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Frage zum 800m Training WU16 - Druckversion

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RE: Frage zum 800m Training WU16 - Q-Li - 30.04.2018

(30.04.2018, 12:39)Atanvarno schrieb: Wie ist den das Schnelligkeitsniveau der Athletin. Wenn ihr da über den Winter gearbeitet habt, ist das Problem vielleicht schon insoweit entschärft, dass sie, wenn sie weiterhin in 68/69 angeht, davon nicht mehr so geplättet ist wie im letzten Jahr und daher auch das Tempo besser halten kann.

68 ist ja eigentlich eine relativ flotte (zu flott?) erste Runde für eine 2:22
Im Schnelligkeitsbereich ist sie eigentlich ganz gut aufgestellt. 300m gehen in 44,30 sec. Im Januar in der Halle ist sie mit einer tiefen 2:23 min schon in die Richtung gelaufen, wo ich sie hinhaben wollte. Allerdings war der erste Bahnwettkampf gestern nicht das, was ich geplant hatte. Leider ist seit der Halle viel Training durch Schüleraustausch und 2x grippaler Infekt ausgefallen. Wir werden konzentriert weiterarbeiten und dann wird das schon klappen.


RE: Frage zum 800m Training WU16 - Atanvarno - 30.04.2018

(30.04.2018, 12:53)Q-Li schrieb: Leider ist seit der Halle viel Training durch Schüleraustausch und 2x grippaler Infekt ausgefallen. Wir werden konzentriert weiterarbeiten und dann wird das schon klappen.

Grade dann wäre meine Empfehlung aber, auf jeden Fall erstmal die Substanz aufzubauen, bevor man intensive Tempoläufe macht. Also, Dauerläufe, TDL, Schnelligkeitstraining und dann erst über längere Tempoläufe auf der Bahn nachdenken.

Und auf das Ergebnis im ersten Lauf der Saison würde ich eh nicht viel geben. Meist braucht man zwei, drei Rennen um sich einzurollen

---edit
Deswegen jetzt vielleicht erst Mal eher Unterdistanzwettkämpfe und erst ab Ende Mai Anfang Juni wieder 800er. Ich will dir das nicht unterstellen, aber ich hab auch schon zu oft gesehen, dass die Athleten mit einer Zeit im Kopf auf wöchentliche Normhatz gehen (bzw. vom Trainer geschickt werden) und sich wundern, warum sie von Lauf zu Lauf langsamer statt schneller werden.


RE: Frage zum 800m Training WU16 - Q-Li - 30.04.2018

(30.04.2018, 13:17)Atanvarno schrieb:
(30.04.2018, 12:53)Q-Li schrieb: Leider ist seit der Halle viel Training durch Schüleraustausch und 2x grippaler Infekt ausgefallen. Wir werden konzentriert weiterarbeiten und dann wird das schon klappen.

Grade dann wäre meine Empfehlung aber, auf jeden Fall erstmal die Substanz aufzubauen, bevor man intensive Tempoläufe macht. Also, Dauerläufe, TDL, Schnelligkeitstraining und dann erst über längere Tempoläufe auf der Bahn nachdenken.

Und auf das Ergebnis im ersten Lauf der Saison würde ich eh nicht viel geben. Meist braucht man zwei, drei Rennen um sich einzurollen

---edit
Deswegen jetzt vielleicht erst Mal eher Unterdistanzwettkämpfe und erst ab Ende Mai Anfang Juni wieder 800er. Ich will dir das nicht unterstellen, aber ich hab auch schon zu oft gesehen, dass die Athleten mit einer Zeit im Kopf auf wöchentliche Normhatz gehen (bzw. vom Trainer geschickt werden) und sich wundern, warum sie von Lauf zu Lauf langsamer statt schneller werden.
Totale Zustimmung! Bis Ende Mai gibt es nur einen, maximal 2 Wettkämpfe über 100m/300m und dann erst der nächste Versuch. Die Hatz nach der Quali wird es nicht geben. Ernsthafte Versuche ja, aber wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht.

An dieser Stelle mal ein sehr ernst gemeintes Dankeschön für die konstruktiven Beiträge. Ich hatte mich irgendwie darauf eingestellt, dass ich am Ende der Diskussion so dargestellt werde, als würde ich ein Mädchen mit allen Mitteln zu Qualizeiten treiben. Da ich das aus meiner aktiven Zeit nur zu gut kenne, bin ich da ein gebranntes Kind und möchte die Sache dosiert angehen. Allerdings wissen wir auch alle, dass es nur mit Stabis und 100m Sprints nicht getan ist. Man muss den goldenen Mittelweg finden...


RE: Frage zum 800m Training WU16 - Drizzt - 30.04.2018

(30.04.2018, 12:39)Atanvarno schrieb: 68 ist ja eigentlich eine relativ flotte (zu flott?) erste Runde für eine 2:22


Gibt's da eigentlicht eine ungefähre Faustformel,wie der Unterschied zw erster und zweiter Runde möglichst sein sollte? Oder gibt's dazu einfach zu viele unterschiedliche Läufertypen?


RE: Frage zum 800m Training WU16 - Atanvarno - 30.04.2018

Zwei Sekunden, s. Optimum speed distribution in 800m and training implications

Die Schlussfolgerungen von Prendergast muss man nicht teilen (s. https://leichtathletikforum.com/showthread.php?tid=1892&pid=69576#pid69576), aber ich finde die Argumentation nach wie vor überzeugend

Im Schüleralter kann man einen 2s positive split natürlich nicht erwarten, aber mehr als vier Sekunden ist aus meiner Sicht auch da suboptimal.


