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Ernährung während des Zehnkampfes - Druckversion

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RE: Ernährung während des Zehnkampfes - Gertrud - 26.08.2014

(26.08.2014, 09:03)lor-olli schrieb: Australische Sportmediziner haben sehr detaillierte Ernährungspläne und -Forschung für ihre Olympioniken betrieben (speziell auch Sprinter / Cathy Freeman), allerdings die "Feinheiten" nicht groß Veröffentlicht! (Selbst  im Nachklang der olympischen Spiele 2000 nicht, ich vermute, da die australische Regierung diese Forschung voll finanziert hat, hatte sie ein Mitspracherecht bezüglich der Veröffentlichungen - Verschwörungstheorie Teil 2? Wink)

Seht ihr, in der Hinsicht gibt es wieder die unterschiedlichen Charaktere. Einige forschen, investieren Geld und Zeit, und andere wollen ohne Aufwand profitieren und finden es sogar schäbig, dass diejenigen, die hart gearbeitet haben, ihr Wissen nicht unentgeltlich hergeben. Weiterbildung kann und sollte in der Regel nicht aufgrund einer "Einbahnstraße" oder unentgeltlich geschehen, sondern sollte auch freiwilligen Charakter und selbst gesetzte Grenzen der Wissensweitergabe haben. 

Eine Trainerkollegin hat mal einen netten Satz zu mir gesagt: "Gertrud - was nichts kostet, ist auch nichts!" Das habe ich mir gemerkt und nach einer herben Enttäuschung (oder sogar Täuschung!) versucht anzuwenden. Die Ratte unterliegt im Labyrinth auch meistens nur einmal einem Irrtum. Wink 

Gertrud


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - T-Willy - 26.08.2014

@lor-olli
eine dezidierte Untersuchung,die genau diese  beschrieben Belastungen/Umstände zum Thema hat,ist mir leider auch nicht bekannt,sorry.....hab ihren Beitrag wohl nicht genau genug gelesenBlush

Was den Punkt mit der "Grundausstattung" mit Neurotransmittern angeht:
Im Gewichtheben ist z.B. bekannt,dass Hochtalentierte bez. Training mit hohen und höchsten Intensitäten eine niedrigere Toleranz aufweisen als weniger Talentierte,vor Allem was den Trainingsumfang betrifft.Leider halten sich auch da nicht alle Trainer an diese Erkenntnis,was immer wieder zum "Verheizen" von diversen Talenten führt.
Und ich meine, auch mal bei einem amerikanischen Krafttrainingscoach ,der auch Sprinter trainiert,
gelesen zu haben,dass er keine Athleten kennt,die eine geringere Krafttrainingstoleranz (bez.Volumen)aufweisen als Elite-Sprinter(mir fällt leider grade der Name des Trainers nicht ein)!Er schrieb,dass sie oft ein sehr fragiles ZNS besitzen.
Das macht m.M.n. ja auch Sinn,ein Dragstermotor hat ja gerade,weil er so viel Leistung abgibt,eine kürzere Lebensdauer bzw. kürzere Revisionsintervalle und einen viel höheren Verbrauch als z.B
ein 1,4Liter  TDI(der Vergleich zwischen Technik und Mensch hinkt natürlich immer ein wenig,aber ich denke ,es ist klar,auf was ich hinauswill).

@Gertrud
warum ignorieren sie mich?
Mein Interesse ist ernst und von  privater Natur,und von unentgeltlich war auch nicht zwingend die Rede!
@all.sorry für Offtopic


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - Gertrud - 27.08.2014

(26.08.2014, 20:03)T-Willy schrieb: @Gertrud
warum ignorieren sie mich?
Mein Interesse ist ernst und von  privater Natur,und von unentgeltlich war auch nicht zwingend die Rede!
@all.sorry für Offtopic

Schätzen Sie mich bitte nicht so ein, dass ich z. B. Telefonate bezahlt haben will! Ganz so schlimm bin ich nicht. Ich bin ja keine Ärztin!Wink
Sie liegen mir Ihren Kraftvorstellungen in vielen Sachen richtig.

