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Der Weltraum, unendliche Weiten... - Druckversion

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RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - MZPTLK - 07.12.2017

Was mir schon lange rätselhaft ist, wie man Lichtjahre entfernte Objekte in dieser Klarheit
und vor allem mit so wenig 'störendem' Material zwischen Beobachtungspunkt und Objekt abbilden kann.


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Atanvarno - 07.12.2017

(07.12.2017, 13:47)MZPTLK schrieb: Was mir schon lange rätselhaft ist, wie man Lichtjahre entfernte Objekte in dieser Klarheit
und vor allem mit so wenig 'störendem' Material zwischen Beobachtungspunkt und Objekt abbilden kann.

Die Bilder, die wir hier posten, sind natürlich Bearbeitungen des originalen Rohmaterials.

Hier kann man für das letzte Bild ("The Pillars Of Creation") nachvollziehen, wie aus dem Originalbild die finale Version wird
http://www.pbs.org/wgbh/nova/origins/hubb-nf.html


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - lor-olli - 07.12.2017

(07.12.2017, 13:47)MZPTLK schrieb: Was mir schon lange rätselhaft ist, wie man Lichtjahre entfernte Objekte in dieser Klarheit
und vor allem mit so wenig 'störendem' Material zwischen Beobachtungspunkt und Objekt abbilden kann.



Betrachtet man dies unter dem Aspekt der technologischen Entwicklung, klärt sich die Rätselhaftigkeit. Wir können ohne Hilfsmittel nicht einmal die Sonne betrachten, also nahmen wir zum Schutz der Augen geschwärztes Glas oder die Umlenkung über Linse, Spiegel und Karton. Auch diese Entwicklung zeigt unsere Natur - wir akzeptieren ungern Grenzen, suchen dafür gern nach Lösungen für ein Problem.

Heutige Hilfsmittel zur "Klarsehung" sind natürllich komplexer, mit erheblichem mathemathischen und technischem Aufwand versehen (seien es Weltraumteleskope oder irdische, die die Dichteschwankungen der Atmosphäre mittels schnell beweglicher Spiegel ausgleichen). Auch darf man nicht unterschlagen, dass wir zur Beobachtung des Weltraum Wellenlängen zur Hilfe heranziehen die unsere Sinnesorgane gar nicht warnehmen können (UV, Infrarot, Röntgenstrahlung sogar subsonische /Infraschall kann nützlich sein). Ohne "Trickserei" würde uns der überall vorkommene Staub im Weltall die Sicht erheblich beschneiden. Wir analysieren  in der LA z.B. Vorgänge auch mit Hochgeschwindigkeitskameras um zu sehen was wir eigentlich gar nicht sehen können.

Dieser Forschungsgeist beschränkt sich nicht nur auf die Astronomie, sondern eigentlich auf jede noch so "dumme Frage" die man sich stellen kann - manchmal sind sogar die Antworten oder Lösungen "dumm" / unerwünscht / kriminell - unsere Neugier hat schließlich auch zum Doping geführt.

Auch die Frage wozu uns die Erforschung des fernsten Weltraumes nutzt - "hinreisen" werden wir nie können, akzeptiert man die Lichtgeschwindigkeit als Grenze, die Expansion des Universums ist schneller - stellt sich dem suchenden Geist nicht. Man könnte genau so gut fragen warum jemand auf Berge bis in die Todeszone klettert, der Nutzen für die  Menschheit ist eher nicht evident.

Nur die schwierigsten Fragen und Aufgaben scheinen unsere Spezies zu Höchstleistungen anzutreiben und bereit zu machen Risiken einzugehen (> Flug zum Mond, because it is difficult - die anderen Motive unterschlagen wir mal Wink)


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 09.12.2017

Von der Erde aus können wir nichtmal Fotos aller Planeten in unserem Sonnensystem machen.
Das hier ist das beste Foto, das wir vor New Horizon von Pluto hatten, ca 10 Pixel Durchmesser, fotografiert mit dem Hubble-Teleskop:


.jpg   Pluto.jpg   (Größe: 1,55 KB / Downloads: 144)

Im Vergleich ein Foto von Pluto, das während des Vorbeiflugs der New Horizon Sonde entstand:

   


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 09.12.2017

(07.12.2017, 17:19)lor-olli schrieb: Auch die Frage wozu uns die Erforschung des fernsten Weltraumes nutzt - "hinreisen" werden wir nie können, akzeptiert man die Lichtgeschwindigkeit als Grenze, die Expansion des Universums ist schneller - stellt sich dem suchenden Geist nicht.

