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Mehrkampfsaison 2023 - Druckversion

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RE: Mehrkampfsaison 2023 - runner5000 - 22.04.2023

(22.04.2023, 22:57)Dackfield schrieb: Ich finde das schon hart mit nur 2 Wochen Pause, Results haben auch wie der 10K wenig mit der Halle zu tun, leider.
Und bevor mich frbcrane wieder köpft - ich finde Till sollte auch mal ne Pause bekommen, 14Tage nach nem 10Kampf schon wieder zu starten finde ich eher nicht so gut. Daher überraschen die Results nicht.

Und da sind wir wieder beim ganz großen Problem der NCAA angekommen. Es erinnern sich hier sicherlich noch viele an 2021, als Leo nach der NCAA so fertig war, dass er nicht an der U23 EM teilnehmen konnte.


RE: Mehrkampfsaison 2023 - Dackfield - 22.04.2023

(22.04.2023, 23:02)runner5000 schrieb:
(22.04.2023, 22:57)Dackfield schrieb: Ich finde das schon hart mit nur 2 Wochen Pause, Results haben auch wie der 10K wenig mit der Halle zu tun, leider.
Und bevor mich frbcrane wieder köpft - ich finde Till sollte auch mal ne Pause bekommen, 14Tage nach nem 10Kampf schon wieder zu starten finde ich eher nicht so gut. Daher überraschen die Results nicht.

Und da sind wir wieder beim ganz großen Problem der NCAA angekommen. Es erinnern sich hier sicherlich noch viele an 2021, als Leo nach der NCAA so fertig war, dass er nicht an der U23 EM teilnehmen konnte.
Die ARTE-Doku über die NCAA ist da ein Tipp: https://youtu.be/kZw8hLzJuNQ
Milliarden Dollar business, wobei vermutlich Bball und Football noch krasser sind vermutlich.
Die Jungs müssen so kloppen, ist unreal.


RE: Mehrkampfsaison 2023 - Dackfield - 22.04.2023

(24.02.2023, 08:36)frbcrane2 schrieb:
(24.02.2023, 08:13)Atanvarno schrieb:
Survivor Bias: Wir nehmen nur die US-Athleten, die erfolgreich durchgekommen sind, zur Kenntnis, nicht die, die das System, genauso wie unser kleineres Sample an deutschen Talenten, "verheizt" hat.
Es ist also wie in Deutschland. Wir registieren nur die, die durchkommen, die zahllosen Talente, die jedes Jahr aufgeben, bemerken wir nur in Ausnahmefällen, Kuhn, Papenfuß, Schneiders... . Wenn wir von Verletzungen sprechen, welcher Zehnkämpfer, der in Deutschland trainiert, kam in den letzten Jahren ohne Verletzungen durch?
Katsche und Nowak reißen seit 10 Jahren mindestens zwei Zehnkämpfe jedes Jahr ab und oft noch nen 7Kampf on top.
Beide absolute iron man made in Germany.


RE: Mehrkampfsaison 2023 - Stelvio2017 - 23.04.2023

(22.04.2023, 22:57)Dackfield schrieb: ... Steinforth ... Michael Johnson Invitationals in Waco, Texas.

Diskus: 38,80m
110m H: 14,48 (+0,5)
Stab: 4,94m
... Daher überraschen die Results nicht.

So schlecht finde ich die Resultate nicht. Sind alle drei zumindest eine Steigerung ggü. dem Jim Click Shootout. Das läßt zumindest für die Champs hoffen. 

Mich stört eher, dass er auch noch die 4x400 gelaufen ist.
Aber warten wir mal den Verlauf der Saison ab. Wenn ich sehe, wie brutal hart Femke Bol sich - und das offenbar erfolgreich - in bestimmten Saisonphasen belastet, dann bin ich noch nicht bereit, die NCAA pauschal zu verdammen. Wolters Virginia Challenge Wettkampf ist m.E. dazu auch nicht geeignet. Im Gegenteil, der hat richtig gute Einzelleistungen erbracht - scheint also fit. Was da im Hintergrund (u.a. 5 dnf bei 110H und kollektives Verweigern von PV/1k5) los war, werden wir wohl noch hören.

Und die Belege mit Kazmirek und Nowak haben auch so ihre Kehrseiten. Schau doch mal die MKs von Nowak in 2022 an. Es kommt halt kaum jemand ungeschoren durch. Selbst Kaul, der ja wirklich bedacht und schonend an die Sache rangeht, hat schon reichlich Blessuren erlitten.


