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Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? (/showthread.php?tid=5098) |
RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Reichtathletik - 18.12.2022 @Mathes: Das ist ein großes Problem ja. Oft haben (engagierte) Trainer mehr Ahnung von dem, was auch außerhalb des Trainings nötig ist, um wiederum gutes Training zu ermöglichen oder Erfolge. Aber sie haben nicht immer die Zeit, sich auch darum noch zu . kümmern. Oder sie Ecken sogar an nach dem Motto: Hier will jemand alles alleine entscheiden. Es bräuchte mehr Vereinsvorstände, die die gleiche Sprache sprechen und ein Gefühl dafür haben, was nötig ist. Manchmal müssen Trainer sich ja sogar dafür rechtfertigen dass sie mit guten Leuten zu stärken Wettkämpfen fahren statt Zuhause zu bleiben oder wenn sie einen Wettkampf auslassen weil er nicht in die Trainingsplanungen passt. @Diak: Die Jahnkampfbahn und andere Sportstätten in Hamburg sind bisweilen tatsächlich eine Katastrophe. Abgesehen davon dass dieses Jahr ein Umbau stattfand (und Vereine nicht überall in ausweichsstätten rein durften), findet regelmäßig Betriebssport dort statt (da laufen dann ein paar Senioren mit der Startklappe rum) und seit locker einem halben Jahr fehlen Platzwarte weshalb das Stadion ständig geschlossen ist und das bedeutet spätestens seit dem Winter dann halt auch kein Licht ab 16 Uhr RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Nordlicht - 19.12.2022 Ich muss offen gestehen, dass mich die Antworten hier mehr noch schocken als die Situation an sich. Ich hatte erwartet, dass man hier erstaunt sei angesichts der Situation und es vielleicht Ansprechpartner gäbe, an die man sich wenden könnte und die nur nicht informiert seien oder dass vielleicht sogar Verantwortliche mitlesen. Stattdessen lese ich ernsthaft Vorschläge wie Stirnlampen oder Wohnwagen vor dem Stadion. Hier scheint keiner Kinder in dem Alter zu haben. Was denkt ihr wohl, was passiert wenn man sie neben dem beleuchteten Kunstrasenplatz mit der Stirnlampe auf der Bahn laufen lässt oder sie bittet ein Campingklo zu nutzen weil man die Umkleiden nicht aufschließt? Es wäre ihnen hochnotpeinlich und sie kämen nie wieder. Die Kids wollen cool sein, ihr Sport soll cool sein. Die wollen was vom Training auf ihren Sozialen Netzwerken posten und es nicht verheimlichen müssen, wie es bei ihnen abgeht um in der Schule damit nicht aufgezogen zu werden. Und das wie gesagt für etwas, was sie lieben. Und auch die Trainer tun mir leid, denn die sind wie gesagt sehr engagiert. Denen bricht sicher jedes Mal das Herz wenn ein Kind trotzdem wegen Faktoren außerhalb ihrers Einflusses traurig ist. Gestern wurden wieder zwei Leichtathleten Sportler des Jahres, aber die Kids sollen Randsportler sein? Und was können die Trainer und Sportler von heute dafür wenn vor einiger Zeit die Förderung in Hamburg nicht erfolgreich war? Wäre es dann nicht sinnvoll Personal zu tauschen oder die Förderung uu verbessern, statt zu streichen? Ich weiß beruflich ein paar Dinge über Betreuung. Und Sport ist quasi eine Art von Betreuung, Leistungssport sogar Sonderbetreuung wenn man so will. Betreuer und Erzieher positioniert man nicht dort, wo es gerade läuft, sondern da, wo Bedarf ist. Zumindest aber muss man immer einen gewissen Stand vorhalten überall. Zum Kadertraining vielleicht noch eine Sache: Es ist schon ein Unterschied, ob alle nach einen Tag lang für einen Test eingeladen werden, von dem ich keine Ahnung habe, was er bringen soll, oder ob ich jede Woche in meiner Disziplin ein zusätzliches Training angeboten bekomme. Letzteres gibt es soweit ich weiß in Hamburg nur für erwachsene Sprinter, die anderen Disziplinen haben gar keinen Landestrainer. RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Gertrud - 19.12.2022 (18.12.2022, 22:47)Q-Li schrieb: Leichtathletik ist keine Kernsportart, wir