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Hürdensprint Frauen - Druckversion

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RE: Hürdensprint Frauen - CoachnEngineer - 24.02.2025

(24.02.2025, 16:52)Reichtathletik schrieb: Die Verbesserung durch Carbon bei den Langehürden resultiert vor allem durch einer verlängerten Schrittlänge und damit der Möglichkeit länger im Rennen Rhythmen mit weniger Schritten durchziehen zu können

Sehe ich auch so. Und bei den Kurzhürden würde ich die Aussage von TranceNation unterstützen, dass es durchaus auch nachteilig ausgehen kann, wenn z.B. der Fußaufsatz vor oder nach der Hürde nicht sehr exakt ist, weil dann eher Vertikalimpuls bzw. Drehmoment erzeugt wird. Und gerade M. Meier und R. Schneider habe ich da nicht unbedingt als Vorzeigekandidatinnen in Erinnerung. Muss aber zugeben, dass ich sie in der letzten Zeit nicht habe laufen sehen.


RE: Hürdensprint Frauen - TranceNation 2k14 - 24.02.2025

Ich dachte eigentlich es wäre selbsterklärend aufgrund der interessanten Einstiegsfrage, dass es um Kurzhürden ginge. Wurde ja dankenswerter Weise größtenteils richtig verstanden.

(Zwischenfrage: warum laufen Kurzhürdler selten parallel flach?)

Der Verweis auf andre Länder ist aber gut.


RE: Hürdensprint Frauen - S_J - 24.02.2025

(24.02.2025, 17:47)CoachnEngineer schrieb:
(24.02.2025, 16:52)Reichtathletik schrieb: Die Verbesserung durch Carbon bei den Langehürden resultiert vor allem durch einer verlängerten Schrittlänge und damit der Möglichkeit länger im Rennen Rhythmen mit weniger Schritten durchziehen zu können

Sehe ich auch so. Und bei den Kurzhürden würde ich die Aussage von TranceNation unterstützen, dass es durchaus auch nachteilig ausgehen kann, wenn z.B. der Fußaufsatz vor oder nach der Hürde nicht sehr exakt ist, weil dann eher Vertikalimpuls bzw. Drehmoment erzeugt wird. Und gerade M. Meier und R. Schneider habe ich da nicht unbedingt als Vorzeigekandidatinnen in Erinnerung. Muss aber zugeben, dass ich sie in der letzten Zeit nicht habe laufen sehen.
Ich habe auch schon Langhürdler im Training plötzlich auf der Bahn nebendran gesehen, wenn der Fußaufsatz nicht gepasst hat. Das ist in der Kurve ja nochmal etwas anderes.

In den Langhürden ist Deutschland ja aber auch vergleichsweise erfolgreich. 

Aber wie TranceNation sagte, sollte es ja um die Kurzhürden gehen.

Ich glaube, was Diak gesagt hat, sollte man nicht unterschätzen. Wenn sich mehrere Gute gegenseitig pushen, hilft das.

Eigentlich sollte es für ein vergleichsweise reiches Land mit einem Fokus auf Blockwettkämpfen im Nachwuchsbereich aber doch eigentlich selbstverständlich sein, dass da gute Hürdenläufer rauskommen. 

Ich bin mir auch sicher, dass die meisten Hürdenläufer im Training auch flach laufen (; Aber es sind auf hohem Niveau dann doch unterschiedliche Anforderungen. Es gibt ja auch wenige Springer, die in verschiedenen Sprüngen antreten. Wenn das alles so direkt und einfach korrelieren würde, wäre ja auch Mehrkampf nicht so spannend.


RE: Hürdensprint Frauen - trackwatchnds - 24.02.2025

Ich denke, dass es neben dem gesuchten Faktor X, den ich auch nicht kenne, zumindest ein paar förderliche Zutaten gibt.

- Hürden sind Teil des Mehrkampfes und können auffällig häufig auch parallel auf sehr gutem Niveau (bis in die Weltspitze) betrieben werden. Nicht wenige Top-Hürdlerinnen haben ein breites Fundament im Mehrkampf mitbekommen. Diese Parallelität scheint bei den Frauen auch ausgeprägter zu sein, weil die Hürde vergleichsweise (zu?) niedrig ist. 

- Es hatte sich seit ein paar Jahren schon abgezeichnet, aber fast die gesamte deutsche Spitze und auch diejenigen, auf dem Weg dahin, ist jung. Das hält die Spannung und Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. 

- Die Disziplin war hier nach Roleder/Dutkiewicz so lange in einem Loch, dass es alleine aus statistischen Gründen (großes Land, steter "Zustrom, s. Punkt 1) wieder nach oben gehen musste. In den Zwischenjahren sind mir nur Zapalska, Lobe und Grauvogel (Gertrud hatte neulich berichtet) im Kopf, die es aus verschiedensten Gründen nicht geschafft hatten, sich international ernsthaft zu behaupten. Da waren ganze Jahrgänge wie leergefegt - jetzt rappelt's ab Jhg. 2001.

Die unterschiedlichen Brutstätten der sich anbahnenden Erfolgsgeschichten lassen für mich eher nicht darauf schließen, dass es an bestimmten wenigen Köpfen liegt, sondern eher vielerlei Gründe ausschlaggebend sind. Es wurde in den letzten Jahren definitiv einiges richtig gemacht, die Trendwende ist geschafft und das stimmt für den Moment zuversichtlich.

