnen) gibt es mindestens im Nachwuchsbereich auch noch Luft nach oben in der Awareness bei Trainern (was ich nicht explizit auf DLV-Trainer beziehen will aber die würde ich auch nicht ausklammern).


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - krebsan - 02.10.2024

(01.10.2024, 18:59)S_J schrieb:
(01.10.2024, 18:08)Diak schrieb: Genauso wenig kann ich mein Gefühl belegen: ich glaube, wir haben viel zu viel professionelles Training im Nachwuchs, genau das führt zu den früh ausgebrannten, weil Nachwuchstrainer sich über den frühen Erfolg definieren und/oder es nicht besser wissen oder wissen wollen...

Im Idealfall sollte ein professionelles Training natürlich ein qualitativ hochwertiges und sinnvolles sein...

Zumindest in der Schweiz ist es so, dass die Leichtathletik lange Zeit kaum Zugang zu den Sportschulen hatte, weil die Talenterfassung und das systematische Training sehr spät stattfand. Zumindest im Gegensatz zu anderen Sportarten. Und da hat man nur teilweise aufgeholt, nach wie vor gibt es sehr wenige professionelle Trainings für U16/U18. Und damit meine ich gerade nicht, dass man Abkürzungen nimmt und den schnellen Erfolg sucht. Sondern vor allem auch, dass der Körper präventiv auf die künftigen Belastungen vorbereitet wird. Dass wichtige Kernelemente geübt werden, dass die leichtathletischen Techniken vielseitig erworben werden. Ein Physiotherapeut, der präventiv mitarbeitet, wäre auch eine gute Sache.


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Diak - 02.10.2024

(02.10.2024, 09:52)Garl schrieb: Was mein Gonschinska mit „Wir laden Euch ein, die Talentsuche und die Nachwuchsförderung gemeinsam neu zu denken“ gemeint? Welchen Part übernimmt er/der DLV bei der Talentsuche neuerdings?

er zwingt uns Landesverbände unsinnige und gefährliche Tests weitgehend ohne Relevanz auf, allerdings nicht neuerdings, neu ist nur, dass deren Ergebnisse jetzt zur Bewertung der Verbände herangezogen werden soll. Sry, hatte ich schon wieder zwei Wochen nicht angebracht...

immerhin werden die Ergebnisse nicht in Excel, sondern in einer Datenbank erfasst, vielleicht zählt die nicht mit bei der Entbürokratisierung?


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Diak - 02.10.2024

(02.10.2024, 10:32)krebsan schrieb:
(01.10.2024, 18:59)S_J schrieb:
(01.10.2024, 18:08)Diak schrieb: Genauso wenig kann ich mein Gefühl belegen: ich glaube, wir haben viel zu viel professionelles Training im Nachwuchs, genau das führt zu den früh ausgebrannten, weil Nachwuchstrainer sich über den frühen Erfolg definieren und/oder es nicht besser wissen oder wissen wollen...

Im Idealfall sollte ein professionelles Training natürlich ein qualitativ hochwertiges und sinnvolles sein...

Zumindest in der Schweiz ist es so, dass die Leichtathletik lange Zeit kaum Zugang zu den Sportschulen hatte, weil die Talenterfassung und das systematische Training sehr spät stattfand. Zumindest im Gegensatz zu anderen Sportarten. Und da hat man nur teilweise aufgeholt, nach wie vor gibt es sehr wenige professionelle Trainings für U16/U18. Und damit meine ich gerade nicht, dass man Abkürzungen nimmt und den schnellen Erfolg sucht. Sondern vor allem auch, dass der Körper präventiv auf die künftigen Belastungen vorbereitet wird. Dass wichtige Kernelemente geübt werden, dass die leichtathletischen Techniken vielseitig erworben werden. Ein Physiotherapeut, der präventiv mitarbeitet, wäre auch eine gute Sache.

mit professionell meinte ich "bezahlt", also von Profis durchgeführt. Was Du beschreibst, ist ansonsten breiter Konsens unter den Vernünftigen - Zugang zu den Sportschulen haben die Leichtathlet:innen hier sehr breit, allein, es kommt wenig dabei raus, "unsere" Sportschulen sind im Schnitt Millionengräber


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - mariusfast - 02.10.2024

(02.10.2024, 10:44)Diak schrieb:
(02.10.2024, 10:32)krebsan schrieb:
(01.10.2024, 18:59)S_J schrieb:
(01.10.2024, 18:08)Diak schrieb: Genauso wenig kann ich mein Gefühl belegen: ich glaube, wir haben viel zu viel professionelles Training im Nachwuchs, genau das führt zu den früh ausgebrannten, weil Nachwuchstrainer sich über den frühen Erfolg definieren und/oder es nicht besser wissen oder wissen wollen...

Im Idealfall sollte ein professionelles Training natürlich ein qualitativ hochwertiges und sinnvolles sein...

