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Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - Druckversion

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RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - aj_runner - 21.07.2017

Bei Mentaltraining müssen beide Wortstämme betrachtet werden. Wenn das Mentale nicht trainiert wird, bringt es nichts. Schlussendlich geht es darum, dass man in der Lage ist, seine Leistung zu bringen. Eine längere Wartezeit, Wind, Hitze etc. sind aber Dinge, wo man sich sicherlich auch ohne Mentaltraining darauf vorbereiten kann.
Ich hatte mal ein kleines Seminar bei einem Psychologen, der z.B. Olympia-Teilnehmer der Bogenschützen betreut hatte. Er meinte u.a., dass der erste Weg zur Erkenntnis der ist, dass man die Fehler bei sich und nicht bei anderen sucht.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 21.07.2017

Im Prinzip wird es auch in diesem Thread wieder deutlich:

Ich schreibe, ich sehe mentale Probleme als Gründe für das SCheitern. Die anderen hier interpretieren da hinein, dass ich glaube, dass die Sprinter aufgrund mentaler Probleme nicht mit Wind klargekommen sind.

Außerdem werden jede Menge falsche Vorstellungen und Vorurteile gegenüber Mentaltraining deutlich, der Ruf als "das ist was für Leute mit psychischen Problemen" ist hier tatsächlich noch ganz aktuell. Dass es sich in Wahrheit nicht um pschologische Gespräche handelt (viele Mentaltrainer sind gar keine Psychologen), sondern um Trainingsmethoden, ist noch ganz unbekannt.

Ich habe hier mal die Stellen rausgesucht, auf die ich hinaus will (lor-olli - Welchen Zusammenhang mit Wind interpretierst du da hinein?)
Zitat:Das war gar nicht gut“, befand Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) nach seinen ersten 100 Metern der Titelkämpfe.  „Ich bin nicht gut reingekommen, habe mich gleich aufgerichtet. Das hat einfach nicht gestimmt.“

Dort wird auch Thomas Barthel (SC Magdeburg) wieder im Startblock stehen – .... Allerdings lief auch sein Vorlauf nicht nach Wunsch: Gleich den ersten Schritt habe er nicht getroffen, „der ging raus bis fast auf Bahn acht“, das müsse im Halbfinale besser werden. 

Jonathan Petzke  "Der Start war unsicher, das ist sicher verständlich nach Mannheim", erklärte er. Bei der Junioren-Gala hatte er sowohl über 100 als auch über 110 Meter Hürden einen Fehlstart produziert.

Pascal Eichler  „Das war die Nervosität, das habe ich ganz, ganz selten“, erklärte er seine Leistung. Er habe sich bei jedem Stoß zu früh aufgerichtet und dann keinen Druck mehr auf die Kugel bekommen.

Jennifer Montag "Das war ziemlich anstrengend", befand die Führende der europäischen U20-Bestenliste (11,29 sec), "ich glaube, ich habe zu sehr mit dem Oberkörper gewackelt. Am Ende konnte ich dann aber noch ein bisschen rausnehmen."

Nur die Dritte im Bunde Lisa Grünert (LV 90 Erzgebirge) musste zittern. „Eigentlich war ich gar nicht aufgeregt vorher – aber dann habe ich kurz vor dem Rennen angefangen zu denken“, berichtete sie von ihrem Debüt bei internationalen Meisterschaften. „Dann war leider auch der Start schon schlecht.“

Lisa Grünert bilanzierte: "Ich bin keine Windläuferin." "Ich hatte eigentlich keinen Druck und konnte hier meine eigenen Rennen machen", "Aber ich muss mich auf jeden Fall in Zukunft noch mehr auf mich selbst konzentrieren."

Im Finale steht Amelie Döbler mit Annina Brandenburg (ART Düsseldorf; 50,96 m), aber ohne Julia Ritter. Die Wattenscheiderin – als Nummer drei der Meldeliste angereist – brachte keinen gültigen Versuch zustande und war anschließend in Tränen aufgelöst. "Die ersten zwei gingen rechts ins Netz. Den dritten wollte ich unbedingt gültig machen. Aber dann habe ich ein bisschen zu viel gedreht." So flog der dritte Versuch links aus dem Sektor.

