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RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - runny - 09.12.2015 (09.12.2015, 19:18)omega schrieb: Wenn ein schwerer Athlet bspw. mit 95% Krafteinsatz beim Weitsprung anläuft, verliert er aufgrund der Massenträgheit weniger Geschwindigkeit als ein leichter Springer(im Vergleich zu 100% Krafteinsatz). Er braucht aber länger um auf Geschwindigkeit zu kommen. Der schwere Springer hat dann aber eine Kraftreserve für den Absprung. Das macht für mich so nicht ganz Sinn, wo soll der schwere Athlet weniger Geschwindigkeit verlieren? Beim Absprung? Beim Flug? Ich denke der einzige Vorteil von größeren (schwereren) Athleten beim Weitsprung kann entweder eine höhere Vmax durch größere Schrittlänge oder ein Vorteil beim Landen sein. Die Beine können weiter nach vorne gebracht werden, weil länger. RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - MZPTLK - 09.12.2015 (09.12.2015, 19:34)runny schrieb: FQWollt Ihr nicht nochmal darüber nachdenken? RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - decathlonitis - 09.12.2015 (09.12.2015, 18:49)gera schrieb: alles gute Beiträge bisher, ich habe jetzt aber nicht die Zeit, genauer zu reagieren. Kann es sein, dass der Denkfehler vor liegt, in der Annahme - wenn es um Weltklassesprinter geht - dass es zwischen kleinen und großen Sprintern im Verhältnis von Körpergröße und Gewicht gravierende Unterschiede gibt. Die gab es aber bisher nicht, so weit mir bekannt. Auch hierzu kann die allgemeine Regel Stellenwert Körpergröße nach dem Komma = Körpergewicht. (Beispiel: Bolt 1,95 = Körpergewicht 95 kg. Powell 1,90m - 87kg. Obwohl er muskulärer erscheint. Sucht euch mal die Athletenprofile raus. Fett haben sie alle nicht auf den Rippen und eine entsprechende Muskelmasse wird allein schon für die Startbeschleunigung benötigt. PS. Wenn die Masse erst mal ins rollen kommt, .... (MZ....) RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - lor-olli - 09.12.2015 Die Massenträgheit erhält Relevanz wenn es um Veränderungen der Kraftrichtung geht. Kann man beim Fußball ganz gut erkennen, die "Dribbelkünstler" sind nahezu ausschließlich klein und keine "Brocken", dass hilft bei Richtungswechseln, bei Tempowechseln (Stop - Antritt - Stop) weil ein Fußballer neben der Ballbehandlung auch das Gleichgewicht halten muss. Beim Basketball sieht es etwas anders aus, da Arme und Beine durchaus unabhängig von einander zu bewegen sind, trotzdem sind in der Regel die Dribbelkünstler beim Basketball die Aufbauspieler und die sind meist ebenfalls "die Kleinen"- Ein Sprinter kennt aber nur eine Richtung und die Impulse bewegen den Körper immer nur in der einmal Gestarteten. Die Massenträgheit spielt auch deswegen nicht die ganz bedeutende Rolle, weil der Sprint darauf abzielt jede bremsende Wirkung (Zeit des Bodenkontaktes) möglichst gering zu halten. Bedenkt man dann noch, dass ein Sprinter nur ca. 110 Milisekunden pro Schritt Bodenkontaktzeit hat (nach Brüggemann), davon nur der kleinere Teil abbremsende Wirkung hat… Auch Deca's Argument, dass die Unterschiede bei den Sprintern im Größen-Gewichts-Kraft-Verhältnis eher nicht so ausgeprägt sind, sollte man nicht unterschlagen, es ist auch recht einfach zu erkennen. Kein Sprinter sieht aus wie ein Kugelstoßer und keiner sieht aus wie ein Hochspringer… RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - runny - 09.12.2015 (09.12.2015, 20:12)MZPTLK schrieb: Wollt Ihr nicht nochmal darüber nachdenken? Nein, erleuchte uns mit deinem Wissen. ![]() RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - omega - 09.12.2015 (09.12.2015, 19:34)runny schrieb:Ich meinte den Weitsprunganlauf. Ein schwererer Athlet verliert, wenn er nicht ganz "volle Kanne" anläuft weniger Geschwindigkeit als ein deutlich leichterer. Er kann mehr Energie für den Absprung einsetzen, ohne viel an horizontaler Geschwindigkeit einzubüßen. Eine gute Anlauf/ Sprinttechnik muß dabei allerdings vorrausgesetzt werden.