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RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - ThomZach - 05.05.2014 (05.05.2014, 21:26)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Ganz anders sieht es bestimmt aus, wenn langjährig aktive Leichtathleten Trainer oder Sportwissenschaftler werden. Ihr Erfahrungen, ihr Mitvollziehen bei den Aktionen ihrer Sportler sind fast immer richtig. Ich erlebte sehr oft, dass es Übereinstimmung in den Wahrnehmungen gab, wenn z. B. Kollegen (in der sog. "Coaching-Zone") sich zu technischen Problemen austauschten. Auch, weil sie geradezu mitspringen, eigne dynamische Empfindungen haben.Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil. ![]() ![]() Wer ist eigentlich W. Bode? RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - MZPTLK - 06.05.2014 (05.05.2014, 18:52)ThomZach schrieb: Ich glaube, ich bin in sofern kein richtiger Fachmann, als ich mich nicht so gerne Einspruch, Euer Ehren! Du hast anlässlich deiner Ausführungen zum Hochsprung auch sehr vieles Aufschlussreiche und Richtige zum Weitsprung gesagt. Mach Dir doch die Mühe und präpariere das für diesen Thread heraus, dann wird alles gut. Peace. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - ThomZach - 06.05.2014 Lieber MZ.... Mein selektiv Alzheimer-geplagtes Hirn kann sich einfach Deine chaotische Buchstabenreihe nicht merken. Besser: Es weigert sich, weil es das Chaos so fürchtet. Deshalb sehne ich mich ja auch so nach Konsens. Also mein Wunsch wäre, dass wir hier eine überindividuelle Instanz bilden, die verbindliche, weil begründete Empfehlungen zur Weitsprungtechnik ausspricht. Also mal nicht Diskussion, nach welcher die Beteiligten wieder allein dastehen mit ihrer Meinung, sondern konzertierte Konversion mit dem Ziel einer gemeinsamen, verbindenden, verbindlichen Aussage. Ich mach jetzt mal meine Liste, aber nur weil ich auf Unterstützung hoffe, nicht auf Widerspruch, Infragestellung, Relativierung. Am Ende soll eine Gemeinsame Experten-Erklärung stehen, an welche Suchende Kollegen sich mit einem gewissen Vertauen halten können. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - MZPTLK - 06.05.2014 Lieber Thomas, nun habe ich den Original-Namen aus dem Comic schon Alzheimer-Patienten-freundlich um 2 Buchstaben gestutzt... ![]() Sieh es doch als Herausforderung, als Gehirnjogging.. MZ... kommt von Zeit zu Zeit aus der 5. Dimension, um Leute zu pisacken, aber nicht bösartig. Man kann ihm aber beikommen, indem man ihn dazu verleitet, seinen Namen rückwärts zu buchstabieren, dann muss er -flupp!- wieder zurück. MZ... ist nämlich sowohl eitel wie auch vertrauensselig, da kann man ansetzen. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - Hellmuth K l i m m e r - 06.05.2014 (05.05.2014, 21:55)ThomZach schrieb: Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Im Gegenteil.Gerd B o d e war auch son Sportwissenschaftler, der dir nicht gefällt. ![]() Er war in München und besonders in Mainz (neben Berno WISCHMANN) tätig - nicht in Köln. Das Original-Zitat, was ich am Ende meiner Beiträge benutze, war ein klein wenig anders: "Immer wenn ich mich freue, springe ich - und wenn ich springe, freu ich mich." Deshalb fügte ich an: n a c h (n.) BODE. Ich denke, dass auch du wenigstens diese Erfahrung gemacht hast und weiter machen wirst (bei div. WR-Sprüngen. ![]() H. Klimmer / sen. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - ThomZach - 06.05.2014 Gerd Bode - na den kennick natürlich! Der war aber kein Wissenschaftler sondern Praktiker durch und durch. Seine Gymnastik-Ausbildung war einsame Sahne. Als Werfertrainer gefragt und geschätzt, als Betreuer wunderbar. Als Leichtathletik-Ausbilder alte Schule. Verdientes Gründungsmitglied das Mainzer Sportinstituts und des USC Mainz. Dritter im Bunde "Papa" Roth. Dass er so einen schönen Satz über uns Springer ersonnen haben könnte, scheint mir fast zu viel des Guten. Obwohl er vor den Ferien am Ende seiner letzten Lektion immer einen Witz erzählte. Er bestritt auch große Teile der Fußball-Ausbildung. Mann, hatten wir Spaß! Sein Markenzeichen: Große staunende Augen, Trainigshose zu kariertem Flanellhemd. Unten Sport, oben Alltag. Top fit bis ins hohe Alter, begeisterter Tennisspieler. Ich hab ihn sehr gemocht. Hellmuth. Schreib mal ne Liste: Die 5 wichtigsten Faktoren für eine gute Weitsprungtechnik. