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Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - Druckversion

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RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - DJJD - 20.03.2017

(17.03.2017, 16:02)MZPTLK schrieb: DJJD, bist Du im Urlaub oder arbeitest Du noch an der Antwort? Brauchst auch keine Namen zu nennen.
Ich dachte eigentlich, dass ich schon eine Antwort abgegeben hatte! Confused Confused Confused

Namen hatte ich auch im vorherigen Post keine genannt, da wir momentan ja doch sehr klagewütige Mitmenschen haben.
Ich nehme mir jetzt mal den Diskuswurf raus. Hier sind mir doch einige Athleten aufgefallen die bereits in der U20 erhebliche Probleme an gewissen Körperpartien hatten. Zwei Athleten vor allem im Bereich LWS/ISG. Wenn man die Hebetechnik dazu sieht, sollte jedem klar sein woran das liegt! Dann noch zwei OP's im Leistenbereich.

Wenn man sich unsere ganz Großen anschaut (nicht nur Diskus), haben einige ja auch keine ganz so niedrige OP - Rate, vor allem im Bereich der UE. Ich stelle mir dann eben immer die Frage, ob das der Sinn ist einen guten Athleten für ein paar Jahre zu haben, der sich aber sein restliches Leben lang mit nennen wir es "wehwechen" rumärgert. Mir ist schon klar das wir im Leistungssport häufig im Grenzbereich agieren, aber diesen so auszuloten das wir komplette Strukturen einfach schon durch massive Umfänge schädigen oder über das Maß ausreizen. Naja Dodgy


RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - DJJD - 20.03.2017

(14.03.2017, 10:51)MZPTLK schrieb: Könntest Du das präzisieren, was Disziplinen und Personen angeht?
Und da es jetzt mit der Antwort geklappt hat möchte ich das Ganze gerne auch nochmal an einem Beispiel präzisieren.
Nehmen wir das Kugelstoßen in der WJU18. Wenn man sich die letzten internationale Nachwuchsmeisterschaften anschaut, stoßen die meisten Damen die 3kg Kugel vor allem aus dem Oberkörper. Mit forcierten Krafttraining zeigen sich dort auch relativ schnell Erfolge. Gehen wir jetzt 2 Jahre weiter auf die 4kg Kugel, so ist deutlich zu sehen, dass viele Damen die mehr auf die Ausreizung der Kraft gesetzt haben und in der Technik etwas schlampig waren, große Probleme bekommen die 4kg Kugel weit zu stoßen, da hier viel mehr Arbeit aus den UE nötig ist. Ein Beispiel wurde hier im Forum glaube ich schonmal gepostet. Wie Sergej schon gesagt hat, eigentlich sollte die Entwicklung von Kraft und Technik parallel laufen. Was wir häufig aber nicht vorfinden!


RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - MZPTLK - 20.03.2017

Vielen Dank, DJJD!
Leistenprobleme sind oft auf Faulheit der Athleten bei gleichzeitiger Unachtsamkeit der Trainer zurück zu führen.
Die mangelhafte Vorbereitung der unteren Antriebe bei Kugelstossern, aber auch anderen Werfern
hat oft ebenfalls viel mit Faulheit zu tun, so dumm können die Trainer eigentlich nicht sein.
Manche denken wohl auch, dass es reicht, wenn man oben Bumm machen kann und unten nur einigermassen gut dreht/steht.


RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - Gertrud - 20.03.2017

(20.03.2017, 15:07)MZPTLK schrieb: Vielen Dank, DJJD!
Leistenprobleme sind oft auf Faulheit der Athleten bei gleichzeitiger Unachtsamkeit der Trainer zurück zu führen.
Die mangelhafte Vorbereitung der unteren Antriebe bei Kugelstossern, aber auch anderen Werfern
hat oft ebenfalls viel mit Faulheit zu tun, so dumm können die Trainer eigentlich nicht sein.
Manche denken wohl auch, dass es reicht, wenn man oben Bumm machen kann und unten nur einigermassen gut dreht/steht.

Man müsste die gesamten Zubringer revolutionieren!!! Dazu ist anscheinend bisher keiner von offzieller Seite fähig. Es bringt absolut nichts, wenn man immer wieder flickt; es muss ein komplettes Umdenken erfolgen. Es kann doch nicht wahr sein, dass regelmäßig die gleichen Beeinträchtigungen und OP erfolgen. Irgendwann sollte man doch wach werden. Wenn immer wieder die gleichen Sachen beeinträchtigen, muss man sich doch fragen, ob über- und/oder fehlbelastet wird und ob die Kraftübungen disziplinkonform erfolgen.

