Leichtathletikforum.com
Psychologie des Dopings - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Psychologie des Dopings (/showthread.php?tid=1405)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8


RE: Psychologie des Dopings - RalfM - 14.09.2015

(14.09.2015, 22:27)Delta schrieb: Man kann Litvinov nur unterstützen. (,,,)
Kein Wort deiner Ausführungen, die ich absichtlicherweise nicht noch mal unnötig zitiere, deckt sich in Wort und Denke mit Sergejs Beiträgen.

Mit deinen ausgeleierten Postings kriegst Du niemand mehr in deine Kiste, du langweilst nur bereits Gelangweilte immer mehr.


RE: Psychologie des Dopings - MZPTLK - 15.09.2015

Ich kann das Delta-Bashing teilweise nachvollziehen,
er hat aber auch schon viel Bedenkenswertes gesagt.

Alles wird gut.
Peace.


RE: Psychologie des Dopings - dominikk85 - 15.09.2015

(14.09.2015, 23:11)RalfM schrieb:
(14.09.2015, 22:27)Delta schrieb: Man kann Litvinov nur unterstützen. (,,,)
Kein Wort deiner Ausführungen, die ich absichtlicherweise nicht noch mal unnötig zitiere, deckt sich in Wort und Denke mit Sergejs Beiträgen.

Mit deinen ausgeleierten Postings kriegst Du niemand mehr in deine Kiste, du langweilst nur bereits Gelangweilte immer mehr.

Delta postet hier viel gebashe, aber mit dem post hat er doch völlig recht, Freiwilligkeit im anti Doping kampf führt zu nichts, es geht um viel Geld und wenn man wirklich etwas tun will muss das Kontrollsystem verbessert werden.


RE: Psychologie des Dopings - Sergej Litvinov - 15.09.2015

(14.09.2015, 18:41)Atanvarno schrieb:
(14.09.2015, 18:20)dominikk85 schrieb: Auf Moral kann man nicht hoffen.
Warum nicht?

Alles nicht mit unserer Natur zu vereinbaren.
Die Moral wird erst eingesezt wenn man in einer Situation ist wo sie dir mehr nutzen wird als schaden.

Ihr nennt sie die "doper" als wuerde es eine andere Schicht von Mensch sein. Doch in der Realitaet sind es fast alle, man braucht nur die Umstaende.

Die Moral kann nur die Grenzen ein bischen erweitern aber man ist schnell an der Grenze im Leistungssport mit Geld, Erfolgshezerei und Druck.


RE: Psychologie des Dopings - Ericmo - 15.09.2015

http://www.theguardian.com/film/2015/sep/10/ben-foster-the-programme-lance-armstrong-interview?CMP=share_btn_fb


RE: Psychologie des Dopings - Pollux - 15.09.2015

(15.09.2015, 10:46)Sergej Litvinov schrieb: Alles nicht mit unserer Natur zu vereinbaren.
Die Moral wird erst eingesezt wenn man in einer Situation ist wo sie dir mehr nutzen wird als schaden.

Ihr nennt sie die "doper" als wuerde es eine andere Schicht von Mensch sein. Doch in der Realitaet sind es fast alle, man braucht nur die Umstaende.

Die Moral kann nur die Grenzen ein bischen erweitern aber man ist schnell an der Grenze im Leistungssport mit Geld, Erfolgshezerei und Druck.
Da empfehle ich ne Lektüre von Kant! Das könnte helfen, um über die Vereinbarkeit von Moral und menschlicher Natur einigen Aufschluss zu erhalten. Aber ihr Jungs lernt es nicht: Auch die Moral definiert sich nicht durch Nützlichkeit. Aber sie ist immerhin dort zu Hause, wo die Bedingungen des Lebens nicht optimal sind.

Die Totalkontrolle soll das einzige Medium einer realistischen Dopingbekämpfung sein? Und warum? Weil es um viel Geld (und viel Erfolgsduck) im Sport geht? Das ist – sorry - ein ziemlich popeliges Argument, auch wenn es sehr populär ist. Es suggeriert nämlich, dass es einen glaubwürdigen Sport nur unter optimalen Bedingungen geben kann. Also in der Welt jener verschiedenen Aristokraten, für die das Dinner nach dem Sport auf jeden Fall wichtiger war als das Gewinnen. (Weshalb bereits das Training als eine profane Form des Dopings gelten konnte)

