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RE: Kinderleichtathletik - Astra - 04.05.2014

(03.05.2014, 22:47)Atanvarno schrieb: Und die Athleten, die nicht bereit sind, für einen Mannschaftssieg zu kämpfen, würden in einem Einzelwettkampf topmotiviert auftrumpfen, anstatt genauso lustlos in die Grube zu hüpfen? Da habe ich meine Zweifel....

Natürlich kämpfen die Kinder genauso ernsthaft in einer Staffel oder einer DSMM - aber da machen sie etwas, was die "Grossen" auch machen und nicht Wettkämpfe, die ausser den "Kleinen" sonst keiner macht.

Was mich stört, dass diese Kinder nichts Anderes mehr machen sollen und dass sie ja sehen, dass nur sie das machen.
 Das meine ich "mit nicht Ernst nehmen".
Und im Training trainieren sie mit den Älteren, da es in den meisten Vereinen sowieso nicht genügend Kinder für altersgetrennte Gruppen gibt.


RE: Kinderleichtathletik - Atanvarno - 04.05.2014

Ich sehe deine Bedenken, aber ich sehe eben auch, dass wir anscheinend unterschiedliche Erfahrungen im Umgang der Kinder mit dem neuen Wettkampfsystem machen und ich frage mich woran das liegt?
Fühlen sich die Kinder in Deinem Fall nicht Ernst genommen, weil einige Erwachsene das System nicht Ernst nehmen?
Sind sie bei uns mit vollem Einsatz bei der Sache, weil sie das Gefühl vermittelt bekommen, ernsthaft Sport zu treiben? Das Bestreben in der KiLA ist ja gerade mehr Elemente der Erwachsenenleichtathletik (Hürdenlauf, Drehwurf, Mehrfachsprung) früher in den Wettkampf einzuführen!

Letztlich: Soll doch jeder machen was er möchte und für richtig hält, die Landesverbände/der DLV sind ja offensichtlich nicht in der Lage, die Ausrichtung klassisch ausgeschriebener Wettkämpfe in der U10/U8 zu unterbinden...


RE: Kinderleichtathletik - Wechselschritt1 - 04.05.2014

(04.05.2014, 07:32)Atanvarno schrieb: Ich sehe deine Bedenken, aber ich sehe eben auch, dass wir anscheinend unterschiedliche Erfahrungen im Umgang der Kinder mit dem neuen Wettkampfsystem machen und ich frage mich woran das liegt?
Fühlen sich die Kinder in Deinem Fall nicht Ernst genommen, weil einige Erwachsene das System nicht Ernst nehmen. Sind sie bei uns mit vollem Einsatz bei der Sache, weil sie das Gefühl vermittelt bekommen, ernsthaft Sport zu treiben?
In meinem Fall ist es so, das wir die "Kinderleichtathletik" schon im Training praktizieren und im Wettkampf darauf aufbauen. Da merken die Kinder narürlich schnell den Unterschied. Sie fühlten sich bei dem Wettkampfsystem Kinderleichtathletik, nicht erst genommen.
Das der DLV offensichtlich nicht in der Lage ist, die Ausrichtung klassisch ausgeschriebener Wettkämpfe in der U10/U8 zu unterbinden, wird schon seinen Grund haben Wink


RE: Kinderleichtathletik - Athletix - 04.05.2014

Wir diskutieren hier über zwei Fragen, die man nicht vermischen sollte.

Die Eingangsfrage von Eszet war die, wie Kreise und Landesverbände die Wettkampfsaison gestalten. Hier muss man als Ergebnis der bisherigen Äußerungen feststellen, dass hier offenbar vielfach an der DLO vorbei gemacht wird, was man will. Dabei ist das, was man will, jeweils das, was die jeweiligen Leute, die an den Schaltstellen sitzen oder als Wortführer auftreten, wollen. Das hat mit Demokratie noch weniger zu tun als der Weg, den der DLV mit Einführung der KiLA gegangen ist.

Das kann und darf nicht sein, dafür gibt es halt in der Leichtathletik, wie in jeder anderen Sportart auch, Regeln, die für alle verbindlich sein müssen.

Davon trennen muss man die Diskussion, ob die KiLA sinnvoll ist oder nicht. Obwohl ich von Haus aus eigentlich ein Verfechter der klassischen Wettkampf-Leichtathletik bin, kann ich den Ansatz, für die jüngeren Altersklassen mit spielerischen Disziplinen einzusteigen, durchaus nachvollziehen. Entscheidend ist hier, dass der Wettkampfgedanke nicht außen vor bleibt.

