Leichtathletikforum.com
Ketogene Ernährung - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Off-Topic (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Forum: Plauderecke (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Ketogene Ernährung (/showthread.php?tid=4873)

Seiten: 1 2


RE: Ketogene Ernährung - RalfM - 02.07.2022

Noch eine Anekdote von früher. Ein sehr umtriebiger Sportler hatte sowieso nie Zeit und hatte deshalb Rührei mit Haferflocken gegen Abend zur Basis seiner Ernährung gemacht. Im Seniorenbereich M45/M50 hat er dann mehrere Weltbestzeiten im Ultramarathon-Bereich aufgestellt, die lange Bestand hatten. Haferflocken sind gut für Vitamin B.


RE: Ketogene Ernährung - Gertrud - 02.07.2022

(02.07.2022, 06:53)lor-olli schrieb: @trackman,
Carnivore brauchen weniger Vit.C… (Vit.C betrifft eben nicht nur Skorbut!)

Ich "liebe" diese vereinfachten Aussagen… Ja, auch Fleisch enthält Vit. C (Schweine können es im Gegensatz zu Menschen selbst synthetisieren), aber "enthält" und Bioverfügbarkeit sind nicht das Gleiche (Bioverfügbarkeit ist ein Begriff aus der Pharmakologie, wird aber auch in der Ökotrophologie verwendet).

Der theoretische Begriff Bioverfügbarkeit muss zwangsläufig viele Umstände berücksichtigen, Nahrung enthält ein Gemisch an Inhibitoren (Komplexbildner u.a.), aber auch an Aktivatoren (Fette z.B.), die Zubereitung spielt eine Rolle, der Gehalt an Inhaltsstoffen variiert stark mit der Produktion, der Lagerung, sogar der Verpackung… (kleiner Einblick > nicht zu technisch https://utopia.de/ratgeber/bioverfuegbarkeit-das-bedeutet-der-begriff/ )

Da in unseren Industrienationen kaum jemand hungert, werden Mangelerscheinungen häufig nicht direkt detektiert, allerdings zeigt sich bei z.B. amerikanischen Jugendlichen, deren Ernährung zu einem großen Teil aus "junkfood" besteht (burger, pizza, Cola etc.), ein so starker Vitamin B Mangel, wie er selbst in den Hungerregionen der Erde selten ist. Man sieht ihn aber nicht, man bemerkt ihn lange nicht, Folgeerkrankungen treten oft erst im Erwachsenenalter ab. ca 30 Jahren auf, dann aber massiv.

Wer auch nur ein wenig die Selbstkontrolle über seine Nahrungsaufnahme behält, kann - egal bei welcher Ernährungsweise - ziemlich sicher gesund bleiben. Übergewicht, Zucker- und Salzgehalt, Lebensmittelqualität sind relativ einfach im Auge zu behalten.

Bei den Sportfreunden hier im Forum gehe ich mal davon aus, dass es bei den meisten passt Wink (Ausreichend Bewegung ist übrigens einer der entscheidenden Faktoren für die Gesundheit!)

Manchmal kommt die Einsicht - besser die Umsetzung - leider erst im Alter und dann eben mit den Einschlägen. Ich habe meine Ernährung wirklich sehr akribisch den Beeinträchtigungen angepasst. Ich achte sehr genau auf Zucker, Salz vor allem und die gesättigten Fettsäuren, wobei leider nicht die drei unterschiedlichen Formen deklariert werden. Es sind nicht alle schlecht. Übermäßiger Zuckerkonsum ist der Trigger und Brennstoff für Krebs. Es ist unglaublich, worin Zucker überall "verpackt" wird. Ich versuche, ihn auszuhungern.  

Im Alter lässt das Trinkbedürfnis nach. Ich stelle mir jetzt drei Flaschen (0,7l) neben den Schreibtisch und muss sie abends leer gemacht haben. 

Der VitB-Mangel (Speicher sind normalerweise vorhanden) macht sich vor allem im VitB12-Bereich stark in den Nervenfunktionen (Polyneuropathie) bemerkbar. Man braucht die tierische Variante. Sonst geht da irgendwann gar nichts mehr. Bei defizitären Menschen muss gespritzt werden. Sauerkraut kann nicht der Heilsbringer sein.

Durch Krebs und die Chemotherapie werden die Blutparameter stark geschädigt und beeinträchtigt. Ich habe jetzt eigene Ernährungstabellen angelegt, um Leukozyten, Erythrozyten... zu unterstützen. Der Monozytenbereich (großes Blutbild) spielt eine sehr wichtige Rolle.

Gertrud


RE: Ketogene Ernährung - lor-olli - 03.07.2022

@Gertrud,
den Zusammenhang mit Ernährung und (schwerer) Erkrankung muss man aber schon im Speziellen betrachten! Die Bedeutung ist hier oft ungleich höher.

Generell ist aber festzustellen, dass in Folge unserer vielen Ernährungs"möglichkeiten", das Wissen um die Ernährung sehr mangelhaft ist, viele junge Menschen können überhaupt nicht kochen… (zunehmend?). Ähnlich wie Du die Qualität im Trainingsgeschehen kritisierst, sehe ich ebenso viele Mängel in der Ernährungsweise Wink