So gesehen deutete sich das Elend des Sports bereits in jener grauen Vorzeit an, wo zwei menschliche Wesen sich dazu entschlossen, „um die Wette“ zu rennen. Hier hätte bereits eine wirksame Präventivskandalisierung einsetzen müssen, um Schlimmeres zu verhindern! Nebst einem engmaschigen System der Kontrolle, versteht sich. Dann wäre uns vieles erspart geblieben! Klar ist jedenfalls eines: Die heutige Welt des Sports ist nur als Totalverdachtswelt möglich. Und ihr Jungs - mit dem selbstgebastelten Wissen über  Natur und Moral - haltet schon mal die Schaufel in der Hand. Den Nicht-Doper als Delinquent sportlicher Selbstbehauptung würdet ihr glatt bei lebendigem Leib begraben....Big Grin


RE: Psychologie des Dopings - dominikk85 - 15.09.2015

natürlich spielt die Moral eine rolle, aber dennoch würde ich den modernen Leistungssport eher mit der freien wirtschaft als mit dem ursprünglichen olympischen Wettstreit vergleichen.

gibt es die Möglichkeit Millionen zu verdienen werden menschen die regeln ausreizen, egal ob es sich um profisportler oder die Steuerberater von BMW handelt.


RE: Psychologie des Dopings - MZPTLK - 15.09.2015

(15.09.2015, 11:46)Pollux schrieb: Auch die Moral definiert sich nicht durch Nützlichkeit. Aber sie ist immerhin dort zu Hause, wo die Bedingungen des Lebens nicht optimal sind.

Den Nicht-Doper als Delinquent sportlicher Selbstbehauptung würdet ihr glatt bei lebendigem Leib begraben....Big Grin
Doch. Woher soll die Moral denn sonst kommen und wofür soll sie nützlich sein?
Moral konstituiert und legitimiert sich überhaupt erst durch ihren (wenn auch gegebenenfalls nur potentiellen) Anwendungsbezug.
Wo sind die Bedingungen des Lebens denn optimal?
Wenn überhaupt, dann nur für den Moment.

Mit dem Dickmarkierten hast Du aber ins Schwarze getroffen. Thumb_up


RE: Psychologie des Dopings - Atanvarno - 15.09.2015

(15.09.2015, 12:10)dominikk85 schrieb: gibt es die Möglichkeit Millionen zu verdienen werden menschen die regeln ausreizen, egal ob es sich um profisportler oder die Steuerberater von BMW handelt.

Einige Menschen, aber nicht alle Menschen.

Nur weil sich einige Menschen unmoralisch verhalten, kann ich doch nicht Moralbegriffe, die über eine ganze Zivilisationsgeschichte hinweg entstanden sind, völlig aus der Dopingdiskussion ausklammern.

Nochmal: kaum jemand hier spricht sich dafür aus, auf Kontrollen und Strafen zu verzichten (ich weiß gar nicht , wo diese Vorstellung herkommt, aus dem Ausgangstext jedenfalls nicht) - aber der Anti-Doping-Kampf muss moralisch begründet sein, sonst ist die Sache den Kampf nicht wert.

-edit
ich will den Kampf nicht für die Leute geführt wissen, die nur durch Strafe vom Dopen abgehalten werden, sondern für die, die davon überzeugt sind, dass es richtig ist, sauber Sport zu treiben


RE: Psychologie des Dopings - lor-olli - 15.09.2015

Geehrter Polydeukes, aus der Sicht eines Halbgottes (Memento moriendum esse!) uns die Moral nahezulegen ist ehrenhaft, entbehrt aus der Sicht von uns pragmatischen Sterblichen aber nicht einer gewissen Komik…
 
“Wir“ stecken in dem Dilemma die Betrüger zeitnah aus dem Verkehr zu ziehen – Zeit ist relativ und unsere als Spitzensportler relativ kurz! Ein Umdenkprozess durch die Moral? Warum nicht, was aber ist mit den Moralverweigerern (abgewandelt: Ihr Name ist Legion…)
Wie viel Amoral ist zumut-, hinnehmbar? “Wir Moralisten“ nehmen einiges hin und wähnen unsere Prinzipien dennoch unangetastet (in vielen Lebensbreichen), aber im direkten Leistungsvergleich der Leichtathletik stellt EIN betrügender Sieger das ganze System auf den Kopf – sollen wir es feiern das Gatlin nicht Weltmeister wurde, ist Bolt der “bessere“ Weltmeister? Immerhin gestattet er uns die Illusion wir hätten das Doping im Griff…