RE: Mehrkampfsaison 2023 - frbcrane2 - 23.04.2023

(22.04.2023, 23:12)Dackfield schrieb: Katsche und Nowak reißen seit 10 Jahren mindestens zwei Zehnkämpfe jedes Jahr ab und oft noch nen 7Kampf on top.
Beide absolute iron man made in Germany.
Das kann nicht dein Ernst sein. Ironman Nowak 2019 Schulterverletzung, 2020 Verletzung beim ersten Saisonstart in Neuwied, 2021 Muskelfaserriß vor Götzis, Handverletzung in Ratingen, 2022 Ausstieg in München mit Kreislaufproblemen.

Zum Thema: Warum bist du so dermaßen kritisch? Was Neugebauer im März hingelegt hat, ist die absolute Ausnahme. Die meisten hatten nach der Hallensaison nur wenige Wochen Aufbau. Auch ein Garland hatte seine Probleme und wird im Juni trotzdem 8800 Punkte machen. Du erwartest ständig Topresultate und das schafft niemand, betrachtete die Ergebnisse im Kontext. Der Saisonhöhepunkt für Steinforth ist im Juni, da muß er abliefern, nicht Anfang April.


RE: Mehrkampfsaison 2023 - Dackfield - 23.04.2023

(23.04.2023, 10:13)frbcrane2 schrieb:
(22.04.2023, 23:12)Dackfield schrieb: Katsche und Nowak reißen seit 10 Jahren mindestens zwei Zehnkämpfe jedes Jahr ab und oft noch nen 7Kampf on top.
Beide absolute iron man made in Germany.
Das kann nicht dein Ernst sein. Ironman Nowak 2019 Schulterverletzung, 2020 Verletzung beim ersten Saisonstart in Neuwied, 2021 Muskelfaserriß vor Götzis, Handverletzung in Ratingen, 2022 Ausstieg in München mit Kreislaufproblemen.

Zum Thema: Warum bist du so dermaßen kritisch? Was Neugebauer im März hingelegt hat, ist die absolute Ausnahme. Die meisten hatten nach der Hallensaison nur wenige Wochen Aufbau. Auch ein Garland hatte seine Probleme und wird im Juni trotzdem 8800 Punkte machen. Du erwartest ständig Topresultate und das schafft niemand, betrachtete die Ergebnisse im Kontext. Der Saisonhöhepunkt für Steinforth ist im Juni, da muß er abliefern, nicht Anfang April.

Natürlich habe ich meine Antwort - wie kaum zu überlesen ist - auf die absolute Zahl der durchgeführten Zehnkämpfe bezogen. Klar waren Katsche und Nowak auch öfters verletzt, es ist Mehrkampf, das gehört leider dazu. Behrenbruch war auch immer mal wieder verletzt hat aber auch 10 Jahre am Stück jedes Jahr Zehnkämpfe absolviert.
Der große Unterschied ist, bei Hock, Wieland und co. war die Karriere nach dem college wegen Verletzungen im Wesentlichen vorbei. Bei Schrader und Abele gab es jahrelang verletzungsbedingte Pausen.

Mit Garland und 8800P sehen wir mal Wink


RE: Mehrkampfsaison 2023 - frbcrane2 - 23.04.2023

Das Problem sind aber nicht die Verletzungen, die gab es und gibt es auch bei Zehnkämpfern, die in Deutschland trainieren, Beispiele hast du genannt. Das Problem ist die Umstellung vom NCAA-Schlaraffenland zur Realität in Deutschland. Am College ist alles auf den Sport ausgerichtet, erstklassige Trainingsanlagen fünf Minuten von der Uni, Zeitpläne werden angepaßt und dank Stipendium keine finanziellen Sorgen. Dann kommen sie zurück nach Deutschland und müssen sich um die Finanzierung des Sports kümmern, berufliche Zukunft, Trainingsmöglichkeiten, spärliche Unterstützung durch den DLV.


RE: Mehrkampfsaison 2023 - Diak - 23.04.2023

(23.04.2023, 16:41)frbcrane2 schrieb: Das Problem sind aber nicht die Verletzungen, die gab es und gibt es auch bei Zehnkämpfern, die in Deutschland trainieren, Beispiele hast du genannt. Das Problem ist die Umstellung vom NCAA-Schlaraffenland zur Realität in Deutschland. Am College ist alles auf den Sport ausgerichtet, erstklassige Trainingsanlagen fünf Minuten von der Uni, Zeitpläne werden angepaßt und dank Stipendium keine finanziellen Sorgen. Dann kommen sie zurück nach Deutschland und müssen sich um die Finanzierung des Sports kümmern, berufliche Zukunft, Trainingsmöglichkeiten, spärliche Unterstützung durch den DLV.

