Hoch auf Kurs - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Masters (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=3) +--- Thema: Hoch auf Kurs (/showthread.php?tid=34) |
RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 27.08.2021 (27.08.2021, 14:45)gera schrieb: hallo Thomas ,Und ich schrieb schon mehrfach, dass das Lernen eine Illusion ist. Erstrecht wenn man nichts oder alles falsch versteht. Aber gerne im Ernst: Was denn von ihm lernen?... RE: Hoch auf Kurs - gera - 27.08.2021 meine letzte Antwort dazu : abschauen kann man sich bei guten Straddlern, das - abtauchen - die Arbeit mit anziehen / strecken der Beine RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 27.08.2021 (27.08.2021, 15:15)gera schrieb: meine letzte Antwort dazu: abschauen kann man sich bei guten Straddlern, dasGut. Lassen wir es das letzte Mal sein: - Die meisten Straddler wollten abtauchen aber wussten nicht wie man das hinkriegt. Das kostete sie an die 10cm Endleistung. - Das Strecken der Beine am Ende der Überquerung ist überflüssig, ja sogar schädlich. Ich nenne es "sinnlose Zappelei", und es entsteht aus technischer Hilflosigkeit und panischer Ungeduld, meist weil schon das Abtauchen nicht klappt und so der Blick nicht bei den Beinen ist. Man stelle sich vor, Trainer würden das als unverzichtbares technisches Element des Straddle lehren! Und es gibt noch viel schlimmere Irrwege. Hab ich alles ausprobiert und erlebt. Welche Mühsal! ... RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 27.08.2021 Zum letzten Mal also auch von mir hier zum Hochsprung-Abenteuer. Das Thema ist für mich nur eine Metapher für das Prinzip "Irren ist menschlich und unvermeidbar." Man weiß nichts - wenn man forscht, irrt man nur eleganter. Aber man ist gescheiter, wenn man gescheitert ist. An alle: Viel Spaß dabei... RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 21.12.2021 Hoch auf Kurs? Ja, das war einmal. Aber es ließ sich nicht planen, oder besser: Die schönsten Pläne scheitern an der Realität. Das Leben ist wundersam, und alles was darin geschieht auch. Und wir haben es nicht im Griff. Grad als ich dachte: Doch! eröffnete ich dieses Thema und das ist nun schon wieder fast 8 Jahre her. Und genau seit dem, sind alle meine Pläne geplatzt. Nur die Autofahrt von Valencia nach Zaragoza hat sich gelohnt und gebracht was ich wollte - sogar 2cm mehr. Und ein paar Wochen später wieder nichts - in Budapest. 4cm weniger. Und von da an ging es nur noch bergab. Ich hab dann nach der OP noch n paarmal Golf gespielt und seit dem spiel ich Tischtennis - besser denn je in meinem Leben, obwohl ich in der Jugend fast täglich gespielt hatte. Am liebsten aber lieg ich morgens in der Koje, lass den Tag vorüberziehn. Tippe ein paar Pamphlete und Essays, speichere sie ohne zu wissen für wen. "Tears cried for no one." Alte Beatles-Alben gehen mir immer noch nahe. Die Jugend stirbt nie. Sie ist immer noch da. Der Körper nicht. Der lässt die Jugend im Stich. Die kleinen Kinder sind auch nicht mehr da. Dafür jetzt die großen. Und ihre Jugend tragen sie in sich, wie ich die meine, und man sieht es ihnen nicht an. Mir auch nicht. Wir ahnen nur voneinander, glauben es geht jedem irgendwie ähnlich. Also: Genießet das Coronaleben. Es gibt kein schöneres. Lasset euch zurückwerfen auf euch selbst. Es ist das beste Ich das ihr habt. Und bringt es auf Vordermann, bevor ihr es da oben vorzeigen oder gar abliefern müsst. Und wenn der Tag kommt seid dankbar: Eures war das beste Schicksal unter 11 