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Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Fabienne Königstein) - Druckversion

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RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - runner5000 - 15.07.2023

(15.07.2023, 18:15)LADummy schrieb: Meines Erachtens sollte man den Einsatz dieser Schuhe im Wesentlichen auf Wettkämpfe beschränken. Weiß jemand, ob es Athleten gibt, die damit umfangreiche Trainingseinheiten absolvieren?

In Spikes kenne ich niemanden, der regelmäßig umfangreiche Einheiten macht. Aber in Carbon-Straßenschuhen sehr wohl. Da wird ja auch das Argument angeführt, dass man sich in den Schuhen schneller regeneriert und deswegen härter trainieren kann.


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - LADummy - 15.07.2023

(15.07.2023, 18:18)Atanvarno schrieb:
(15.07.2023, 18:15)LADummy schrieb: Weiß jemand, ob es Athleten gibt, die damit umfangreiche Trainingseinheiten absolvieren?

Ja. Viele Athleten führen die schuhbedingten Leistungssteigerungen vor allem darauf zurück, dass sie diese Schuhe im Training verwenden und dadurch mehr und härter trainieren können, weil sie sich schneller von den Belastungen erholen.

Für mich klingt das nicht logisch.Die Regeneration sollte auf alle beteiligten Strukturen bezogen sein. Wenn es nun stimmt, dass Achillessehne, Strukturen im Waden- und Fußsohlenbereich durch diese Schuhe stärker belastet sind, sollte sich die Regenerationszeit resp. Anpassungszeit hierfür eigentlich verlängern.


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Atanvarno - 15.07.2023

(15.07.2023, 18:30)LADummy schrieb: Wenn es nun stimmt,

Stimmt es denn? runner5000 und ich haben wiedergegeben, was viele Athleten zum Einsatz der Schuhe sagen.

Dass sich AS-Verletzungen häufen ist ja erstmal nur dein Bauchgefühl (hier im Form gibt es einen Thread über die Achillessehnenseuche, der lange vor Einführung der Carbonsohlen gestartet wurde)


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Sprunggott - 15.07.2023

Wer weiß, wie die anatomische Struktur vom Fuß (in der funktionellen Verkettung Bein- Rücken) sich mit dem "Carbon Sohlen" in mechanischer Dysharmonie befindet, brauch wenig Hirnschmalz um die richtigen Schlüsse folgern zu können ! 
Stellt euch einfach mal jemanden vor, der eine Stunde am Tag mit einem Hammer jede Sekunde auf eure Plantarsehne schlägt ... ein traumhaftes Gefühl nach gewisser Zeit. Klar, der Sehnenspannungs-Reflex macht einen schneller- aber da wo mehr Output, da auch mehr Input- heißt glaube ich Physik...?


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Gertrud - 16.07.2023

Entscheidend ist, dass Schuhe nicht nur nach mechanischen, sondern vor allem nach biomechanischen Gesichtspunkten konstruiert werden. Die Winkel sollten die Verlaufsform der Achillessehne beachten. Soleus- und Gastrocnemiusanteil kordeln sich zum Ansatz hin und die Sehne hat im Sitz bei baumelnder Form einen supinatorischen Einfluss. Das heißt, dass der Fuß sich medial in Inversionsstellung befindet. Jetzt ist klar, dass eine übermäßige Pronation dazu noch bei sehr hoher Anfangsgeschwindigkeit verheerende Folgen für die nicht mehr im Normbereich agierende Achillessehne auf Dauer hat.

Die subtalaren Gelenkanteile sollen entsprechend im Inklinations- und Deviationswinkel aufgesetzt werden, wobei ein Winkel in heruntergeregelter Form die wenigsten Verletzungen produziert. Das ist bei den Langläufern existenziell bei ihren Straßenprogrammen, wobei meistens am Rande der Straße bilateral unterschiedlich über lange Zeiträume belastet wird. 

Man muss übrigens fein säuberlich zwischen Dysbalancen bei den muskulären Gegenspielern und Dysharmonie intrastrukturell unterscheiden. Den TuT müssen diese Begriffe geläufig sein. 

Achillessehnenprobleme beginnen sehr oft in der Wade und sind in den Anfängen hinsichtlich Faszienproblemen von sehr guten speziell im Faszienwesen ausgebildeten Physiotherapeuten strukturell noch zu richten. In dem Bereich ist übergeordnet oder in mehreren Zentren eine Taskforce zu bilden. Die TuT sollten das Wissen um die Schuhbedingungen und die gesunden Trainingsinhalte verinnerlichen. 

"Mit dem sehr aufwändigen Verfahren der inversen Dynamik ließen sich Zusammenhänge zwischen Pronation und Sportverletzungen herstellen. Die inverse Dynamik erlaubt eine Berechnung der Belastung innerer biologischer Strukturen auf der Basis von kinetischen und kinematischen Messwerten. Von besonderer Bedeutung in der Identifikation der Ursache von Überlastungsbeschwerden sind die Gelenkmomente. Die Korrelation von Pronation, sowie Rotations- und Abduktionsmomenten in der Tibia ermöglichte Shin splints, das Tractus iliotibialis Syndrom, und das Patellofemorale Schmerzsyndrom als Pronationsfolge zu erklären [29]. Die Messungen zeigten aber auch, dass weniger die maximale Pronation das Problem darstellt, als vielmehr die Kraft, mit welcher der Fuß beim Fersenaufsatz in die Pronation gedrückt wird, u.a. ausgedrückt durch die Pronationswinkelgeschwindigkeit. Diese Kraft kann, je nach Konstruktion des Sportschuhs, doppelt so hoch sein, wie beim Barfußlauf. Daher werden weitausladende Fersenpartien inzwischen sehr kritisch gesehen [8]. " Sinngemäß: Der Hebelarm kann zu einer Verdopplung des Hebelarmes mit überdimensionlare Beanspruchung des tibialis posterior führen. Prof Walther

Ganz entscheidend ist auch die zeitweilige Muskelentspannung, um die sechs Freiheitsgrade zu ermöglichen. Dauernde Belastungen in nur eine Richtung haben auch schlechten Einfluss auf den Knochendruck.

