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Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - Druckversion

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RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - longbottom - 23.02.2016

(23.02.2016, 18:39)Peter gridling schrieb: Und eines spricht noch gegen diese Theorie: Deutschland hatte meines Wissens in den letzten 10 Jahren immer Welt- und Europameister, somit waren und sind die Identifikationsfiguren eigentlich da. In der Anzahl der Übertragungen und den Quoten spiegelt sich das allerdings nicht wieder ...

Peter


Bei internationalen Großereignissen wird fast alles übertragen, und die Quoten sind dann auch gut. Und bei den Meetings liegt es daran, dass man nicht weiß, ob diese Olympiasieger und Weltmeister überhaupt starten. Daran hapert es in erster Linie. Im Wintersport weiß man, dass die deutschen Spitzenathleten in der Regel dabei sind, in der Leichtathletik weiß man es nicht. Weswegen eine Verkleinerung des Starterfeldes bei Großereignissen (wie sie im Track and Field Thread gefordert wird) für mich auch die schlechteste Variante überhaupt ist.

Übrigens sind unsere Biathleten sehr wohl ganz vorne dabei. Simon Schempp und Laura Dahlmeier zum Beispiel haben diese Saison schon mehrmals gewonnen. Wink


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - Robb - 23.02.2016

Deutschland hat in der Leichtathletik die falschen Identifikationsfiguren, sprich Werfer und Springer. Was nützt ein Robert Harting, wenn er bei DL-Meetings fast immer im Vorprogramm werfen muß, fürs Fernsehen also uninteressant ist? Was nützt Raphael Holzdeppe, wenn die Regie bei fast allen Meetings die Sprünge und Würfe nur als Füller zwischen Laufwettbewerben nutzt? Wenn Deutschland einen Bolt oder Schippers hätte, wäre die DL auch bei den ÖR zu sehen (jetzt natürlich nicht mehr, weil sie bis 2019 bei Eurosport 2 in der Versenkung verschwindet).


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - longbottom - 23.02.2016

Was da auch noch eine Rolle spielt ist die Startzeit. Zur Prime Time bringen die ÖR sehr selten Sport, Fußball und ganz große Höhepunkte wie Olympia mal ausgenommen. Käme die Diamond League durchgehend Sonntag nachmittags wäre die Chance auf eine Übertragung auch etwas höher.


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - Atanvarno - 23.02.2016

(23.02.2016, 18:55)longbottom schrieb: Und bei den Meetings liegt es daran, dass man nicht weiß, ob diese Olympiasieger und Weltmeister überhaupt starten. Daran hapert es in erster Linie. Im Wintersport weiß man, dass die deutschen Spitzenathleten in der Regel dabei sind, in der Leichtathletik weiß man es nicht.

Das ist ja einer der Punkte, den Seb Coe in seinem Wahlmanifest als Ziel seiner Präsidentschaft erklärt hat. Sicherstellen, dass es eine regelmäßige LA-Serie gibt, in der alle Topstars verläßlich antreten analog den Weltcup-Serien im Wintersport.

Leider hat er im Moment andere Probleme, als sich um sowas kümmern zu können Sad


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - lor-olli - 23.02.2016

Um eine Klarstellung anzumelden: Ich bin keineswegs ein Verfechter der genannten Veränderungen, mir ging es um ein ganz anderes Problem: JEDE AUCH NOCH SO KLEINE VERÄNDERUNG wir erst einmal in Grund und Boden diskutiert, wobei gar nicht erst sachlich argumentiert wird, sondern eine "Prinzipiell Gegen Jede Veränderung Haltung" an den Tag kommt! Kinderleichtathletik > Mist, Wettbewerbe außerhalb der Stadien > Mist, Vier Versuche bei technischen Wettbewerben… etc.

Das Problem sind meiner Meinung nach nicht Reformen (die ich durchaus für nötig halte), sondern der Unwille überhaupt irgendetwas verändern zu wollen! Ich sehe die Attraktivität der Leichtathlitk  bestetig nieder gehen - zumindest was das allgemeine öffentliche Durchschnittsinteresse betrifft. In der Leichtahtletik herrscht ein "Alt-Herren-Regime" (H.K. nannte so schön die 120 jährige Tradition… nun die LA hat eine über 2000 jährige Tradition, trotzdem treten wir nicht mehr im Lendenschurz und barfuß an…) , auch dort gibt es eine ähnliche Haltung - Traditionen landen aber irgendwann im Geschichtsbuch… Ich meine das wirklich und konnte leider von dieser pessimistischen Perspektive nicht abrücken.