Milliarden anderer. Schluss mit Hoch und Kurs. Es geht auch ohne. RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 25.04.2022 Thomas, es fällt mir schwer auf Deine anrührenden Worte zu antworten, vor allem das literarische Niveau zu halten wird mir nicht gelingen. Trotzdem drängt es mich dazu. Es sind die verschiedensten Bereiche die ich anspreche aber alle haben mit Dir zu tun. Es geht etwas bunt durcheinander. Flop versus Straddle 2018 sprach mich Alfred Hermes an wegen Mitarbeit an einem Artikel für die EMA (European Masters Athletics) nachdem Du aus mir nicht bekannten Gründen die Beteiligung als Co-Autor abgelehnt hattest. Im Raum stand auch die Frage warum der Flop den Straddle im Laufe der Zeit überrollte. Beim Schreiben meines Anteiles an dem Artikel mußte ich an Dich denken und entschied mich für die Aussage: Zwar mag der Flop leichter zu erlernen sein, aber Beweise daß der Flop den Straddle schlägt gibt es nicht. https://european-masters-athletics.org/files/50_years_Fosbury_Flop.pdf Ich habe den Disput neben den theoretischen Aspekten vor allem durch praktische Versuche ergänzt und festgestellt, warum die Theorien neben der Praxis dahinschmelzen wie ein Schneemann im Kongo. Der Kurvenlauf im Flop z.B. ist so instabil, vom Springer präzise überhaupt nicht auszuführen, so daß bei jedem Sprungversuch einige entscheidene Zentimeter zwischen Absprungpunkt und KSP immer verschieden ausfallen müssen. Ergebnis: Große Streuung in Absprungrichtung und Drehungen, eine reine Lotterie. Oder: Glücksache. Hier ergibt sich für den Straddle ein deutliches Plus. Eine Theorie mag mathematisch richtig sein. Aber die praktische Umsetzung kann mit sehr verschiedenen Wahrscheinlichkeiten versehen sein. Beispiel. Nur 5 % der Flopspringer halten Kurve und Absprungpunkt + Winkel zur Matte halbwegs präzise ein, jedoch 90 % der Straddle-Springer schaffen das wobei Kurve durch die Gerade zu ersetzen wäre. Also, was nutzt Theorie wenn sie niemand auf dem Tartan umsetzen kann. Flop mit geradem Anlauf (Flop invers) Hier im Forum vorgestellt sah ich mich in der Rolle Galileos gedrängt als dieser sich erlaubte zu behaupten die Erde sei rund. Auch von Dir habe ich (natürlich freundlich-besorgte) Prügel bezogen. Selber ausgeführt habe ich 2014 (Erfurt) immerhin den zweiten Platz erreicht bei den Deutschen vor dem bärenstarken Theo Nieder, mein in dieser Zeitperiode bestes Ergebnis. Ich habe die Kritik an dieser Sprungstilvariante damals hin und hergewendet wie zwei Schaufeln Erde, wo ein Bröckchen Gold versteckt sein könnte. Es hieß/heißt die Seitenlage in der Kurve würde den KSP ernierigen. Ja und? Kann ich beim geraden Anlauf genau so. Soll mir bitte keiner mit Fliehkräften kommen. In dem Moment, wo die Kurvenbahn in eine Gerade mündet (Absprung) haben sich die Trägheitskräfte, die die Kurve gegen ein Geradeaus tauschen wollen, in Luft aufgelöst. Dann soll die Kurve irgendwelche Drehungen begünstigen. Welche denn? Vor allem wenn sich beim Absprung die Kurvenauswirkungen bereits verabschiedet haben? Nehmen wir mal die Drehung um die Längsachse. Schon bei Probesprüngen kann jeder etwas Sportliche feststellen daß die Potenz von Armen und Schwungbein ausreichen um fast eine 360° Drehung hinzulegen. Unterstützung von der (nicht mehr existierenden) Kurvenseitenlage? Tut mir leid, Geschwafel. Hochsprung Flop ist ein Vorwärtssprung. Für die Parabel benötige ich ca. 180 ° Kippen der Körperlängsachse. Das hat wieder nichts mit der aufgegebenen Kurvenbahn zu tun als vielmehr mit dem