Edit: Ich war wieder mal zu langsam, einige Punkte sind bereits von den Mitforisten aufgegriffen worden.


RE: Hürdensprint Frauen - aj_runner - 24.02.2025

Im Gegensatz zu den meisten U20 Athleten stagnieren Schneider und Flotow nicht beim Übergang in die U23. Wobei man das noch einigen anderen Athleten des 2004er Jahrgangs bescheinigen kann, wie z.B. Sprengel, Skupin-Alfa und Stepanov.
Da scheint im langfristigen Trainingsaufbau etwas anders zu laufen.
Schneider würde ich zusätzlich unterstellen, dass sie den Wettkampf liebt und bei internationaler Konkurrenz eher stärker als schwächer wird. Bei Meier kann ich das nicht so beurteilen.


RE: Hürdensprint Frauen - frbcrane2 - 25.02.2025

(24.02.2025, 19:22)trackwatchnds schrieb: - Die Disziplin war hier nach Roleder/Dutkiewicz so lange in einem Loch, dass es alleine aus statistischen Gründen (großes Land, steter "Zustrom, s. Punkt 1) wieder nach oben gehen musste. 

Demnach müßten wir einige gute 400m Läuferinnen haben, denn das 400m Loch existiert seit 20 Jahren. Stab Frauen ist ein weiteres Beispiel, wo die Begründung scheitert.


RE: Hürdensprint Frauen - trackwatchnds - 25.02.2025

(Gestern, 02:58)frbcrane2 schrieb:
(24.02.2025, 19:22)trackwatchnds schrieb: - Die Disziplin war hier nach Roleder/Dutkiewicz so lange in einem Loch, dass es alleine aus statistischen Gründen (großes Land, steter "Zustrom, s. Punkt 1) wieder nach oben gehen musste. 

Demnach müßten wir einige gute 400m Läuferinnen haben, denn das 400m Loch existiert seit 20 Jahren. Stab Frauen ist ein weiteres Beispiel, wo die Begründung scheitert.

Vielleicht habe ich es in dem Beitrag nicht präzise genug herausgestellt, aber eine Besonderheit ist aus meiner Sicht, dass gerade alle 3 "Zutaten" zusammen auftreten. 

Das ist bei den 400 & Stab ja nicht der Fall. Besonders in letzterer krankt es sicherlich auch am "steten Zustrom". Die TN-Felder bei Landesmeisterschaften sprechen Bände...
400 ist tatsächlich ein Trauerspiel, hier gibt es keine guten Gründe fürs Hinterherrennen gegenüber anderen europäischen Nationen. Wenn man allerdings seine besten Leute so behandelt wie in jüngerer Vergangenheit, dann erstickt man jede noch so zarte Pflanze im Keim. Aber das ist ein anderes Thema.


RE: Hürdensprint Frauen - mariusfast - 25.02.2025

(24.02.2025, 15:14)TranceNation 2k14 schrieb:
(24.02.2025, 15:08)Delta schrieb: Etwas kommt vom CarbonSchuh.

 Der Schuh macht dich flach schneller

Kann man das in der Weltspitze beobachten?

Dann lief aber einiges schief bei Lückenkemper, oder? Sie lief bereits 2017 mit Anfang 20, als sie deutlich weniger professionell als heute unterwegs war, im WM Vorlauf in London unter 11


RE: Hürdensprint Frauen - TranceNation 2k14 - 25.02.2025

(Gestern, 09:37)mariusfast schrieb:
(24.02.2025, 15:14)TranceNation 2k14 schrieb: Der Schuh macht dich flach schneller

Kann man das in der Weltspitze beobachten?

Huh  Huh  Huh


(Gestern, 09:37)mariusfast schrieb: Dann lief aber einiges schief bei Lückenkemper, oder? Sie lief bereits 2017 mit Anfang 20, als sie deutlich weniger professionell als heute unterwegs war, im WM Vorlauf in London unter 11

Aus verschiedenen hier auch oft diskutierten Gründen ist Gina vll nicht das beste Beispiel für globale Veränderungen in der Weltspitze


RE: Hürdensprint Frauen - frbcrane2 - 25.02.2025

(Gestern, 07:17)trackwatchnds schrieb: Das ist bei den 400 & Stab ja nicht der Fall. Besonders in letzterer krankt es sicherlich auch am "steten Zustrom". Die TN-Felder bei Landesmeisterschaften sprechen Bände...
Wobei es den Zustrom lange Zeit gab. 2010 waren die drei besten in der Europäischen U20 Liste Deutsche, Kraft, Hasse, von Eynatten. Danach kamen Schnitzerling, Singh, Kappes, Seidler, Schaßberger, Rother, Wildgrube, Kleiner, Buchner, Giese, Vogel, Sistermann, Orth (ich habe sicher einige vergessen). Der Fakt daß keine einzige den Durchbruch geschafft hat (bei 2-3 besteht noch Hoffnung), ist mit das größte Armutszeugnis für den DLV. Man darf den Mangel an Talenten nicht beklagen, wenn man Talent so verschwendet. Das zeigt aber auch, wie ungewöhnlich die Situation über die Hürden ist, es passiert einfach nicht, daß sich alle Talente weiterentwickeln.