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Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? (/showthread.php?tid=248) |
RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Pretender - 10.06.2014 (10.06.2014, 11:28)Robb schrieb: Der Teilnahme-Zwang ist ja nur ein Aspekt des autoritären Führungsstils. Wer bei U18-WM startet, darf bei U20-EM nicht starten, wer als Mehrkämpfer an Olympia teilnehmen will, darf bei der EM nicht starten, wer bei den Youth Olympics starten will, darf bei der U20-WM nicht starten, usw... [...]Das allerdings gehört meines Erachtens schnellstens abgeschafft. Ist ja der Umkehrschluss der bisherigen Diskussion. Der Athlet will international starten und darf nicht. RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - alex72 - 10.06.2014 (10.06.2014, 11:28)Robb schrieb: Der Teilnahme-Zwang ist ja nur ein Aspekt des autoritären Führungsstils. Wer bei U18-WM startet, darf bei U20-EM nicht starten, wer als Mehrkämpfer an Olympia teilnehmen will, darf bei der EM nicht starten, wer bei den Youth Olympics starten will, darf bei der U20-WM nicht starten, usw... Das sind für mich alles Dinge, aus denen sich der DLV komplett raushalten sollte, das sollten die Athleten mit ihren Trainern entscheiden. Zum einen werden mit solchen Regelungen alle Athleten über einen Kamm geschert, was totaler Unsinn ist, zum anderen sollte man den Trainern vertrauen, die ihre Athleten so in Form gebracht haben, dass sie sich für internationale Meisterschaften qualifizieren konnten. Es gibt Athleten wie Ariane Friedrich, die in ein Koma fällt, wenn sie mehr als einmal pro Woche starten muß und dann gibts Blanka Vlasics, die dreimal in der Woche starten können und trotzdem jedesmal 2m springen. Diese Individualität wird einfach ignoriert. Außerdem sind solche Verbote völlig sinnlos, der DLV verbietet seinen Athleten ja keine Starts bei Meetings, was soll es also bringen, einem Athleten den Start bei einer internationalen Meisterschaft zu verbieten, wenn er dann aber jeden zweiten Tag bei Meetings starten darf?In dieser Hinsicht finde ich die Vorschriften des DLV zum Schutz insbesondere der Nachwuchsathleten absolut richtig. Junge Athleten und meist auch ihre Eltern und auch viele Trainer können nicht immr einschätzen was sie einem jungen Athleten besser verbieten. Wie soll ich als Trainer beispielsweise meinem jungen Athleten den zusätzlichen Start bei der U20 WM verbieten , wenn er nominiert werden würde ? Ich wäre dann derjenige der ihm eine grosse Chance nehmen würde und vllt nicht mehr lange sein Trainer, weil andere keine solchen Skrupel haben. Da wäre ich froh wenn der DLV mir diese Entscheidung von vornherein abnimmt. Wir kennen ja nun alle genug Beispiele wo junge Ausnahmetalente schnell verheizt worden sind, oft in dem gutem Glauben das Richtige zu tun. ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass für manche 16jährigen Athleten schon eine Jugendolympiade allein eine mentale Überforderung ist. Dass man an so vielen Meetings teilnehmen kann ist kein Argument, da ein Meeting kein Vergleich mit einer Belastung durche eine U20 WM etc. ist und man ja erst durch die Nominierung zu dieser Belastung motiviert wird, während ein Meeting mehr oder weniger nicht ansatzweise so verführerisch ist. Zudem wird ein guter Jugend-Bundestrainer seine Nachwuchsathleten dazu anhalten die Starts zu begrenzen und notfalls sogar eingreifen. RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Robb - 10.06.2014 Junge Athleten werden durch falsches Training verheizt, zu hohe Belastungen zu früh, aber nicht, wenn man sie international einsetzt. Trainer ist eine Vertrauensposition, jemand, der sehr viel Zeit mit einem Athleten verbringt, aber wenn es drauf ankommt, hört der Athlet nicht auf ihn? Sorry, nehm ich dir nicht ab. Außerdem glaube ich nicht, dass junge Athleten chronisch unvernünftig sind, Lena Malkus hat z.B. 2012 auf Olympia verzichtet. Beispiel: Christin Hussong gewinnt 2011 Gold bei der U18-WM mit einer Weite, die sie auch bei der U20-EM zwei Wochen später zur Favoritin gemacht hätte. Sie darf aber nicht starten (ob sie gewollt hätte, ist eine andere Frage), also was macht sie? Startet an dem Wochenende bei den deutschen Meisterschaften. Sinnvoll? Auf der anderen Seite brauchte der DLV zwei Staffel-Läuferinnen, also dürfen Burkhardt und Freese bei der U20-EM starten, obwohl sie auch bei der U18-WM dabei waren. Gerecht? Konsequent? Wenn es dem DLV so sehr um den Schutz junger Athleten geht, sollten diese Regelungen konsequent umgesetzt und nicht umgangen werden, wenn es den hohen Herren in dem Kram passt. Aber wie gesagt, man kann nicht 100 Athleten in eine Schublade werfen, es gibt solche und solche. Freese und Burkhardt hatten offensichtlich keiner Probleme mit dem Doppelstart, die Staffel lief Europarekord. Es sollte die Aufgabe der Trainer sein, zu entscheiden, welche Belastungen ihre Athleten aushalten. RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Delta - 10.06.2014 (10.06.2014, 11:36)Pretender schrieb:Teilnahme Zwang ?