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Olympische Spiele in Deutschland? (Hamburg sagt NEIN!) - Druckversion

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RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Javeling - 09.10.2015

Zitat:http://www.spiegel.de/sport/sonst/hamburg-olympia-bewerbung-finanzplan-geht-von-11-2-milliarden-aus-a-1056755.html
Also, vorläufig schlappe 11,2 (in Worten : ELF Komma ZWEI) Milliarden Euro. Das neue Olmpiastadion soll (vorläufig) nur um die 600 Millionen € kosten. Auf den Steuerzahler würden - so die exakte Vorhersage - schlappe 7,4 Milliarden Peanuts zukommen.
Naja, das Olympiastadion wird ja wohl auch für die Sportart Leichtathletik eine Perle werden. Mit Laufbahn blau, geschätzte 9 - 10 Bahnen, Wurf-, Stoß- und Sprunganlagen, alles vom Feinsten. Freude pur !

Hmm, was wird aber aus dem Stadion nach den tollsten Spielen aller Zeiten ?
Nach meinen hellseherischen Fähigkeiten zu urteilen incl. Erfahrungen aus der Zukunft (Gruß an Wlad), wird es so aussehen :
Alle Leichtathletik-Anlagen werden platt gemacht. Das Stadion wird in eine ARENA umgewandelt, natürlich in eine Fußball-ARENA Namens "UNS UWE" mit allem PIPAPO.
"Wetten, dass.... ?"  Fahne

Heinz Engels, Mainz


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Sebastian - 09.10.2015

Ja, bei solchen Summen kann einem nur übel werden. Aber immerhin wären das ganze ja die "finanziell am besten durchgeplanten Spiele aller Zeiten".
Allmählich muss doch zumindest mal die Bevölkerung bei solchen Summen aufwachen? Es wird schon weit vor Beginn ein (natürlich schöngerechneter) Verlust in Milliardenhöhe präsentiert, wie soll denn so etwas auch nur im Ansatz jemals nachhaltig werden?

Ich liebe Olympia, ohne wenn und aber, aber entweder nimmt man als Gastgeber nur noch Städte, die schonmal Olympia und eine entsprechende Infrastruktur haben (ich rede jetzt noch nicht einmal von moralischen bedenken in Richtung Russland, China und Co) oder man zwingt das IOC dazu, sich angemessen selbst finanziell zu beteiligen und seine Hybris ein bisschen einzudämmen.

Unter solchen finanziellen Voraussetzungen sage ich auf jeden Fall NEIN zu Olympia in Deutschland


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - alex72 - 09.10.2015

Also man muss den Hamburgern schon zugute halten,  dass sie sich die Kosten nicht schön gerechnet haben. 
Man kommt auf geringere kosten als in London. Die 7,4 Mrd sind zum allergrößten teil Baukosten für Infrastruktur,  Hallen, Stadien etc. Das Geld verschwindet also nicht sondern wird in Bauten investiert, die ja erhalten bleiben.  einzelne Sachen werden zurück gebaut aber das ist nicht die Regel. 
Von den 7.4 Milliarden kommt wie immer die haelfte e ueber steuern zum Staat zurück.  solche Investitionen schaffen zehntausende Arbeitsplätze, genauso wie die Besucher.  dazu kommt noch eine. Werbewirkung die sicher eine Milliarde wert ist....
Insgesamt gesehen ist das ein gutes Geschäft wenn die sache vernünftig organisiert wird. 

Wer vor einer solchen summe auf jahre gerechnet zurück schreckt muesste auch konsequent gegen jede neue Bahnlinie,  Autobahn und bruecke sein..
Das kostet auch erstmal den Staat nur viel Geld. 


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Astra - 09.10.2015

Glaubt keine Zahlen, die ihr nicht selbst gefälscht habt.
Ich bin absolut sicher, dass die Zahlen zu niedrig sind, da natürlich der Verlust, der nun mal auf Baustellen auftritt nicht mitgerechnet wird.
Dazu kommt, dass dann plötzlich neue Sachen, die vorher nicht eingeplant waren unbedingt noch rein müssen. Dazu kommt auch die Erhöhung der Lohnkosten. Und das ist nur die Spitze, weil natürlich jede private Firma gleich mal alles viel höher ansetzt, oder zu niedrig, um dann hinterher einen Nachschlag haben will. Und wenns den nicht gibt, arbeitet mal etwas langsamer, und dann gibts das geld doch über die Überstunden. Es drückt ja ein Termin.
Dazu kommen natürlich noch die Rückbaukosten und die Überzahl an Hallen oder Hotels, der niemand mehr braucht (es sei denn wir haben dann die nächste Flüchtlingswelle, aber dafür sind die Hotels zu hochpreisig).
Was ist mit den Leuten, die vermutlich weichen müssen? Wer zahlt denen was?

Ein Herr Bach, der sich in Monaco für über 800 000 € im Jahr in ein Hotel einmietet, weiss natürlich nicht was sparen ist, und seine Parteikollegen sind sowieso nur für die Großfirmen zuständig.Angry


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - alex72 - 09.10.2015

Also wenn man die Verlautbarungen liest,  dann sind allein 3. Mrd davon für das olympische Dorf - also Wohnungsbau - und allgemeine Infrastruktur - also bahn,.stressen etc.
.die kosten sind zu den Preisen von 2024 angegeben, also inklusive lohnsteigerungen etc.