sind eine Randsportart! Uns wird nichts in den Rachen geworfen, wir müssen uns alles erarbeiten. Wenn man das akzeptiert und erfinderisch die Probleme auf irgendeine Art und Weise in den Griff bekommt, schmecken Erfolge noch mehr und sind eine richtige Genugtuung, dass man es trotz der vielen Widerstände geschafft hat, die Leistung zu erreichen. Dafür muss man natürlich im positiven Sinne "bekloppt" und mit ganzen Herzen bei der besten Sportart der Welt dabei sein. Leichtathletik ist keine Kernsportart mehr!!! Sie ist zu dem geworden, wozu man sie über Jahre gemacht hat!!! Ich unterschreibe den letzten Satz voll. Wir haben bei der zur "zentralen Teamsport" gemachten Leichtathletik keine andere Chance mehr. Auch die hauptamtlichen TuT haben keine andere Chance, als sich hundertprozentig anzupassen. Eigene Wege sind - so gut wie Fehlanzeige oder zu stiefmütterlichem Außenseiterdasein gestempelt!!! Produkt der Zentralisierung ist die enorme Verletztenquote seit Jahren in der "neuen" Ideologie. Es darf nichts anderes sein als das, was man über Jahre erfolgreich, wenn auch mit vielen Verletzungen geplastert, praktiziert hat. So ganz allmählich schwenkt man um. Rolf Oesterreich hatte auch nicht den Hauch einer Chance in der Ex-DDR. Es gibt TuT, die nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit mein Wissen abkupfern wollen, weil sie Nachteile befürchten. Ich bleibe freundlich, aber konsequent. Wahrscheinlich verkaufen sie dann mein Wissen als ihr eigenes. Manche ziehen sich dann von allein zurück, weil sie merken, dass solche linken Touren mit mir nicht zu machen sind. Ich habe über den Tod hinaus immer zu Hansjörg Holzamer gestanden. Natürlich sind wir "Originale", die gegen den Strom trotz vieler Nachteile geschwommen sind. Das haben wir nicht aus purer Opposition, sondern aus Überzeugung getan. Ich (einschließlich meiner nahen Verwandten) habe nie den DLV gebeten, mir groß bei meinen Bedingungen zu helfen. Ich war selbst aktiv und zwar auch sehr stark mit meinen eigenen pekuniären Mitteln. Ich habe mein eigenes Trainingszentrum. ![]() Setzt euch bitte nicht hin und erwartet, dass euch "die gebratenen Tauben in den Mund fliegen"! Wir können auch in der "sportlichen Diaspora" für frischen Wind mit geringen Mitteln sorgen. ![]() ![]() ![]() Wenn AuA aus den Kadern eliminiert werden, passen manchmal BT akribisch auf, dass diese AuA nicht mehr an den OSP und BLZ trainieren dürfen, obwohl sie um 7 Uhr morgens in der Regel nicht frequentiert werden. Da stehen dann ein Kalle Düe oder ich auf dem Platz, wenn´s sein muss. Das habe ich alles sehr hautnah erlebt. Da bleibt einem dann nichts anderes übrig, als bei eisiger Kälte draußen zu trainieren. Das nennt man dann Förderung von Talenten. Gertrud RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Q-Li - 19.12.2022 (19.12.2022, 09:22)Nordlicht schrieb: Hier scheint keiner Kinder in dem Alter zu haben. Was denkt ihr wohl, was passiert wenn man sie neben dem beleuchteten Kunstrasenplatz mit der Stirnlampe auf der Bahn laufen lässt oder sie bittet ein Campingklo zu nutzen weil man die Umkleiden nicht aufschließt? Es wäre ihnen hochnotpeinlich und sie kämen nie wieder. Die Kids wollen cool sein, ihr Sport soll cool sein. Die wollen was vom Training auf ihren Sozialen Netzwerken posten und es nicht verheimlichen müssen, wie es bei ihnen abgeht um in der Schule damit nicht aufgezogen zu werden.Oha! Das ist der Grund? Dann tuts mir leid, da kann ich nicht helfen. Meine Athleten machen das nicht, weil sie cool sein wollen, sondern weil sie erfolgreich sein wollen und da geht man nunmal hin und wieder außergewöhnliche Wege. Wenn es nur im den Coolnessfaktor geht, dann wirds schwer zu motivieren. Als halbwegs guter Leichtathlet stecke ich jeden Kreisklassenfussballer in die Tasche, was Fitness angeht. Durch ein halbwegs ordentliches Stabitraining machen Leichtathleten in