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Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Druckversion

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RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - MZPTLK - 05.06.2014

(05.06.2014, 09:38)Solos schrieb:
(05.06.2014, 09:08)MZPTLK schrieb: Habe soeben gelesen, dass Stephanie Pähler, vor Jahren eine grosse Sprinthoffnung, nach zwei Achillessehnenrissen wohl aufgehört hat.AngryAngry
Ich hoffe NICHT, dass der oder die Trainer gut schlafen können!
Generell hast du natürlich recht. Aber ohne Kenntnis der genauen Hintergründe wäre ich vorsichtig mit solchen Aussagen.
Stefanie soll laut Zeitungsbericht fast das ganze Jahr 2011 über eine schmerzhafte Wassereinlagerung im linken Beckenkamm gehabt haben.
Womöglich ist das mitverantwortlich für den Riss ihrer rechten Achillessehne(Kompensationssyndrom)?


langfristige Verletzungsprobleme - lor-olli - 08.06.2014

Bei der Betrachtung der Verletzungsprobleme vermisse ich weitere Aspekte, die leider mit der gesellschaftlichen Entwicklung zu tun haben:

- zunehmend weniger freie Bewegung im Kindes- und frühen Jugendalter (= wenig Training des gesamten Körpers)
- signifikant schnelleres Wachstum
- modernes Schuhwerk "entlasten" schon Kleinstkinderfüße (und verhindern eine gesunde Entwicklung der gesamten Fuß und Unterschenkelstrukturen und Muskeln)
- eine Ernährungssituation, die häufig nur nach Lebensbedingungen ausgerichtet ist (schnell, billig, süß), statt "gesund", Bedarfs und Entwicklungsgerecht…

Wenn man sich eine durchschnittliche Schulklasse anschaut (liegt schon ein paar Jahre zurück, hat sich aber wohl nicht gebessert), ist man doch ein wenig erschreckt über die Zahl der kompletten "Bewegungslegastheniker". Ohne genaue Zahlen nennen zu können fällt auf, dass bestimmte Typen viel häufiger von Verletzungen betroffen sind, insbesondere wenn kein sanfter Einstieg in das Training stattfindet.

Den manchmal guten Voraussetzungen für die LA, halten die körperlichen Strukturen aufgrund entwicklungsspezifischer Unterentwicklung dann nicht stand. Kinder und Jugendliche in Schwarzafrika z.B. zeigen viel viel seltener diese Probleme, weil der Körper durch viel Bewegung in frühen Jahren, schon strukturell besser vorbereitet für schwerere Belastungen ist.

Kommen dann noch Trainingsfehler dazu - rundet sich das Bild zu dem, welches wir heute sehen... Es wird wird wohl nicht reichen nur das Training anzupassen.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - MZPTLK - 08.06.2014

Sehr richtig, L-O!
Das ist ja auch das Vertrackte bei der Identifizierung der Ursachen.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Atanvarno - 08.06.2014

(08.06.2014, 12:16)lor-olli schrieb: - modernes Schuhwerk "entlasten" schon Kleinstkinderfüße (und verhindern eine gesunde Entwicklung der gesamten Fuß und Unterschenkelstrukturen und Muskeln)

Wobei sich bei den Laufschuhen in den letzten Jahren mehr und mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass weniger mehr ist und man den Fuß seine natürliche Arbeit machen lassen muss.

Als vor zehn Jahren die ersten Minimalisten ihre Dauerläufe in Puma H-Streets gemacht haben, wurden sie oft angeguckt als hätten sie nicht mehr alle Latten am Zaun. Heute hat fast jeder Sportschuhhersteller ein Modell mit Sprengung nahe 0 und minimaler Dämpfung im Angebot.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - MZPTLK - 02.10.2014

Sprint-Bundestrainer Stein:
'Die Hälfte(!!!) des gesamten (Damen-)Kaders war durch Verletzungen nicht in der Lage, die Sommersaison auf hohem Leistungsniveau zu absolvieren.'