Die Leichtathletik als Basis fast jeden Sports hat das nun wirklch nicht verdient. DIe Haltung ist diesbezüglich um keinen Deut besser als die Entwicklung im Automobilbau - technisch könnten wir ganz anders, aber wir legen bei den PS-Zahlen, dem Fahrzeuggewicht, den Fahrdaten etc. jedes Jahr noch "einen drauf" obwohl JEDEM klar ist, dass wird den Bogen überreizt haben. Wer es nicht glaubt verbringt einfach mal einen schönen lauen Sommerabend in Stuttgart Innenstadt… (Fällt mir als "Landbewohner" mit viel Wind und frischer Luft natürlich besonders dramatisch auf)


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - Robb - 23.02.2016

@lor-olli: Niemand ist komplett gegen Veränderungen, aber die besten Ideen bringen nichts, wenn sie dem Publikum schlecht präsentiert werden. Stell dir ein Fußballspiel vor, wo man minutenlang Ersatzspieler beim Aufwärmen zeigt, oder Videoporträits von Fußballern einspielt, obwohl das Spiel läuft. Das ist im Prinzip das, was Leichtathletik-Fans bei Übertragungen vorgesetzt bekommen und damit wird JEDE Sportart langweilig. Wenn die Leichtathletik attraktiver und zeitgemäßer präsentiert würde, müßte man nicht soviel an der "Technik" rumbasteln.


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - Hellmuth K l i m m e r - 23.02.2016

(23.02.2016, 20:22)lor-olli schrieb: Das Problem sind meiner Meinung nach nicht Reformen (die ich durchaus für nötig halte), sondern der Unwille überhaupt irgendetwas verändern zu wollen!
In der Leichtahtletik herrscht ein "Alt-Herren-Regime" (H.K. nannte so schön die 120 jährige Tradition… nun die LA hat eine über 2000 jährige Tradition, ...

Zwar gehöre ich wirklich schon zu den "Alt-Herren", aber vernünftigen Reformen verschließe ich mich nicht; z.B. half ich ein wenig mit bei der Unterstützung der Geburt des "JEDERMANN-ZK" und der "100x1000 m-Staffeln" in Halle und Leipzig. 

Meine weiter unten angeführten Regelirrtümer und das hecktischen Bemühungen Neues zu kreieren, zeigen das; incl. der Vorstoß, die GUNDERSEN-Methode (beim abschließenden 1500-m-Lauf der ZK) einzuführen Rolleyes

Und zur * Geb.std. der LA in Deutschland: Tatsächlich entstanden die ersten LA-Vereine 1898 (also vor knapp 120 J.) als man sich in Deutschland (endlich!) vom dominierenden Gerätturnen gelöst hatte und in der "Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik"  zusammenschloss. (Dass man schon vor 2000 Jahren rennen, springen und werfen musste ist logo.)

Ergo: Wir LA-Kenner solllten stets Reformvorschläge genau auf ihre Tauglichkeit prüfen, sie vielleicht auch eine Weile "laufen lassen" bevor wir sie "entsorgen".

H. Klimmer / sen.


RE: Hallen WM 2016 - neues Wettkampfformat für technische Disziplinen - gera - 24.02.2016

lor-olli am 23.2 <<< es herrscht ein allgemeiner Unwille zu Veränderungen überhaupt vor / es wird sofort über Änderungen
                            ( Kinder-LA, 4 Versuche.. ) nur gemeckert.
Robb  23.2 <<<      Schuld ist vor allem die schlechte Präsentation im Fernsehen und es gibt kaum Duelle der Besten
                             gegneinander.

Ja stimmt beides.
Aber es greift m.E. zu kurz, wenn man für die Misere der LA andere verantwortlich macht. Die Präsentation der LA ist erstmal eine Sache der Verantwortlichen der Verbände und Ausrichter. Ist die gut, kommt das Fernsehen von selbst. Bietet die LA, dass was die Zuschauer sehen wollen, gibt es automatisch mehr Interesse in allen Medien.
Das die besten Athleten oft gegeneinander antreten , muss doch der Verband organisieren können, das klappt doch in anderen Sportarten auch.
Das jetzt kaum noch einer in Bevölkerung von der LA spricht ( außer bei Doping+Korruptionsvorwürfen ) liegt doch zu aller erst am Handeln oder Unterlassen der Funktionäre/Trainer/Sportler und auch an uns.
Die gemachten Fehler anprangern ist richtig, aber wir sollten nicht dabei stehen bleiben. Selber sich Gedanken machen und zu Wort meldenist gefordert , denn offensichtlich wehren die Verbände mehr ab, als ändern zu wollen. Da wird , wie bei der Dopingproblematik zu oft gesagt,dass regeln wir allein. Wenn es denn so wäre , bräuchte es keine Dopingesetze zu geben.
Auch hier im Forum gibt es die Tendenz, die Meinungen von Leuten außerhalb eines gewissen Kreises nicht hören zu
wollen.
Die LA muss sich aus ihrem eigenen Gedankenstau befreien.

Ich habe ein neues Thema <<< Vorschläge zur Erhöung der Attraktivität der LA  aufgemacht.
Wäre schön, wenn dort viele Gedanken mitgeteilt würden, ich vermute aber, am macht keinen Gebrauch davon.
Leider nimmt mein Pessimismus zu.