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Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - Druckversion

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RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - T-Willy - 22.01.2015

(22.01.2015, 20:46)runny schrieb:
(22.01.2015, 14:39)MZPTLK schrieb: Gut aussehen gehört für viele LeichtathletInnen auch dazu.

Zum Glück, sonst wäre unsere Sportart doch nur halb so schön.Big Grin 
Selbstverständlich können gut Aussehen und gute disziplinspezifische Fähigkeiten gleichzeitig bestehen, aber dennoch ist doch das Trainingsziel doch ein vollkommen anderes. Und für 2.Genanntes gibt es nunmal nicht eigens entwickelte Geräte in Serie - darauf wollte ich mit meiner Aussage hinaus.

Zum Thema Bodybuilder - nein ich bezog mich nicht auf die Profis, sondern den durchschnittlichen Fitnessstudio Besucher, denn das sind letztendlich in meinen Augen die Leute für die die Geräte gebaut werden von denen wir hier reden.

Zum Thema funktionell - sämtliche an festen Geräten ausgeführte Übungen sind in ihrer Ausführung doch sehr stupide und fordern nicht im geringsten das zentrale Nervensystem derart wie wir es für die Leichtathletik benötigen würden. Zum Ausgleichen von Dysbalancen vielleicht ausreichend - aber wäre es nicht sinnvoller die Dysbalancen mit Bewegungsausführungen auszugleichen die mit unserer Sportart zu tun haben?

Den Seilzug sehe ich ebenfalls eher als freies Gewicht und mit ein bisschen Kreativität lassen sich hier super Übungen konstruieren.
o.K.,hab dich ein bisschen missverstanden,sorry..
Sehe es schon auch so wie du..


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - decathlonitis - 24.01.2015

(22.01.2015, 20:46)runny schrieb: Zum Thema funktionell - sämtliche an festen Geräten ausgeführte Übungen sind in ihrer Ausführung doch sehr stupide und fordern nicht im geringsten das zentrale Nervensystem derart wie wir es für die Leichtathletik benötigen würden. Zum Ausgleichen von Dysbalancen vielleicht ausreichend - aber wäre es nicht sinnvoller die Dysbalancen mit Bewegungsausführungen auszugleichen die mit unserer Sportart zu tun haben?

Den Seilzug sehe ich ebenfalls eher als freies Gewicht und mit ein bisschen Kreativität lassen sich hier super Übungen konstruieren.

@runny, MZ...., T-Willy - Thumb_up
aber, habe mich in meinem Beitrag anscheinend nicht ganz deutlich ausgrdrückt.
Mein Anliegen war nicht, das Maschinentraining völlig auszuschließen, sondern deren ausufernde Übernahme und "Vergötzung" von Freizeitsportlern bis hin zur Spitze.
Die Vorteile: Training unterm Dach bei jedem Wetter, zu fast allen Zeiten. Gezielter, isolierter Muskelaufbau uns Max-Kraft, Korrektur von Dysbalancen sehr gut möglich.
In der Verletzungs-Reha und bei bestimmten Krankheitsbildern als zusätzliche Maßnahme sehr wichtig.

Mein Ansatz Freihanteltraining (Kurz-und Langhanteln) ist es, noch dem mehr oder wieder größere Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Es gibt mit diesen einfachen Geräten so viele Variationen von Übungen und bei richtiger Ausführung ist es ein hoch effektives Athletik-Training.
Neben der Verbesserung von Schnell-und Maxkraft auch die Halte-(haltungs-)kraft.
Es läuft bei allen Übungen immer auch die Mitausbildung zahlreicher Hilsmuskeln rund um die Wirbelsäule mit, ja auch von  Schultergürtel, Füßen, Beinen Becken und Oberkörper und verbessert somit die Gleichgewichtsfähigkeit. Damit wird das Zentrum gestärkt.
Ich bin der Meinung, dass sich durch diese kontinuierliche Vorbereitung auch die Verletzungsanfälligkeit für spätere aktive Zeiten reduzieren lässt.

