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Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - Druckversion

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RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - longbottom - 18.06.2023

Und was hast DU ihm für den Diskuswurf gutgeschrieben?  Wink


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - Oliver - 18.06.2023

(18.06.2023, 21:39)longbottom schrieb: Und was hast DU ihm für den Diskuswurf gutgeschrieben?  Wink

50m


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - TranceNation 2k14 - 18.06.2023

(18.06.2023, 21:39)longbottom schrieb: Und was hast DU ihm für den Diskuswurf gutgeschrieben?  Wink

Glatte 50 Wink (vermutet u nachgerechnet)


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - Diak - 18.06.2023

(18.06.2023, 21:18)frbcrane2 schrieb: Nein (ich kann das auch, es ist nur sinnlos). Sein Ziel ist eine Medaille in Paris laut eigener Aussage. Ich glaube aber nicht, daß er Budapest nur als Vorbereitung für Paris sieht, dafür ist eine WM zu wichtig. Für das Selbstvertrauen wäre eine "mach ich nebenbei" Leistung nicht zuträglich, woher soll das Vertrauen in die Abläufe kommen, wenn er in Budapest nicht performed? Und wie sollen die 8800 Punkte 2024 zustandekommen, wenn er sich am ersten Tag nicht deutlich steigert?

ob man  wirklich erstmals 8800 für ne Medaille braucht, werden wir sehen. Et kann und wird Budapest ernst nehmen und trotzdem werden wir auf dem Ergebnis nicht errechnen können, was wofür in Paris nötig ist.
Mir geht es um zwei Dinge:
ich mag nicht und finde kontraproduktiv, wenn ein guter und wertvoller Wettkampf zum Anlass genommen wird um zu meckern, was alles fehle und wie enttäuschend doch die vermeintliche Nichtentwicklung sei. Seit Jahren schreiben hier ständig Leute, dass zB Niklas es nicht bringe und dringend x oder y tun müsse.
Ferner fände ich schön, wenn mehr Menschen begriffen, dass man Leistungen im Mehrkampf nicht errechnen kann, sondern erbringen muss. Wer jetzt in Ratingen dabei war, konnte wieder  dutzende Dramen verfolgen, jahrelange Vorbereitung kann an 5cm gültig oder ungültig scheitern. Wir können und sollten in jedem Wettkampf so lernen, dass die Chance auf Erfolg steigt.


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - Gertrud - 19.06.2023

Es war von der Stimmung und den Zuschauerzahlen ein sehr schönes LA-Event und hat mir sehr gut gefallen. Es gab auch spannende Wettkämpfe, wobei ich beim Frauen-Siebenkampf doch Spitzenergebnisse und eine solide Breite in den Ergebnissen vermisst habe. Da waren wir in den 90er Jahren mehr verwöhnt. Ich vermisse auch die Talentfülle, aus der man immer wieder Spitzen-Siebenkämpferinnen rekrutiert. Es tritt mittlerweile das auf, was man bei Insidern schon lange erwartet hat: Der Strom von unten versiegt, weil dort zu wenig für den Nachschub getan wird. Man kann durch Großvereine nicht immer nur abgrasen und den Pool unten nicht füllen. Bei der momentanen Einstellung von oben fehlen die Talentscouts und die Pflege der Nester. Man wird immer mehr auf Nachwuchs von unten warten, weil die Quellen versiegen und die TuT an der Basis desillusioniert sind. Denkt mal in den Spitzengremien darüber nach! Es gab gestern eine Menge an Talenten aus der Umgebung und aus Ratingen bei den Staffeln der Kids. WinkThumb_up ‌Das war sehr schön anzusehen und hat mich stark berührt.

Ich saß direkt an der Weitsprunggrube und war entsetzt über die Fülle der verschenkten Weiten durch sehr ungenaue Anlaufmuster, die es eigentlich nicht gab und unstrukturiert aussahen. Zwischenmarken sind dann vollkommen unnütz. Da muss unbedingt nachgesessen werden!!! Das war eine der ersten Aktionen, die ich bei Sabines Weitsprung angeschoben habe. Natürlich kann immer noch etwas schlecht laufen; aber die Ausfallquote ist geringer und bringt Sicherheit z.B. bei Windeinflüssen. 

Es fällt bei den Männern auf, dass sich die Speerwurfergebnisse im Mittel in unteren Grenzen befinden. Daran scheitern viele Zehnkämpfer, weil die Mechanismen der Steuerung nicht beherrscht werden. Es lohnt sich, hier entsprechend zu investieren.

