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RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - lor-olli - 13.07.2016 Es wird immer wieder mal nicht schriftfähiges von sich gegeben - aber behauptet hier jemand das ist in anderen Sprotarten (AKA Fußball anders?) "Expertenwissen" in einem Forum mit voller Konzentration auf die Tastatur abzuliefern (naja, da habe ich bei manchen Beiträgen mehr als nur Zweifel…) ist etwas völlig anderes, als in einem Stadion auf der Tribüne mit einiger Entfernung zum Geschehen, teilweise schlechter Technik (Monitore die immer wieder ausfallen, von Sonne oder Scheinwerfern geblendet, oder gar im Regen), immer mit dem “Knopf im Ohr" (weil die Regie natürlich "alles im Griff haben muss") , einem Zeitplan der nur "in etwa" eingehalten wird, Athleten die zum Interview bereit stehen aber ihren Kopf eigentlich irgendwo anders haben… Pulitzer.Preis verdächtige Beiträge in Dauerschleife zu produzieren. Hat das mal jemand versucht? Im Stadion einen Wettkampf verfolgen, je nach Verlauf schnell in den eigenen Unterlagen Athletendetails nachschlagen, dazu die Regieanweisungen ("wir bringen in 20 Sekunden Werbung" ist da noch die angenehmste Ansage…), um einen herum 20 andere Journalisten die nicht gerade eben konzentrationsförderlich sind (so ein Fußballkommentator wie der isländische Reporter, der später die Youtube Gemeinde entzückte, hat wenigstens noch Unterhaltungswert ![]() Fazit: Ich höre auch immer wieder solche Fehler, da ich aber auch die andere Seite kenne (ein guter Freund machte genau so einen Job ich habe ihn ein paar mal begleiten können - jetzt macht er die Regie, da bekommt er später schon mal Kommentare von mir zu hören ![]() So, lor-olli leistet jetzt erst mal Schreibarbeit für die er sich auch bezahlen lässt ![]() RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - MZPTLK - 13.07.2016 @Lor-Olli: ![]() Wenn ich mit vorgehaltener Pistole gezwungen wäre, den Kommentator abzugeben, könnte ich mein eigenes Gestammel nicht ertragen. ![]() RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - Drizzt - 13.07.2016 @lor-olli: da muss ich dir zustimmen, und ich persönlich würde so einen Job bei aller Liebe zur LA und bei allem über Jahre angesammelten "Wissen" auch nicht machen wollen. Was mir aber ziemlich auf den Zeiger geht,ist zB die teilweise doch überhebliche Art eines Poschmann, wenn er beispielsweise beim Hindernislauf meint, die Damen müssten doch einfach nur mal das Beinchen heben. Oder wenn man bei König das Gefühl hat,er hat jetzt 4 Staffelläuferinnen vor sich,für jede hat er eine Frage, die wird abgearbeitet, danach kommt die nächste und er hat gar nicht zugehört,was als Antwort auf seine Frage kam. Solche Sachen stören mich persönlich mehr als irgendwelche Fehler, die ja immer mal passieren können. RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - lor-olli - 13.07.2016 @drizzt: deswegenschrieb ich ja auch: " Wenn es sich nicht um wirklich derbe Geschmacklosigkeiten oder völligen Unsinn handelt" -davon haben wir gerade bei dieser EM genug bekommen… Ob Poschmanns Kommentare beim Fußball besser sind? Taktgefühl (König) angesichts persönlicher Tragödien ist aber auch nicht sportspezifisch… Busemann möchte ich mal ausnehmen, ich denke er würde andere Fragen stellen, als die für die er "ge"briefed wird! (Regieanweisung: "Und immer auch an die Nichtexperten am TV denken also bitte ein paar Emotionen einfangen…") Echt jetzt? Ist aber so, der "Unwissende" will Drama und keine Fakten, dass Fernsehen hat viele schon sehr weitgehend konditioniert. Das geht beim TV aber vielen Experten in vielen Fachbereichen so, egal ob EU-Politik, Klimaforschung, Medizin, Wissenschaft etc. - die "Selbstkastration" gehört zum Programm… Vielleicht sind wir auch einfach nur zu anspruchsvoll? Ich denke ein Astrophysiker wird sich keine TV-Sendungen zum Thema "Weltraum" anschauen, oder höchstens um den Kollegen im TV später mal frotzeln zu können ![]() RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - Atanvarno - 13.09.2016 