Leichtathletikforum.com
Bergläufe als Trainingsmittel für den Sprint - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: Bergläufe als Trainingsmittel für den Sprint (/showthread.php?tid=467)

Seiten: 1 2 3


RE: Joggen und Sprinter - matthias.prenzlau - 04.08.2014

Ich denke schon das du fündig wirst. Aber bevor du dir den Aufwand machst und ewig lange fährst, suche dir lieber eine "natürliche" Strecke in deiner Nähe.

Mit Bergauf-Sprints habe ich keine Erfahrung. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass das einen ordentlichen Trainingsreiz gibt.

Vielleicht kann Hellmuth ja mal sagen welche Umfänge er mit Bergauf-Sprints trainiert hat!?

@Hüfthammerwie: Auf welchem Leistungsstand bist du? Wieviele Jahre betreibst du schon Leichtathletik?

Gruß


RE: Joggen und Sprinter - hkrueger - 04.08.2014

(04.08.2014, 17:08)matthias.prenzlau schrieb: Mit Bergauf-Sprints habe ich keine Erfahrung. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass das einen ordentlichen Trainingsreiz gibt.

Hierzu folgender Link.
Zusammengefasst steht folgendes drin:
-Bergaufsprints scheinen keinen besonderen Trainingsreiz hinsichtlich der Kraft zu haben, da die erhöhte Belastung aufgrund der Steigung zu gering ist.
- Je höher die Steigung umso geringer der Anteil der "typischen" Sprint-Muskulatur, d.h. es werden einfach andere Muskelgruppen trainiert, die ein Sprinter nicht benötigt (hinsichtlich des in einem anderen Thread genannten Last-Kraft-Verhältnis evtl wissenswert)
-Möchte man seine Kraft steigern, solle man gezieltes Krafttraining ausführenin Form eines Krafttrainings
-Bergaufsprints dienen lediglich der Abwechslung im Training


RE: Joggen und Sprinter - MZPTLK - 04.08.2014

(04.08.2014, 19:38)hkrueger schrieb:
(04.08.2014, 17:08)matthias.prenzlau schrieb: Mit Bergauf-Sprints habe ich keine Erfahrung. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass das einen ordentlichen Trainingsreiz gibt.

Hierzu folgender Link.
Zusammengefasst steht folgendes drin:
-Bergaufsprints scheinen keinen besonderen Trainingsreiz hinsichtlich der Kraft zu haben, da die erhöhte Belastung aufgrund der Steigung zu gering ist.
- Je höher die Steigung umso geringer der Anteil der "typischen" Sprint-Muskulatur, d.h. es werden einfach andere Muskelgruppen trainiert, die ein Sprinter nicht benötigt (hinsichtlich des in einem anderen Thread genannten Last-Kraft-Verhältnis evtl wissenswert)
-Möchte man seine Kraft steigern, solle man gezieltes Krafttraining ausführenin Form eines Krafttrainings
-Bergaufsprints dienen lediglich der Abwechslung im Training
Nur kurz:
ALLES ist Krafttraining.
Auch Schlafen.

Und: Keine Bergaufläufe ohne Bergabläufe!


RE: Joggen und Sprinter - hkrueger - 04.08.2014

(04.08.2014, 20:07)MZPTLK schrieb: Nur kurz:
ALLES ist Krafttraining.
Auch Schlafen.

Und: Keine Bergaufläufe ohne Bergabläufe!
Verstehe ich nicht! Der trainingsreiz von bergauflaeufen ist zu gering, um die kraft zu steigern (auch wenn die gefuehlte anstrengung hoeher ist)
Der schlaf dient der regeneration und ist für mich kein krafttraining, sondern der komplementäre teil dazu um sinnvollen leistungssteigerungen erzielen zu koennen


RE: Joggen und Sprinter - MZPTLK - 04.08.2014

(04.08.2014, 20:43)hkrueger schrieb:
(04.08.2014, 20:07)MZPTLK schrieb: Nur kurz:
ALLES ist Krafttraining.
Auch Schlafen.

Und: Keine Bergaufläufe ohne Bergabläufe!
Verstehe ich nicht! Der trainingsreiz von bergauflaeufen ist zu gering, um die kraft zu steigern (auch wenn die gefuehlte anstrengung hoeher ist)
Der schlaf dient der regeneration und ist für mich kein krafttraining, sondern der komplementäre teil dazu um sinnvollen leistungssteigerungen erzielen zu koennen
Kraftrraining ist relativ.
Wenn ich schlafe, sind meine Muskeln nicht auf null runtergefahren.
Wenn ich stehe oder gehe, mache ich mehr Krafttraining,
Wenn ich jogge, ist es mehr, noch mehr beim Sprint, noch mehr beim Bergaufsprint, noch mehr beim Treppenlauf mit Gewichtsweste, noch mehr mit 200 Kg Kniebeuge...

Bergaufläufe kräftigen vor allem die Beinstrecker.
Grundsätzlich ist immer die Frage, von welchem Niiveau man ausgeht
Wenn ich einen Achillessehnenriss hatte und nach x Wochen Muskelschwund gaaanz langsam wieder belaste, ist das auch Krafttraining.


RE: Joggen und Sprinter - Hüfthammerwie - 04.08.2014

(04.08.2014, 20:43)hkrueger schrieb:
(04.08.2014, 20:07)MZPTLK schrieb: Nur kurz:
ALLES ist Krafttraining.
Auch Schlafen.