Verhältnis von KSP zum Absprungpunkt. Über die angeblichen Vorteile des Kurvenanlaufes zu reden ohne sich in der Praxis selber davon überzeugt zu haben, daß die vermeintlichen Vorteile gar keine Rolle spielen, weil notwendige Steuerungsimpulse im Übermaß vorhanden sind und auf gar keinen Fall noch weiter erhöht werden müssen birgt Risiken. Bis vor kurzem war der Urknall das Maß allen Beginns. Heute? Größte Zweifel. Ich empfehle allen die den geraden Anlauf kritisieren den Weg auf einen Sportplatz und ein paar zielführende Sprünge - bevor es hier im Forum zu Kommentaren auf rein theoretischer Ebene aus vorgalileosche Zeiten gibt. Die Kunststoff-Hochsprung-Latte Nach diesem etwas hakeligen Punkt möchte ich mich einem Dir sicherlich Wohlgefallen erregenden Thema zuwenden. Bin in Asuncion/Südamerika und darf hier im Stadion mittrainieren. Eines der ersten Dinge die ich vollbrachte war die Vorstellung einer transportablen Hochsprunglatte aus Polyethylen, die Dir nicht ganz unbekannt sein dürfte. Wenn jetzt die Bestellungen aus Südamerika beim Hersteller emporschnellen ist dies mit dieser Info sicherlich keine Überraschung mehr! Wer schaut sich außerdem noch die Übungslatte auf dem Bild an? Das ist Camila Pirelli die an den olympischen Spielen 2021 teilnahm, deren Spezialdisziplin Siebenkampf ist und die mehrere Frauen-Landes-Rekorde in Paraguay hält. Ihr Beiname ist "La Pantera". S i e h e B i l d u n t e n Dies ist auch eine wunderbare Überleitung zu dem Punkt, der mir am meisten am Herzen liegt. Deinen Schilderungen vom eigenem Befinden und den Veränderungen Deiner Sichtweise könnte beim Betrachter trotz aller Beteuerungen des aktuellen Coronaglücklichseins Gefühle mit einer traurigen Komponente auslösen. Nachdem einen die körperliche Alterungsentwicklung einfach zwang Ehrgeiz- und Selbstbestätigkeitszielen zu entsagen bleibt nur noch das altersmilde Glück des alles Fallenlassens. König Zacharias wirft sein Zepter weit weg, rutscht den Thron zwei Handbreit herunter und richtet mit einem Lächeln den nicht fokussierten Blick in eine imaginäre Ferne. Lieber Thomas. Der Respekt gebietet es Deinen Fans Deine Aussagen so zu akzeptieren. Das Forum ist aber auch ein Ort des Disputes. Und insofern erlaube ich mir Deinen Ausführungen eine persönliche Interpretation hinzuzufügen. Klar, du hast mal in Lanzerote vom Leben in Wärme unter Palmen gekostet. Offenbar hat das Leben dort nichts mehr was Dich anzieht wenn ich richtig informiert bin. Leben in Mittelhessen. Kälte, Nieselwetter, deutsches Gemüt. Du hast Dich beklagt, niemand kennt Dich mehr als Sportler. In Gelnhausen wissen die Jugendlichen nicht was der Name Harald Schmid bedeutet. Egal, in Europa wird vieles, auch das Alter sehr schnell an den Rand gedrängt. Soziale Kälte. Man nimmt es als unabänderlich hin. Hier in Asuncion habe ich die Erfahrung gemacht daß es auch ganz anders geht. Ich als sportlicher Fast-Niemand bewege mich unter Olympiateilnehmern und Spitzenkräften wie 17-m Dreispringer (Lazaro Balsinde, auf Foto, Mitte), 10,3 sec-auf 100m-Läufern usw. S i e h e B i l d u n t e n Ich dachte mir statt in Mittelhessen zu darben könntest Du Dich hier richtig entfalten. Menschlich herzlich empfangen wäre das hier doch ein traumhaftes Umfeld. Camila Pirelli benötigte unbedingt Deine Expertise. Hier wird bekanntermaßen spanisch gesprochen, damit stehen Dir alle Türen offen. Tolle warme Trainingstemperaturen wenn es in der Rhön kalt nieselt. Weil mir dies alles sehr zusagt habe ich im Alfred Hermes Magazin