Warum müssen es in den Einstiegsklassen U 8 und U 10, also bei Kindern im Grundschulalter unbedingt die klassischen Wettbewerbe sein? Diese Diskussion und die "Vorlieben" werden hier sicherlich eher ausschließlich von den Erwachsenen gesteuert.

Ein Übungsleiter, der sein Training eher am alten System ausrichtet, wird in seiner Gruppe auch einen vergleichsweise hohen Anteil von Kindern haben, die dies bevorzugen und umgekehrt.

Wichtig erscheint mir eine altersgerechte allmähliche Hinführung zu den Zieldisziplinen zu sein, um eine dauerhafte Motivation der Kinder sicher zu stellen. Dies ist ein Gesichtspunkt, der beide Systeme verbinden sollte.

Vielleicht hätte man in der U 12 ein größeres Nebeneinander beider Systeme zulassen sollen.

Insgesamt kann man aber dennoch sagen, das ein gewisser Kompromiss gefunden wurde, an den sich aktuell alle halten sollten.

Das m. E. größere Problem, das es zu diskutieren gilt, sind vielmehr das Wettkampf- und Disziplinenangebot in der U 14 und U 16, wo dann plötzlich das volle Disziplinenspektrum und eine Vielzahl von Meisterschaften ausgetragen werden. Nach meinen Beobachtungen schreckt diese starke Beanspruchung viele Jugendliche dann eher ab, mit der Folge, dass man nur noch Freizeitsport betreibt, die Sportart wechselt oder ganz aufhört.

Warum müssen in diesen Klassen beispielsweise gleich fünf Mehrkämpfe im Wettkampfprogramm sein?

Auch das sollte man einmal hinterfragen, aber bitte schön unter der Zielsetzung einer möglichen Änderung der DLO und nicht, indem jeder sein eigenes Süppchen kocht und macht, was er will.


RE: Kinderleichtathletik - Doberaner - 04.05.2014

Zitat:Die Eingangsfrage von Eszet war die, wie Kreise und Landesverbände die Wettkampfsaison gestalten. Hier muss man als Ergebnis der bisherigen Äußerungen feststellen, dass hier offenbar vielfach an der DLO vorbei gemacht wird, was man will. Dabei ist das, was man will, jeweils das, was die jeweiligen Leute, die an den Schaltstellen sitzen oder als Wortführer auftreten, wollen. Das hat mit Demokratie noch weniger zu tun als der Weg, den der DLV mit Einführung der KiLA gegangen ist.
Das ist so nicht richtig. Ein Landesverband ist in erster Linie seinen Mitgliedern verpflichtet. Bei uns im LV habe ich unter Trainern und Eltern noch keinen absoluten Befürworter der KiLa getroffen. Da ist es doch nur legitim, sich nach den Bedürfnissen der Mitglieder zu richten.

Zitat:Und die Athleten, die nicht bereit sind, für einen Mannschaftssieg zu kämpfen [...]
Wenn man eine Mannschaft zusammenbekommt! Bei den Mädchen ist das meist kein Problem, aber die meisten Jungs sind beim Fußball.
Eine Startgemeinschaft kommt in den großen Flächenländern weniger in Frage, da die großen Vereine i.d.R. kein Interesse daran haben und der nächste passende Verein 60 km und mehr entfernt ist. Das ist einem Mannschaftsgefühl wohl auch nicht gerade zuträglich.

Für das Training sind die Disziplinen super. Auch bei den Hallenwettkämpfen wird die Hürden-Pendelstaffel oft genutzt. Aber ausschließlich?

Der Kelch ist zum Glück an meinem Sohn vorübergegangen, da er jetzt schon in der U14 ist. Warum lässt man den leistungsbereiten Kindern nicht die Disziplinen, in denen sie Spaß haben?

Am Wochenende hatte wir wieder ein schönes Beispiel für den Mannschaftgedanken in der U12 und jünger. Dort geht es in der U8, U10 und U12 jeweils bei Jungen und Mädchen um einen Mannschaftspokal, für den jeder in den klassischen Disziplinen Punkte sammelt. Wäre das nicht auch ein Weg? Dann ist die Schwelle zur U14 nicht mehr so riesig...


