David Corell - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: David Corell (/showthread.php?tid=3212) |
RE: David Corell - omega - 11.04.2019 In dem Interview von Mainathleten (ich habe den Link nicht mehr parat) sprach David Corell vom dominanten Sprinten über die ischiocruale Muskulatur bereits ab dem dritten Sprintschritt. Ein Strukturwechsel müsste dann nicht mehr stattfinden und Zeitverluste werden vermieden. Früher wurde ja gelehrt, das der erste Streckenabschnitt bis ca. 30m quadrizepsdominant gesprintet wird und dann auf die Ischios umgeschaltet wird. Hat es hier einen Systemwechsel gegeben oder vertritt D. Corell eine Einzelmeinung? RE: David Corell - dominikk85 - 11.04.2019 (08.04.2019, 07:32)Gertrud schrieb:(07.04.2019, 16:42)dominikk85 schrieb: bolt hat wohl eine leichte seit kippung des Beckens bezüglich des wackelns gibt es die sogenannte "spine engine" Theorie nach der sich die Wirbelsälule bei natürlichen Bewegungen wie laufen, gehen oder rotieren auch seitlich beugen soll. In Golf kreisen war das vor ein paar Jahren sehr populär, aber auch in Laufkreisen gibt es ein paar die das lehren. https://youtu.be/aoZGRygcCc4 ist allerdings wissenschaftlich sehr umstritten, einige Top Coaches schwören aber darauf. RE: David Corell - MZPTLK - 12.04.2019 (07.04.2019, 10:42)Hesse schrieb: @MZPTLK: Was sind "Hüfthammerserien"? Ein neuer Drill? Gibt es so was irgendwo zu sehen?Hüfthammer ist uralt, wie ich im Thread über Denselben(bitte über Suchfunktion gehen) schon schrob. Zum Beispiel Sprungläufe, Dreisprünge, usw. Hier wird auf natürliche Weise mit Druck auf den KSP 'gehämmert'. Die Forschung ist sich so gut wie einig, dass sehr viel weniger Reserven in der Frequenzerhöhung als in der Schrittlängenvergrösserung liegen, und dies ist u.a.mit verbesserter Hüftarbeit erreichbar. Inwieweit die Hüftachse dabei rotieren sollte, ist individuell auszuprobieren. Jedenfalls dienen die o.g. Übungen diesem Ziel., auch was die intensive(re) Armarbeit angeht, die dabei auch geschult wird. Dann gibt es seit etlichen Jahren die Predigt von Trainern, dass man - u.a./vor allem vom sogenannten 'Lombardschen Paradoxon' ableitend - z.B stationär Hüft-hämmern soll, dies womöglich noch mit scharrender Bewegung. Dabei erfolgt sowohl (zu)wenig Druck auf den KSP als auch Irritationen/Fehlbelastungen der hinteren Beinbereiche, von der AS über Waden, Kniekehle und Ischios. Leider sieht man derlei immer noch öfters aufm Platz. Menschen-Versuche. Ich würde Trainern, die das empfehlen, empfehlen, es ihren 'Schützlingen' vollumfänglich und vollintensiv gleich zu tun, dann hört das hoffentlich bald auf. Unsere momentan schnellste Sprinterin Gina Lückenkemper hat übrigens von Natur aus eine aussergewöhnlich starke Hüftarbeit, auch sogar im Vergleich zur sonstigen deutschen Spitzenklasse, wie man in Köln schon zu ihren U18-Zeiten festgestellt hat. RE: David Corell - Gertrud - 12.04.2019 Zitat:bezüglich des wackelns gibt es die sogenannte "spine engine" Theorie nach der sich die Wirbelsälule bei natürlichen Bewegungen wie laufen, gehen oder rotieren auch seitlich beugen soll. In Golf kreisen war das vor ein paar Jahren sehr populär, aber auch in Laufkreisen gibt es ein paar die das lehren. Man sollte schon zwischen side bend und Hüfthammer unterschieden. Der Hüfthammer benötigt