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WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - Druckversion

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RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - Stelvio2017 - 27.01.2023

Der valide Punkt ist sicherlich, dass Doping im Trainingsaufbau potenziell wirksam ist und mangels Tests übersehen werden könnte. Ein Blick in die WADA-Regeln:
 isti_2023_w_annex_k_final_clean.pdf (wada-ama.org) 
zeigt, dass sich die WADA dieses Problems bewußt ist. (Vgl. §§4.2/4.3).

Die Aussage: ...in der NCAA haben USADA-Tester nichtmal das Recht dazu."
ist schlichtweg falsch. Für die potenzielle USADA-Testpflicht spielt es überhaupt keine Rolle, ob jemand NCAA-Athlet, Profi oder sonstwas ist. Ausschlaggebend ist nur, ob er/sie ein "International Level Athlete" (Teilnahme an int. Meisterschaften) bzw. ein "National Level Athlete" (Teilnahme an nat. Meisterschaften) ist. Ab wann die nat. Dopingbehörde einen Athleten in einen Testpool eingliedert, obliegt - innerhalb der in § 4.3.2.b gesetzten Grenzen - ihr zu definieren. Für mich scheint aber schlüssig, dass spätestens bei Meisterschaftsteilnahme dies der Fall sein sollte.

Wenn wir nochmal zum Garland-Thema zurückspringen, so verstehe ich nicht, warum er nicht spätestens nach seiner 6/21 Trialteilnahme dem USADA-Testpool (sog. Clean Athletes Program) zugewiesen wurde. Nochmal, das ist völlig unabhängig von der NCAA-Thematik. Natürlich wäre es grundsätzlich zu begrüßen, wenn die NCAA sich dem WADA-Code unterwerfen würde. Und so auch entsprechende in-competition Tests liefern würde. Aber irgendwie sollten wir auch die Kirche im Dorf lassen. Mit den anstehenden "noch wichtigeren" Problemen (Einzelstaatenrecht / Angestelltenthematik / Quersubventionierung) wird es für die NCAA so schon nicht einfach, einigermaßen unbeschadet durch die nächsten Jahre zu kommen.



RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - frbcrane2 - 27.01.2023

Solange ein NCAA-Athlet nur in der NCAA startet und nicht dem Testing Pool angehört, hat USADA keine Möglichkeit, ihn zu testen. Rechtlich sind sie dazu nicht berechtigt, denn die NCAA hat den WADA-Code nie unterzeichnet. Es gab NCAA-Meetings, bei denen USADA-Tester am Eingang abgewiesen wurden. Wer nicht dem Testing Pool angehört, muß auch keine Whereabouts Angaben machen, wie stellst du dir Dopingtests von Athleten vor, die du bei Meetings nicht testen darfst und von denen du nicht weißt, wo sie sich aufhalten?


RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - frbcrane2 - 27.01.2023

Update zum ersten Posting: WA, USATF und die NCAA haben sich geeinigt. NCAA Meetings müssen bestimmte Kriterien erfüllen, damit die Resultate anerkannt werden. Die Details können im Attachment nachgelesen werden. Von fehlenden Dopingtests in der NCAA ist dabei nicht die Rede, es geht um Pipifax. Ich habe das Gefühl, es ging WA nur darum, die zahlreichen NCAA-Meets zu zwingen, die Meldegebühr von 100 Dollar zu bezahlen.


RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - Stelvio2017 - 27.01.2023

(27.01.2023, 19:21)frbcrane2 schrieb: Solange ein NCAA-Athlet nur in der NCAA startet und nicht dem Testing Pool angehört, hat USADA keine Möglichkeit, ihn zu testen. 

Ja, aber wir reden hier von National Level Athleten, die bei Meisterschaften antreten (wollen). Und die kann jede nat. Doping-Agentur in einen Test-Pool eingliedern. Und dann haben die Whereabout-Angaben zu machen, egal ob im CAP oder RTP, sonst können die gesperrt werden. 

Theoretisch könnte die USADA sogar "sub"-National Level in die Pools einbeziehen. Aber das wird dann irgendwann auch zur Ressourcenverschwendung.


RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - Stelvio2017 - 27.01.2023

(18.01.2023, 16:53)Stelvio2017 schrieb: Bin mir immer noch nicht sicher, ob die vorstehend getroffenen Schlußfolgerungen die von Sam Seemes angeschnittenen Probleme korrekt wiedergeben.

Während hier im Forum die unterschiedliche Behandlung der Doping-Thematik in den Vordergrund gerückt wird, scheint es mir eher so, als wolle die WA ihr Kalender-Anmeldesystem rigoros durchdrücken. 

Offensichtlich lag ich da ausnahmsweise nicht so falsch ....


RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - frbcrane2 - 27.01.2023

(27.01.2023, 20:06)Stelvio2017 schrieb: 
Ja, aber wir reden hier von National Level Athleten, die bei Meisterschaften antreten (wollen). Und die kann jede nat. Doping-Agentur in einen Test-Pool eingliedern. Und dann haben die Whereabout-Angaben zu machen, egal ob im CAP oder RTP, sonst können die gesperrt werden. 

Theoretisch könnte die USADA sogar "sub"-National Level in die Pools einbeziehen. Aber das wird dann irgendwann auch zur Ressourcenverschwendung.
Theorie und Praxis. Abby Steiner lief 2021 in der Halle die fünftschnellste 200m Zeit aller Zeiten. Der fünfte Platz in der ewigen Bestenliste war für USADA kein Grund, sie in den Testing-Pool aufzunehmen. Das ist die Realität.


RE: WA erkennt ab 2023 keine NCAA-Resultate an. - Stelvio2017 - 04.02.2023

https://trackandfieldnews.com/connecting-the-wa-usatf-ncaa-qualifying-disconnect/ 

Ausführliche Diskussion zum Thema, aber nichts zum WADA Code vs NCAA Praxis.