Stellvertretend für eine Menge gleichlautenden Unfugs, der aktuell anlässlich des paralympischen 1500m-Finales der Schadensklasse T13 geschrieben wird, ein Artikel der FAZ Paralympics-Athleten laufen schneller als der Olympiasieger Zitat:Mit seiner Zeit hätte es der Olympia-Sieger über 1500 Meter bei den Paralympics nur auf Platz fünf geschafft.... Die BILD schafft es, ihren Lesern zu erklären, was ein taktisches Rennen ist, viele andere Medien verzichten leider darauf ![]() RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - diwa - 13.09.2016 (12.07.2016, 20:37)beity schrieb: Ich habe einfach das Empfinden, allein hier im Forum gibt es 2 Dutzend Teilnehmer, die sind mehr Experte als Busemann, erst recht als die Kommentatoren und Moderatoren. Aber außer den 23 anderen würden sie mit ihrem "Expertenwissen" wohl alle anderen Zuschauer vergraulen... Ciao dirk RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - Atanvarno - 13.09.2016 Deswege sitzen wir ja auch in der Loge und nicht in der Kommentatorenbox ![]() RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - RalfM - 13.09.2016 (13.09.2016, 17:48)Atanvarno schrieb: (...) Unfugs, der aktuell anlässlich des paralympischen 1500m-Finales der Schadensklasse T13 geschrieben wird (...) Das ist die Schadensklasse, in der Marla Runyan gestartet ist... ein Unsinn eigentlich bei den Paralympics. RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - RalfM - 13.09.2016 Zitat: Ich muss hier auch noch mal was hinterherschieben. Die Paralympics sind für den DBS (Äquivalent zu DLV der Nicht-Behindis) eine reine Medaillenzählveranstaltung. Wegen der nächsten Zuschüsse. Die Nachwuchsarbeit ist gleich Null. Man wartet auf zugespülte Talente, die man dann singulär in Medaillenränge trainieren kann. Die Marathon-Weltrekordhalterin (wurde im April von einer Chinesin unterboten) der blinden Marathonläuferinnen (Klasse T11) bekam keine Chance zur Qualifikation. Sie hätte halt ihren bestehenden Weltrekord um 5 Minuten unterbieten müssen, dann hätte man darüber nachgedacht. Weil die Medaillen nur nach den Regeln von T12 vergeben würden, die auch ohne Führungsläufer laufen können. Dafür wurden im Mai 2016 die veröffentlichten Nominierungskriterien einfach wieder verändert. Man wird nominiert, wenn man unter den ersten 5 der Weltrangliste liegt. Die schnellste Läuferin der T12 aus 2015 kam aus Russland und ist gesperrt. Regina Vollbrecht aus Deutschland wäre als Blinde unter den Sehbehinderten auf Platz 6 aufgerückt, aber der Verband hat nur noch über seine Anwaltskanzlei geantwortet. Keine falsche Romantik: Der Behindertensport ist an seiner Spitze häßlich. Er beschafft seinen Repräsentanten wunderschöne Reisen um die Welt. Er gibt diesen Personen Gestaltungsmacht. Die Sportler sind Verbrauchsmaterial. RE: Ahnungslose Berichterstattung über unseren Sport - Adonis1 - 14.09.2016 (13.09.2016, 22:30)RalfM schrieb: FQMir sind die Paralympics inzwischen sehr suspekt. Kann man seine wirklich hohe Wertschätzung, ja Bewunderung gegenüber behinderten Sportlern nicht anders ausdrücken als durch OS? Ich beginne mich zu fragen, wo hier die Hatz nach Medaillen, der technische Fortschritt, der ausgeprägte Lobbyismus und der manchmal geradezu fanatische Ehrgeiz Einzelner hinführen sollen. Zudem ist die weltweite Konkurrenz im Behindertensport in einzelnen Disziplinen und Schadensklassen doch häufig so gering, dass OS gar keinen Sinn machen (gilt natürlich auch für einige „echte“ olympische Sportarten). Meiner wohl Außenseitermeinung nach, gehört die gesamte Veranstaltung abgeschafft und auf kleinerer Flamme durchgeführt. Allerdings ist der Einfluss der Behindertensportverbände (mit imer unreflektierter berichtenden Medien im Rücken) inzwischen wohl gigantisch groß. Der Lobbyismus von bestimmten Minderheitengruppen vor dem Hintergrund des Gleichstellungsgedankens hat jedenfalls meiner Meinung nach in den letzten Jahren zur mindestens medialen Überhöhung bzw. Überförderung u.a. des Behindertensports geführt und ungesunde Dimensionen/Relationen geschaffen. |