Man kann damit gar nicht früh genug beginnen, da es das Körpergefühl bewusster macht und die Basis für jedes weitere spezielle Training ist.
Ma könnte es mMn nach auch fast als einen pädagogischer "Volksauftrag" betrachten. Ich würde mal sagen so ab Athletics +10.Smile
Dann würde sich einerseits der allgemeine gesellschaftliche Gesundheitszustand verbessern und wir könnten aus diesem Pool von gut vorbereiteten und gestählten Jugendlichen der Leichtathletik eine größere Breite zuführen.Big Grin

Ich bin übrigens auch ein Vertreter für ein weiteres natürliches Traning, für Jüngste und Alte, nämlich des Geländelauftrainings.
Bergauf-und ab und über Stock und Stein schult es auch hier das Gleichgewichtsgefühl und stärkt die Fußmuskulatur. Und was könnte man auf freier Strecke noch alles mit einbauen.
Aber das ist ein anderes Thema.
Beides zusammen als Komplex betrachtet, das wäre doch auch ein Thema für Philosophen und Gesellschaftskritiker!?Big Grin

Guten Abend
deca


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - MZPTLK - 24.01.2015

(24.01.2015, 20:32)decathlonitis schrieb: Beides zusammen als Komplex betrachtet, das wäre doch auch ein Thema für Philosophen und Gesellschaftskritiker!?Big Grin
Ich stimme Dir zu, habe Ähnliches schon oft propagiert.
Wollte nur das Entweder-Oder weghaben.
Maschinensport hat unter bestimmten Umständen oder für bestimmte Zwecke und als Zubringer für bestimmte Zielübungen/Sportarten seinen Stellenwert.

Ich bitte um Erbarmung, aber ich habe zur Zeit nicht viel Zeit, um Deinem Schlussappell nachzukommen.
Das Thema ist sehr komplex.
Ausserdem habe ich Angst, dass dann Pollux wieder hinterm Busch vorkommt und mich verbal fertig macht Teufel.

Und überhaupt gibt es nach Hellmuths Meinung auch keinen Philosophen unter den Usern dieses Forums.


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - lor-olli - 24.01.2015

Ich sehe den Widerspruch Freihanteltraining vs Kraftgerätetraining nicht so eindeutig.
Annahme: Training soll schulen und ist zielgerichtet (auch "Spaßjoggen" ist Training,  ein Ziel kann hier z.B. Entspanung / Lockerung sein), die Frage etwas anderes definiert: "Ist Kraftgerätetraining für Leichtathleten sinnvoll?" bietet zumindest den Ansatz hier diziplinenspezifisch zu argumentieren…

Geführte Geräte haben bei richtiger Einweisung meist den Vorteil, dass bestimmte Be- und Überlastungen vermieden werden können, wie allgemein die Gefahr sich z.B. durch Ermüdung zu verletzen (fallende Gewichte…) geringer ist. Durch die Führung arbeiten solche Geräte meist sehr speziell und sprechen ganz definiert nur bestimmte Muskeln an - mit anderen Worten will man ein Kräftigungstraining für alle in der Leichtahtletik relevanten Muskeln, benötigt man mit diesen Maschinen viele Stationen und viel Zeit - trotzdem wird die Rumpfmuskulatur oft vernachlässigt. (Es gibt ein paar nette Übungen, mit denen man jeden "Poser" schnell auf den Boden holt…)

In einer Reha oder zum gezielten Ausgleich von Dysbalancen etc. kann Kraftgerätetraining auch für Leichtathleten effektiv sein, für einen gesunden, vortrainierten Athleten stellt es oft vor allem einen Trainingszeitverlust dar. Da z.B. Gleichgewicht, Koordination, Beweglichkeit nicht bis wenig trainiert werden, müssen diese separat trainiert werden - unpraktisch, wenn man ins Kalkül zieht, dass "freie" Übungen mehrere Aspekte gleichzeitig trainieren.

