Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Archiv (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=18) +--- Forum: Großereignisse (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=19) +---- Forum: Olympische Spiele Paris 2024 (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=49) +----- Forum: Plauderecke (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=52) +----- Thema: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen (/showthread.php?tid=5894) Seiten:
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RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Florian - 10.08.2024 (10.08.2024, 12:50)Astra schrieb:(10.08.2024, 12:39)Sinafan schrieb: Auch unsere Olympiasiegerin gehört übrigens einer evangelikalen Pfingstkirche an. Ihr habt Sorgen.Freut Euch doch einfach ueber Gold als so kleinkariert gegen eine tolle Athletin zu staenkern. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Astra - 10.08.2024 (10.08.2024, 13:24)Florian schrieb:(10.08.2024, 12:50)Astra schrieb:(10.08.2024, 12:39)Sinafan schrieb: Auch unsere Olympiasiegerin gehört übrigens einer evangelikalen Pfingstkirche an. Von mir aus kann sie in ihrer Kirche machen was sie will. Ich bin aber vor allen über das zweierlei Maß ärgerlich, wenn eine junge Afghanin auf die Unterdrückung von Frauenimn ihrem Land hinweist ist es rufschädigend für die olympische Idee. religiöser Fanatismus aber nicht. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Atanvarno - 10.08.2024 Findest du "religiöser Fanatismus" nicht etwas übertrieben? Wir sind es in unserem Kulturkreis nicht mehr gewohnt, dass Christen ihren Glauben so überzeugt und offen leben wie Ogunleye das tut, aber mit Fanatismus hat das aus meiner Sicht nichts zu tun. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - dominikk85 - 10.08.2024 Bezüglich ogunleye und auch der australischen hochspringerin finde ich es ok so lange sie sich nicht menschenverachtend äußert. Mag sein das aus ihrer Kirche problematische Äußerungen kamen, aber wir haben ja keine Sippenhaft, ich erwarte auch nicht das sie sich aktiv distanziert. Man erwartet ja auch nicht von jedem deutschen sich aktiv vom Nationalsozialismus oder Kolonialismus zu distanzieren nur weil deutsche das betrieben haben, es reicht selber kein nazi zu sein. Problematisch wäre es erst wenn es wie bei Margaret court wäre und sie sich selber aktiv homophob etc äußern würde. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - markus-jonda@gmx.de - 10.08.2024 (10.08.2024, 14:04)dominikk85 schrieb: Bezüglich ogunleye und auch der australischen hochspringerin finde ich es ok so lange sie sich nicht menschenverachtend äußert. Mag sein das aus ihrer Kirche problematische Äußerungen kamen, aber wir haben ja keine Sippenhaft, ich erwarte auch nicht das sie sich aktiv distanziert. Sehr richtig. Ich persönlich halte es hier mit Friedrich dem großen, der sagte (auch im Hinblick auf die religiöse Ausrichtung): Jeder solle nach seiner fassong selig werden. Und weiter, ich finde es absolut vernünftig, wenn Staat und Religion strikt voneinander getrennt bleibt. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Astra - 10.08.2024 (10.08.2024, 15:38)markus-jonda@gmx.de schrieb: Sehr richtig. Ich persönlich halte es hier mit Friedrich dem großen, der sagte (auch im Hinblick auf die religiöse Ausrichtung): Jeder solle nach seiner fassong selig werden. Und weiter, ich finde es absolut vernünftig, wenn Staat und Religion strikt voneinander getrennt bleibt. Was es in Deutschland schon durch das Konkordat - aus Nazi-Zeiten kommentarlos übernommen - nicht ist - wohl aber in Frankreich - aber das ist eine andere Geschichte. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Notalp - 10.08.2024 (10.08.2024, 16:33)Astra schrieb:(10.08.2024, 15:38)markus-jonda@gmx.de schrieb: Sehr richtig. Ich persönlich halte es hier mit Friedrich dem großen, der sagte (auch im Hinblick auf die religiöse Ausrichtung): Jeder solle nach seiner fassong selig werden. Und weiter, ich finde es absolut vernünftig, wenn Staat und Religion strikt voneinander getrennt bleibt. Und was haben Eure wohlfeilen Bekenntnisse mit Frau Ogunleye zu tun? Vertritt sie etwa ein nicht-laizistisches Verständnis von der weltanschaulichen Neutralität des Staates, so wie das in unserer Verfassung zugrunde gelegt ist? Ist sie etwa für einen Religionsunterricht? Oder für die Erhebung der Kirchensteuer? Oder will sie etwa an den Sonderrechten von caritativ tätigen kirchlichen Organisationen festhalten? Oder identifiziert