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Olympische Spiele in Deutschland? (Hamburg sagt NEIN!) - Druckversion

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RE: Deutsche Olympiade ? - Robb - 09.07.2014

Also erstmal würde eine Berliner Bewerbung daran scheitern, dass Wowereit dafür ist und die Stimmung in der Stadt ist seit dem Flughagen-Desaster extrem Anti-Wowereit, wenn er für etwas ist, ist die Bevölkerung dagegen.
Warum aber behauptet wurde, es müßten jede Menge Hallen gebaut werden, verstehe ich nicht. Das Olympiastadion, das Schwimmstadion, in dem regelmäßig deutsche und internationale Meisterschaften ausgetragen werden, direkt daneben das Velodrom, die O2-World als Multifunktionshalle, usw...
Aber wie gesagt, das ist irrelevant, erst müßte Wowereit weg, dann müßte das IOC die diktatorischen Vorgaben ändern, ansonsten wird man keine Mehrheit in der Bevölkerung finden.


RE: Deutsche Olympiade ? - runner24 - 09.07.2014

Mir ist nicht ganz klar, warum Hamburg aus dem Rennen sein soll. Bei der letzten deutschen Bewerbung als Leipzig früh raugeflogen ist, sagten internationale Beobachter, dass Hamburg weiter gekommen wäre. 70 % der erforderlichen Sportstätten sind da, zu bauen wären vor allem Olympiastadion, Basketballhalle und Schwimmhalle. Auch die Infrastruktur mit U-Bahn und Hotels ist vorhanden. Das olympische Dorf würde den Wohnungsmarkt entlasten (das gilt natürlich auch für Berlin).

Ich denke aber die Knackpunkte liegen in den weichen Faktoren: kann die Bevölkerung mitgenommen werden oder haben die Bürger in Hamburg mit Elbphilharmonie bzw. Berlin mit Flughafen genug von Megaprojekten? Bewegt sich das IOC und verringert deutlich die Anforderungen und damit auch die Kosten? Als Vorbild kann hier durchaus die diesjährige Leichtathletik-EM gesehen werden, wo man mal auf ein Stadion in der Größe eines typischen Olympiastadions verzichtet hat. Mit der vielzitierten Nachhaltigkeit ist es doch nicht weit her, wenn direkt nach den Spielen ein Teil der Sportstätten wieder abgerissen wird oder leersteht, siehe die Schwimmhalle in London (von einigen Fußballstadien in Südafrika und Brasilien gar nicht zu reden).


RE: Deutsche Olympiade ? - Delta - 09.07.2014

(09.07.2014, 18:58)runner24 schrieb: Mir ist nicht ganz klar, warum Hamburg aus dem Rennen sein soll. Bei der letzten deutschen Bewerbung als Leipzig früh raugeflogen ist, sagten internationale Beobachter, dass Hamburg weiter gekommen wäre. 70 % der erforderlichen Sportstätten sind da, zu bauen wären vor allem Olympiastadion, Basketballhalle und Schwimmhalle. Auch die Infrastruktur mit U-Bahn und Hotels ist vorhanden. Das olympische Dorf würde den Wohnungsmarkt entlasten (das gilt natürlich auch für Berlin).

Ich denke aber die Knackpunkte liegen in den weichen Faktoren: kann die Bevölkerung mitgenommen werden oder haben die Bürger in Hamburg mit Elbphilharmonie bzw. Berlin mit Flughafen genug von Megaprojekten? Bewegt sich das IOC und verringert deutlich die Anforderungen und damit auch die Kosten? Als Vorbild kann hier durchaus die diesjährige Leichtathletik-EM gesehen werden, wo man mal auf ein Stadion in der Größe eines typischen Olympiastadions verzichtet hat.
Aus meiner Sicht hat man für Leipzig zu früh das Handtuch geworfen. Leipzig hätte man mindestens 3x versuchen sollen. 
Die Problematik von Leipzig ist, dass die Stadt zu klein ist und vor allem alles was mit Hotel zu tun hat zuwenig gross und leistungsfähig ist.
Für die Sommerolympiade ist eine Grösse von 1 Mio. Einwohner warscheinlich das unterste Niveau.

