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Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! (/showthread.php?tid=5666) |
RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Reichtathletik - 06.04.2024 (06.04.2024, 08:27)menarfin schrieb: Niemand hat behauptet "die meisten" Trainer seien unfaehig oder dumm. Nur wenn sich Verletzungen so massiv haeufen wie derzeit beim DLV dann stimmt wohl irgendetwas mit der Qualifikation nicht, da muss ich Gertrud zustimmen. Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Die betreffenden Trainer und Athleten tun das was sie tun ja nicht wider besseres Wissen. Und wenn die Athleten nicht auf die Trainer hoeren hat vielleicht der Trainer das was er sagen wollte einfach nicht so ruebergebracht wie der Athlet das benoetigt haette? Auch wenn nur das das Problem waere waere doch wohl eine Art Didaktikschulung fuer die Trainer angebracht oder?Die Frage ist ja auch oft, wo liegt die Ursache. Das kann der Trainer im Spitzenbereich sein. Es kann aber auch sein, dass im Grundlagentraining nicht gut genug gearbeitet wurde. Und dann ist der DLV-Coach oft auch machtlos (zu einem gewissen Teil sehe ich hier wohl verantwortung, weil stärker in die Aus und Fortbildung hineingearbeitet werden sollte auch abseits der Kaderathleten, dies wird von oben aber auch nicht eingefordert). Will heißen: Es reicht nicht, nur auf das Spitzenpersonal zu schauen und dort Köpfe zu fordern. Auch das "nicht hören wollen" beginnt weiter unten, bei den vielen Trainern, die Jugendlichen oder Eltern einfache Antworten versprechen, ohne Widerspruch. Hier fehlt oft die Wertschätzung, wie viele alteingesessene Trainer verschleißen seit Jahrzehnten Talente in der Provinz, haben in ihrer Vita aber ja schon x Landesmeister oder DM-Teilnehmer und bekommen so auch das nächste Talent überredet sich zu verheizen, während der junge, gut ausgebildete Trainer machtlos daneben steht... RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Küstenkrebs - 06.04.2024 (06.04.2024, 08:06)Gertrud schrieb: Es ist aus meiner Sicht unbegreiflich, dass man z.B. eine Läuferin Reh mit ihren strukturellen Problemen alleine lässt Wer ist "man" und was heißt "alleine"? Reh trainiert bei der BT Isabell Baumann. Bei Alina Reh ist der DLV also praktisch vor Ort dabei und sieht zu. Reh hat nach dem sport1-Interview offenbar versucht sich zu informieren, aber vielleicht müssten eher andere informiert werden. RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - menarfin - 06.04.2024 (06.04.2024, 08:56)Reichtathletik schrieb:Naja, auch wenn es nachtraeglich schwieriger wird ist es auch in der Aktivenzeit durchaus noch moeglich veraendernd einzugreifen. Und die meisten der spaeteren Kaderathleten sind auch schon im Jugendbereich den Verbaenden bekannt sodass man sich auch hier schon drum kuemmern koennte. Wenn man denn wollte.(06.04.2024, 08:27)menarfin schrieb: Niemand hat behauptet "die meisten" Trainer seien unfaehig oder dumm. Nur wenn sich Verletzungen so massiv haeufen wie derzeit beim DLV dann stimmt wohl irgendetwas mit der Qualifikation nicht, da muss ich Gertrud zustimmen. Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Die betreffenden Trainer und Athleten tun das was sie tun ja nicht wider besseres Wissen. Und wenn die Athleten nicht auf die Trainer hoeren hat vielleicht der Trainer das was er sagen wollte einfach nicht so ruebergebracht wie der Athlet das benoetigt haette? Auch wenn nur das das Problem waere waere doch wohl eine Art Didaktikschulung fuer die Trainer angebracht oder?Die Frage ist ja auch oft, wo liegt die Ursache. Das kann der Trainer im Spitzenbereich sein. Es kann aber auch sein, dass im Grundlagentraining nicht gut genug gearbeitet wurde. Und dann ist der DLV-Coach oft auch machtlos (zu einem gewissen Teil sehe ich hier wohl verantwortung, weil stärker in die Aus und Fortbildung hineingearbeitet werden sollte auch abseits der Kaderathleten, dies wird von oben aber auch nicht eingefordert). Zitat:Will heißen: Es reicht