Erfreulich war der Umfang der teilnehmenden Ausländer/innen.  Thumb_up ‌Das Ratinger Mehrkampf-Meeting hat sich wirklich sehr gut etabliert, wobei die Ratinger eine Menge an Arbeit in jedem Jahr leisten!!! Thumb_upThumb_upThumb_up

Deutschland kann sich froh schätzen, zwei solche Zehnkämpfer wie Neugebauer und Kaul zu haben. Was Neugebauers Ergebnis wert ist, wird sich bei Teilnahme auf internationalem Boden zeigen. Neugebauer und Kaul sind zwei völlig unterschiedliche Typen von den einbringenden Fähigkeiten her. Man wird aus Kaul keinen 10,5-Sprinter und aus Neugebauer wahrscheinlich keinen 4:14-1500 m-Mann machen können; aber das gerade ist doch sehr spannend in den Zwischenergebnissen. Es wird bei Kaul viel Arbeit in der technischen und strukturellen Veränderung erfordern, um Richtung 11.0 zu gelangen; aber machbar ist das aus meiner Sicht mit viel Geduld!!! Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es erfordert auch eine hohe Flexibilität in der Anwendung von Kleingeräten wie bei Zug- und Widerstandsmustergestaltung. Er muss aus diesen stereotypen langsamen, verkrampft wirkenden Schrittmustern vor allem in der Anfangsphase gelangen, die natürlich wahrscheinlich einer Fasertranferierung durch geeignete Mittel verlangt. Ich bin sicherlich weit weg vom Geschehen, kann nur meine Gedanken hier präsentieren. 

Gertrud


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - muffman - 19.06.2023

(18.06.2023, 22:16)Diak schrieb: 
ob man  wirklich erstmals 8800 für ne Medaille braucht, werden wir sehen. Et kann und wird Budapest ernst nehmen und trotzdem werden wir auf dem Ergebnis nicht errechnen können, was wofür in Paris nötig ist.
Mir geht es um zwei Dinge:
ich mag nicht und finde kontraproduktiv, wenn ein guter und wertvoller Wettkampf zum Anlass genommen wird um zu meckern, was alles fehle und wie enttäuschend doch die vermeintliche Nichtentwicklung sei. Seit Jahren schreiben hier ständig Leute, dass zB Niklas es nicht bringe und dringend x oder y tun müsse.
Ferner fände ich schön, wenn mehr Menschen begriffen, dass man Leistungen im Mehrkampf nicht errechnen kann, sondern erbringen muss. Wer jetzt in Ratingen dabei war, konnte wieder  dutzende Dramen verfolgen, jahrelange Vorbereitung kann an 5cm gültig oder ungültig scheitern. Wir können und sollten in jedem Wettkampf so lernen, dass die Chance auf Erfolg steigt.

Was Niklas Kaul und seine Eltern erreicht haben, ist doch fantastisch! WM-Titel, EM-Titel. Bei Meisterschaften zählen die Medaillen. Tatsache ist aber: Eine starke Verbesserung auf den 100m ist bei Niklas Kaul absolut möglich und auch machbar. Der Weitsprung und die Hürden können! davon auch stark profitieren. Fakt ist aber auch, dass es bisher gut genug für zwei internationale Titel war. So schlecht war der Wettkampf in Ratingen ja außerdem nicht. Es kann nicht immer um Bereich der PB performt werden. Wenn es darauf ankommt muss es passen! Und selbst dann gibt es keine Garantie. Fehler passieren und es läuft manchmal halt nicht. Das gehört zum Sport dazu. Damit müssen alle umgehen können. AthletInnen, TrainerInnen und auch die Fans.

Ob sich ein Athlet ab einem gewissen Punkt immer noch weiterentwickeln muss? Da bin ich mir nicht so sicher. Bolt ist seine Weltrekorde mit 23 gelaufen. Er hätte es zwar 3 Jahre später schaffen können, den 100m Rekord zu verbessern, hat er aber nicht. Ob das Potential theoretisch da ist oder nicht, ist ja eine andere Frage. Das volle Potential wird selten genutzt, auch wenn es natürlich anzustreben wäre.