Und: Keine Bergaufläufe ohne Bergabläufe!
Verstehe ich nicht! Der trainingsreiz von bergauflaeufen ist zu gering, um die kraft zu steigern (auch wenn die gefuehlte anstrengung hoeher ist)
Der schlaf dient der regeneration und ist für mich kein krafttraining, sondern der komplementäre teil dazu um sinnvollen leistungssteigerungen erzielen zu koennen
Um das zu beurteilen sollten wir erstmal uns darauf einigen was Krafttraining ist.
Dient Krafttraining dem Zweck die Muskelkraft,Beweglichkeit zu steigern und/oder der dem Zweck dem Körper Energie zu geben?
Wenn ja dann hat MZPTLK recht.

Gruß


[geteilt] Joggen und Sprinter - Hellmuth K l i m m e r - 05.08.2014

@ hkrueger und matthias.prenzlau
Die im Link vom Autor Dennis Sandig gemachten Empfehlungen erscheinen mir sehr aus dem Blick von Langstreckenläufern/ML entstanden.
Pauschale Feststellungen, dass Berganläufe nichts bringen sind mit Sicherheit falsch.

-------------------

Meine Empfehlungen und Erfahrungen galten bzw. resultierten aus dem Weitsprung- und Sprinttraining!!!
Für die LJ sollten die Strecken der AL-Länge entsprechen und unbedingt mit einem geraden Stück, ca. 6 ... 7 Schritte, zur Beschleunigung beginnen. Die Steigung: auf 40 ... 45 Meter etwa 3 ... 4 Meter (°-Angaben kann ich nicht machen, da nie gemessen Wink)
Der Sportler muss auf jedem Fall noch ohne wesentliche Tempoverlangsamung   s p r i n t e n   können! (= Kriterium für das Beenden der B.anläufe)
Auch ist es gut, wenn   n a c h   der Steigung ein gerades Stück folgt, wo der Sportler sozusagen "entspannt", frequent weiter sprinten kann - genau so, wie im letzten Anlaufteil vor dem Weitsprungabsprung.
Dosierung (nach Erwärmung und ggf. leichtem Sprinttraining):
3 - 4 Serien a' 3 - 5 Sprints. (<---- bei LJ nation. Spitzenklasse).
(Im Zustand des Muskelkaters   n i c h t   trainieren!)

H. Klimmer / sen.


RE: Bergläufe als Trainingsmittel für den Sprint - matthias.prenzlau - 05.08.2014

@Hellmuth: Danke für die Tipps! Thumb_up


RE: Bergläufe als Trainingsmittel für den Sprint - lor-olli - 06.08.2014

Training ist ja nicht nu Krafttraining Wink… Wenn man sich den Bewegungsablauf eines Laufes auf NICHT-ebener Strecke anschaut, stellt man fest, dass sich auch die Frequenz ändert.

Beim Bergauflaufen läuft man gegen einen geringfügig höheren Widerstand (wenn man die Tipps von H. Klimmer befolgt!). Das Krafttraining ist SEHR moderat, aber neben der intensiveren Stimulation des Muskeltonus (nur minimal aber trotzdem > leicht kürzere, dafür schnellere Schritte!) kommt auch der psychologische Effekt zum Tragen (die Überwindung eines leichten zusätzlichen Widerstandes, ähnlich starkem Gegenwind) und die Schritte sind anfangs bewusster (der Effekt lässt bei häufigen Wiederholungen sehr nach). Es unterbricht eben nicht nur einfach die Trainingsroutine, sondern verändert den Trainingsreiz. Zu häufige Wiederholungen würden aber den Sprint insgesamt ungünstig verändern (die Muskelgruppen werden spürbar anders trainiert > Stichwort front mechanics, aber es kann auch zu einer Verkürzung bestimmter Bereiche kommen > geringere Streckung der back mechanics)

Bergablaufen ist immer mit Vorsicht zu genießen… man kann damit gezielt die Streckung des Beines / Laufes trainieren, aber bei höchstem Tempo (Sprint) steigert sich die Belastung auch bei geringer Neigung erheblich und damit auch die Verletzungsgefahr (knochenhautentzündungen am Schienbein… ).

Die Schweden haben unter Bergvall Athleten in ein "Geschirr" gehängt und auf einem Laufband (kein "Studiolaufband" Wink) mit Übergeschwindigkeiten sprinten lassen (die Frauen mit > 40 km/h), die Männer mit > 45 km/h). Der Sinn war die erzwungene Erhöhung der Schrittfrequenz, ausgehend von der motorischen und muskulären Anpassung des Körpers… (Die Neben- und Folgewirkungen darf man sich in der Dokumentation "The price of gold" von Folke Rydén anschauen.)

Ich hänge mal gleich "einen MZPTLK" an: keine Wirkung ohne Nebenwirkung und hier ist er besonders zutreffend (ich habe auch erst durch Schmerzen gelernt…)


RE: Bergläufe als Trainingsmittel für den Sprint - MZPTLK - 06.08.2014

(06.08.2014, 07:56)lor-olli schrieb: Training ist ja nicht nur Krafttraining Wink

Ich hänge mal gleich "einen MZPTLK" an: keine Wirkung ohne Nebenwirkung und hier ist er besonders zutreffend
Big Grin:danke:

Alles ist Krafttraining. auch philosophieren. Tongue

Ich wollte nur ein wenig Bewusstseinserweiterung unter die Leute bringen.

Bergablaufen sollte natürlich nicht an steilen Abhängen erfolgen, sondern nur auf völlig planem, leicht abschüssigem Gelände mit maximal 3 oder 4 % Gefälle.
Und alles wird gut.