Ein weiterer Punkt des reinen Kraftgerätetrainings ist der fehlende Ausdaueraspekt (ausgenommen vielleicht Kraftausdauer), man hat kurzfristige Maximalanstrengungen, aber nur ein sehr mäßiges Kreislauftraining (mal mit Bodybuildern gejoggt?). Für die meisten Leichtathleten kann aber ein Wettkampftag durchaus lang werden, eine nichtspezifische Kondition sollte immer die Basis bilden.

(Dies stellt keinen post GEGEN Bodybuilder oder Kraftgeräte dar, ich halte sie aber nicht für sehr effektiv im leichtathletischen Training, der Fokus liegt "bei uns" einfach anders)


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - Gertrud - 25.01.2015

Die zentrale Frage ist aus meiner Sicht, was man mit Übungen erreichen will. Daher ergibt sich für mich nicht die Tatsache entweder – oder. Der Ansatz geht auch nicht unbedingt von einer muskulären Dysbalance aus, die im Grunde nur das muskuläre Kräfteverhältnis und die Muskellängen betrachtet. Ich wollte immer muskuläre Dysharmonien vermeiden, wobei der Bogen dabei wesentlich weiter in der Betrachtungseise gespannt wird. Oft ergeben sich bei der Suche nach geeigneten Übungen zig Anforderungen, die erfüllt werden sollten.

Die Leichtathletik hat ganz spezielle disziplinäre Anforderungen, die durch Spezialgeräte wie KTG, Bauergeräte oder Huttgerät schon versucht worden sind. Man sollte natürlich immer pathologische Einflüsse gewisser Übungsvariationen mit Belastung bedenken und somit neue Verletzungen vermeiden. Die disziplinäre Reliabilität von Übungen ist für mich das wichtigste Kriterium.  Ich habe durchaus die gewichtheberische Langhantel leichtathletisch und damit gewichtheberisch entfremdet angewendet.

Gertrud


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - decathlonitis - 01.02.2015

(25.01.2015, 12:47)Gertrud schrieb: Die zentrale Frage ist aus meiner Sicht, was man mit Übungen erreichen will. Daher ergibt sich für mich nicht die Tatsache entweder – oder.

Die Leichtathletik hat ganz spezielle disziplinäre Anforderungen, die durch Spezialgeräte wie KTG, Bauergeräte oder Huttgerät schon versucht worden sind. Man sollte natürlich immer pathologische Einflüsse gewisser Übungsvariationen mit Belastung bedenken und somit neue Verletzungen vermeiden. Die disziplinäre Reliabilität von Übungen ist für mich das wichtigste Kriterium.  Ich habe durchaus die gewichtheberische Langhantel leichtathletisch und damit gewichtheberisch entfremdet angewendet.

Gertrud
Ich bin enttäuscht.
Mein Ansatz war und ist nicht entweder - oder, sondern das frühzeitige Beginnen bereits im Kinder-Jugendalter, mit der Fortsetzung bis in den Aktivenbereich des Freihanteltrainings aller Variationen (Lang-Kurz-Fausthantel, Medizinball, Kettleball, Seilzug etc.)!

Die dadurch kontinuierlich gewachsene Athletic, sowie die gewonnene Körperwahrnehmung und K-Beherrschung schützt eben deshalb einerseits vor Überlastung und andererseits ermöglichst es gerade dadurch die größeren Umfänge und höheren Gewichtsbelastungen sowie spezielleren, auch mit Maschinenkrafttraining.

Der ganze, zunehmende Rummel und die Absolutierung von Fitneßstudios und von Gerätetraining und immer komplexeren, elektronisch gesteuerten Maschinentraining, stört mein natürliches Empfinden und widerspricht meiner persönlichen Erfahrung.