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - ThomZach - 06.05.2014 Meine Liste (Vorschlag zum Minimalkonsens): 1. Nicht zu schnell anlaufen. 2. In den letzten 4 Schritten Tempo steigern. 3. Im vorletzten Schritt (irgendwie) KSP senken. 4. Mit Vorwärtsrotation abspringen. 5. Im Flug die Vorwärtsrotation mit Gegenrotationen (Laufen, Armerudern) überkompensieren also in scheinbare Rückwärtsrotation verwandeln. Zu 1. "Zu" bedeutet: Mehr als die Sprungkraft umsetzen kann. Zu 2. Bewegungsintensität, Vorspannung, Dynamik maximieren. Zu 3. Hierbei gibt es mehrere Varianten. Zu 4. Hierzu ist es nicht nötig, dass der KSP vor dem Abheben die Senkrechte über dem Stützfuß überschreitet. Merke: Man kann auch mit leichter Rücklage Vorwärtsrotation einleiten; es heißt einfach: Den Kraftstoß hinter dem KSP halten. Rückwärtsrotation kostet viel Kraft, also Höhe und Tempo, weil der Kraftstoß vorn am KSP vorbeigeht, also gegen die Laufrichtung wirkt (Auerbachsalto). Ihr Vorteil bei der Landung tendiert gegen 0. Vorwärtsrotation kostet keine Kraft und zudem verhindert sie Überlastung, ist also in jedem Fall effektiver für Höhe und Tempo. Zu 5. Wenn man mit Vorwärtsrotation fliegt und für die Landung die Beine anheben will, muss man im Flug eine Scheinrotation erzeugen. In dem Moment wo letztere ausbleibt, findet die Vorwärtsrotation wieder statt und sorgt dafür, dass man über die Füße im Sand hinweg nach vorne kippt, sich also nicht nach hinten setzt. Man muss sich also nicht schräg hinlegen oder sonst was für irrsinnige Verrenkungen veranstalten, um die bestmögliche Landung zu erzielen. Was heute als Landung modern ist, ist purer Murks, kostet nur Tempo und Höhe und ist ungesund für Gelenke und Muskeln. Vorbilder Owens, Beamon, Lewis, und manch anderer. Neutrale Variante: Hangsprung = Absprung ohne Rotation. Ist heikel, weil man genau Null Roation braucht. Lässt man nur ein wenig Vorwärtsrotation zu, kippen die Beine runter. Und geringste Rückwärtsrotation kostet Höhe und Tempo, also Weite. Wer unterschreibt? RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - Hellmuth K l i m m e r - 06.05.2014 (06.05.2014, 18:24)ThomZach schrieb: Hellmuth, schreib mal ne Liste:Die brauche i c h ja nun nichts mehr schreiben; deine Auffassung zum sog. "besten biomechanischem Lösungsverfahren" ( = DDR-Bezeichnung) unterschreibe ich sofort. Ganz besonders unterstreiche ich die Erkenntnis im Pkt. 5; denn das wird gelegentlich noch immer nicht von den Sportlern u. Trainern erkannt. Wer w e i t springen will muss nach v o r n springen! Das heißt, beim Absprung ein Vorwärts-Drehmoment "mitnehmen", das dann durch raumgreifende Bein(Lauf-)bewegungen und Armkreisen vorwärts (in der Art des "Hitsch-kick") dennoch eine leichte Rückbewegung (um die Kö.querachse) verursacht - um gut landen zu können. (Beschrieben schon BRD-Biomechaniker in den 50er/60er Jahren.) Das konnte übrigens Ralf B o s t o n schon vorzüglich - nicht nur Lewis, Beamon, Powell, ... Für den Hangsprung bin ich nicht! Eben weil auf das Nach-vorn-Springen verzichtet wird/werden muss! Ich bezeichne die Springer, die diese Technik springen, als "faul", nämlich die bessere Technik ---> 3 1/2 Schritt-Laufsprung zu erlernen; oft ist das bei Athleten zu sehen, die sich auf ihr Sprungkraftpotential verlassen oder technisch nicht gut lernen. (Ich sah schon einen in der Jugendzeit bestens den Laufsprung beherrschenden Lutz DOMBROWSKI seine Technik vernachlässigend, auf die gewachsene Sprungkraft ![]() H. Klimmer / sen. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - Hinkebein - 07.05.2014 (06.05.2014, 21:26)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Für den Hangsprung bin ich nicht! Eben weil auf das Nach-vorn-Springen verzichtet wird/werden muss! Ich bezeichne die Springer, die diese Technik springen, als "faul", nämlich die bessere Technik ---> 3 1/2 Schritt-Laufsprung zu erlernen;Ab welchen Weiten würdest Du mit dem Schritt-Laufsprung beginnen (Frauen(Männer) ? Insgesamt fände ich es gut, wenn die u.a. Liste auch für den Jugendbereich ergänzt würde. RE: Weitsprung-Anlaufrhythmus - ThomZach - 07.05.2014 Jawoll! Ralph Boston. Der ist es, den ich schon lange in meinem Gedächtnis suche! Wunderbar!! Warum gehen diese Kulturgüter einfach so verloren? Weil die neuen Generationen ihr eigenes Ding machen wollen, also nicht dasselbe denken können wie ihre noch so klugen Vorgänger? Wenn etwas perfekt ist und man es ändert, wird es sofort schlecht. Reif ist reif. Weitereifen heißt Faulen! (ThZ) |