Ausfälle:
Katharina Grompe(wieder mal)
Anna Lena Freese(langzeitverletzt)
Leena Günther(seit 2 Jahren verletzt, bzw. indisponiert)
Maike Dix

Angeschlagen:
Inna Weit
Yasmin Kwadwo
Alexandra Burghardt

Aufgehört wegen schwerer und/oder langwieriger Verletzungen:
Jala Gangnus
Stefanie Pähler

Man muss es sich mal richtig auf der Zunge zergehen lassen:
Wir reden hier über zwei verhinderte Nationalstaffeln mit einem Potential von unter 43 Sekunden!

Die Problematik ist nicht neu, die Ausfälle zeigen sich in den letzten Jahren vermehrt.
Zufall?


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 02.10.2014

(02.10.2014, 11:26)MZPTLK schrieb: Sprint-Bundestrainer Stein:
'Die Hälfte(!!!) des gesamten (Damen-)Kaders war durch Verletzungen nicht in der Lage, die Sommersaison auf hohem Leistungsniveau zu absolvieren.'

Ausfälle:
Katharina Grompe(wieder mal)
Anna Lena Freese(langzeitverletzt)
Leena Günther(seit 2 Jahren verletzt, bzw. indisponiert)
Maike Dix

Angeschlagen:
Inna Weit
Yasmin Kwadwo
Alexandra Burghardt

Aufgehört wegen schwerer und/oder langwieriger Verletzungen:
Jala Gangnus
Stefanie Pähler

Man muss es sich mal richtig auf der Zunge zergehen lassen:
Wir reden hier über zwei verhinderte Nationalstaffeln mit einem Potential von unter 43 Sekunden!

Die Problematik ist nicht neu, die Ausfälle zeigen sich in den letzten Jahren vermehrt.
Zufall?

Die Verletzungshäufigkeit vieler Athletinnen ist ebenso wenig ein Zufall wie die Statistik meiner Athletinnen, wobei ich sehr großen Wert auf fachliche Untermauerung lege. Es entsteht sehr oft der Eindruck, dass ich vielleicht gerne diese Mängel angreife. Das Gegenteil ist meine Absicht. Ich bin leider in den letzten Jahren immer mehr in meiner Meinung bestätigt worden. Die Trainingsinhalte stimmen anscheinend einfach nicht. Ich habe ein Paper mit Übungen deutscher und internationaler Größen mit Mängeln angelegt. Diese Lücken kommen aus meiner Sicht bewusst bei Fortbildungen nicht in eine harte Diskussion. Man fühlt sich schlicht und einfach in den Grundfesten angegriffen. Ist es denn so schwierig, bei Mängeln (wenn man sie überhaupt erkennt??) eine Kehrtwendung zu machen? Ich habe doch auch mein komplettes Übungsprogramm, das ich selbst noch absolviert habe, zum Wohle meiner Schützlinge verändert. Ich gleiche fast täglich an und tüftele an Kreationen neuester Prägung. Man absolviert teilweise Kraftübungen, die prophylaktisch total kontraproduktiv und disziplinspezifisch eigentlich in der Bewegungsführung und neuronal unbrauchbar sind. Manchmal sollte man vielleicht eher auf Querdenker hören.

Letztens sagte HjH zu mir: "Merken sie eigentlich nicht, dass die besten Protagonisten durch OP ausfallen? Das ist doch kein Zufall!"