Gertrud


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - T-Willy - 27.08.2014

O.K!
Vielen Dank für die Rückmeldung!
War nicht böse gemeint,verstehe was sie meinen!Smile
Ich werd am Ball bleiben!

TWilly


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - lor-olli - 27.08.2014

Zitat:H.Klimmer schrieb:
Gott sei Dank (was zu beweisen wäre Wink) reagiert jeder menschliche Körper wegen seiner Verschiedenartigkeit   a n d e r s . Wäre ja blöd, wenn alle auf das innere körperliche Geschehen, auf Hormon- und Transmitterausschüttung   g l e i c h   reagieren würden.

Dagegen möchte ich einwenden, dass die zugrunde liegenden Stoffwechselvorgänge grundsätzlich bei allen Menschen gleich sind (chronische Veränderungen / Varianten mal ausgenommen). Die von T-Willy angesprochenen Prozesse finden genau so statt (wird jeder Biochemiker unterschreiben), allerdings finden diese Prozesse nicht im Labor sondern im Umfeld des menschlichen Körpers statt. Der Metabolismus finden in den meisten Fällen auch nicht direkt, sondern enzymatisch katalysiert statt, die Summe der Regelkreise wird schnell exponentiell… 

Einen sehr gut verstandenen Stoffwechselvorgang (entdeckt 1937) stellt der Citratzyklus dar, ihn allerdings gezielt (!) im menschlichen Organismus zu manipulieren gelingt nicht. (Man kann ihn stören aber kaum vorhersagbar und nebenwirkungsfrei beeinflussen, im Reagenzglas ist das kein Problem). Der alte Pharmakologenspruch: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung beinhaltet eine tiefe Wahrheit.

Ich bin immer skeptisch wenn "ernährungstechnische 100% Aussagen" aufgestellt werden. Wer zuviel futtert wird fett, ist eine leicht überprüfbare Regel. Ob eine kohlenhydratfreie Ernährung zum Frühstück die Neurotransmitterbalance wirklich langfristig verschieben kann, möchte ich anzweifeln, der Körper versucht immer Balanceverschiebungen (individuell!) zu kompensieren und reagiert.(Deswegen funktionieren auch Diäten nicht dauerhaft )  Deshalb war ich auch an einer dezidierten Untersuchung interessiert, denn wie lange funktioniert "so ein Trick"? Solange wie eine Diät? Wink Welche Auswirkungen hat der Kohlehydratentzug z.B. für die Ausdauerleistungen (eingedenk des metabolisch größeren Energieaufwandes für die Ernährungsumstellung).

Der Kraftsport ist da insofern einfacher, da er letzlich nur EIN Ziel verfolgt - Kraft. Für einen Mehrkämpfer (bzw. Leichtathleten) geht die Rechnung so nicht auf. Zum einen ist das Kraft/Lastverhältnis nicht nach Gewichtsklassen definiert, zum anderen sind die Bewegungsabläufe deutlich komplexer. Wie beeinflusst die Veränderung der "Neurotransmitterbalance" (ich verändere ja nicht nur DIE) den Bewegungsablauf, etwa beim Hochsprung, Kugelstoßen, 1500m Lauf.

Ich kenne die Ernährungspläne einiger Gewichtheber, damit würde ein Zehnkämpfer den ersten Tag nicht durchstehen (genau: der Einbruch käme extrem beim 400m Lauf, aber auch davor gäbe es Konditionsprobleme).


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - T-Willy - 27.08.2014

@lor-olli
Ich gehe grundsätzlich mit Allem konform was sie da schreibenSmile
Der Körper ist immer um Homöostase bemüht!Langfristig versucht !der Körper immer,alles im Gleichgewicht zu halten.Was ihm aber durch bestimmte externe/interne  Einflüsse   jedoch nicht immer (schnell genug ?) gelingt muss man noch anmerken!Manchmal schaltet er im übertragenen Sinn dann  auch in eine Art "Notlaufprogramm"(sehr unangenehm  für den Betroffenen,ich spreche da leider auch  aktuell aus eigener Erfahrung),oder reagiert unberechenbar!Aber das sprengt jetzt wohl den Rahmen,und wir entfernen uns immer mehr vom eigentlichen Thema!