Die Anforderungen des IOC sind allgemein hoch - aber im Sommer hat sich nichts wesentliches verändert, seit 1976, ausser dass überall auch Frauen mitmachen und demzufolge etwa die doppelte Hallenanzahl notwendig ist. eher 6-8 statt 2-4.

Ich denke nicht, dass das IOC die Anforderungen stark reduzieren kann. Sie könnten mehr Vorlaufzeit geben und wie die FIFA 2 Termine auf einmal absegnen so, dass man eher 10 statt 8 Jahre Zeit hat um das vorzubereiten. Darum sind die Chancen von Grossstädten einfach besser, weil mehr Infrastruktur vorhanden ist. Viele Veranstalter unterschätzen die Organisation. Die muss sofort greifen. In Londen ging es erst rund als Seb Coe der Chef wurde. Jeder im Parlament, City hat dann begriffen worum es geht.

In Berlin kann ich mir ein Olympisches Dorf im Flughafen Tegel gut vorstellen aber in Hamburg ?

Bei den Hotels wäre Hamburg eher am unteren Ende. Weniger als 20 
5 Sterne Hotels.

Die Leichtathletik EM in Zürich wird von allen als "Ausnahmefall" betrachtet. Das wäre nur noch für Norwegen und andere kleine Staaten wie Lettland, Malta oder so möglich. Dazu kommt das jahrelange Engagement der Zürcher Veranstalter seit Anfangs der 70iger Jahre und der EAA Präsident ist auch noch Schweizer.


RE: Deutsche Olympiade ? - Delta - 09.07.2014

(09.07.2014, 18:39)longbottom schrieb: Als Ergänzung, die für mich logischste Entwicklung und die mit den meisten Chancen für eine deutsche Bewerbung wäre, wenn irgendwann mal Länder Olympische Spiele ausrichten und nicht mehr nur Städte. 

Dies würde OLympia noch viel teurer machen, da an sagen wir mal 10 Orten über das Land verteilt die ganzen Sicherheitsrichtlinien greifen müssten.

Das IOC hat Sotchi in diesem Bereich über alles gelobt. Wenn die könnten würden die das zur Bedingung machen.  Ticket personalisiert.

Es wäre schon hilfreich, wenn Länder die Organisation machen könnten.


RE: Deutsche Olympiade ? - Robb - 09.07.2014

(09.07.2014, 19:50)Delta schrieb: Die Anforderungen des IOC sind allgemein hoch - aber im Sommer hat sich nichts wesentliches verändert, seit 1976, ausser dass überall auch Frauen mitmachen und demzufolge etwa die doppelte Hallenanzahl notwendig ist. eher 6-8 statt 2-4.

Ich denke nicht, dass das IOC die Anforderungen stark reduzieren kann.
Ich meinte mit Anforderungen nicht die Voraussetzungen in der Stadt. In Grossbritannien mußten die Steuergesetze für 2012 außer Kraft gesetzt werden, damit Millionäre wie Usain Bolt einreisen können, ohne besteuert zu werden. Sowas kann man der deutschen Bevölkerung nicht verkaufen. Oder der Umgang mit Sponsoren, in London wurde ernsthaft darüber nachgedacht, den Mobilfunk-Empfang um das Olympiastadion zu blockieren und nur die Frequenzen eines Sponsors durchzulassen. Es gibt soviele Vorgaben des IOC, die man normalen Menschen nicht verkaufen kann, das IOC muss einsehen, dass diese Vorgaben gerade in demokratischen Ländern nicht oder nur schwer umzusetzen und zu vermitteln sind.


RE: Deutsche Olympiade ? - Delta - 10.07.2014

(06.06.2014, 11:44)MZPTLK schrieb: 'Wolfgang Maennig, Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg und 1988 Olympiasieger im Rudern,fordert Olympia neu zu denken, indem man sich an die Geschichte der Bewegung erinnert.