Gertrud


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - dominikk85 - 03.10.2014

Das athleten verheizt werden ist aber nichts typisch deutsches. um an gelder zu kommen müssen nunmal schnell erfolge her, dass ist leider so.

dazu kommt noch der Zeitdruck, man muss die Abi und Studiumsjahre wo man noch recht viel zeit im vergleich zu später im berufleben, eventuell familie hat nutzen um es nach oben zu schaffen.

andere erfolgreiche länder sind da aber nicht anders. die damals gefeierten schweden (siehe the price of gold) waren doch fast alle mit mitte ende 20 kaputt (olson, klüft, auch berqvist hatte schwere verletzungen).

und von den afrikanischen läufern wollen wir garnicht reden. hier wurde ja vor kurzem ein artikel von einem italiener gepostet der im prinzip schrieb, dass in kenia einfach so hart es geht geknüppelt wird und ein paar davon eben durchkommen (Frau Schäfer hatte ja gefragt "was müssen wir tun um im marathon ranzukommen", aber ob sie DAS will was die kenianer veranstalten? zumal wir ja garnicht genug kinder dafür haben).

ich denke im vergleich dazu arbeiten wir eher noch nachhaltig, zumal ja bei uns viele athleten wenigstens bis mitte 20 nicht dem geld hinterherlaufen müssen, weil bei uns ja heutzutage die kinder in der regel bis ende des studiums von den eltern unterstützt werden (natürlich nicht in allen schichten, aber doch meisten in der mittel und oberen mittelschicht aus der sich die LA nunmal in deutschland hauptsächlich rekrutiert).

natürlich werden bei uns viele athleten kaputtgemacht, aber ich denke nicht, dass andere länder da groß besser sind, die LA ist nunmal körperlich sehr hart.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 03.10.2014

(03.10.2014, 11:23)dominikk85 schrieb: Das athleten verheizt werden ist aber nichts typisch deutsches. um an gelder zu kommen müssen nunmal schnell erfolge her, dass ist leider so.

dazu kommt noch der Zeitdruck, man muss die Abi und Studiumsjahre wo man noch recht viel zeit im vergleich zu später im berufleben, eventuell familie hat nutzen um es nach oben zu schaffen.

andere erfolgreiche länder sind da aber nicht anders. die damals gefeierten schweden (siehe the price of gold) waren doch fast alle mit mitte ende 20 kaputt (olson, klüft, auch berqvist hatte schwere verletzungen).

und von den afrikanischen läufern wollen wir garnicht reden. hier wurde ja vor kurzem ein artikel von einem italiener gepostet der im prinzip schrieb, dass in kenia einfach so hart es geht geknüppelt wird und ein paar davon eben durchkommen (Frau Schäfer hatte ja gefragt "was müssen wir tun um im marathon ranzukommen", aber ob sie DAS will was die kenianer veranstalten? zumal wir ja garnicht genug kinder dafür haben).

ich denke im vergleich dazu arbeiten wir eher noch nachhaltig, zumal ja bei uns viele athleten wenigstens bis mitte 20 nicht dem geld hinterherlaufen müssen, weil bei uns ja heutzutage die kinder in der regel bis ende des studiums von den eltern unterstützt werden (natürlich nicht in allen schichten, aber doch meisten in der mittel und oberen mittelschicht aus der sich die LA nunmal in deutschland hauptsächlich rekrutiert).

natürlich werden bei uns viele athleten kaputtgemacht, aber ich denke nicht, dass andere länder da groß besser sind, die LA ist nunmal körperlich sehr hart.
Natürlich ist es richtig, dass wir da nicht alleine mit den vielen Verletzungen dastehen. Was die Schweden veranstaltet haben, hat uns der Film deutlich gezeigt. Ich meine, dass man es besser machen kann - und nur darum geht es mir. Solche Trainer würde ich der großen Fahrlässigkeit bezichtigen. Natürlich kann immer etwas trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passieren. Ich halte aber eine enorme Sorgfaltspflicht für dringend notwendig. 

Vielleicht hat Dennis Kimetto das unverschämte Glück, erst mit weit über 20 Jahren diese Strapazen auf sich zu nehmen und somit vielleicht von gravierenden Verletzungen verschont zu bleiben?! 

