Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Off-Topic (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=9) +--- Forum: Plauderecke (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik (/showthread.php?tid=917) Seiten:
1
2
|
RE: Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik - MZPTLK - 15.04.2015 (15.04.2015, 15:46)lor-olli schrieb: ... nach zwei Schulverweisen (und einigen anderen Konflikten) hat es mich echt "gekitzelt".Zwei Schulverweise? wie haste denn das gemacht? (Ich hätte lieber 35 % der Lehrer Schulverweise erteilt ) Ich weiss garnicht, warum Ihr Probleme mit dem Leistungsprinzip und der Chancenungleichheit habt. Wer ist nochmal so talentiert/privilegiert gewesen, 10,5 zu rennen und 7,60 zu springen? Sollen alle 7,60 springen/können/müssen/dürfen Oder soll sich der 7,60-Mann zurück halten und bei 4,60 landen RE: Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik - Hellmuth K l i m m e r - 19.04.2015 (15.04.2015, 20:55)MZPTLK schrieb: Ich weiss garnicht, warum Ihr Probleme mit dem Leistungsprinzip und der Chancenungleichheit habt.Und ich weiß gar nicht, wie ich, lieber MZ... , deine deutlich auf mich zielende Bemerkung verstehen soll - ist's Zustimmung oder Zweifel (an der Talent-Förderung in der DDR oder meinen früheren sportlichen Leistungen)? (Inzwischen lande ich v o r der 3.00-m-Marke. ) H. Klimmer / sen. RE: Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik - MZPTLK - 19.04.2015 (19.04.2015, 17:20)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Und ich weiß gar nicht, wie ich, lieber MZ... , deine deutlich auf mich zielende Bemerkung verstehen soll - ist's Zustimmung oder Zweifel (an der Talent-Förderung in der DDR oder meinen früheren sportlichen Leistungen)? (Inzwischen lande ich v o r der 3.00-m-Marke. )Ich muss vielleicht mal mit der Schwerkraft ein Wörtchen reden, die soll Dich nicht so ärgern. Du brauchst schon seit 50 Jahren nichts mehr zu beweisen. Ich wollte nur ein plastisches Beispiel dafür geben, wie problematisch es ist, Talente nicht zur Entfaltung zu bringen und/oder nicht adäquat für ihre Leistungen belohnen zu wollen. Das war auch in der UdSSR problematisch: einerseits belohnte man Meister des Sports mit Datscha, netten Pöstchen und Staatsrente nach ihrer aktiven Zeit, andererseits wurden überdurchschnittliche oder besondere berufliche Leistungen nicht adäquat belohnt. Ich kenne etliche Leute, die sind auch aus diesen Gründen aus der DDR geflitzt. Und noch mehr Leute, die eigentlich flitzen wollten, aber nicht wussten, wo die Minen lagen. RE: Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik - DerC - 20.04.2015 (19.04.2015, 18:17)MZPTLK schrieb: Ich wollte nur ein plastisches Beispiel dafür geben, wie problematisch es ist, Talente nicht zur Entfaltung zu bringen und/oder nicht adäquat für ihre Leistungen belohnen zu wollen.Das ist nicht Ziel einer Schule bzw von pädagogischen Entscheidungen, die soziale Ungleichheit bzw. deren Folgen abmildern wollen. Es geht gerade darum, Talente zur Entfaltung bringen, auch wenn das für sie auf Grund der Umstände (Schichtzugehörigkeit, z. b. bildungsfernes Millieu) schwieriger ist als für andere, obwohl die intellektuellen Anlagen da sind. Da gibt es auch ausreichend Forschungsergebnisse die belegen, dass das nach wie vor ein Problem ist, obwohl unser Bildungssystem zum Glück etwas durchlässiger geworden ist. Natürlich gibt es immer Menschen, die das falsch verstehen (wollen). und klar stellt z. B. ein guter differenzierter Unterricht Lehrkräfte vor immer neue Aufgaben: Der Abstand zwischen den Besten und den Schlechtesten wird oft nicht kleiner, wenn ein guter differenzierter Unterricht gemacht wird, sondern größer. Schön für alle SchülerInnen, wenn ale nach ihren Möglichkeiten gefördert werden, aber schwierig für die Lehrkäfte, die das Thema Differenzierung in ihrem Studium oft nur am Rande behandeln mussten. Im Normalfall wird in der Praxis leider einfach oben und unten gekappt, also die Schule ist in erster Linie für das Mittelfeld gemacht. Das hat dann zur Folge, dass die Abstände nicht zu groß werden, und es wird einfacher für die Lehrer. Und wer zu weit hinten nachhängt, kann ja abgestuft werden. (Problem: Was machen wir mit denen, die schon auf Hauptschulniveau angekommen sind, bei denen es aber keine Indikation für einen Förderschulbesuch gibt?) Die Hochbegabten lässt man meistens einfach mitlaufen, im Normalfall erfüllen die problemlos die Anforderungen und sind nicht so anstrengend. Das wird oft nicht so als Problem gesehen, denn bei guten Noten gibt es eben weniger Problemdruck. (Ja, es gibt auch problematische hochbegabte Underachiever, aber viel seltener als es gerne behauptet wird). Im Sinne von verschenkten Möglichkeiten ist es aber ein großes Problem. Gruß C RE: Gesamtschule, Gymnasium, Schulpolitik - MZPTLK - 20.04.2015 @ DerC: o.k., das ist eine ewige Baustelle. Ich würde vor allem auch bei den Lehrern ansetzen, es ist einfach immer noch ein grosses Manko, dass die selten Erfahrungen aus dem 'wahren Leben da draussen' machen und in die Schule tragen. Meistens verbleiben die ausschliesslich in der warmen und trockenen Parallelgesellschaft Schule-Uni-Schule. Ein Studentenjob oder eine kurze Hospitation bei VW reichen einfach nicht. Auch hat so gut wie keiner mal erfahren, was es heisst, auch nur eine Pommesbude länger als ein halbes Jahr in den schwarzen Zahlen zu halten. Leider sind auch (über-)lebenswichtige Kenntnisse in Recht und Wirtschaft zuwenig Unterrichtsgegenstand, weil das Curriculum es nicht vorsieht und/oder die Lehrer einfach keine genügende Qualifikation haben. Wenn man postuliert, dass man fürs Leben lernen sollte, wird man diesem Anspruch noch viel zuwenig gerecht. Gerade wenn man Minderprivilegierten helfen will. |