Raphael Thoma Auch im Vorlauf des DLV-Athleten gab es einen Fehlstart, bevor er sich endlich auf die Strecke machen konnte. Seine Einschätzung im Anschluss spricht Bände: „Katastrophe!“ war sein erster Kommentar. 14,27 Sekunden und Platz fünf: „Ich habe zwar an der Hürde keinen Fehler gemacht. Aber ich war schon am Start gleich hinten. Das ist frustrierend.“

„Die 1,77 Meter haben sich noch gut angefühlt“, blickte Leonie Reuter zurück. „Bei 1,80 Meter hat der Kopf nicht mehr mitgemacht. Wenn dann die ersten Springerinnen ausscheiden – das kann ich nicht richtig ausblenden. Und 1,80 Meter ist ja auch keine Höhe, die man alle Tage springt.“

„Nach so einer Serie kann es im Finale nur besser werden!“ blickte 16-Meter-Stoßerin Yemisi Ogunleye voraus. „Ich war in der Technik einfach viel zu langsam!“

Zufrieden war Kirsten Vogt mit ihrer internationalen Premiere nicht. „Ich glaube, ich war ein bisschen zu aufgeregt“, erklärte die Berlinerin. „Das Finale will ich lockerer angehen.“



RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 21.07.2017

Ach und meine Reaktionszeit am Start habe ich auch verbessert Wink


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - lor-olli - 21.07.2017

(21.07.2017, 14:53)icheinfachma schrieb: Es geht im Mentaltraining nicht nur um TEambuilding, sondern auch um Techniktraining und Konzentrationslenkung. Und außerdem - hast du es ausprobiert oder dich mit den Erfahrungsberichten von Athleten auseinandergesetzt? Offensichtlich nicht.
Ich habe mich nicht nur mit dem Thema auseinandergesetzt, sondern auch mit einem Sportpsychologen zusammen gearbeitet  - und das schon vor 20 Jahren.
Die Erfahrung die wir sammeln konnten: Es gibt durchaus Athleten die man mental festigen kann, alllerdings erachte ich das nur für notwendig, wenn ein Athlet/Athletin über einen längeren Zeitraum immer wieder mit den Nerven kämpft. Bei den Jugendlichen bis U20 muss man auch einfach akzeptieren, dass ein gewisser Lerneffekt gerade für große Events nötig ist! Ich halte es für wichtig, dass schon die Jüngern die Erfahrungen mit so einer großen Veranstaltung bekommen, mit ihrem besonderen Zeitschemata, ihren strengen Reglements (Callroom etc.), den langen Tagen mit Vor-, Zwischen- und Endläufen - viele sind das einfach nicht gewohnt. Bei den Einen baut so ein Event die Spannung richtig auf, bei anderen geht die Stimmung mit der Anspannung in den Keller, ob "Mentaltraining" da wirklich hilft?

Auch Reaktionszeiten kann man in gewissen Umfang optimieren - die "reine" Reaktionszeit ist allerdings genetisch "programmiert", die Reaktion selbst, bzw. den Start kann man allerdings oft deutlich verbessern.

Dies ist kin Plädoyer gegen ein Mentaltraining, aber wie viele andere Varianten im Training muss man auch hier einfach ausprobieren ob und wie ein Athlet darauf anspricht. (Bei einigen ist schon die Bereitschaft bestenfalls "widerwillig" mitzumachen…) Ich bin definitv ein Anhänger des individuellen Trainings - Leichtathletik ist keine Manschaftsportart und außer in der Staffel kämpft jeder für sich, sogar in einem Mannschaftswettbewerb! Es kann schon einen Motivationsschub geben, wenn man weiß, dass der Gegner maximal 2 Plätze besser sein darf, dass ist aber auch kein Zaubertrank Wink (Einige arbeiten sehr intensiv mit Psychologen, es hilft aber bei weitem nicht allen, so einfach lässt sich ein Mensch nicht programmieren!)


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 21.07.2017

Hm vllt hat sich auch in den letzten 20 Jahren auch vieles geändert. Schließlich ist Mentaltraining ein noch eher junger Trainingsbestandteil. Das Problem ist, das von den Jugendlichen längst nicht alle im Erwachsenenalter ihre Leistungen konstant abrufen. Es wäre ja schön, wenn alle durch Erfahrung irgendwann Wettkämpfe souverän meister würden, aber das betrifft viele Sportler nicht. Ich habe auch bei der DM wieder erlebt, wie z.B. ein Julian Reus oder eine Pamela Dutkiewitzc komplett auf sich fokussiert waren, alles andere ausgeblendet haben, während die anderen Teilnehmer nervös herumzappelten etc.

Und der zweite PUnkt, das Techniktraining ist sowieso ein recht neues Feld. Es gibt da eine Menge Optimierungsspielraum durch Mentaltraining.

Und nicht zuletzt hilft es auch, härter zu trainieren bzw. auch im Wettkampf, wenn man mal einen Lauf alleine von vorn laufen muss, trotzdem an seine körperlichen Grenzen zu gehen, etwa um eine PB oder NOrm zu schaffen. Auch da gibt es Möglichkeiten.