Wenn ich z. B. das Krafttraining von einigen Protagonisten beurteilen müsste, würde ich mit Sicherheit einige Übungen mit fundamentalen Erklärungen aus dem Programm werfen und durch adäquate ersetzen, die nicht verletzungsträchtig wären. Da bin ich mir ganz sicher. Es geht darum, von vorneherein verletzungsproduzierende Übungen zu eliminieren. Das ist natürlich auch eine Frage des Kenntnisstandes. Sicherlich ist der Leichtathletik-Leistungssport kein Streichelzoo; aber man kann gewisse verschaltete Strukturen enorm belasten, ohne die Gesundheit zu gefährden; nur muss man das Wissen dazu haben. Je mehr ich in die Tiefe der Ursachen dringe, je mehr komme ich zu der Überzeugung, dass wir zu wenig von dem abrufen, was an wissenschaftlichen Hilfen und Maschinen zur Verfügung steht. Wir sind vom programmierten gesunden Sportler meilenweit entfernt. 

Es sollte vordringliche Aufgabe des Verbandes sein, wenn Athleten schon kanalisiert werden, sie auch in die besten Trainerhände in gesundheitlicher Hinsicht zu geben. Auch auf dem Gebiet sehe ich enorme Defizite.

Gertrud


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 05.10.2014

Auf der offiziellen DLV-LA-Seite gibt es folgende Meldungen unter der Rubrik: „Wer trainiert, wer laboriert?“ Auf dem Wege der Besserung befinden sich 

S.Spiegelburg: Fuß-OP
M.Strutz:         Anriss der Plantarfaszie
M. de Zordo:    Achillessehnenriss
F. Kohlmann:   Ermüdungsbruch linkes  Wadenbein

Diese Bilanz finde ich schon wahnsinnig bedauerlich auch in der Schwere der Verletzungen, zumal sie auf Unterschenkel abwärts begrenzt zu sein scheinen. Fuß- und auch Kniegeschädigte gibt es einige Athletinnen und Athleten im DLV auch in der jüngsten Vergangenheit. Ich mache mir so meine Gedanken. 

Gertrud
 


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 14.10.2014

Zitat:Bericht auf  leichtathketik.de : Nadine Müller - Endlich Mittel gegen die Schmerzen gefunden?

Auf dem Weg zurück in den Trainingsalltag, zu dem auch in den vergangenen Monaten immer Krafteinheiten für den Oberkörper gehörten, ist endlich ein Mittel gefunden, das anscheinend anschlägt: Spritzen in die Wirbelsäule. "Die sollen dafür sorgen, dass der Reset-Knopf des Nervs gedrückt wird, der das Signal Schmerz aus den Beinen weiterleitet", erklärt Nadine Müller, die hofft, dass sich ihre Leidensgeschichte damit dem Ende entgegen neigt.

Das Training soll in den kommenden Wochen wieder behutsam hochgefahren werden „ohne wieder in eine Spirale des Schmerzes zu geraten.“ Die Schmerzen lassen nach. Der erste Schritt auf dem Weg zur Rückkehr. Die Motivation ist ungebrochen und die Zuversicht groß, dass die Scheibe bald wieder so weit segelt, wie zu ihren besten Zeiten - und noch ein Stückchen weiter. 

Im kommenden Jahr möchte sich die Diskuswerferin dann nicht mehr so genau mit Themen wie Medizin oder Anatomie auseinandersetzen, sondern wieder mit den Top-Weiten ihrer Disziplin und der Frage: "Wie kann ich noch ein paar Zentimeter rauskitzeln?"

Erst einmal muss ich Nadine Müller wegen Ihres Engagements auf dem Gebiet der Verletzungen loben. Es ist gut, wenn eine Athletin die Zusammenhänge versteht und sich auch intensiv darum bemüht. Ich kenne sie leider nicht persönlich, möchte ihr aber doch logistisch hier mal Anstöße geben. Wenn die Schmerzweiterleitung nur unterbrochen wird, ist es logisch, dass die Ursache nicht behoben wird. Werden danach dieselben Übungen wie vorher absolviert, muss es unweigerlich weiter zum Verschleiß kommen; nur merkt sie es dann wahrscheinlich erst sehr viel später. Es muss Auslöser für die Probleme geben, auch für ihre Schulter-OP. Ich habe gestern fast eine Stunde in einem Gespräch mit einer tollen Orthopädin eine private "Telefon-Fortbildung" genossen. Sie weiß, dass ich in der Hinsicht sehr akribisch bin. 