Ich beobachte z.B. auch die zunehmende Trendsportarten wie Calisthenics, Parkour/Free-Running, Free-Climbing, staune und frage mich, wo nehmen die nur ihre Kraft und Geschicklichkeit her?
Und was kann/sollte man davon ins leichtathletische Training übernehmen?

:danke:für die Aufmerksamkeit!
deca


 


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - omega - 02.02.2015

Ich bin davon überzeugt, dass es vom Profil eines Parkour-Sportlers, Free-runners und eines Leichtathleten eine große Schnittmenge gibt.

Viele Parkour- Sportler sind koordinativ stark und haben eine gute Beweglichkeit. Die Muskulatur ist funktionell gut entwickelt.

Mein Fazit: 1. Ein Parkour-Training eignet sich als LA- Ergänzungstraining im Grundlagen- und Aufbautraining, wenn immer der Sicherheitsaspekt beachtet wird.

2. Unter Parkour-Sportlern sind eine Menge potentieller Talente für die LA zu finden. Allerdings gehen viele dieser Leute bewusst einen anderen Weg. Sie mögen den Wettkampf oft nicht, sondern wollen mehr Ihre Kreativität ausleben.


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - dominikk85 - 02.02.2015

Wobei Parcours Sportler auch wirklich oft verletzt sind. ich kenne einige davon und die meisten hatten schon irgendeine schwere Verletzung. gestern habe ich wieder einen kennengelernt, der sich dabei die Kniescheibe rausgehauen hat (folge knorpelschaden und lange pause), ein anderer hat sich nen Halswirbel gebrochen, ist jetzt aber wieder OK.

ist halt ein gefährlicher SportSmile.


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - CassiusKlay - 03.02.2015

(02.02.2015, 11:28)dominikk85 schrieb: Wobei Parcours Sportler auch wirklich oft verletzt sind. ich kenne einige davon und die meisten hatten schon irgendeine schwere Verletzung. gestern habe ich wieder einen kennengelernt, der sich dabei die Kniescheibe rausgehauen hat (folge knorpelschaden und lange pause), ein anderer hat sich nen Halswirbel gebrochen, ist jetzt aber wieder OK.

ist halt ein gefährlicher SportSmile.
Das ist so falsch Wink
Der Sport an für sich ist nicht gefährlich, wenn du dabei gewisse Sicherheitsgrundlagen beachtest. Klar, du probierst mal neue, gewagtere Sachen... dafür gäbe es ja die Möglichkeit in ner Halle mit Matten zu üben;
es muss ja nicht immer gleich die alte Ruine sein^^


RE: Freihanteltraining vs. Kraftgeräte-Training - dominikk85 - 03.02.2015

(03.02.2015, 12:22)CassiusKlay schrieb:
(02.02.2015, 11:28)dominikk85 schrieb: Wobei Parcours Sportler auch wirklich oft verletzt sind. ich kenne einige davon und die meisten hatten schon irgendeine schwere Verletzung. gestern habe ich wieder einen kennengelernt, der sich dabei die Kniescheibe rausgehauen hat (folge knorpelschaden und lange pause), ein anderer hat sich nen Halswirbel gebrochen, ist jetzt aber wieder OK.

ist halt ein gefährlicher SportSmile.
Das ist so falsch Wink
Der Sport an für sich ist nicht gefährlich, wenn du dabei gewisse Sicherheitsgrundlagen beachtest. Klar, du probierst mal neue, gewagtere Sachen... dafür gäbe es ja die Möglichkeit in ner Halle mit Matten zu üben;
es muss ja nicht immer gleich die alte Ruine sein^^

klar wenn man nicht auf dem kopf landet ist mit nem Salto von haus zu haus springen nicht gefährlichSmile. können und Fitness hilft sicher die Risiken zu vermeiden und Parcours ist sicher auch toll für Koordination und Balance, aber bei solchen "Stunts" kann nunmal immer was passieren.