Rundenzeiten + Trainingsmittel - -running- - 30.04.2018

Hallo,

zu Thema Unterschied 1ste / 2te Runde:
Die erste Runde ist mindestens so schnell wie die 2te. Wobei gleich schnell schon eine große Ausnahme ist. Ich würde sagen für einen großen Teil der trainierten Athleten liegt Unterschied so bei 2-3 Sekunden.  Mit 5sek oder mehr zu planen halte ich für falsch. 

Andere Ansatz: erste Runde N Sekunden langsamer als 400m Bestzeit - bei einer Bestzeit von 64sek wäre 68sek gar kein so schlechter Wert  ( wenn ich ne 50sec laufen kann wäre 4sek Unterschied aber wohl zu viel .... aber alles Typ abhängig 400m/800m Typ vs 800m/1500m Typ)

Oft sind es vorallem aber die ersten 200m die die ersten 200m schnell machen ! Von 200-400m fällt das Tempo sehr oft schon auf das passende Tempo ab.
Aber Warnung:
Aufgabe für den Athlethen ist eine 68 anzulaufen. Nun ruft ein Trainer nach 200m "32" rein. Der Athlet denkt: "Oh, zu schnell" und macht bewußt langsam und schon wird auf einmal auf den 32 eine eine 36 ... und er Athlet sieht dan bei 400m die 68 und denkt sich "Tempo passt" aber erst jetzt schon bei 36sec auf 200m .... dann kommt noch etwas "Müdigkeit" hinzu und schon ist die 2te Runde bei 74sec .....

Zu den Trainingsmittel:
"In&Out" Läufe: bei der U16 aber Vorsicht, 200er sollten aber gehen - für 200m: 50m "locker" , 50m "fott", 50m "locker" , 50m "fott"   ( flott = leicht schneller als WK , locker leicht langsamer als WK)
Wichtig: bei dem "locker" NICHT deutlich langsamer werden ... das ist sozusagen die Kunst
Das ist in meinen Augen das wichtigste von 200-600m

_running_


RE: Frage zum 800m Training WU16 - lor-olli - 01.05.2018

Ich wage mal die Bemerkung, dass bei einer 15jährigen Athletin, die natürlichen Schwankungen von Wettkampf zu Wettkampf, viel gravierender sind als bei einer 28 jährigen, länger im Niveau trainierdenden Athletin. Die Jüngeren regenerieren schneller, trotzdem kommt es auch zu hormonell bedingten, stärkeren Schwankungen.

Die Einstellung: "was klappt, klappt halt" finde ich richtig, in dem Alter ist eine Saisonplanung schon wichtig, aber die Erwartungshaltung wird allein durch eine natürliche physiologische Entwicklung schneller mal über- oder unterboten. Der Aufbau einer starken Psyche ist in dem Alter fast so wichtig wie der Aufbau einer starken Physis.


RE: Frage zum 800m Training WU16 - Jo498 - 01.05.2018

Die 4 sec. zur 400m-BL sähe ich, zumal bei einem/r Jugendlichen eher als "Mindestabstand", d.h. schneller sollte man keinesfalls anlaufen, nicht als Faustregel. Besagte Athletin hat eine 44,x auf 300, könnte also wohl ca. 61-62 laufen. Aber in 65-66 die 800 anzulaufen wäre bei BL 2:22 und Ziel 2:20 ziemlich sicher zu schnell.
Der Punkt mit den irreführenden Zwischenzeiten ist aber auch wichtig. Die ersten 200m muss man am besten mental ausklammern, die sind meistens eh schnell genug.


RE: Frage zum 800m Training WU16 - laulau - 01.05.2018

Das selbe Problem hatte meine Tochter auch.
Immer knapp an der 800 Meter Norm vorbei .
Sich selber unter Druck gesetzt.
Irgendwann konnten wir sie überreden mal die 3000 Meter zu versuchen.
Sie mochte diese Strecke überhaupt nicht. Aber siehe da, im ersten Rennen direkt die Norm erlaufen.
Somit durfte sie bei der DM starten und war überglücklich.
Dort landte sie im Mittelfeld mit persönlicher Bestleistung und war total zufrieden und stolz dabei gewesen zu sein.
L.G.
Laulau Rolleyes


RE: Frage zum 800m Training WU16 - Jo498 - 01.05.2018

11:30 auf 3000 ist allerdings auch eine deutlich laschere Norm als 2:21, oder? Ich bin als Junge mit 13 nach etwa einem Jahr Training 11:26 gelaufen, aber 2:21 hätte ich in dem Jahr sicher nicht geschafft (1000m BL in dem Jahr 3:10, was ich für besser als 11:26 halte, aber vielleicht eine 2:29 auf 800 wert ist).
Sehe allerdings, dass die Normen einigermaßen zu den Leistungen in der W14/15 der dt. BL passen. Erstaunlich, wie schnell die Mädchen auf 800 bzw. wie (relativ) schwach über 3000m sind (in der Breite, nicht die Topleistungen, eher PLatz 15-30)
https://www.dlv-xml.de/Storage/EventFiles/18L00000001905103/452874.pdf