jeder Mukibude eine sehr gute Figur, etc. Wir haben schon eine coole Sportart, die uns in vielen Lebenslagen gut aussehen lässt. Wenn das nicht reicht, weiß ich leider auch nicht weiter. Vielleicht ist dann die Erwartungshaltung doch zu groß oder die Liebe zur Leichtathletik kleiner als gedacht. Wenn ich meine Sportart liebe, dann sind mir komische Sprüche von außen (von Unwissenden!) egal. Alles eine Sache der Einstellung... RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - alex72 - 19.12.2022 Das mit dem Flutlicht ist ja kein unlösbares Problem. Wenn sich ein Vorstand ein bisschen Mühe bei der Stadt gibt sollte das doch möglich sein. Momentan ist das nur etwas schwierig wegen der hohen Energiekosten. wenn ihr aber eine gewisse Zahl Kinder im Training habt kann euch niemand Flutlicht verweigern. Das ist ein Versagen des Vereinsvorstands RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - -running- - 19.12.2022 Wenn Ihr jemanden von Stadt redet dann solltet ihr euch auch überlegen was die Stadt davon hat. Und eventuell wird die Stadt ja auch kooperativer wenn Ihr Richtung "Jugendarbeit" argumentiert ( und nicht über Leistung ) Ansonsten Ideen: - was spricht dagegen am Samstag selbst ein weiteres Training anzubieten - eventuell mit "Nachbarvereinen" zusammen ? - LED Batterie Baustrahler leuchten ein Platz auch ganz gut auf - einfach bei paar anschaffen - Aktionen am Rande des Trainings: mal ne Pizza in die Halle bestellen und nach dem Training zu sammen sitzen ne Übernachtung mit Training in einer Jugendherberge _running_ RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Nordlicht - 19.12.2022 Es scheint nicht sinnvoll zu diskutieren, es dreht sich im Kreis. Aber das ist kein Vorwurf, offenbar können sich die meisten nicht vorstellen, was passiert und sind deshalb genauso ungläubig wie ich es lange war. In Sachen Sportstätten waren laut verlässlicher Quelle Vereinsvorstand, Hauptamt, sogar Landesverband aktiv und die Stadt schaltet auf Durchzug. Und wenn du eine eigene Lichtanlage holen würdest, gäb es nicht unrealistischer Weise eine Anzeige. Der Platz ist dann offiziell sogar gesperrt, weil ja kein Platzwart da ist. Dass einige Vereine dennoch drauf gehen, wird geduldet. Dies betrifft jetzt das Leistungszentrum, in anderen kleineren Sportstätten ist es einfach eine Frage von Glück oder Pech ob die offen sind. Am Wochenenden sind die Sportstätten übrigens fast alle unisono geschlossen (zumindest offiziell). Und nochmal: Es wird von einer Reihe an Vereinen unfassbar viel gemacht, auch Ferienfreizeiten und Camps. Und ich sage auch nicht, dass der Sport nicht möglich sei. Aber diejenigen, die sich hier engagieren sind genauso wie viele Kids kurz davor hinzuschmeißen weil sie ständig gegen Widerstände kämpfen. Und deshalb suche ich ja Anlaufstellen beim DLV zum Beispiel an die man sich wenden könnte und die zum Beispiel sich mal ein Bild vor Ort machen könnten und vielleicht auf die Politik einwirken könnten oder entsprechende Kräfte abstellen. Ich kenne das aus einem anderen Sport (Rugby). Da brachen hier in Hamburg auch mehrere Kräfte weg und dann wurden von Seiten der Liga und des Verbandes Gespräche mit der Politik geführt und den Vereinen helfend unter die Arme gegriffen. RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Road to Tokio - 19.12.2022 Was sich mir immer noch nicht erschließt: Über welches Alter und Niveau des Athleten oder der Athleten sprechen wir hier eigentlich? Daraus ergibt sich dann die Zuständigkeit von Verein, Kommune, Landesverband oder Spitzenverband. RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Nordlicht - 19.12.2022 Ich möchte hier ungern eigene oder befreundete Kinder zu deutlich zu erkennen geben. In der Summe geht es aber in der Spitze um Kids ab U16 mit Teilnahmen oder Teilnahmechancen an Deutschen Meisterschaften ihrer Altersklasse und natürlich deren