Die Literatur ist aber hauptäshlich aus den letzten 10-20 Jahren. Früher waren Sportpsychologen wirklich etwas für Leute mit extremen Nervositätsproblemen, für solche, die nicht mit dem Druck klarkamen, für MOtivationsrpobleme und für die ganzen klinischen Probleme wie Depressionen, die der Leistungssport bei manchen hervorruft. Sportpsychologen waren damals einfach Psychotherapeuten für Sportler. Mit richtigem Mentaltraining, dass von Trainer und Sportler in den Trainingseinheiten im Techniktraining oder vom Athleten selbstständig in der Aufwärmphase vor WEttkämpfen durchgeführt wird, hatte das nichts zu tun. Du kannst also nicht behaupten, dass du dich mit Mentaltraining beschäftigt hat.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 21.07.2017

Wenn du dich ernsthaft befasst hättest, würdest du das Ganze auch nicht permanent auf "psychische Festigung" und Arbeiten mit dem Sportpsychologen reduzieren, denn darum geht es beim Mentaltraining oder der mentalen Wettkampfvorbereitung überhaupt nicht und das wüsstest du auch.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - hkrueger - 21.07.2017

(21.07.2017, 18:11)icheinfachma schrieb: Wenn du dich ernsthaft befasst hättest, würdest du das Ganze auch nicht permanent auf "psychische Festigung" und Arbeiten mit dem Sportpsychologen reduzieren, denn darum geht es beim Mentaltraining oder der mentalen Wettkampfvorbereitung überhaupt nicht und das wüsstest du auch.

Genau, der weiß gar nix, hat zwar praktisches Wissen, aber du das hast das schließlich alles in einem Buch gelesen und damit deine Reaktionszeit verbessert. 
Mag sein, dass du dir ein enormes Wissen abgelesen hast, aber sympathisch ist dein oberlehrerhaftes Verhalten nicht.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 21.07.2017

Er hat kein praktisches Wissen in dem Bereich, denn lor-olli spricht von Psychotherapie und nicht von Mentaltraining. Ich mich nicht nur theoretisch damit befasst, weil es auch eine Menge Sportler gibt, die im z.B. im Techniktraining Mentaltraining einsetzen. So wird es im Deutschen Turnverband im Techniktraining eingesetzt und man hat laut Aussage der Trainer und Sportler damit Fortschritte gemacht. Es gibt auch Bücher, die von Praktikern, die selbst Mentaltrainer sind und z.B. mit Läufern arbeiten geschrieben wurden. Die können dort ebenfalls eine Menge praktische Erfahrung einbringen.

Und du oder lor-olli? Habt euch weder in Theorie noch in der Praxis damit befasst. Speziell du hast die Devise "an Altem festhalten, keine Neuerungen zulassen", wie dua uch schon in vergangenen Diskussionen (Lombardsches Paradoxon, Krafttraining Sprint, Verletzungsthemen) gezeigt hast, als du dich noch regelmäßiger am Forenbetrieb beteiligt hast. Lor-olli dagegen scheint kein Problem mit Fortschritt zu haben, verbindet aber mit Mentaltraining etwas komplett anderes, als ich mir darunter vorstelle, weswegen er nicht versteht, woraus ich hinaus will.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - icheinfachma - 21.07.2017

(21.07.2017, 18:24)hkrueger schrieb: aber du das hast das schließlich alles in einem Buch gelesen und damit deine Reaktionszeit verbessert. 

Das ist auch typisch für Ewiggestrige - die Reaktionszeit, die von mir nur als kleiner Nachtrag genannt wurde, führst du an und ziehst dich daran hoch, dass man auch die Technik, die Leistungskonstanz und die Trainingshärte oder (psychische) Tempohärte im Wettkampf verbessern kann, blendest du aus, weil es nicht in deine Vorstellungen passt.


RE: Mangelnde Nutzung von Mentaltraining spiegelt sich in der U20-EM wieder - hkrueger - 21.07.2017

(21.07.2017, 19:09)icheinfachma schrieb:
(21.07.2017, 18:24)hkrueger schrieb: aber du das hast das schließlich alles in einem Buch gelesen und damit deine Reaktionszeit verbessert. 


Das ist auch typisch für Ewiggestrige - die Reaktionszeit, die von mir nur als kleiner Nachtrag genannt wurde, führst du an und ziehst dich daran hoch, dass man auch die Technik, die Leistungskonstanz und die Trainingshärte oder (psychische) Tempohärte im Wettkampf verbessern kann, blendest du aus, weil es nicht in deine Vorstellungen passt.
Ok, tut mir leid, falls ich persönlich geworden bin und dich angegriffen habe. Hätte dir eine pNschicken sollen