sie sich gar mit dem Wortlaut der Präambel des Grundgesetzes - dort, wo von der Verantwortung vor x ( keine Bange, ich schreibe es nicht aus) die Rede ist? Man kann durchaus so fanatisch sein, hier schon den religiösen Fanatismus beginnen zu lassen! Oder gibt es hier Unterricht für wahre staatspolitische Aufgeklärtheit? RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - muffman - 10.08.2024 Es ist kompliziert. Wo fängt ein politisches Statement an? Ist ein Plakat mit gekennzeichnetem Bibelvers schon der (unbewusste) Versuch einer Missionierung? Ungefragt bei jedem Interview den eigenen Glauben in die Welt zu tragen, oder zu thematisieren auch? ich weiß es nicht. Wenn jemand während der Spiele für Menschenrechte eintritt, ist es dann richtig diese Person zu disqualifizieren? Wenn das IOC unpolitischen Sport will, dann sollte es doch eigentlich auch religiöse Symbole oder Statements unterbinden, oder nicht? Eine Stelle aus einem Buch auf einem Plakat zu zitieren, in dem aus heutiger Sicht auch hochproblematische Stellen enthalten sind, ist, finde ich, nicht mehr zeitgemäß. Glauben kann ja jeder was er/sie will. Glaube hat, je nach Kontext, jedenfalls aber eine politische Dimension. Verurteilen möchte ich Ogunleye aber nicht dafür, es ist halt ihre tiefe Überzeugung. Ob es bei Olympia erlaubt sein sollte, ist dann irgendwie eine andere Frage. Ich persönlich finde nein. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - Notalp - 13.08.2024 (10.08.2024, 17:56)muffman schrieb: Es ist kompliziert. Wo fängt ein politisches Statement an? Ist ein Plakat mit gekennzeichnetem Bibelvers schon der (unbewusste) Versuch einer Missionierung? Ungefragt bei jedem Interview den eigenen Glauben in die Welt zu tragen, oder zu thematisieren auch? ich weiß es nicht. Wenn jemand während der Spiele für Menschenrechte eintritt, ist es dann richtig diese Person zu disqualifizieren? Wenn das IOC unpolitischen Sport will, dann sollte es doch eigentlich auch religiöse Symbole oder Statements unterbinden, oder nicht? Eine Stelle aus einem Buch auf einem Plakat zu zitieren, in dem aus heutiger Sicht auch hochproblematische Stellen enthalten sind, ist, finde ich, nicht mehr zeitgemäß. Glauben kann ja jeder was er/sie will. Glaube hat, je nach Kontext, jedenfalls aber eine politische Dimension. Verurteilen möchte ich Ogunleye aber nicht dafür, es ist halt ihre tiefe Überzeugung. Ob es bei Olympia erlaubt sein sollte, ist dann irgendwie eine andere Frage. Ich persönlich finde nein. Es kann wohl kaum der Verweis auf ein hoch problematisches Buch sein! Denn dieses Buch, das die europäische Kultur bis heute prägt, steht seit mindestens 300 Jahren unter dem Verdikt einer angemessenen Auslegung und dem Anspruch, dass sich Glaubensinhalte vernünftig ausweisen können sollten. Wenn ich in diesem Zusammenhang unsere Aufklärungs-prominentesten Bücher nach “hochproblematischen” Aussagen durchforsten würde, müsste ich jede Kantstraße, jede Marxallee, jede Max Weber Straße und viele mehr umbenennen. Ich bin in Sachen Botschaft im Stadion völlig deiner Meinung. Aber die Sache mit der Missionierung ist für mich kein entscheidendes Kriterium. Denn mir selbst ist noch kein Christ begegnet, der sich als Missionar versteht. Ich nehme auch unsere Kugelstoßerin mit ihrem vehementen Zuspruch nicht als Missionarin wahr. Ich habe eher den Eindruck, dass die Missionare heute von ganz woanders her kommen - und dabei eher politisch ambitioniert sind. Ihre Tiefgläubigkeit darüber, dass alles und immer politisch ist - und wenn nicht, es werden müsste, ist dabei fast atemberaubend. Darüber hinaus nehme ich nahezu täglich die Missionare des heruntergezogenen Mundwinkels wahr. Es wäre gar nicht gut, wenn die Leichtathletikfreunde unter ihnen nicht jede Freude über eine gute Platzierung deutscher Leichtathleten mit dem Verweis auf das nicht enden wollende Jammertal überlagern würden. RE: Politische/religiöse Botschaften bei Olympischen Spielen - dominikk85 - 13.08.2024 Ich finde das ogunleye und auch olyslagers ziemlich positiv rüberkommen und mit ihrer Religiosität niemandem wehtun (auch wenn es natürlich aus dem evangelikalen lager problematische Haltungen gibt). Ja, sie leben das offen aus, aber bisher habe ich da nichts von aggressivem missionieren mitbekommen. Wenn Sie rückständige Ansichten zu Themen wie Abtreibung, homosexualität etc haben sollten hoffe ich das sie das für sich behalten würden, aber solange sie nichts derartiges äußern sehe ich kein Problem mit ihrer offen gelebten Religiosität. |