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RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 25.09.2023 (25.09.2023, 15:13)alex72 schrieb: Am Anfang bekommen BT in der Regel befristete Verträge für einen Olympiazyklus. Nach der einer anschließenden Verlängerung werden die Verträge aber zwangsläufig unbefristet ...Wobei deshalb auch bei einigen alle paar Jahre das Aufgabengebiet verändert wird. Eine andere Baustelle sind aber nochmal die Nachwuchsbundestrainer. Die sind überwiegend nicht angestellt sondern nur Honorarkräfte. Persönlich sehe ich da z.T. die Möglichkeit mehr "Wirkmacht" zu erreichen. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - runner5000 - 25.09.2023 (25.09.2023, 15:13)alex72 schrieb: BT die länger dabei sind sind daher zwangsläufig unbefristet beschäftigt. Das ist einfach die Rechtslage in D.Wie gesagt ich kenne das anders. Ich kennen einen BT, der seit mehr als 10 Jahren hauptamtlich beim DLV beschäftigt ist und grundsätzlich nur Olympiazyklusverträge bekommt und der sagte, dass dies auch bei allen anderen so ist. "Nach Olympia sind alle erstmal arbeitslos" RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Diak - 25.09.2023 Die Diskussion lenkt etwas vom zentralen Problem ab: ja, wir haben ein paar Bundestrainer, die nicht erwartungsgemäß oder angemessen abliefern, aber die strukturellen Probleme liegen in der Führung und in der Konzeption. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - frbcrane2 - 25.09.2023 (25.09.2023, 16:29)runner5000 schrieb:Befristete Arbeitsverträge können fast beliebig oft verlängert werden, solange ein Sachgrund vorliegt. Bei DLV-Trainern kann der Grund für die Befristung zum Beispiel "Vorbereitung für Olympische Spiele 20xx" sein, ob so ein Vertrag legal ist, müßte in jedem Einzelfall gerichtlich geprüft werden. Aber welcher Trainer klagt schon gegen seinen Arbeitgeber, solange sein Vertrag alle vier Jahre verlängert wird?(25.09.2023, 15:13)alex72 schrieb: BT die länger dabei sind sind daher zwangsläufig unbefristet beschäftigt. Das ist einfach die Rechtslage in D.Wie gesagt ich kenne das anders. Ich kennen einen BT, der seit mehr als 10 Jahren hauptamtlich beim DLV beschäftigt ist und grundsätzlich nur Olympiazyklusverträge bekommt und der sagte, dass dies auch bei allen anderen so ist. "Nach Olympia sind alle erstmal arbeitslos" RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Delta - 25.09.2023 Warum werden die Trainer nicht einfach bei der Sporthochschule Köln angestellt und bezahlt und vom DLV verpflichtet für 6 Jahre über Olympiazeitraum. Wilko Schaa wäre jetzt einer der fliegen müsste. In Leipzig gelang dem nichts weder mit Storl noch sonst jemanden. Ganz zu schweigen Drehstösser auszubilden. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - frbcrane2 - 25.09.2023 (25.09.2023, 17:09)Diak schrieb: Die Diskussion lenkt etwas vom zentralen Problem ab: ja, wir haben ein paar Bundestrainer, die nicht erwartungsgemäß oder angemessen abliefern, aber die strukturellen Probleme liegen in der Führung und in der Konzeption."Ein paar Bundestrainer" halte ich für großzügig formuliert. Die Probleme liegen aber gleichermaßen bei Trainern, Führung und sind teils nichtmal hausgemacht, denn gegen den Schwachsinn, der vom DOSB vorgegeben wird, kann der DLV wenig machen. Was mich interessieren würde, analysiert irgendjemand beim DLV, welche Bundestrainer offensichtlich nicht in der Lage sind, ihre Disziplin näher an die internationale Klasse zu führen? Wenn man sich z.B. die