''Warum nutzt man heute nicht leer stehende Fabrikgebäude oder -Hallen, warum können in Hamburg die Schwimmwettbewerbe nicht in ausrangierten Lastkähnen stattfinden? Es ist Zeit für weniger und Zeit für anderes.''

Man brauche keine Schwimmhalle für 18.000 Besucher, die, da für alle späteren Wettbewerbe überdimensioniert, hinterher keiner nutzt.
Es ist ja grundsätzlich nicht so, dass alte Hallen nicht benutzt werden könnten. Da gibt es einfach Regeln wegen der Sicherheit. Einer der Haupgründe ist die Steigerung von Disziplinen ob Baseball, Beach Volleyball überall mit fixen Stadien. Prov. Stadien sind bei Olympia aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.
Früher reichte 1 Schwimmhalle heute benötigt man 3
Schwimmzenter, Wasserball/Gymnastik und Sprungzentrum sowie mind 2  Trainingsanlagen  


RE: Deutsche Olympiade ? - Delta - 10.07.2014

(09.07.2014, 20:02)Robb schrieb:
(09.07.2014, 19:50)Delta schrieb: Die Anforderungen des IOC sind allgemein hoch - aber im Sommer hat sich nichts wesentliches verändert, seit 1976, ausser dass überall auch Frauen mitmachen und demzufolge etwa die doppelte Hallenanzahl notwendig ist. eher 6-8 statt 2-4.

Ich denke nicht, dass das IOC die Anforderungen stark reduzieren kann.
Ich meinte mit Anforderungen nicht die Voraussetzungen in der Stadt. In Grossbritannien mußten die Steuergesetze für 2012 außer Kraft gesetzt werden, damit Millionäre wie Usain Bolt einreisen können, ohne besteuert zu werden. 

Dass Athleten für Siegprämien keine Steuern bezahlen müssen halte ich für eine Selbstverständlichkeit. Antrittsprämien gibt es keine. Das ist eine schon ältere IOC Forderung. Prämien gibt es nur bei Weltrekorden.

// Bolt hat aber im Zusammenhang mit Meetings in UK ein echtes 
Steuerproblem. Bei Antritsprämien von 100'000 USD und sagen wir Siegprämie von 20'000 hat er eine Steuer von 50% zu bezahlen. Logisch will der nicht in Enland starten. Das ist dann eine Steuer für 1 Jahr er ist aber nur sagen wir mal 5 Tage dort.


RE: Deutsche Olympiade ? - Robb - 10.07.2014

(10.07.2014, 19:51)Delta schrieb: // Bolt hat aber im Zusammenhang mit Meetings in UK ein echtes 
Steuerproblem. Bei Antritsprämien von 100'000 USD und sagen wir Siegprämie von 20'000 hat er eine Steuer von 50% zu bezahlen. Logisch will der nicht in Enland starten. Das ist dann eine Steuer für 1 Jahr er ist aber nur sagen wir mal 5 Tage dort.
Nene, so einfach ist das nicht. Die Briten besteuern nicht nur die Einnahmen aus Rennen, sondern auch sämtliche Einnahmen von Sponsoren, aus Werbung, etc... und die Höhe der Besteuerung wird anhand der Tage berechnet, die er in Grossbritannien aktiv ist und den Tagen, die er im Ausland aktiv ist. Wenn Bolt also z.B. zehnmal in einem Jahr läuft und davon einmal in GBR, müßte er 10% seiner gesamten Einnahmen versteuern. Das könnte bei Bolt ein siebenstelliger Betrag sein.


RE: Deutsche Olympiade ? - MZPTLK - 15.07.2014

''München - Olympiade der Idioten?

Täglich trainiert Rudolf Mang, Weltrekordler im Gewichtheben, fünf bis sieben Stunden. Dafür bekam er, so plauderte er arglos aus, monatlich 1070 DM von der Sporthilfe...Schliesslich wird er seit seinem 14. Lebensjahr für Weltrekord und Olympiade aufgebaut.