Wenn sich aber in einer Diskussion kritische Fragen auftun, wirds schwierig. "Warum soll der Staat Milliarden in die Erforschung von fernen Galaxien investieren, wenn unsere Infrastruktur marode ist und dringend instandgesetzt werden müsste? Wenn Schwimmbäder und Bahnhöfe geschlossen werden, weil den Städten das Geld fehlt? Wenn die Schlaglöcher vor meiner Haustür nicht beseitigt werden, weil die Stadt keine Kohle hat?"
Das sind alles Fragen, die während meiner Diskussion aufkamen und die sich mit "Weil die Menschheit wissbegierig ist" nicht zufriedenstellend beantworten lassen.


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - MZPTLK - 09.12.2017

(09.12.2017, 04:16)Robb schrieb:
(07.12.2017, 17:19)lor-olli schrieb:

Wenn sich aber in einer Diskussion kritische Fragen auftun, wirds schwierig. "Warum soll der Staat Milliarden in die Erforschung von fernen Galaxien investieren, wenn unsere Infrastruktur marode ist und dringend instandgesetzt werden müsste? Wenn Schwimmbäder und Bahnhöfe geschlossen werden, weil den Städten das Geld fehlt? Wenn die Schlaglöcher vor meiner Haustür nicht beseitigt werden, weil die Stadt keine Kohle hat?"
Das sind alles Fragen, die während meiner Diskussion aufkamen und die sich mit "Weil die Menschheit wissbegierig ist" nicht zufriedenstellend beantworten lassen.

Immer noch ratlos? Keine Phantasie?
Immer noch nicht gemerkt, dass sich nur dann was bei den Politbankrotteuren ändert,
wenn wir die verschärftst in den A..... treten?

Es wird sich genau so lange nichts ändern, wie wir uns das gefallen lassen
(frei nach Bertold Brecht).


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - lor-olli - 09.12.2017

@Robb,
deswegen sollte man eine solche Frage auch immer im entsprechenden Kontext darstellen…
Selbstverständlich ist unsere Neugier die Triebfeder, die andere Frage wäre wie und warum wir unsere Prioritäten setzen / setzen müssen / setzen sollten.

Die Frage der Beseitigung der Schlaglöcher vor der Tür würde nicht zwangsläufig jeder priorisieren Wink (Es gibt eine Menge Fußgänger und Radfahrer, mich eingeschlossen).

Tatsache ist aber, dass eine technologisch hochentwickelte Gemeinschaft (nicht zwangsläufig ein Staat) ein vitales Interesse hat diesen Status zu erhalten! Viele lernen in der Schule Mathematik und werden diese nach der Schule nie wieder gebrauchen - Mathe, nicht (grund-)rechnen - ist Mathematik deswegen sinnlos?

Ist es wichtiger Geld in ein schnelles Internet zu stecken um damit den ganzen Tag Facebook, Twitter und Youtube Videos zu konsumieren (oder LA-News zu suchen - obwohl, über letztes  können wir diskutieren) als ein hochauflösendes Teleskop in den Anden? Hängt entscheidend von der eigenen Perspektive ab - das entsprechende Handeln (= Geld ausgeben) muss dann verhandelt werden. Wissensgewinn an sich, ist unserer gewonnen Erkenntnis nach nie sinnlos.


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 09.12.2017

(09.12.2017, 16:51)lor-olli schrieb: Viele lernen in der Schule Mathematik und werden diese nach der Schule nie wieder gebrauchen - Mathe, nicht (grund-)rechnen - ist Mathematik deswegen sinnlos?

Ich: Ja
Atanvarno: NEIN

Big Grin


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Robb - 21.12.2017

Ich hab mir gestern die Bluray The Farthest angeschaut, tolle Doku über die beiden Voyager-Missionen. 1990 hatte eine der beiden Sonden ein "Selfie" der Erde aus mehr als sechs Milliarden Kilometer Entfernung geschossen, obwohl man kaum was erkennt, finde ich dieses Foto extrem faszinierend. Sogar im eigenen Sonnensystem sind wir nur winzig klein (der kleine weiße Pixel in der rechten Mitte ist die Erde).


RE: Der Weltraum, unendliche Weiten... - Katzen_Sprung - 29.01.2018

Schönes Thema, tolle Biler!

Ich glaube, das Universum fasziniert alle ein Stück. Wir streben nach dem Wissen, welches darin verborgen liegt.
Ich schaue mir liebendgerne Dokus über das Universum. Aber auch SciFi-Filme. Natürlich, ist da mehr Fiction, als Science, ist aber dennoch so schön anzusehen. Blush