(09.12.2015, 19:18)omega schrieb: Wenn ein schwerer Athlet bspw. mit 95% Krafteinsatz beim Weitsprung anläuft, verliert er aufgrund der Massenträgheit weniger Geschwindigkeit als ein leichter Springer(im Vergleich zu 100% Krafteinsatz). Er braucht aber länger um auf Geschwindigkeit zu kommen. Der schwere Springer hat dann aber eine Kraftreserve für den Absprung. RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - dominikk85 - 09.12.2015 Ich habe auch mal gelesen, dass schnelle Muskelfasern von Natur aus ein höheres hypertrophiepotential haben. Es wird zwar im Volksmund gerne von langsamen bodybuildern geredet, aber Top bodybuilder haben wohl sehr hohe Anteile schneller muskelfasern, hypertrophie ist sehr von der Genetik abhängig. Das bedeutet, dass es schwer ist jemanden zu finden, der groß, schlank und dennoch schnellkraft und maximalkraft hat diese Hebel zu bewegen. Die große Mehrheit der lang und dünn Typen ist eher ausdauerveranlagt und die Mehrheit der langen Typen eben auch recht massig und eher zehnkampf geeignet. Es gibt natürlich auch Typen wie schwarthoff , aber die sind eher selten. RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - runny - 09.12.2015 (09.12.2015, 21:49)omega schrieb: Ich meinte den Weitsprunganlauf. Ein schwererer Athlet verliert, wenn er nicht ganz "volle Kanne" anläuft weniger Geschwindigkeit als ein deutlich leichterer. Er kann mehr Energie für den Absprung einsetzen, ohne viel an horizontaler Geschwindigkeit einzubüßen. Eine gute Anlauf/ Sprinttechnik muß dabei allerdings vorrausgesetzt werden. Okay, jetzt verstehe ich auch was mit den Prozentangaben gemeint war. ![]() RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Gertrud - 09.12.2015 (09.12.2015, 20:38)decathlonitis schrieb: Kann es sein, dass der Denkfehler vor liegt, in der Annahme - wenn es um Weltklassesprinter geht - dass es zwischen kleinen und großen Sprintern im Verhältnis von Körpergröße und Gewicht gravierende Unterschiede gibt. Die gab es aber bisher nicht, so weit mir bekannt. Auch hierzu kann die allgemeine Regel Stellenwert Körpergröße nach dem Komma = Körpergewicht. (Beispiel: Bolt 1,95 = Körpergewicht 95 kg. Powell 1,90m - 87kg. Obwohl er muskulärer erscheint. Die Gewichtsangaben sind für mich immer etwas zweifelhaft. Ich weiß aus meiner Zeit, dass einige Frauen im Wurfbereich ihr wahres Gewicht nie genannt haben. Da stand dann 72 kg statt vieleicht 95 kg oder so. In der Hinsicht bin ich sehr skeptisch. Ich weiß von einem Werfer, der 135kg angegeben hat, dass sein wahres Gewicht immer zwischen 155kg und 160kg lag. Vielleicht ist das aber bei Sprintern nicht so. ![]() Gertrud RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Gertrud - 10.12.2015 (09.12.2015, 18:49)gera schrieb: Ich wollte damit nur sagen, dass ein weniger an Gewicht( selbst auf Kosten der Körpergröße ) sehr viel einbringen kann.Das sehe ich ebenso, weil die unglaublich muskulösen Sprinter wie Harry AA z. B. wahrscheinlich vergessen, dass es außer Muskeln auch noch andere Strukturen gibt. Das Aussehen ist viellfach auch trainingsabhängig. Gertrud |