(10.06.2014, 11:28)Robb schrieb: Der Teilnahme-Zwang ist ja nur ein Aspekt des autoritären Führungsstils. Wer bei U18-WM startet, darf bei U20-EM nicht starten, wer als Mehrkämpfer an Olympia teilnehmen will, darf bei der EM nicht starten, wer bei den Youth Olympics starten will, darf bei der U20-WM nicht starten, usw... [...]Das allerdings gehört meines Erachtens schnellstens abgeschafft. Ist ja der Umkehrschluss der bisherigen Diskussion. Der Athlet will international starten und darf nicht. Hier geht es um eine Europameisterschaft und wenn hier ein Athlet nicht antritt obwohl der Verband relevante Geldleistungen in Ihn steckt verstehe ich die Welt nicht mehr. Wenn man zwei Pflichtveranstaltungen hat pro Jahr ist das ein abolutes Minimum. In Russland würde sich keiner getrauen auch nur auf die Idee von Absage zu kommen. Man müsste dann schon sehr, sehr gut sein um das vor dem Verband zu rechtfertigen. RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Robb - 10.06.2014 Deshalb war bei der EM 2012 auch ein russisches B-Team am Start? Ist Isinbaeva schon jemals bei einer Team-EM angetreten? RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Solos - 10.06.2014 Zitat:Robb Das eigentliche Problem beim "verheizen" junger Athleten sind doch nicht die Starts selber, sondern der dahinter stehende Aufwand der zu diesen Starts geführt hat. Für die Teilnahme an internationalen Nachwuchsmeisterschaften werden leider immer noch zu verfrüht alle trainingsmethodischen Register gezogen um die erforderliche spezifische Leistung künstlich hochzuziehen. Leider bleiben dabei all zu oft die eigentlichen Entwicklungsaufgaben der Trainingsetappe auf der Strecke, was in aller Regel zu Stagnation und im schlimmsten Fall zu Verletzungen führt. Von daher halte ich die Reglementierung der Starts im Jugendbereich durchaus für sinnvoll. Gruß RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - alex72 - 10.06.2014 (10.06.2014, 12:17)Robb schrieb: Junge Athleten werden durch falsches Training verheizt, zu hohe Belastungen zu früh, aber nicht, wenn man sie international einsetzt. Trainer ist eine Vertrauensposition, jemand, der sehr viel Zeit mit einem Athleten verbringt, aber wenn es drauf ankommt, hört der Athlet nicht auf ihn? Sorry, nehm ich dir nicht ab. Außerdem glaube ich nicht, dass junge Athleten chronisch unvernünftig sind, Lena Malkus hat z.B. 2012 auf Olympia verzichtet.-ich hab nicht gesagt, dass man im begründeten Einzelfall keine Ausnahmen machen kann. - das zu harte Training wird doch gerade durch solche zusätzliche Höhepunkte motiviert: wenn ich nur einen Höhepunkt habe, kann ich die Saison danach entspannt angehen, wenn ich eine zweite WM vor der Nase habe , gebe ich logischerweise noch mal Gas - Die Überlastung durch eine Großveranstaltung ist nicht unbedingt körperlich sondern vorallem auch mental - du glaubst wirklich, dass ein durchschnittlicher 16jähriger dass objektiv betrachten kann, wenn er nur einmal in seinem Leben an einer Jugendolympiade teilnehmen kann ?? - wie schon gesagt sollte der Bundestrainer auch andere überzogene Wettkampfbelastungen verhindern - wenn alle Nachwuchstrainer das so gut beurteilen oder sich durchsetzen können, warum werden dann so viele Talente trotzdem so früh verheizt ? oder bestreitet das jemand ? RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Robb - 10.06.2014 Wer an den Youth Olympics Ende August teilnehmen will, mußte bereits drei Monate vorher bei der Quali in Baku in Topform sein. Wer sich in Baku nicht qualifizieren konnte, darf aber weiterhin versuchen, sich für Eugene zu qualifizieren, dafür muß er dann die Norm erbringen und bei der Juniorengala starten (Zwangstermin, die Juniorengala wird vom DLV über deutsche Juniorenmeisterschaften gesetzt, warum?) und da möglichst auch in Topform sein, weil der erstplazierte aus Mannheim bevorzugt nominiert wird. Wer das schafft, soll dann Ende Juli in Eugene immer noch in Topform sein...DAS ist es, was junge Athleten verheizt. RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - longbottom - 10.06.2014 (10.06.2014, 11:28)Robb schrieb: Der Teilnahme-Zwang ist ja nur ein Aspekt des autoritären Führungsstils. Wer bei U18-WM startet, darf bei U20-EM nicht starten, wer als Mehrkämpfer an Olympia teilnehmen will, darf bei der EM nicht starten, Auch, wenn das nur ein Beispiel von vielen ist: Aber dass es der DLV mit dem "darf nicht" dann doch nicht so genau nimmt, zeigt ja gerade das Beispiel Behrenbruch. Der ist bei der EM und bei Olympia gestartet. Und es wurden auch schon Sportler aufgrund von Prüfungen von der Team-EM freigestellt. RE: Darf der DLV von seinen Athleten bestimmte Wettkampfteilnahmen verlangen? - Robb - 10.06.2014 (10.06.2014, 13:41)longbottom schrieb:(10.06.2014, 11:28)Robb schrieb: Der Teilnahme-Zwang ist ja nur ein Aspekt des autoritären Führungsstils. Wer bei U18-WM startet, darf bei U20-EM nicht starten, wer als Mehrkämpfer an Olympia teilnehmen will, darf bei der EM nicht starten, Behrenbruch durfte starten, weil der DLV die Regelung aus rechtlichen Gründen zurücknahm. |