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - muffman - 19.06.2023

(19.06.2023, 08:09)Gertrud schrieb: Er muss aus diesen stereotypen langsamen, verkrampft wirkenden Schrittmustern vor allem in der Anfangsphase gelangen, die natürlich wahrscheinlich einer Fasertranferierung durch geeignete Mittel verlangt. Ich bin sicherlich weit weg vom Geschehen, kann nur meine Gedanken hier präsentieren. 

Gertrud

Beim warmmachen erkennt man es schon an der Ausführung der Übungen, dass Blockaden in bestimmen Körperregionen vorhanden sind. Anspannung, entspannung. Aber halt an den richtigen Stellen mit dem richtigen timing.


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - aj_runner - 19.06.2023

Zitat:Seit Jahren schreiben hier ständig Leute, dass zB Niklas es nicht bringe und dringend x oder y tun müsse.
Ferner fände ich schön, wenn mehr Menschen begriffen, dass man Leistungen im Mehrkampf nicht errechnen kann, sondern erbringen muss. Wer jetzt in Ratingen dabei war, konnte wieder  dutzende Dramen verfolgen, jahrelange Vorbereitung kann an 5cm gültig oder ungültig scheitern. Wir können und sollten in jedem Wettkampf so lernen, dass die Chance auf Erfolg steigt.

Dass das (Sportler-)Leben kein Wunschkonzert ist, gilt für alle Disziplinen, nicht nur für den 10-Kampf. Wenn es einfach wäre, könnten es viele. Und viele sind im Bereich 8.400 bis 8.600, bei 8.800 sind es dann kaum mehr als drei.
Er sagt klar, dass er nicht bei den vielen bleiben will, sondern er will bei Olympia eine Medaille. Deshalb bleibt die Gretchenfrage, schafft es Kauf sich weiterzuentwickeln und Potenziale in Ergebnisse umzusetzen?
Er hat die Möglichkeit, in vielen Disziplinen sich zu verbessern, das müssen nicht die 100 m sein. Im Stabhoch hat er das Niveau von 2016 (1. Jahr A-jugend) , im Hochsprung war er bereits als B-Jugendlicher so gut wie heute.


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - Gertrud - 19.06.2023

Ohne die Eltern zu kennen, würde ich mal sagen, dass sie ihre Kinder in dem Sinne erzogen haben, die Examina auch in bestimmten Grenzen an der Uni  zu absolvieren. Wenn Niklas momentan den Bachelor in den Vordergrund rückt und natürlich dann mental belastet ist, wird er sicherlich in Budapest genügend Zeit zur Entspannung haben. Ich halte diese Lebensgestaltung für sehr gut, wobei es dann selbstverständlich Phasen der Doppelbelastung gibt, aber der Athlet in der Lage ist, sein Leben entsprechend einzurichten, um auch später einen wertvollen Stand in der Gesellschaft zu haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass er 200 Punkte in Budapest drauflegt, wenn er unverletzt bleibt.

Gertrud


RE: Mehrkampf-Meeting 2023 - Ratingen, 17./18.06.2023 - Gertrud - 19.06.2023

(18.06.2023, 08:04)Chirurg schrieb:
Zitat:Ich habe ein Frage. Weiß einer, warum es bei den Isoformen nicht die Kategorie Ib gibt? Die Kategorie IIb kommt im Tierreich vor. Mir ist das nur aufgefallen.

Sie finden die Antwort auf die Isoformen z.B. in einer online frei verfügbaren Dissertation einer Biochemikerin der Humboldt-Universität aus Berlin (Dörte Lodka; Titel: "Charakterisierung der MuRF2/MuRF3-Doppelknockout-Mauslinie hinsichtlich ihres Herz- und Skelettmuskel-Phänotyps")...das PDF-Dokument hat 165 Seiten: auf den Seiten 6-8 wird die Nomenklatur erklärt: der Fasertyp IIB beim Nagetier entspricht dem Typ IID/X beim Menschen. "Die Isoformen werden durch mind. 8 Gene kodiert und die Sequenzübereinstimmung derselben Isoform zwischen den Spezies ist höher, als zwischen den verschiedenen Isoformen innerhalb einer Spezies." - den Satz fand ich schon immer faszinierend bzgl. sozusagen des muskulären Verwandschaftsgrades des Menschen mit Tieren.

Danke; allerdings zielte meine Frage darauf ab, warum es wohl Ia und Ic gibt, aber kein Ib. Bei der IIer-Gruppe gibt es IIb, aber eben nur üblicherweise im Nagetierreich. Die IId-Kategorie kommt wohl aus der amerikanischen Terminologie.

Gertrud