RE: Kinderleichtathletik - highjumper83 - 05.05.2014

Weiter oben wurde bezweifelt das die Kinder Spaß an der KiLa haben könnten. Warum?
Viele Vertreter der klasischen LA setzen ja sowieso schon lange Elemente im Training ein und dort macht es den Athleten ja auch Spaß, oder?
Prinzipiell finde ich die KiLa als "einzige Wahrheit" nicht gut obwohl ich das ein oder andere Argument (Teamgeist ...) dafür auch gut verstehen kann. Andererseits finde ich es auch schlimm, wenn 10-jährige zu mir kommen und sagen sie sind 800m-Läufer. Da ist die Speziallisiserung definitiv zu früh passiert. Ob man solche Trainer aber jemals von etwas anderem überzeugt bekommt?!
Ich denke nur das eine oder das andere ist der falsche Weg. Wie so oft ist der Mittelweg wahrscheinlich die beste Variante.
Bei den "großen" gibt es Einzel- und Mannschaftwettkämpfe (DSMM / DAMM ...) warum dann nicht auch bei den Kindern.
Wenn man sowohl die KiLa als auch die klassische LA anbieten würde, könnte sich jeder das raus suchen was er gerne hätte. Die kleinen Verein könnten ihre Athleten im Wettsreit antreten lassen auch wenn sie keine Mannschaft voll bekommen und die "großen" Vereine könnten sich im Teamvergleich messen.
Wo ist da das Problem?
Ach ich habe vergessen, der DLV hat anders entschieden. Sad 


RE: Kinderleichtathletik - Hinkebein - 05.05.2014

Ich glaube durch die Einführung der KILA wird letztendlich kaum positives erreicht. Auf dem flachen Land wird es zum Rückgang der Veranstaltungszahlen kommen. Kleinere Vereine bekommen keine Mannschaften zusammen. Die „Großvereine“ treten gegen sich selbst an.

Wo da der Nutzen liegt??? Warum hat man sich so ein starres Korsett angelegt???Huh

Mir fehlt einfach die Erklärung, was durch die KILA besser wird.

Ich hätte es richtig gefunden, neue Disziplinen (Minihürden, div. Staffel, Nerv-Weitwurf etc.) mit als Wettkampfangebot aufzunehmen und es dem jeweiligen Veranstalter zu überlassen, welche er durchführen will. KM sollten aber wieder nach alten Muster durchgeführt werden.

Aber in vielen Vereinen heißt es zurzeit, keine Mannschaft, also keine Leichtathletik, so hält man keine Kinder bei der Stange. Zum Glück gibt es noch die Turnvereine, die richten gelegentlich noch die Klassiker aus.Smile


RE: Kinderleichtathletik - Atanvarno - 05.05.2014

(05.05.2014, 11:15)Hinkebein schrieb: Kleinere Vereine bekommen keine Mannschaften zusammen. Die „Großvereine“ treten gegen sich selbst an.

Mannschaften in der KiLA werden geschlechtsübergreifend und in einem Doppeljahrgang gebildet. Und wenn das nicht ausreicht, können vereinsübergreifende Teams gebildet werden.


RE: Kinderleichtathletik - Hinkebein - 06.05.2014

(05.05.2014, 17:28)Atanvarno schrieb:
(05.05.2014, 11:15)Hinkebein schrieb: Kleinere Vereine bekommen keine Mannschaften zusammen. Die „Großvereine“ treten gegen sich selbst an.

Mannschaften in der KiLA werden geschlechtsübergreifend und in einem Doppeljahrgang gebildet. Und wenn das nicht ausreicht, können vereinsübergreifende Teams gebildet werden.
Grau ist alle Theorie. Bei uns klappt das nicht. Und nun... aufhören, Sportart wechseln.


RE: Kinderleichtathletik - EsZet - 09.05.2014

Es zeigt sich, und eure Posts hier bestätigen dies stellenweise, daß ein neues Wettkampfkonzept ohne die breite Unterstützung der Masse nicht durchsetzbar ist. Grundsätzlich hätte hier viel intensiver der Dialog gesucht werden müssen um einen Konsens zu finden, den alle Beteiligten mittragen. Und selbst wenn man Sanktionen als probates Mittel ansieht, so sind diese hier scheinbar nicht möglich oder als ultima ratio nicht akzeptabel bei allen Entscheidungsträgern des DLV. Man könnte auch unken und sagen, vielleicht ist es nicht allen dort den Stress wert. Fakt ist jedoch ebenfalls, dass, wenn einem die Leichtathletik am Herzen liegt, beide Interessengemeinschaften wieder zusammen ins Gespräch finden müssen. Anderenfalls wird es irgendwann einen Gewinner und einen Verlierer geben. Ob wir uns das leisten können, angesichts des schwindenden Interesses an Sportarten außerhalb des Fußballs, wage ich zu bezweifeln. Wir müssen wieder begeistern können mit attraktiven Wettkämpfen und einer eingeschworenen Gemeinschaft.
Wir brauchen keine Teamwettkämpfe auf dem Platz, sondern Teamplay bei den Funktionären, Trainern, etc.