UE30Leichtaathletik einen Artikel geschrieben. https://www.ue30leichtathletik.de/news/sudamerika-senioren-trainieren-mit-den-cracks/ Vielleicht, vielleicht bringen Dich das Fernsein von Germany, das warme menschliche Zusammensein, die angenehmen Temperaturen auf eine ganz andere Bewußtseinsebene. Mehr Stoffwechsel in Gelenken, Sehnen und Muskeln. Neue Lust doch noch mal zu probieren ob "noch was geht". Das wär was wir zwei hier zusammen. Das Ziel: Die Pulverisierung der übrig gebliebenen Särndal-Weltrekorde. Neben Deiner Tätikeit als Head of Highjump. Du machst jetzt eine Pause, auch mental. Aber, und danach? RE: Hoch auf Kurs - gera - 25.04.2022 sotomenor , Du beschreibst den Flop-Anlauf als theoretisch mangelhaft begründet und vor allem praktisch als nicht durchführbar, diese angeblichen Vorteile zu erzielen. Hättest Du nicht konsequenter weise gedanklich den Schluss ziehen müseen, das ein gerader Anlauf mit Absprung in gleicher Richtung dias Beste ist. ? Denn das ist sowohl bei Straddle als auch Flop nicht der Fall. RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 25.04.2022 buenos dias, gera! Mein Anliegen ist es darzustellen, daß es mit dem geraden Anlauf beim Flop durchaus vertretbare Alternativen gibt und daß die Behauptung, die Kurve sei unbedingt nötig, falsch ist. Ich habe den geraden Anlauf nach Jahrzehnten Kurve halt nachweisbar im Wettkampf praktisch ausgeführt und keine Einbuße festgestellt. Ich erinnere an Killing der feststellte, wie unterschiedlich die tatsächliche Kurve bei jedem Anlauf eines Springers ist. Und dabei kommt es auf jeden cm an, wenn es beim Absprung zur Relation zum KSP kommt. Viele "verirren" sich beim Kurvenlauf, müssen dann irgendwie korrigieren und das ist desaströs was die zentimetergenaue notwendige Präzision angeht. Was die Theorie angeht. Klar erniedrige ich beim Kurvenlauf den KSP. Aber das kann ich beim geraden Anlauf genau so. Man kann das bei der Kurve einen Vorteil nennen. Was aber wenn dieser "Vorteil" nicht exklusiv ist? Ist es dann noch ein Vorteil? Speziell bei den Senioren: Wenn ich sehe, was da überwiegend für Gurkenanläufe produziert werden, oft Gemische aus Vieleck- und Geradenanteilen, möchte ich rufen: "Erbarmen, Erbarmen! Lauft doch einfach eine Gerade!" RE: Hoch auf Kurs - gera - 25.04.2022 ein gerader Anlauf beim Flop wurde schon von vielen probiert, meist aber fallen gelassen. Den Vorteil eines Geschwindigkeitsschubs hat man aber nur, wenn - behaupte ich - die Auflösung der Innenkurve bereits im vorletzten Schritt erfolgt. Ein Nachteil beider Techniken( Straddle + Flop ) ist aber immer die Abweichung von Anlaufrichtung und Absprungrichtung. RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 26.04.2022 Danke für das Info gera, wußte gar nicht daß es schon einige Querdenker (Querdenker im pos. Sinn wie früher) mehr gab die den geraden Anlauf ausprobierten. Noch mal zu meinen Aufmunterungsversuchen an den großen Meister. Vor einer Stunde hat mich im Stadion von Asuncion die mir bis dahin unbekannte Landes-Rekordhalterin über 100 und 200 m angesprochen - nur, weil ich ein T-shirt mit deutscher Aufschrift trug, Xenia Hiebert hat deutsche Eltern, ist aber in Paraguay geboren. Wie lange muß ein deutscher Seniorensportler in europäischen Stadionbereichen warten, bis er von Gina Lückenkämper angesprochen wird? 3 oder 8 oder 19 Jahre? Thomas, hier wärest Du ein Star unter Stars! Reizt Dich das nicht? Es geht dabei nicht um das Startum an sich sondern das inspirierende, leistungserweckende Umfeld! |