Russland bleibt gesperrt (Aktuell: Suspendierung nach neun Jahren aufgehoben) - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: Suspendierung nach neun Jahren aufgehoben) (/showthread.php?tid=1891) |
RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - gera - 01.08.2016 (26.07.2016, 10:20)gera schrieb: Das IOC hat leider die Verantwortung an die internationalen Fachverbände weiter geleitet. Dagmar Freitag - Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag - hat in einem Interview mit dpa vom 30.7.16 auf die Frage , ob mit Russland in Sachen Doping nur die Spitze des Eisbergs zu sehen ist , geantwortet : " Ja, das glaube ich schon.Das ist zwar ein perfektioniertes System, auf das wir mit Abscheu blicken,aber das ist längst nicht alles. Wer davon ausgeht,dass das,was wir in Russland sehen,ein Einzelfall ist, irrt. " Die neue IAAF unter Coe wollte ein hartes Zeichen im Kampf gegen Doping setzen, deshalb generelle Sperre. Andere Weltverbände und auch das IOC haben da aber nicht mitgezogen. So haben wir jetzt eine Willkür, wen die einzelnen Verbände für Olympia zulassen. Zu Lasten der sauberen Leichtathleten, die es trotzdem auch noch in Russland gibt. Und zum Vorteil von manchem Athleten aus anderen Ländern, die ich garnicht zu nennen brauche. Die Schuld nun nur dem IOC zu zu schreiben, ist auch zu einfach. Die Dopingkontrollsysteme haben doch seit Jahren versagt, angefangen von der WADA, und überall auf der Welt. Man hätte es längst merken können, wenn man denn wirklich gewollt hätte. Olympia wird zur Farce , wenn die , die Einblicke in ein Dopingsystem geben, faktisch dafür bestraft werden ( Stepanova ). Meine Erkenntnisse : - Doping , egal ob staatlich gefördert oder individuell organisiert, muss strenger bestraft werden und zwar aufgedeckt von - Kontrollorganisationen ausserhalb des Sports. Der jetzige Dopingskandal hat gezeigt, dasss der Sport sich nicht selbst kontrollieren kann. - um Gleichheit in der Behandlung zwischen den Sportarten im konkreten Fall Olympia 2016 herzustellen, sollte die IAAF die generelle Sperre russ. LA sofort aufheben und eine individuelle Beurteilung jedes Athleten vornehmen. RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - alist - 01.08.2016 @Gera: Nur weil andere Sportverbände den Schwanz einziehen (zum Großteil diejenigen, bei denen russische Funktionäre in veranrtwortlichen Positionen sind) und sich selber in die Tasche lügen, sollen die Leichtathleten auch diesen Weg beschreiten?? Eher nicht... RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - Javeling - 01.08.2016 (01.08.2016, 07:46)gera schrieb: Dagmar Freitag - Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag - hat in einem Interview mit dpa vom 30.7.16 auf die Frage , ob mit Russland in Sachen Doping nur die Spitze des Eisbergs zu sehen ist , geantwortet : Aha, aha, '...nur die Spitze des Eisbergs...' ! Richtig, Frau Freitag, wer glaubt, dass Russland nur ein Einzelfall ist, der irrt. Da hat sich tatsächlich Prof. Simon nicht geirrt, wenn er der Meinung ist, dass man in Rio (warscheinlich) die gedoptesten Spiele aller Zeiten sehen wird.......(auch ohne Russland ?). Nein, ich blicke nicht nur mit Abscheu auf das 'perfektionierte System', sondern glaube, dass sich unter der Spitze noch Systeme befinden, die vermutlich schwer zu 'enteisen' sind. Und wenn man davon ausgehen kann, dass Russland kein Einzelfall ist, Frau Freitag, dann sind in Rio alle anderen Nationen potentielle Täter, auch Deutschland ! Heinz Engels, Mainz RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - alist - 01.08.2016 .. und ich glaube auch nicht, dass wir die gedoptesten Spiele aller Zeiten erleben werden. ich erinnere mich noch heute mit Schrecken an die grotesken Leistungen zb. in Montreal (DDR-Schwimmerinnen), Moskau (Frauen-Leichtathletik) und Seoul (Schwimmen, Leichtathletik mit Griffith-Joyner etc.). Jedes Mal vor Olympia ist das Geschrei groß: Anlagen nicht fertig, Unterkünfte zu eng und zu dunkel, Korruption, Doping-Skandale, Umweltverschmutzung, Menschenrechte... Haben die Spiele erst begonnen, steht wieder der Sport im Mittelpunkt und allen haben ihren Spaß - und so wird es auch diesmal sein. RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - gera - 01.08.2016 (01.08.2016, 10:13)alist schrieb: @Gera: Ich kann gut die Argumente jener verstehen, die für rigorose Kollektivsperren in allen Sportarten in Russland sind. Ehrenwerte Argumente. ich bin trotzdem für individuelle Entscheidungen, ohne jetzt meine Meinung hier detalliert zu wiederholen. Eine einheitliche Regelung vom IOC über die Weltverbände wäre wünschenswert gewesen. Ist aber nicht so gekommen. Was wird im Gedächtnis des normal sportbegeisterten Menschen hängen bleiben ? - hätte man die nachgewiesenen Doper hart+konsequent bestraft, auch die amerikanischen usw. würde man vielleicht später sagen, das der Dopingskandal in Russland zu einer zeitweisen Reinigung des Sports geführt hat. Die Leistungen,die man jetzt bei Olympia sieht, wären als ziemlich sauber gesehen worden. - nun sperrt nur der Weltleichtathletikverband alle russ.Sportler, die Masse wird sich erinnern, dass die LA die versuchteste Sportart ist, die alle sperren musste. Wieso sich sowas ansehen, oder gar hingehen ? Weil keine Einheitlichkeit im Vorgehen da ist, schießt sich die IAAF irgendwie ein Eigentor. Zu Stepanova <<< extra thread RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - dominikk85 - 02.08.2016 Gutes Interview mit Sergej. Er ist natürlich enttäuscht, aber betrachtet das ganze auch durchaus differenziert. Sergej ist manchmal etwas emotional, aber er ist schon ein intelligenter Typ, wenn er das mit seiner Zweisprachigkeit zusammen einsetzt, sollte er irgendwo gut karriere machen können (vielleicht ja z.b als diplomat). http://www.msn.com/de-de/sport/olympia/olympia-ich-habe-darum-gebettelt-kontrolliert-zu-werden%E2%80%9C/ar-BBv2dqx RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - Walker - 02.08.2016 (02.08.2016, 09:47)dominikk85 schrieb: Gutes Interview mit Sergej. ... 29.07.2016, 20:34 RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - Flitzer - 02.08.2016 RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - Peter II - 04.08.2016 Dieses Gelaber von der "Unschuldsvermutung" geht mir auf den Geist. Wenn jemand im Bus fährt und kein Ticket hat, gilt auch nicht die Unschuldsvermutung. Und wenn er ein Ticket von einer Fälscherwerkstatt hat, gilt sie auch nicht. Er kann dann höchstens die Fälscherwerkstatt verklagen. Und wenn einer bei Olympia nicht nachweisen kann, dich dem Dopingtestsystem unterworfen zu haben, dann gilt auch nicht die Unschuldsvermutung. Und wenn er seine Bescheinigung aus einer "Fälscherwerkstatt" hat, gilt sie auch nicht. Er kann höchstens die Fälscherwerkstatt verklagen. Wär ja noch schöner, dann würde ich meine Athleten gar nicht mehr testen, es würde ja immer noch die "Unschuldsvermutung" gelten, und sie könnten munter gedopt für mich Medaillen sammeln (Russland macht's gerade vor - dank IOC werden sich andere ein Beispiel nehmen). Das hat nichts mit Rechtsempfingen und Rechtsstaat und "im Zweifel für den Angeklagten" zu tun: wer nicht nachweisen kann, dass er zugelassen werden muss, hat Pech gehabt. Und wenn er daran nicht selbst schuld ist, muss er sich an den halten, der Schuld ist, und nicht an den, der ihn nicht zulässt. RE: Russland bleibt gesperrt (Aktuell: IOC-Entscheidung - keine Kollektivstrafe) - Peter II - 04.08.2016 Kann man eigentlich beim CAS dagegen klagen, dass man gegen die quasi ungetesteten Herzchen aus Russland antreten muss? |