Ich habe letztens an über zehn speziell geschneiderten Sprint-Kraftübungen gebastelt, wobei ein Artikel über eine Sprint-Kraftkomponente immer noch abschließend beurteilt werden muss. Ich habe ihn zur Kontrolle an einen absoluten Fachmann auf dem Gebiet geschickt. Wir sollten diese Übungen den momentanen Errungenschaften anpassen. Ich sitze oft stundenlang und vergleiche. 

Stellt euch vor, wenn eine Athletin meine Krafttrainingsform gewohnt ist und kommt zu einem Lehrgang, bei dem es komplett anders zugeht?! Sie kann nur irritiert oder verletzt zurückkommen. Auf solche Einflüsse habe ich schlichtweg absolut keinen Bock. Wenn eine Athletin keine klare Linie fährt, ist für mich sofort Schluss. Es gibt für mich keine Kompromisse im absoluten Leistungssport, wenn´s um die physische Gesundheit geht.

Gertrud


RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - dominikk85 - 20.03.2017

(13.03.2017, 01:52)Robb schrieb:
(12.03.2017, 22:03)Astra schrieb: Auch bei der weiblichen Jugend fällt auf, dass sie zwar mit der 3Kilo-Kugel recht weit stoßen oder mit dem Hammer werfen, wenn es dann aber an die 4 Kilo geht, sind die Lesitungen deutlich schlechter. Liegt das wirklich nur an den 1000g?

Zu Julia Ritter gabs dafür mal irgendwo eine Erklärung, ich glaube, es war ein Bundestrainer: Sie stößt zu sehr aus dem Oberkörper, was mit der 3kg Kugel funktioniert, aber mit der 4kg Kugel muß man mehr aus den Beinen stossen und damit hat sie Probleme. Vielleicht können uns die Experten aufklären?

Ich habe auch schon junge stoßer gesehen die imo zu sehr über den speed kommen. Speed ist gut, aber die Leute haben dann extrem viel momentum, so dass sie gar nicht wirklich die Positionen treffen und die Beine unter sich bekommen, die Beine haben so keine zeit vorzuarbeiten und das Resultat ist ein Arm stoß mit sehr viel momentum. Das klappt mit leichten Geräten, aber nicht mit schweren. Durch den Schwung sieht es zwar aus wie ein ganzkörperstoß, aber durch den Schwung hinkt der Körper der Kugel einen Bruchteil hinterher.

Generell ist speed und explosivität gut und sollte gefördert werden, aber ähnlich wie im Hochsprung kann es auch technische Schwächen kaschieren.

Man sollte speed schon fördern, aber imo müssen erst technische Grundlagen gelegt werden, man kann auch zu viel speed für den derzeitigen Koordinativen Stand verwenden.

Also lieber erstmal mit halbem speed sauber arbeiten und die Positionen treffen als unsauberes arbeiten mit Schwung zu kaschieren.


RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - DJJD - 20.03.2017

(20.03.2017, 16:46)dominikk85 schrieb: Generell ist speed und explosivität gut und sollte gefördert werden, aber ähnlich wie im Hochsprung kann es auch technische Schwächen kaschieren. Man sollte speed schon fördern, aber imo müssen erst technische Grundlagen gelegt werden, man kann auch zu viel speed für den derzeitigen Koordinativen Stand verwenden. Also lieber erstmal mit halbem speed sauber arbeiten und die Positionen treffen als unsauberes arbeiten mit Schwung zu kaschieren.
Um die Schnelligkeitsorientierung werden wir in Zukunft denke ich nicht herum kommen, außer wir wollen im Kraftbereich ein paar kräftige Bullen züchten. Dann kann man vll. auch so langsam drehen wie Crouser zu Beginn. Das unter Kontrolle zu bringen ist natürlich Aufgabe des Trainers mit gewissen Vorübungen und Übungssequenzen die auch Sinn ergeben.
Soweit ich mich erinnern kann hat jemand im alten Forum auch schonmal erwähnt das Storl sogar schneller ist als Timmermann und das wie dominik 85 gesagt hat sogar zu schnell ist!
Man darf gespannt sein! Cool


RE: Winterwurf-Europacup - Las Palmas 11/12.03.2017 - dominikk85 - 20.03.2017

Die Schnelligkeit soll natürlich entwickelt werden, aber die Technik lernt man imo besser bei geringerer Geschwindigkeit.

Man kann die Schnelligkeit auch unspezifisch entwickeln (Sprünge und sprints).