Trainingspartner, von denen logischer Weise nicht alle für Kadertraining in Frage kommen. RE: Leichtathletik: Eine Frage des Wohnortes? - Diak - 19.12.2022 genauer brauchst Du das nicht anzugeben. U16 aufwärts mit Teilnahmechancen bei DM sollten seitens der Stadt so versorgt werden, dass ihnen ungefähr immer ein Stadion, im Winter regelmäßig auch mit Licht und regelmäßig eine Halle zur Verfügung gestelt wird. Das kann und sollte man auch offensiv fordern. Zuständig wären in Hamburg ja vermutlich die Bezirksämter? Wenn die Jahnkampfbahn aus personellen Gründen abends und am Wochenene nicht durchgängig zur Verfügung steht, ist das natürlich eine Katastrophe und große Breitensportgruppen eine weitere, so nett die häufig sind, sehr wenige haben einen Blick dafür, wie man sich im Stadion verhalten muss. Bei uns ist es inzwischen aus meiner Sicht insofern sehr gut geregelt, als dass Kader- und Stützpunktathleten eigene Transponder haben, um Stadion und Kraftraum nutzen zu können und die kleine Lichtanlage des Stadions geht damit auch an. Das hilft ungemein und kostet die Stadt keine Unsummen... In dem Bereich nehme ich mal an, dass der Verein 1-2, vielleicht sogar mehr Trainingszeiten in der Leichtathletikhalle hat? Das wären im bundesweiten Vergleich diesbezüglich überdurchschnittlich gute Bedingungen. Regelmäßiges Kadertraining gibt es für U16 lange nicht überall und das ist auch richtig so. Wir etablieren gerade ein Stützpunktsystem, das sich schwerpunktmäßig an ältere Athlet:innen richtet, tatsächlich aber bieten meine Sprungkollegin und ich in Lübeck derzeit z.B. durch Landesmittel finanziert drei mal wöchentlich Stützpunkttraining für U16/U18 an. Kadermaßnahmen für U16 gibt es ca. 3-4 im Jahr, davon eine mit allen Landes- und Bundeskaderathleten zusammen gerade am letzten Wochenende, eine 5-tägige Trainingslagermaßnahme im Sommer und dazu Tageslehrgänge. Ab U18 sind es vier Wochenenden pro Jahr plus Tageslehrgänge, Stützpunkttraining und Trainingslager. All das machen wir ehrenamtlich mit überschaubaren, durch die Stützpunktkonzeption aber gerade regelmäßiger werdenden Aufwandsentschädidungen. Um das, was wir ehrenamtlich machen hauptamtlich abzubilden, bräuchsten wir mehrere volle Stellen, das sind dann schon Summen... Noch mal zur Stirnlampe: nein, das ist nicht peinlich, sondern ein Zeichen von Resilienz und Klarheit, dass 15jährige verstehen und annehmen können. Als ich letzten Herbst meine Stützpunktgruppe coronabedingt gefragt habe, ob sie jeweils zu zweit + im wöchentlichen Wechsel im Kraftraum trainieren wollen oder bei 0 Grad und norddeutschem Nieselregen draußen, haben alle und sofort gesagt, dass sie gern raus wollen und sie waren auch bei Schietwetter fast alle fast immer da. Hab ich hier schon mal geteilt, aber für alle Neuinnen: https://www.youtube.com/watch?v=VfgmIEBZG3A lohnt sich alles sehr. Hierbei relevant ab Minute 9, der dritte Aspekt zur Frage, wie man Talent erkennt. Das ist nicht "alte Leute reden vom Krieg", das ist psychologisch und pädagogisch fundiert und ziemlich zeitlos richtig, wenn auch heutzutage schwieriger. zuletzt: nein, der DLV wird sich dessen nicht annehmen. Dort interessieren sich nur wenige (diejenigen, die mit uns Trainern zusammenarbeiten) für die weißen Flecken, der Spitze sind wir hier oben herzlich egal, was regelmäßig von neuem eindrucksvoll bewiesen wird. Davon abgesehen: Es gibt im DLV niemanden, dessen Aufgabe es wäre, sich mit dem Bezirksamt Poppenbüttel Süd über Flutlich zu streiten. In den Strukturgesprächen ist der HSB dabei, da kann es sinnvoll sein, mal Druck zu machen. Für die U16 sind auch voll die Landesverbände zuständig und nicht der DLV und das ist auch gut so, die machen mit dem gefährlichen Testunsinn in der U18 schon genug kaputtt. Und in eurem Landesverband arbeiten derzeit ausgesprochen engagierte Leute verdammt hart, um etwas für unsere Sportart zu tun... |