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Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Archiv (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=18) +--- Forum: Großereignisse (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=19) +---- Forum: WM 2015 Peking (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=24) +---- Thema: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt (/showthread.php?tid=1250) |
RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Atanvarno - 07.08.2015 (07.08.2015, 12:09)Delta schrieb: Aber ausserhalb des Stadium bin ich auch an der WM Privatperson und trage ganz sicher keine Nike Junk Qualität. Von denen würde ich nicht mal ein T-shirt tragen. In dem Falle würdest Du als Athlet von USATF nicht zur WM mitgenommen. Ich stimme zu, dass diese Regelung einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten dürfte. Wenn Symmonds das auf die Spitze treibt und ausgeschlossen wird, könnt er, denke ich, eine einstweilige Verfügung erwirken, die ihm den Start trotzdem erlaubt (es ist davon auszugehen, dass er sich anwaltlich beraten lassen hat, bevor er in dieser Sache an die Öffentlichkeit gegangen ist). RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - alex72 - 07.08.2015 (07.08.2015, 10:52)Robb schrieb:(07.08.2015, 10:41)runner24 schrieb: Eine Verpflichtung für "Anreise, vorbereitendes Trainingslager" halte ich in Deutschland für juristisch auf keinen Fall haltbar. Und beim eigentlichen Wettkampf tragen die Deutschen zumindest Spikes unterschiedlicher Hersteller, z.B. Linda Stahl Adidas und Lisa Ryzih Nike.In Deutschland sind die Athletenvereinbarungen sowieso anfechtbar, das hatte das Gericht im Fall Pechstein ja festgestellt. Falls ein deutscher Athlet auf die Idee käme, dagegen zu klagen, hätte er sehr gute Chancen. Die Athletenvereinbarung ist für sich betrachtet wegen der Monopolstellung des Verbandes durchaus angreifbar. Das heißt aber nicht dass der dlv die Bekleidung der Nationalmannschaft nicht bestimmen darf. Wo man da jetzt genau die Grenze zieht ist natürlich schwer festzulegen. gilt das schon im Trainingslager? in der Freizeit? auf dem aufwaermplatz? etc.... Schuhe sind ja sinnvollerweise auch in den USA frei gestellt. Die weitergehenden regeln in den USA waeren hier sicher nicht rechtlich durchsetzbar. Das muss aber in den USA nicht unbedingt so sein weil es dort ja ein ganz anderes sportsystem gibt mit verschiedenen Sportverbaenden ohne ein klares Monopol . ausserdem kommt es sehr darauf an ob symmonds eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet Hat. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Atanvarno - 07.08.2015 (07.08.2015, 12:50)alex72 schrieb: ausserdem kommt es sehr darauf an ob symmonds eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet Hat. Das ist der Punkt. Symmonds weigert sich eine entsprechende Vereinbarung zu unterzeichnen und deswegen droht im USATF mit dem Ausschluss. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Robb - 07.08.2015 (07.08.2015, 12:50)alex72 schrieb: Das muss aber in den USA nicht unbedingt so sein weil es dort ja ein ganz anderes sportsystem gibt mit verschiedenen Sportverbaenden ohne ein klares Monopol . ausserdem kommt es sehr darauf an ob symmonds eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet Hat.Wo ist der Unterschied? Der amerikanische Leichtathletikverband ist Monopolist, niemand sonst kann amerikanische Athleten für Weltmeisterschaften nominieren. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - alex72 - 07.08.2015 In Bezug auf die Nominierung für die iaaf -WM ist auch in den USA der Verband ein Monopolis, nicht aber für die gesamte leichtathletik die in den USA auch weitgehend durch Schulen und Universitäten organisiert wird. in den USA ist es möglich konkurrierende verbaende in einer Sportart zu gründen. so sind ja auch verschiedene Weltmeisterschaften in einer Sportart wie boxen möglich. Das freie Spiel der Kräfte wird dort auch von den Gerichten anerkannt. insofern also zumindest theoretisch ein Konkurrenz möglich ist werden dem "Marktführer " auch nicht so strenge Grenzen gesetz, wie in Europa wo man das Monopol in manchen Bereichen wie dem Sport anerkennt, dafür dem Monopolisten aber enge Grenzen setzt. In den USA kann der Verband etwa sogar vorschreiben wer zu welchem Club wechselt. Zum Beispiel im football. das dürfte ein sportverband in Deutschland natürlich niemals In den USA koennte sich dafuer aber einfach ein,neuer Verband gründen und seine eigenen Regeln aufstellen und einfach einen eigene WM erfinden. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Atanvarno - 07.08.2015 (07.08.2015, 14:35)alex72 schrieb: In den USA koennte sich dafuer aber einfach ein,neuer Verband gründen und seine eigenen Regeln aufstellen und einfach einen eigene WM erfinden. Natürlich kann sich in den USA jederzeit ein neuer Verband gründen (in Deutschland übrigens auch), aber die IAAF erkennt jeweils nur einen Verband pro Land an und nur dieser ist berechtigt Athleten zur WM zu entsenden, d.h es hülfe Symmonds wenig, wenn es einen zweiten LA-Verband gäbe. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - alex72 - 07.08.2015 Ein neuer Verband koennte ja auch seine eigene WM erfinden wie man es etwa im boxen gerne macht. Natürlich ist das unpraktisch. deswegen erklären deutsche Gerichte ja auch im Bereich des Sports solche Monopole für sinnvoll, wie etwa im Urteil das das immer als Rechtfertigung der "laufeuro" herangezogen wird. In den USA wuerden die Behörden und Gerichte einen neuen Verband als neuem Wettbewerber im sinne des freien Marktes schützen. In Europa waere das nur sehr theoretisch möglich weil man das Monopol eben im Sport als sinnvoll Akzeptieren. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Atanvarno - 07.08.2015 Die NY Times hat noch ein paar mehr Details zur Sache Symmonds stört sich hauptsächlich an der "wischi waschi" Formulierung in dem Dokument, das er unterschreiben muss. Denn darin werden explizit genannt: Wettkämpfe, Siegehrungen, Pressekonferenzen und dann noch "andere offizielle Teamereignisse". Bei dem letzten Begriff entsteht das Problem, denn das gewährt USATF einen sehr breiten Handlungsspielraum in dem sie bestimmen können, wann der Athlete NIKE zu tragen hat. In einem Brief an Symmonds wird dann ausgeführt, dass sich der letzte Punkt bspw. auf das Athletenhotel oder das Training beziehen kann. Weiterhin enthält dieser Brief die oben erwähnte Aufforderung "nur NIKE oder no name Klamotten einzupacken", "nur" groß geschrieben und unterstrichen. RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Robb - 07.08.2015 (07.08.2015, 17:17)Atanvarno schrieb: In einem Brief an Symmonds wird dann ausgeführt, dass sich der letzte Punkt bspw. auf das Athletenhotel oder das Training beziehen kann. Weiterhin enthält dieser Brief die oben erwähnte Aufforderung "nur NIKE oder no name Klamotten einzupacken", "nur" groß geschrieben und unterstrichen.Wenn er aber nichtmal Kleidung seines Sponsors mitnehmen darf, ist ja wohl klar, dass USATF den kompletten Zeitraum als "Nike-Time" deklariert, denn wieso sollte Symmonds z.B. keinen Brooks-Schlafanzug tragen? RE: Nick Symmonds droht Ausschluss aus US-Team wegen Sponsorenkonflikt - Atanvarno - 07.08.2015 Durch den Nike-Zwang ergibt sich auch ein praktisches Problem, das einige US-Athleten ansprechen: die den WM-Teilnehmern zur Verfügung gestellte Nike-Bekleidung ist nicht annähernd ausreichend, um für die Dauer des Aufenthalts im Vorbereitungstrainingslager und bei der WM ausschließlich Nike tragen zu können. Für die ohnehin von Nike gesponsorten Athleten kein Problem. Den anderen, deren Sportbekleidung komplett von ihrem persönlichen Sponsor stammt, wurde anläßlich einer anderen Meisterschaft von USATF-Vertretern allen Ernstes nahegelegt, aus ihrer eigenen Tasche zusätzliche Nike-Klamotten zu kaufen. |