Natürlich sollte auch ein Ausgleich zwischen Wettkampfbeanspruchungen und strukturellen Regenerationsphasen eingelegt werden. Sehnen brauchen Zeit!!! Es solle auch vor allem nach individuellen Vorgaben gehandelt werden. Müsste ich als Supiniererin mit Peroneusproblemen Schuhe mit einer weit ausladenden Fersenpartie haben? Wink

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Gertrud - 16.07.2023

Es gerät bei überdimensionalem Pronationswinkel des Fußes nicht nur die Achillessehne in eine Schieflage, sondern auch der Steigbügel, der von medial und lateral den Fuß in der Balance hält. Dieses Ungleichgewicht geht upstairs weiter. Nicht nur bei Läufern, sondern auch bei Hochspringern kann das unglaubliche Auswirkungen haben. Daher sind auch da die Achillessehnenprobleme immer präsent, weil da enorme Winkelgeschwindigkeiten eintreten. Also sollte absolute Vorsicht vor allem in jungen Jahren herrschen und zunächst an den Schwächen vorrangig geschraubt werden. Das sollte nur mal ein kleiner Zusatz zur Methodik sein. Daher waren mir die großen Erfolge in jungen Jahre durch viel spezielles Training immer sehr gleichgültig. Im Vordergrund stand und stehen Propylaxe und Präparieren von Strukturen.

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Gertrud - 16.07.2023

Und jetzt mal ein Beispiel aus dem absoluten Topbereich, dass dort auch nicht immer strukturell richtig trainiert wird. Ich schätze mal, dass bei den Programmen der Trainer vielleicht nicht anwesend war und ist. Es ist natürlich unheimlich arbeitsintensiv, als Trainer immer auf dem allerneuesten Stand zu sein, weil der Sport eine aus vielen Wissenschaften zusammengesetzte Form ist. Ich habe in den letzten Tagen wieder unglaublich viele gesammelte Studien und Berichte katalogisiert und gelesen. Das war und ist für mich immer ein spaßbetontes Arbeiten.

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - mark1967 - 16.07.2023

(16.07.2023, 07:51)Gertrud schrieb: Und jetzt mal ein Beispiel aus dem absoluten Topbereich, dass dort auch nicht immer strukturell richtig trainiert wird. Ich schätze mal, dass bei den Programmen der Trainer vielleicht nicht anwesend war und ist. Es ist natürlich unheimlich arbeitsintensiv, als Trainer immer auf dem allerneuesten Stand zu sein, weil der Sport eine aus vielen Wissenschaften zusammengesetzte Form ist. Ich habe in den letzten Tagen wieder unglaublich viele gesammelte Studien und Berichte katalogisiert und gelesen. Das war und ist für mich immer ein spaßbetontes Arbeiten.

Gertrud

Krass, wie kann man das nicht nicht sehen...?


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Gertrud - 16.07.2023

(16.07.2023, 09:05)mark1967 schrieb:
(16.07.2023, 07:51)Gertrud schrieb: Und jetzt mal ein Beispiel aus dem absoluten Topbereich, dass dort auch nicht immer strukturell richtig trainiert wird. Ich schätze mal, dass bei den Programmen der Trainer vielleicht nicht anwesend war und ist. Es ist natürlich unheimlich arbeitsintensiv, als Trainer immer auf dem allerneuesten Stand zu sein, weil der Sport eine aus vielen Wissenschaften zusammengesetzte Form ist. Ich habe in den letzten Tagen wieder unglaublich viele gesammelte Studien und Berichte katalogisiert und gelesen. Das war und ist für mich immer ein spaßbetontes Arbeiten.

Gertrud

Krass, wie kann man das nicht nicht sehen...?

Vielleicht ist die Zoomeinrichtung defekt! Wink ‌Wenn dann noch ein schlechter Fußaufsatz nach der Hürde oder generell passiert, kann irgendwann die Achilessehne knallen. Den Knall hört man dann meistens jeder.  Wink ‌Ich weiß, dass ich Stunden um Stunden nicht umsonst in der Recherche für meine Kenntnisse eingesetzt habe. Es hat sich gelohnt und ich bin von meinem Weg total überzeugt. 

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2023 (Aktuell Hanna Klein) - Gertrud - 16.07.2023

(16.07.2023, 09:07)Gertrud schrieb:
(16.07.2023, 09:05)mark1967 schrieb: 
Krass, wie kann man das nicht nicht sehen...?

Vielleicht ist die Zoomeinrichtung defekt! Wink ‌Wenn dann noch ein schlechter Fußaufsatz nach der Hürde oder generell passiert, kann irgendwann die Achillessehne knallen. Den Knall hört man dann meistens jeder.  Wink ‌Ich weiß, dass ich Stunden um Stunden nicht umsonst in der Recherche für meine Kenntnisse eingesetzt habe. Es hat sich gelohnt und ich bin von meinem Weg total überzeugt. 

Gertrud

Selbst im Top-Trainerbereich ist das gute Bewegungssehen vor allem in funktioneller Hinsicht Mangelware. Das erklärt die vielen Verletzungen und Operationen.

Gertrud