Zumindest in der Schweiz ist es so, dass die Leichtathletik lange Zeit kaum Zugang zu den Sportschulen hatte, weil die Talenterfassung und das systematische Training sehr spät stattfand. Zumindest im Gegensatz zu anderen Sportarten. Und da hat man nur teilweise aufgeholt, nach wie vor gibt es sehr wenige professionelle Trainings für U16/U18. Und damit meine ich gerade nicht, dass man Abkürzungen nimmt und den schnellen Erfolg sucht. Sondern vor allem auch, dass der Körper präventiv auf die künftigen Belastungen vorbereitet wird. Dass wichtige Kernelemente geübt werden, dass die leichtathletischen Techniken vielseitig erworben werden. Ein Physiotherapeut, der präventiv mitarbeitet, wäre auch eine gute Sache.

mit professionell meinte ich "bezahlt", also von Profis durchgeführt. Was Du beschreibst, ist ansonsten breiter Konsens unter den Vernünftigen - Zugang zu den Sportschulen haben die Leichtathlet:innen hier sehr breit, allein, es kommt wenig dabei raus, "unsere" Sportschulen sind im Schnitt Millionengräber
Millionengräber? Ja, ein Olympiasiegt bringt monetär gesehen einem Verband wenig?

Zugang für Leichtathletet*innen sehr breit???
Also das Sportinternat in Frankfurt  verfügt über 48 Plätze für alle Sportarten für Schüler*innen zwischen 12 und 20 Jahren??
Wo gibt es sonst noch welche in den Bundesländern der alten BRD?  Soweit ich weiß gibt es vor allem welche in den neuen Bundesländern, aufgrund alter STrukturen..

Also für unsere derzeit erfolgreichste Mittel- und Langstreckenläuferin GEsa Krause war es der Türöffner für die später erfolgreiche Karriere. Sie ist im Laufbereich die einzige, die konstant Weltklasse ist...
" un war es so weit und Herr Heinig hat mich tatsächlich persönlich angesprochen und über die Möglichkeiten des Sportinternats informiert. In diesem Moment wurde es für mich erst richtig real. (..). Frankfurt standen zusätzlich drei Trainingseinheiten in Form von Frühtraining auf dem Plan. Mein Wochenvolumen lag innerhalb von kürzester Zeit bei Zehn Einheiten pro Woche. (..) Neben dem Sport bin ich durch das Leben im Internat viel erwachsener geworden. Ich musste meine Tage selbst planen ..(..). Professionalität
Alles in allem muss ich sagen, dass der Umzug nach Frankfurt meine Denkweise über den Sport verändert hat. Mein ganzes Leben und Verhalten und hat an Professionalität gewonnen.
https://gesa-krause.de/meine-geschichte/


InDeutschland ist es auch so, dass Talenterfassung sehr spät anfängt. Also für die Altersklkasse 14 gibt erste regionale Kader. DM jetzt nichtmehr für U18, sondern erst seit ein paar Jahren ab U16. Ansonsten wird, bezogen auf Mittel- und Langstrecken, von sehr hoch angesehenen Trainern immernoch eine breite Bildung von Grundlagen damit verwechselt, überhaupt kein Lauftraining zu absolvieren und die Athleten frühstens ab 14 J. aufzunehmen.. Also ein Jakob Ingebrigtsen begann mit 10 Jahren, war mit 13 bereits im Höhentraining mit seinen älteren Brüder und mit 14 lief er bereits 4:04 auf 1500 Meter. Da hat er auch bereits spezfisiche Tempoeinheiten absolviert und mit seinem Schwellentraining angefangen. Soweit ich mich richtig erinnere hat er bereits zur Saison M15 mit zwei Laufeinheiten täglich angefangen..


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Kyascaily95 - 02.10.2024

(02.10.2024, 09:52)Garl schrieb: Was mein Gonschinska mit „Wir laden Euch ein, die Talentsuche und die Nachwuchsförderung gemeinsam neu zu denken“ gemeint? Welchen Part übernimmt er/der DLV bei der Talentsuche neuerdings?

Das heißt, dass jeder kleine Trainer gerne die Nachwuchsarbeit machen darf - am besten ehrenamtlich - und die Gelder fließen dann aufs Konto von Idriss & Co, die dann zwei- bis dreimal im Jahr einen Vortrag darüber halten, wie wichtig der Nachwuchs für die Zukunft der deutschen Leichtathletik ist. Das ist doch eine nette Einladung, der schon seit Jahren auf diese Weise mehr oder weniger unfreiwillig nachgegangen wird, obgleich es bisher nicht öffentlich ausgesprochen wurde.  Wink

Etwas weniger sarkastisch: Ich hoffe inständig, dass Nachwuchsgewinnung vom DLV nicht weiterhin in die Richtung definiert wird, dass diejenigen Sportlerinnen und Sportler gefördert werden, die ohne DLV-Unterstützung bereits TOP geworden sind oder diejenigen, die von einem DLV-Stützpunkt/-Bundestrainer direkt betreut wird (ja, Vitamin-B spielt m.E. bei der NK-Bildung leider weiterhin eine Rolle). Ansetzen muss man schon viel früher und auch nicht nur an den großen BSP. Eine enge Zusammenarbeit mit den Landesverbänden muss her, eine gemeinsame Konzeptionierung und keine Frontalvorträge vor dem DLV-Personal mit der Bitte, dass sich jetzt einfach alle Externen damit zufrieden geben. Vielleicht ist das bei der Besetzung im Verband Utopie, so etwas zu verlangen, aber theoretisch wäre die Umsetzung einfach.