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RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 13.09.2014 Sie haben mich anscheinend nicht richtig verstanden; deshalb schiebe ich die Erklärung noch mal nach. Hätte ich einen Schützling im Topbereich, brauchte ich keinen Bundestrainer aus dem Mehrkampfbereich, nur weil er gerade in Amt und Würden ist. Das wechselt auch permanent. Meine Ansprechpartner stehen seit Jahren fest zur Verfügung. Ich wüsste nicht, warum ich das Procedere ändern sollte. Ich lege ganz harte Maßstäbe an Trainingsinhalte bezüglich der gesunden Verträglichkeit. Da ich die bisher beste Mehrkämpferin trotz einiger orthopädischer Klippen heil über die Runden gebracht habe, ich diese akribische Beachtung bei einigen offiziellen Trainern aufgrund der Verletzungen ihrer Schützlingen nicht vermute (Mir liegen selbst Trainingsbilder und Mitteilungen von anderen Trainern vor, die genaue Trainingsinhalte dieser Trainer kennen!), würde ich eine Kooperation nicht für nötig erachten. Ich habe R. Pottel vor langer Zeit lediglich einmal in Kienbaum im Training beim Diskuswurf mit einem Zehnkampf-Schützling beobachtet – mehr nicht. Es ist jedem Trainer überlassen, ob er es für notwendig erachtet, mit mir zu kooperieren. Natürlich habe ich auch nicht mit jedem Trainer, der gerade eine Athletin in der Weltspitze trainiert hat, kooperiert. Sicherlich haben auch andere Trainer ihren Kopf zum Denken. Ob immer das Richtige herauskommt, sieht man sehr oft am Athleten. Ich kenne hervorragende Trainer auf internationalem Mehrkampfbereich. Ich kann relativ schnell sagen, ob sich ein Trainer aus meiner Sicht zu einer Kooperation für mich eignet oder nicht. Mir ist es völlig gleichgültig, ob eine Person Bundestrainer ist oder nicht. Einziges Kriterium ist für mich die fachliche, vor allem aber gesunde Sachkenntnis. Sollte ich bei einer der nächsten Mehrkampf-Fortbildungen anwesend sein, werde ich gut zuhören, ob sich für mich etwas Verwertbares dabei findet. Ich blocke grundsätzlich nicht ab und werde hoffentlich in den DLV-Fortbildungen aus deren „Nähkästchen“ profitieren. Mein Wissen reicht heutzutage für gesunde 7000 Punkte plus. Es wird demnächst wieder ein junger Trainer mit seiner jungen, talentierten Siebenkämpferin nach Marl kommen. Natürlich geht dann mein Herz auf, und ich helfe sehr gerne. Es ist dann sicherlich ein Intensivkurs auf hohem Niveau, ganz weitab vom Verband. Ich liebe es, bei jungen Menschen ein „Feuerchen“ zu entfachen. Ich bin ein Mensch für sehr kreatives und freies Arbeiten. Zu mir muss man Vertrauen haben. Ich eigne mich absolut nicht zur Marionette irgendwelcher Institutionen. Der Direktor unseres Gymnasiums hat mal zu mir gesagt: „Ich schätze dich, weil du Aufgaben sehr selbstständig erledigst. Ich brauche nicht nachzuhaken.“ Man muss mich einfach machen lassen. Wenn der Verband Athleten in den vergangenen Jahren Athleten lieber zu "teamfähigen" Trainern ( ![]() Glauben Sie mir, hätte ich eine Kontrollfunktion im Verband (was ich nicht anstrebe), dann sähe es hinsichtlich Verletzungen der Protagonisten im DLV aber ganz anders aus!!! An der DSHS Köln hat eine im Masterstudiengang befindliche Studentin über den Diskusabwurf referiert und demonstriert. Ich habe sofort unterbrochen und auf ein anatomisch falsches Detail mit Begründung hingewiesen. „Ja, aber das habe ich mit Verantwortlichen für den Bereich so abgesprochen!!!“ Mein Auge ist in der Hinsicht wie ein Tiger auf dem Sprung und sofort gehen bei mir die Lichter an. Ich hatte sofort die Assoziation und Vermutung bei der Schulterverletzung einer Werferin. Die Intuition und das Wissen um diese Dinge habe ich mir in 50 Jahren ganz akribisch und selbstkritisch angeeignet. Gertrud RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - dominikk85 - 13.09.2014 natürlich ist Individualität eine gute Sache, aber man muss auch bedenken, dass der Trend auch in größeren Unternehmen in Richtung "SOPs" und qualitätsmanagement geht, das bedeutet man versucht auf den faktor mensch eher kleinzuhalten und klarere richtlinien vorzugeben, die dann vom QM überprüft und auf ihre wirkung ausgewertet werden