magst Du das an Beispielen belegen? Ich kenne lauter Leute, die in der Collegezeit oder danach so kaputtgegangen sind, dass es nicht weiterging und wenige, zu denen Deine Beschreibung trifft. Aber das kann auch an meiner Wahrnehmung liegen... Zur Schlaraffenlandfrage habe ich mich ja oft genug geäußert, nur noch mal ein willkürliches Beispiel: mittelgute Siebenkämpferin, Wettkampfwochenende mit Siebenkampf + x, Training am Montag Morgen um sechs Uhr: 11. Hürde Wettkampfabstand. Danke


RE: Mehrkampfsaison 2023 - frbcrane2 - 23.04.2023

Du hast sicher Recht mit deinem Posting, du vergißt nur immer zu erklären, warum der DLV irgendetwas besser macht. Wieviele Talente gehen in Deutschland kaputt, weil sie Sport und Studium nicht vereinbaren können, weil die spärliche Unterstützung nicht reicht (die der DLV dann auch noch versaut), weil sie Nebenjobs annehmen müssen und die Zeit für Regeneration fehlt?


RE: Mehrkampfsaison 2023 - Diak - 24.04.2023

(23.04.2023, 19:22)frbcrane2 schrieb: Du hast sicher Recht mit deinem Posting, du vergißt nur immer zu erklären, warum der DLV irgendetwas besser macht. Wieviele Talente gehen in Deutschland kaputt, weil sie Sport und Studium nicht vereinbaren können, weil die spärliche Unterstützung nicht reicht (die der DLV dann auch noch versaut), weil sie Nebenjobs annehmen müssen und die Zeit für Regeneration fehlt?

ich bin weit davon entfernt, das hiesige Fördersystem für vernünftig zu halten oder so zu bezeichnen, da werden wir uns schnell einig =) Potentiell besser in D statt im College:
- mit Beginn des Studium können Athlet:tinnen sich Trainer/Gruppen suchen, die zu ihnen passen (vs. sie werden mit Geld geködert und gehen irgendwohin, Hauptsache es steht Amerika drauf) (und ja: können sie eben nicht, weil Druck ausgeübt wird, dass sie zu Stützpunkten sollen, statt dahin, wo es gut für sie ist. Aber: Wenn Talent Y sich für mich entscheidet, Kadernormen macht, gesund bleibt und sich entwickelt, wird sie nicht aus dem Kader fliegen)
- daraus folgt: Athlet steht im Mittelpunkt vs. Team steht im Mittelpunkt und:
- Trainer-Athleten-Team kann mittelfristig planen, vs. Trainer verliert nach schwacher Saison sofort seinen Job und ist weg
- Periodisierung und Trainingsphilosophie können anschließen an das im Aufbautraining Erarbeitete (vs. Individualisierung findet nicht statt, Umfänge und Intensitäten steigen sehr plötzlich)
- Wettkämpfe dienen dem mittel- und langfristigen Leistungsaufbau (ich mache eine Jahres- und Mehrjahresplanung, entscheide, wo welche Wettkämpfe mit welchen Disziplinen liegen und wie ich die vorbereite. Wettkämpfe dienen der Vorbereitung des Höhepunkts, Ergebnisse der Vorbereitungswettkämpfe sind völlig wumpe) vs. Wettkämpfe dienen der Absicherung der Finanzierung, Athlet:innen starten viel zu viel mit viel zu wenig Pausen
- Wettkampfbelastungen werden im Training gezielt vorbereitet, Pausen eingehalten, Regeneration gesichert vs. Wettkampfbelastungen werden nicht vorbereitet, Pausen weggelassen, nach zu vielen Disziplinen werden Nächte im Bus zugebracht und danach weitergeballert

Nebenbei: Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass es Collegesport gibt, ich kenne die Vorzüge gut und gönne den Athlet:innen sowohl die Kohle als auch all die positiven Rückmeldungen und die Atmosphäre von Herzen. Ich weiß, dass es einige Colleges gibt, die mit Topleuten weniger schlecht arbeiten, als ich es oben skizziert habe. Wenn Leo durchkommt, freue ich mich sehr und ich weiß auch nicht in allen Einzelfällen was die machen. Ich bin nur nicht bereit, die Schlaraffenlandthese unwidersprochen stehen zu lassen. Milch und Honig mag fließen, aber nicht umsonst. Der Preis ist sehr sehr oft die Gesundheit und die langfristige Leistungsentwicklung.