Leistungen der Potsdamer Stabhochspringerinnen ansieht und den Gesamtzustand des Stab w, hinterfragt irgendjemand beim DLV, ob Stefan Ritter der richtige Mann für den Job ist? Oder dürfen ungeeignete Trainer weitermurksen, weil es keine bezahlbaren Alternativen gibt? RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - muffman - 25.09.2023 (25.09.2023, 17:09)Diak schrieb: Die Diskussion lenkt etwas vom zentralen Problem ab: ja, wir haben ein paar Bundestrainer, die nicht erwartungsgemäß oder angemessen abliefern, aber die strukturellen Probleme liegen in der Führung und in der Konzeption.Richtig. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 25.09.2023 Tatsächlich ist die Bundestrainer-Debatte eine Scheindebatte. In den meisten Disziplinen würde durch einen Trainerwechsel nicht sofort alles besser. Das allerdings führt zwangsläufig zur Frage, ob einige Bundestrainer wirklich gebraucht werden?! Was mich stört ist der Widerspruch, dass wir einerseits überall keine Ressourcen haben und der DLV da auch nichts tun "kann", wir andererseits aber mittlerweile zig Bundestrainer und Stützpunkttrainer haben, deren Wirkung aber überschaubar ist. Vielleicht wäre es sinnvoller ein System zu fahren wie es einige andere Länder tun, und man konzentriert sich auf 4-5 Bundestrainer für das koordinative und die Disziplinentwicklung und investiert das Geld lieber in die Heimtrainer der Kaderathleten. RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - MZPTLK - 25.09.2023 (25.09.2023, 19:54)Reichtathletik schrieb: Vielleicht wäre es sinnvoller ein System zu fahren wie es einige andere Länder tun, und man konzentriert sich auf 4-5 Bundestrainer für das koordinative und die Disziplinentwicklung und investiert das Geld lieber in die Heimtrainer der Kaderathleten. ![]() ![]() ![]() RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Tom1966 - 25.09.2023 Moin in die Runde, mich hat etwas sprachlos gemacht, was mir eine junge und sehr talentierte Mittelstrecklerin, die vor vier Jahren mit 17 aufgab, mitteilte. Obwohl Mitglied eines rheinischen Großvereins mit langer Tradition auf der Mittelstrecke, berichtete sie über einen schlechten Zustand der Trainingsstätten (kaputter, löchriger Tartan, im Winter die Halle nur teilweise nutzbar), ständige Trainerwechsel (nach teils 6-12 Monaten, zudem alle ohne feste Anstellung) und sehr begrenzte Möglichkeiten im medizinischen/Physio-Bereich. Offenbar fehlt es also auch bei den großen Vereinen der Branche am Nötigsten. Wenn man dazu das Geschriebene der letzten Tage mal sacken lässt, dann dürfte es mit einer Revision der Verbandsstrukturen bzw des Personals wohl kaum getan sein. Gibt es eigentlich vom Verband eine Trainer-Akademie, die regelmäßig disziplinspezifische Fortbildungen (incl Verletzungsprophylaxe) und Austausch von Heim- und Bundestrainern anbietet? Falls nicht, wäre das doch ein Bereich, in dem man sinnvoll Mittel einsetzen könnte und auch mal Dozenten aus dem Ausland einladen sollte, wenn die eigene Struktur zu dünn ist. Und täuscht mich mein Eindruck, dass die Spoho Köln in dem ganzen Geschäft nicht die Rolle spielt, die sie spielen könnte und in der Vergangenheit doch auch inne gehabt hat? Warum nutzt man die Strukturen und Ressourcen dort nicht konsequent, wenn doch erkennbar zu wenig Geld im System ist? Ich hatte die Frage mal für die Leistungsdiagnostik hier in die Bucht gestellt (und Gertrud hat das auch schon mehrfach angemerkt), aber das scheint ein heisses Eisen zu sein. Was steckt dahinter? Gruß, Tom |