Das ist kein Einzelfall. Mitten in Deutschland arbeitet eine heimliche Industrie mit zahlreichen Staats- und Privatbetrieben. Sie scheut vor unbezahlter Kinderarbeit(Turnerinnen, Schwimmerinnen)nicht zurück.
1972 findet in München die Mustermesse statt, mit Spitzenerzeugnissen aus aller Welt. Die Nationen senden ihre Truppen in den Ring und veranstalten ein Spektakel mit Medaillen.

Diese olympischen Athleten sind natürlich keine Sportler. Sie arbeiten mehrere Stunden täglich und belasten ihren Körper übermässig. Der Körper wird für Bedingungen trainiert, die er nur kurze Zeit im Leben erfüllen muss.
Danach leiden die Sportler an zu grossem Herzen, deformierten Wirbeln, gerissenen Muskeln, usw. Sie mmüssen ihr Privatleben hintan stellen und werden später vielleicht mit einem Pöstchen in der Industrie oder einem Stipendium belohnt. Warum?

Unsere Gesellschaft braucht Vorbilder, die niemals erreicht werden können. Sie braucht die notwendige Frustration, um die kleinen Leute klein halten zu können. Der ganze Zirkus fängt schon in der Schule an. Erwachsene manipulieren den Spieltrieb der Kinder. Plätze werden hergerichtet, auf denen , säuberlich zerpflückt, verschiedene Körperexerzierungen veranstaltet werden. nach Plan wird gelaufen, geworfen, geturnt, gespielt. Nur der Beste zählt, die spielerische Bewegung nicht.

Wer die beste Leistung nicht schafft, muss zumindest versuchen, in seiner Leistungsgruppe der Beste zu sein - für den Sportlehrer  als Vertreter der Erwachsenenwelt. Denn untereinander würden die Schüler nie und nimmer  wie Idioten um die Wette laufen oder springen. Für sie gelten andere Qualitäten. Ein extrem schneller Läufer, der seine Freunde immer wieder auffordert, mit ihm um die Wette zu laufen, nur um immer wieder zu gewinnen, hätte bald keine Freunde mehr. Die würden sich sämtlich gegen ihn solidarisieren.

Es ist selbstverständlich, dass Schüler, die einen halben Tag und länger ruhig sitzen müssen, genügend Bewegung brauchen. Es ist selbstverständlich, dass jeder von uns eine gewisse körperliche Fitness braucht(laufen, Springen, Werfen, Karate, usw. können auch politisch ganz nürtzlich sein). Aber was macht die Industrie daraus?

Sie produziert mit der Trimm-Dich-Werbung auf der Packung Sportartikel zum gefälligen Verbrauch.Die Fernsehindustrie meldet Rekordumsätze zu Beginn der Fussballweltmeisterschaften, Olympiaden und anderer Sportkriege. Die grosse Masse engagiert sich nicht, um eigene Interessen wahrzunehmen, sondern um zuzuschauen, wie Sportler gegen die Zeit laufen, Weltbestleistungen springen und für Blech und Ruhm schwimmen.

Alles geschieht mit dem Blick aufs Publikum. In den Vorständen der grossen Sportvereine sitzen Industrielle. Die Industrie ist daran interessiert, die Arbeiter und Angestellten ausgetobt und scheinbar befriedigt an den Arbeitsplätzen zu sehen.''

(Roter Kalender für Lehrlinge und Schüler, 1972)


RE: Deutsche Olympiade ? - Javeling - 15.07.2014

Zitat:Eine Olympiade (vom Wortstamm Ὀλυμπιάδ- Olympiád- des griechischen Substantivs Ὀλυμπιάς Olympiás „Olympiade“, „Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen“; der Wortstamm ist im Nominativ nicht erkennbar, aber z. B. im Genitiv Ὀλυμπιάδος Olympiádos)[sup][1][/sup] ist ein Zeitraum von vier Jahren. Er beginnt jeweils in dem Jahr, in dem die Olympischen Spiele abgehalten werden.[
Nur mal so nebenbei gefragt : Bewirbt man sich für eine Olympiade oder für Olympische Spiele ?Dodgy

Heinz Engels, Mainz