können. dadurch hat man zwar nicht immer die beste lösung, es ist aber überprüfbar wie entschieden wird und eine mindesqualität wird garantiert. der DLV meint das ja nicht böse. auch er hat ja in den letzten jahren viel in fortbildung und wissenschaft investiert und möchte das diese dinge auch konsequent umgesetzt werden. denn eins muss man auch sehen: unter heimtrainern gibt es nicht nur innovative leute die wie gertrud 20 stunden am tag eigenfortbildung betreiben ![]() Bei allem (verständlichen) Wunsch danach die erfolgreichen Heimtrainer ihr Ding machen zu lassen, wie erreicht der DLV die Coaches und Athleten des anderen Typs? Natürlich könnte der DLV sagen "wer Erfolg hat hat recht", den entsprechenden Trainern einfach das Geld überweisen und sich ansonsten raushalten und sie ihr ding machen lassen. Bei einigen Trainern wäre das sicher sinnvoll und sie würden sicher weiter ihre Goldmedaillen produzieren, aber ist das insgesamt ein guter weg? Wie soll der DLV diesen Spagat schaffen? RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Robb - 13.09.2014 (12.09.2014, 08:20)Solos schrieb: Es gibt keine generelle und für alle Disziplinblöcke bindende Trainingslagerverpflichtung - das ist ist einfach nicht korrekt dargestellt. Auch ist es seit der WM-Vorbereitung 2009 nicht mehr verpflichtend während der UWV in Kienbaum zu sein.Das stimmt aber auch nur im Bezug auf Kienbaum, 2011 vor Daegu mussten sich ALLE DLV Athleten eine Woche lang auf einer einsamen Insel vor Südkorea langweilen. Ob dieses Zwangstrainingslager wirklich abgeschafft wurde, werden wir erst nächstes Jahr vor Peking sehen, die letzten drei Saisonhöhepunkte fanden in Europa statt. RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Solos - 13.09.2014 (13.09.2014, 14:26) Robb schrieb:(12.09.2014, 08:20)Solos schrieb: Es gibt keine generelle und für alle Disziplinblöcke bindende Trainingslagerverpflichtung - das ist ist einfach nicht korrekt dargestellt. Auch ist es seit der WM-Vorbereitung 2009 nicht mehr verpflichtend während der UWV in Kienbaum zu sein.Das stimmt aber auch nur im Bezug auf Kienbaum, 2011 vor Daegu mussten sich ALLE DLV Athleten eine Woche lang auf einer einsamen Insel vor Südkorea langweilen. Ob dieses Zwangstrainingslager wirklich abgeschafft wurde, werden wir erst nächstes Jahr vor Peking sehen, die letzten drei Saisonhöhepunkte fanden in Europa statt. Das ist richtig. Meines Kenntnisstandes nach wird es das in diesem Jahr wieder geben, und zwar genau wie damals vor Daegu auf der Insel Jeju, was logistisch durchaus Sinn macht. Mit der Kienbaum-Diskussion ist das aber keinesfalls vergleichbar. Hier geht es nicht um die Absolvierung einer kompletten UWV, sondern primär um die Anpassung an eine andere Klima-/Zeitzone. Außerdem hat der Verband schon das Recht, seine Nationalmannschaft kurz vor dem Höhepunkt zusammenzuziehen. Das wird in anderen Ländern analog gehandhabt. Ich sehe da keinen Grund zur Beschwerde. RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Robb - 13.09.2014 (13.09.2014, 15:33)Solos schrieb:Ich schon, die WM dauert neun Tage, da wirds Athleten geben, die erst die letzten 2-3 Tage zum Einsatz kommen, warum sollten die also nicht auch später anreisen dürfen? Es gab 2011 schon Athleten, die sich über die Langeweile auf der Insel beschwert hatten, ich fände es sehr viel besser, wenn man den Athleten das Trainingslager auf der Insel anbietet, aber sie nicht dazu zwingt.(13.09.2014, 14:26) Robb schrieb:(12.09.2014, 08:20)Solos schrieb: Es gibt keine generelle und für alle Disziplinblöcke bindende Trainingslagerverpflichtung - das ist ist einfach nicht korrekt dargestellt. Auch ist es seit der WM-Vorbereitung 2009 nicht mehr verpflichtend während der UWV in Kienbaum zu sein.Das stimmt aber auch nur im Bezug auf Kienbaum, 2011 vor Daegu mussten sich ALLE DLV Athleten eine Woche lang auf einer einsamen Insel vor Südkorea langweilen. Ob dieses Zwangstrainingslager wirklich abgeschafft wurde, werden wir erst nächstes Jahr vor Peking sehen, die letzten drei Saisonhöhepunkte fanden in Europa statt. RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Solos - 13.09.2014 Die Anreise erfolgte