nicht, nur auf das Spitzenpersonal zu schauen und dort Köpfe zu fordern.Das Stichwort heisst "Veraenderung", nicht Koepfe abschlagen. Zitat:Auch das "nicht hören wollen" beginnt weiter unten, bei den vielen Trainern, die Jugendlichen oder Eltern einfache Antworten versprechen, ohne Widerspruch. Hier fehlt oft die Wertschätzung, wie viele alteingesessene Trainer verschleißen seit Jahrzehnten Talente in der Provinz, haben in ihrer Vita aber ja schon x Landesmeister oder DM-Teilnehmer und bekommen so auch das nächste Talent überredet sich zu verheizen, während der junge, gut ausgebildete Trainer machtlos daneben steht...Das sind dann aber die Talente die nie in den Aktivenkadern ankommen. Die koennten selbstverstaendlich zusaetzlich helfen und sei es nur um die Breite zu verbessern. Aber alleine schon bei den Athleten die in den aktiven Kadern jetzt vorhanden sind koennte man mal schauen was man veraendern kann. Die Baustellen die man schon hat sind ja durchaus auch da, auch wenn es noch andere, etwas besser versteckte Baustellen zusaetzlich noch gibt. RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - dominikk85 - 06.04.2024 Ich finde es grundsätzlich erstmal gut das der dlv die Verletzungen überhaupt als Problem anerkannt hat. In vergangenen Jahren schien die Einstellung mehr zu sein "wo gehobelt wird fallen Späne und Athleten anderer Länder verletzen sich auch, wir hatten jetzt halte eine Phase mit mehr Pech als sonst". Aber die ausfälle von superstars wie mihambo, kaul, vetter und anderen waren dann wohl doch zu viel und man scheint anerkannt zu haben, dass das nicht nur pech sondern vielleicht auch ein strukturelles problem ist. Hier hat man immerhin angefangen zu versuchen Verletzungen zu erfassen, ob man die richtigen Schlüsse daraus zieht ist aber die andere Frage. Meine traumlösung wäre es alle trainer ihre trainingspläne anonym in ein KI geschützes system eingeben zu lassen. So bleiben die trainingspläne geschützt und niemand kommt an den Pranger, aber das System könnte Muster in Übungen, Belastung, Pausen, Intensität etc erkennen und daraus korrelationen zu Verletzungen herstellen. RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Reichtathletik - 06.04.2024 (06.04.2024, 10:18)menarfin schrieb:Genau deshalb empfehle ich mehr über das Land zu reisen und mehr ins Gespräch zu kommen. Es sind oft diejenigen, die in Nachwuchs-Kader kommen, dort dann inklusive Trainer und Verein hochgejubelt werden und eben nicht oben ankommen. Auf dem Weg dort (nicht) hin aber diejenigen demotivierend, die die Sache richtig machen. Nicht weil sie vor ihnen landen, damit können mehr leben als man denkt, sondern damit dass eben nicht die gute Arbeit honoriert wird, sondern nur das Ergebnis.(06.04.2024, 08:56)Reichtathletik schrieb:Zitat:Zitat:Auch das "nicht hören wollen" beginnt weiter unten, bei den vielen Trainern, die Jugendlichen oder Eltern einfache Antworten versprechen, ohne Widerspruch. Hier fehlt oft die Wertschätzung, wie viele alteingesessene Trainer verschleißen seit Jahrzehnten Talente in der Provinz, haben in ihrer Vita aber ja schon x Landesmeister oder DM-Teilnehmer und bekommen so auch das nächste Talent überredet sich zu verheizen, während der junge, gut ausgebildete Trainer machtlos daneben steht...Das sind dann aber die Talente die nie in den Aktivenkadern ankommen. Die koennten selbstverstaendlich zusaetzlich helfen und sei es nur um die Breite zu verbessern. Aber alleine schon bei den Athleten die in den aktiven Kadern jetzt vorhanden sind koennte man mal schauen was man veraendern kann. Die Baustellen die man schon hat sind ja durchaus auch da, auch wenn es noch andere, etwas besser versteckte Baustellen zusaetzlich noch gibt. platt gesagt: Willst du Mal Bundestrainer werden sind Lernen und Fortbildungen nachrangig. Der beste Weg ist, Geld in die Hand zu nehmen und die lokalen Talente gegen ein paar Frei-T-Shirts und Trainingslager-Zuschüsse anzuwerben und dann steht's du auf einmal als der "Talententwickler" da RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Gertrud - 06.04.2024 (06.04.2024, 09:47)Küstenkrebs schrieb:(06.04.2024, 08:06)Gertrud schrieb: Es ist aus meiner Sicht unbegreiflich, dass man z.B. eine Läuferin Reh mit ihren strukturellen Problemen alleine lässt Isabelle Baumann ist beileibe kein beratungsresistenter Mensch. An welchen Stellen es da hakt, kann ich von hier nicht sagen. Ich nehme mal an, dass Alina Reh noch in Laichingen wohnt und teilweise fernbetreut wird. Wenn das so sein sollte, braucht sie eine Fachkraft vor Ort und eine ständige Kontrolle. Tübingen - Laichingen sind 60 km. Es läuft im Endeffekt auf eine sehr enge Betreuung der Spitzenathletinnen und der Talente hinaus und vor allem auf eine Kontrolle der angebotenen Trainingsmittel und individuellen Schwächen hinaus. Auch die BT müssen in die permanente Beratung. Gertrud RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Gertrud - 06.04.2024 Ich rufe noch einmal ins Gedächtnis zurück, dass ich bereits im vorherigen Forum auf die unglaublich vielen Verletzungen im Protagonistenbereich aufmerksam gemacht habe. Ich habe mir 2018 die Mühe gemacht, unsere gesamten Verletzungen im Spitzenbereich aufzulisten und zu benennen. Man hätte die Verursacher im Trainerbereich spielend registrieren und schulen können. Man ist weiterhin blind geblieben. Ich habe in Mainz vor Dekaden mein System mit Sabine nach unserer Übernahme ihres Trainings aufgelistet. Es ist in der Zwischenzeit nichts passiert. Ich musste mal so lachen, dass ein anderer Trainer mich darauf ansprach, dass Sabine keinen A... in der Hose habe und trotzdem 1,94m hochspringen könne und unverletzt sei. Ich habe mehrfach beim DLV interveniert. Ich habe noch beim Mehrkampftreffen in Kienbaum, als Chr. Hallmann, BT Zehnkampf, über Abeles EM-Erfolg sprach, auf seine vielen Verletzungen hingewiesen - keine Reaktion oder Resonanz. Ich wollte ihn nicht vorführen, sondern einfach nur aufklären. Auch HjH war ein einsamer Rufer in der LA-Wüste. Ich habe mittlerweile ein Konvolut zusammengestellt, das seinesgleichen sucht. Es sind sehr detaillierte Aufzeichnungen über "Gegenmittel" der vielen Verletzungen im individuellen und generellen Prophylaxebereich. Ich habe meine Augen so geschult, dass ich meistens sofort die Verletzungsursachen auflisten kann. Wenn ich es nicht weiß, suche ich bis zum Finden der Ursache. Es gibt z.B. bei der Hamstringverletzugen Ursachen, die absolut nicht auf dem normalen Screening stehen. Das hat mich zu ganz anderen Übungen geführt. Gertrud RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - frbcrane2 - 06.04.2024 Drei Absätze, jeder beginnt mit "Ich". Ich wage zu bezweifeln, daß man die deutsche Leichtathletik mit "Ich bin so toll"-Beiträgen weiterbringt. RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - Gertrud - 06.04.2024 (06.04.2024, 19:20)frbcrane2 schrieb: Drei Absätze, jeder beginnt mit "Ich". Ich wage zu bezweifeln, daß man die deutsche Leichtathletik mit "Ich bin so toll"-Beiträgen weiterbringt. Die Ecke kenne ich, wo sich ihre Gleichgesinnten aufhalten. Ich halte mich nicht für toll, aber ich stelle mein Licht nicht unter den Scheffel! Meine Fakten sprechen für sich. ![]() Ich kann die Reihenfolge SPO auch in OPS verändern, wenn Ihnen das besser gefällt?! ![]() Gertrud RE: Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?! - muffman - 06.04.2024 Und was oder wer hat die deutsche LA in den letzten 20 Jahren weitergebracht? Gertrud hat doch nur aufgezeigt, dass sie und HJH schon vor Ewigkeiten die Probleme angesprochen und auch auf Lösungen hingewiesen haben. Dafür wurden sie abgestraft. Genau daran ist der DLV gescheitert. An einem immer weiter so. Also was bringt die deutsche LA weiter? Nichts hat bisher etwas gebracht. Die etablierten Verantwortlichen machen immer weiter, übernehmen keine Verantwortung. Drehen an den offensichtlich falschen Stellschrauben. Es gibt viele gute Trainer in Deutschland. Aber in den Verantwortlichen Stellen beim DLV sitzen leider wenige davon. |