Zum Thema:Ich bin der Meinung,dass sich aber durchaus eine gewisse metabolische Flexibilität antrainieren lässt....wer es z.B gewöhnt ist  ,immer 5-7 kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen,wird bei Umstellung auf eine niedrigere Mahlzeitenfrequenz erstmal Probleme bekommen,aber der (gesunde) Körper passt sich auch da an.Auch das dauert aber in der Regel mehrere Wochen.
So gesehen aber auch wieder nichts für nur unregelmäßig stattfindende ,langandauernde WettkämpfeBig Grin,eher für normale Trainingstage...


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - lor-olli - 27.08.2014

Das Thema Ernährung ist im modernen Hochleistungssport  immens wichtig, davon sind natürlich auch Leichtathleten betroffen. Die Aspekte sind vielfältig, wie das Thema komplex ist… Hochspringer und Gewichtsreduktion, Kugelstoßer und "Massen"aufbau, spezielle Anpassung an Langstrecklerbedürfnisse, aber zunehmend auch die Erkenntnis, dass die Erährung ein gewisse Rolle bei der Verletzungsprävention, der Regneration  (ich formuliere mal verschärft Rekuperation, wenn ich sehe welche und wieviele obskure "Mittelchen" z.B. so etwas da im Umlauf sind Wink. Das schimpft sich dann auch noch Information…) .

Vielen scheint es das einfachste zu sein (erlaubt) zu substituieren und sie tappen dabei in manche Falle, sei es die "Verunreinigung" von Nahrungsergänzungpräparaten, oder der Desorientierung /Problemen des Verdauungsapparates, wenn die "Unterstützung" übertrieben wird.

Experimentiert ein gesunder Erwachsener mit einseitiger Nahrungsregulation, wird er eben eine eigenen Erfahrungen machen, zum Problem wird es, wenn z.B. sehr jungen Hoch- oder Weitspringerinnen eine Gewichtsreduktion zur Leistungsoptimierung angepriesen wird (Die Magersucht ist mittlerweile ein ernsthaftes Problen in einigen Sportarten - nicht vordringlich, aber auch in der Leichtathletik).

Mein Schlussfazit: Ich fände es durchaus spannend zu erfahren, ob eine gezielte Kohlehydratreduktion für Sprinter eine messbare Wirkung zeigt und sei es  nur über einen relativ überschaubaren Zeitraum, bei den Langstrecklern ist ja eine "Verschiebung" auch Usus (den mentalen Aspekt muss man dabei ausblenden und anders als bei Gewichthebern, kommen bei den Leichtathleten ja auch immer noch äußere Einflüsse dazu). Ich spekuliere mal, dass ein solches Prinzip, ähnlich wie eine Diät, höchstens temporär wirkt.


RE: Ernährung während des Zehnkampfes - T-Willy - 27.08.2014

ja,ich denke es würde nur zu einer temporären Verschiebung kommen,was aber ja z.B im Hinblick auf einen Kurzsprint völlig ausreichend wäre!
Dauerhafte Verschiebungen im Neurotransmittersystem  können z.B durch einen länger andauernden Mangel an bestimmten Nährstoffen eintreten,eine dauerhafte Erhöhung wird der Körper
aber durch erhöhte Ausscheidungsraten  wieder ausgleichen.
Die Ernährung hat neben Regeneration und Verletzungsprävention auch noch einen riesigen Einfluss
auf den Immunstatus und die Psyche...ich finde es faszinierend,wie da eins ins andere greift.aber leider wird es dadurch auch immer schwieriger,den Überblick zu behalten,bzw die Prioritäten richtig zu setzen.Ich denke,deshalb sollte man sich auch auf praktische Erfahrungen und das eigene Gefühl besinnen,und zusätzlich  trotzdem auch mal Neues probieren!
Dauerhafte Extreme würde ich aber grundsätzlich ablehnen!