nicht unbedingt die Seitneigung, wie sie Usain Bolt ganz stark zeigt. Da differenziert man im side bend zwischen tense und fluid movement. Übrigens findet diese Bewegung auch beim Radfahren statt. Ich habe auf dem Rad versucht, die Seitneigung auszuschalten, habe aber gefühlsmäßig festgestellt, dass die Seitneigung mit der Gewichtsverlagerung mehr Druck auf die Pedale bringt. Gertrud RE: David Corell - MZPTLK - 12.04.2019 Ich hatte hier schon mal eine Übung erwähnt, die offenbar nicht für relevant gehalten wurde: Tretroller fahren/treten. Man kann das in verschiedenen Designs ausführen, die Königsvariante ist eine möglichst Boden-nahe Konstruktion, die mit individueller Max- und Hyper-Max-Geschwindigkeit(z.B. bergab) bewegt wird. Der Nachteil wäre dabei natürlich eine nur partielle, keine Sprint-vollkonforme Bewegung, aber ich verspreche mir sehr viel davon. Da ich keine Sprinter trainieren werde, kann ich sowas ruhig verraten. RE: David Corell - Hesse - 12.04.2019 Ich kann mich daran erinnern, dass es mal im Sprinterlager eine wilde "Tretroller-Zeit" gab (wer hilft: wie lang ist das her?). Die Übung ist wieder versickert. Den Tretroller kann man Quadrizeps - dominiert und Ischio - dominiert ausführen. Sws hat man damals (Bedeutung der Ischios stand wenig im Vordergrund) mehr die Quadri-Ausführung bevorzugt, Ergebnis bekannt. Vllt sollte man den Roller mehr "gestreckt" antreiben? Frage an vb: zielen die Hinke-Läufe nicht in diese Richtung? Oder dienen die mehr dem Push zum Boden hin? RE: David Corell - MZPTLK - 12.04.2019 Das kann man, sollte man variieren. Natürlich sollte das nicht zum alles dominierenden Trainingsmittel werden, aber ich halte viel davon. Genau wie von 'übertriebener' Armarbeit bei eher passiveren unteren Antrieben, da wird man merken, wie einen die Arme nach vorn ziehen. Ich werde schon wieder heiss, vielleicht sollte ich doch Sprinttrainer werden RE: David Corell - -running- - 12.04.2019 (12.04.2019, 17:08)MZPTLK schrieb: die Königsvariante ist eine möglichst Boden-nahe Konstruktion,Ideal wäre es, wenn der Roller tiefer laufen würde als das "Tretbein" - z.B. unten am Bordstein roller und oben treten (also nicht nur Boden-nahe sondern sozugen Rollen " unter Boden" .... hab aber noch keine Idee wie das ohne Verletzungsrisko sinnvoll ausgeführt werden kann. Einfach 10cm "Klötze" unter den Tretfuß macht halt alles auch wieder unflexibel -running- RE: David Corell - Gertrud - 13.04.2019 (12.04.2019, 18:54)-running- schrieb: Ideal wäre es, wenn der Roller tiefer laufen würde als das "Tretbein" - z.B. unten am Bordstein roller und oben treten (also nicht nur Boden-nahe sondern sozugen Rollen " unter Boden" .... hab aber noch keine Idee wie das ohne Verletzungsrisko sinnvoll ausgeführt werden kann. Franz Busemann hat sinngemäß mal gesagt, wenn ich mich richtig erinnere: "Man reitet ja auch nicht auf einem Holzpferd." Gertrud RE: David Corell - MZPTLK - 13.04.2019 Auf einem sich bewegenden (Holz- oder Sonstwas-)Pferd zu reiten ist etwas völlig anderes als einen Tretroller zu fahren. Der Busemann-Vergleich hinkt erheblich. Im ersten Fall ist das Holzpferd der Akteur, der Reiter der Re-Akteur. Beim Tretroller verhält es sich genau umgekehrt. Beim Fahren entlang einer Bordsteinkante besteht erhebliche Unfallgefahr, bitte nicht ausprobieren. |