bereits 2011 zeitlich gestaffelt in zwei (oder drei, bin mir nicht ganz sicher) Zügen. Analog dazu erfolgte die Anreise zum Wettkampfort ebenfalls gestaffelt in Abhängigkeit des Zeitplans. Wie soll denn die Alternative aussehen? Jeder reist an wie er lustig ist und der Verband zahlt? Der DLV ist nun wirklich weit davon entfern ein zentralisierter Verband zu sein. Da gibt es ganz andere Kaliber unter den Spitzensportverbänden (DRV, BVDG...). Von den Teamsportarten möchte ich gar nicht reden. Da ist man bei einer WM schnell mal 4-6 Wochen unterwegs. Individualsport hin,, Individualsport her: Wer sich bei rund einer Woche verpflichtenden Aufenthalt schon in seiner Individualität beschnitten fühlt, der sollte sich Gedanken machen, ob er wirklich den richtigen Beruf gewählt hat. RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Robb - 13.09.2014 Individualität ist aber genau das Thema, wenn es Athleten gibt, die die letzte Woche vor der Abreise zum Wettkampf lieber zuhause trainieren, dann sollte man ihnen das ermöglichen. Es geht nicht darum, ob sich Athleten irgendwie beschnitten fühlen, sondern um die bestmögliche Vorbereitung und da sind Athleten eben verschieden. Es gibt einige, denen Kienbaum zu langweilig ist, deshalb meiden sie es, es gibt andere, die mögen es. Welchen Unterschied macht es, ob der Verband die Anreise gebündelt auf eine Insel vor Südkorea oder einzeln nach Peking zahlt? RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Solos - 13.09.2014 Natürlich soll jeder eine für ihn bestmögliche Vorbereitung absolvieren können. Deshalb konnte die Anreise in diesem Jahr nach Zürich auch individuell per Bahn, Auto oder Flugzeug erfolgen. Eine WM in Übersee stellt aber aufgrund der bereits genannten Bedingungen eine Ausnahmesituation dar. Das sich der Verband bemüht den Athleten entgegen zu kommen, ist in der gestaffelten Anreise zu erkennen. Im übrigen stellt es einen erheblichen organisatorisch-logistischen Mehraufwand dar, wenn ich eine 70-80 Mitglieder starke Nationalmannschaft zzgl. Betreuerstab anstatt in drei Delegationen einzeln oder in kleinen Grüppchen über den halben Globus transferiere. Daran gekoppelt sind selbstredend deutlich mehr Kosten. Aber wir können demnächst ja dazu übergehen und jeden Athleten einzeln per Chauffeur zum Privatjet bringen, um ihn dann pünktlich zu seinem Wettkampf direkt zum Stadion zu bringen! ![]() Spaß bei Seite: Ich kann viele Kritikpunkte an den Entscheidungen des Verbands nachvollziehen. Diesen aber nun wirklich nicht! RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - decathlonitis - 13.09.2014 (13.09.2014, 16:31)Robb schrieb: Individualität ist aber genau das Thema, wenn es Athleten gibt, die die letzte Woche vor der Abreise zum Wettkampf lieber zuhause trainieren, dann sollte man ihnen das ermöglichen. Es geht nicht darum, ob sich Athleten irgendwie beschnitten fühlen, sondern um die bestmögliche Vorbereitung und da sind Athleten eben verschieden. Es gibt einige, denen Kienbaum zu langweilig ist, deshalb meiden sie es, es gibt andere, die mögen es. "Man sollte jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es es wirklich war." ![]() Bei dieser Aussage eines philosophierenden Fußballers kann man den ersten Halbsatz, hier im Zusammenhang mit dem DLV-Arbeit, gelten lassen. Beim zweiten Teil könnte man dazu bemerken, dass für Außenstehende eine gerechte Beurteilung der Lage immer schwierig ist. Alles Gute für Magdalena ![]() RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Robb - 13.09.2014 (13.09.2014, 16:56)Solos schrieb: Natürlich soll jeder eine für ihn bestmögliche Vorbereitung absolvieren können. Deshalb konnte die Anreise in diesem Jahr nach Zürich auch individuell per Bahn, Auto oder Flugzeug erfolgen. Eine WM in Übersee stellt aber aufgrund der bereits genannten Bedingungen eine Ausnahmesituation dar. Das sich der Verband bemüht den Athleten entgegen zu kommen, ist in der gestaffelten Anreise zu erkennen. Das Argument mit den Kosten ist nichtig, weil der Veranstalter die Kosten für die Anreise übernehmen muß: Zitat:The following are the main financial obligations of the Organising Committee: Quelle |