Die Ursachen in den vielen Verletzungen liegen an einigen Stellen:

1. Das Wissenspotential von Spezialärzten differiert erheblich.
2. Das eigentliche akribische Wissen wird nicht an den Ort des Gebrauches gebracht.
3. Die Defizite vieler Trainer sind erheblich.
4. Das Übungspotential ist teilweise vorsintflutlich und wird nicht angepasst. 
5. Man schaut nicht auf die Statistiken - hier Wurfbereich: Storl, Schwanitz und Müller haben dieselben Kniesymptome, was die Patellasehne anbetrifft!!! Das soll absolut keine Anklage sein, aber mal zum Nachdenken anregen. Auf helikoidale Achsen passt kein zweidimensionales Übungspotential!!!
6. Man kann nach Operationen nicht wie vorher gewohnt weitermachen. Es wird Rezidive geben. 
7. Richtige Kniestabilität erfordert etwas mehr als die verletzungsträchtigen Übungen Beidbeinkniebeuge und Leg-Extensions!!!

Leider werde ich immer mehr in meiner Meinung bestätigt. Auch hinsichtlich der Schulterproblematiken habe ich vor geraumer Zeit bei einer Kurzinterpretation der Schulterkräftigung eine Masterabsolventin korrigiert, der diese Übungen von einem Bundestrainer empfohlen wurden, die ein vorderes Impingement geradezu herausfordern.

Ich gebe euch mal ein Beispiel aus meiner eigenen Praxis. Ich habe letztens eine Sache in meinem Körper durch den Hausarzt abchecken lassen. Bis auf kleine Dinge schien alles in Ordnung zu sein. Da meine Intuition mich nicht getrogen hat, habe ich gestern einen versierten Mann auf dem Gebiet (aus dem Leistungssport kommend) aufgesucht, der sehr detailliert auf meine Fragen eingegangen ist und sich alle Zeit der Welt genommen hat. Danach sollten noch Werte mit einem Spezialgerät zu Hause abgecheckt werden. Kein Hausarzt hier, keine der beiden ortsansässigen Kliniken verfügt über dieses Gerät, so dass ich doch auf eine größere Sache zurückgreifen muss. Es kann sein, dass ich ein mobiles Kontrollgerät brauche. Gewährt die private Kasse das nicht, kaufe ich mir das für einen hohen Betrag selbst. Ich will damit ein Beispiel geben, dass man manchmal viel zu früh auch von Ärzten ruhig gestellt wird - und bums kommt irgendwann ganz massiv der Hammer!!! Ich habe mich auch im Sportbereich nie zufrieden gegeben und habe mittlerweile eine Mannschaft um mich herum, die wahnsinnig versiert vor allem in orthopädischen Bereichen ist. Ich kann einige sofort anrufen, die mir freundschaftlich unmittelbar helfen und nicht auf die Uhr gucken. 

Ich kann halt immer wieder nur als Paradebeispiel Sabine angeben, die wir mit Achillessehnen-, Hamstring- und LWS-Problemen übernommen und ruhig gestellt haben. Heute bin ich in meinem Wissen noch sehr viel weiter als vor 15-20 Jahren. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass es hauptsächlich um diese Inhalte auch gar nicht geht. Ich habe mir z. B. von der Orthopädin die neusten OP-Methoden und Prophylaxebereiche einer bestimmten Region angehört und war fasziniert. Man kann z. B. mit einer derartigen Person nicht in deutschen Worten sprechen. Da muss man schon das Wissen um die meisten Fachtermini haben. 

Gertrud