Natürlich kann man einfach sagen die Politiker belügen uns doch wie immer 

Das ist natürlich ein totschlagargument mit dem man alles was der Staat verkündet einfach ignorieren kann.

Aber gerade in Hamburg wird sich nach der elbphilharmonie ein bm Scholz  sicher nicht trauen sich durch eine falsche Planung angreifbar machen. So blöd ist er nicht 
.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Astra - 09.10.2015

Natürlich er nicht - 2024 ist dann ein Anderer dran und der wars natürlich nicht.

Aber nein, ich betreibe keine Politikerschelte, sondern jeder der mal einen Haushaltsplan aufgestellt hat, weiss, dass normalerweise die Zahlen nicht stimmen, sondern den Vorgaben angepasst werden.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Sebastian - 10.10.2015

@alex:
Es ist mir sehr wohl bewusst, dass das Allermeiste der Investitionen in infrastrukturelle Maßnahmen fließen soll und muss, dennoch:

Eine Fußball-WM würde ich ohne wenn und aber begrüßen, denn dabei werden DEUTSCHLANDWEIT Maßnahmen getroffen, die einen späteren nachhaltigen volkswirtschaftlichen Nutzen haben (oder zumindest haben sollen und können)

Mein Problem bei Olympia für Hamburg ist a) die lokale Begrenzung und dementsprechend auch b) die föderale Struktur Deutschlands.

Wenn der Bund massiv Gelder investiert, soll bitteschön auch GANZ Deutschland was davon haben, ich bezahl das schließlich mit.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Investitionen, die unserer Solidargemeinschaft zugute kommen, sind absolut notwendig und sinnvoll (in der aktuellen Situation z.b. Flüchtlingsunterkünfte) Aber davon sind wir hier doch meilenweit entfernt.

Wenn Hamburg Olympia ausrichten will: bitte, prima, gerne, aber dann zahlt es auch aus euren föderalen und kommunalen Mitteln.

Für Bundesmitel ist der Kosten doch wesentlich begrenzt, frag mal den Leipziger oder den Nürnberger, was er von evtl. Werbeeffekten und drölftausend zusätzlichen Hotels in Hamburg hat.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - W. Kronhard - 10.10.2015

(09.10.2015, 17:18)Astra schrieb: Natürlich er nicht - 2024 ist dann ein Anderer dran und der wars natürlich nicht.

Aber nein, ich betreibe keine Politikerschelte, sondern jeder der mal einen Haushaltsplan aufgestellt hat, weiss, dass normalerweise die Zahlen nicht stimmen, sondern den Vorgaben angepasst werden.

Haha, gerade in Hamburg! Das sieht man am Bau der Elb-Philharmonie!!!!! Und Berlin hat auch ein eigenes Prachtstück, hihi.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Delta - 10.10.2015

Hat jemand dieses Dokument angeschaut ?

Nach Olympiastadion, Schwimmstadion und Medienzentrum habe ich aufgehört.

600 Mio für ein Olympiastadion dass man nachher wieder abreist - wer kommt auf die Idee ? Warum man da einen Rumpf stehen lässt ? Entweder man hat ein lukratives Objekt wie Büroturm etc. Zum Vergleich das Stade de France hat nicht sehr viel mehr gekostet.

Schwimmstadion hier greifen die Hamburger zum Provisorium. Das ist dann eine Novität bei Olympia das es kein International brauchbares Aquatic Center in Hamburg gibt. Es gibt aktuell sowieso keines in ganz Deutschland. Da finde ich die Idee in Kasan mit WM  Schwimmstadion im Fussballstadion deutlich besser weil es viel mehr Erträge generiert. 40'000 statt 15000 Plätze.

Ganz übel wird es einem beim Medienzentrum eine 400 m Halle mit Provisorischen Böden zum Schnäppchenpreis von 100 Mio. gerundet. Das Londoner Medien Zentrum kostete 350 Mio Pfund.

Die Inflation mit 2% über 10 Jahre zu rechnen finde ich wagemutig tief aber dann habe ich aufgehört Zeit zu investieren. Im Wissen, dass diese Bewerbung weder in Hamburg noch in Lausanne eine Chance hat.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - alex72 - 10.10.2015

Also diese Argumente sind sehr fragwürdig :

- Deutschland hatte in den letzten Jahren eine Inflation von weit unter 2%,  (solche Inflationsraten sind für einen Russen natürlich ein unerreichbarer Wunschtraum) 

- du bist gegen ein provisorisches schwimmstadion,  lobst aber gleichzeitig das provisorische schwimmstadion in Kasan.  wenn Russland das macht ist das natürlich immer super, Wink egal was es kostet 

- was ist jetzt an den 600Millionen für das Olympiastadion falsch zuviel?  zuwenig?  es wird nicht abgerissen sondern nur ein Teil der Tribüne zuruegebaut.  ähnlich wie in London und genau wie fast alle Hallen in sotschi,  aber das ist ja in Russland also per Definition vorbildlich Wink