Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme (/showthread.php?tid=227) |
RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 18.12.2017 07.11.2017 | Neue Meister Johannes Vetter – Hände in den Sternen, Füße auf dem Boden Jan-Henner Reitze Zitat:Nach den aufregenden Wochen ist es wieder das Wichtigste gesund zu bleiben. Auch hier gibt es Optimierungspotenzial, denn im März hatten Rückenprobleme Umstellungen im Trainingsplan erzwungen. Ganz störungsfrei verlief die Vorbereitung auf den Sommer 2017 also nicht. Hier wäre mal gut zu erfahren, was man und warum man umgestellt hat?! Gertrud P.S.: Woran liegen denn diese dämlichen Zusatzzeichen, die ich nicht eingebe??? Das nervt mich total, weil ich meine eigenen Sachen nicht fließend lesen kann!!! edit vom admin: Steuerzeichen entfernt - die genaue Ursache für das Auftreten der Steuerzeichen ist noch immer nicht geklärt! Wir vermuten aber, dass es im Zusammenhang mit der Verwendung externer Texteditoren, wie z.B. Word steht, deren Formatierungen der interne Texteditor falsch umsetzt! RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 19.12.2017 Es wäre schon interessant zu wissen, wo sich die beeinträchtigten Stellen in Vetters Rücken befunden haben. Wie haben sie sich bemerkbar gemacht? Welche Übungen oder technischen Elemente sind dafür zuständig? Welche Übungen hat man eliminiert? Welche Übungen haben womöglich dazu geführt? Die Übungen interessieren mich besonders, weil gerade die Ursachenforschung interessant ist. Man muss sich auch die Frage nach dem Abwurfspagat als Ursache für Rückenproblene stellen. Nicht immer ist die beste mechanische Lösung biomechanisch kompatibel. Ich habe hier vor geraumer Zeit bei seinen Würfen die schlechte Stemmfußposition moniert, die natürlich auch Auswirkungen auf die Wirbelsäule hat. Das hat man - wie ich in einem anderen späteren Bild sehen konnte - wohl abgestellt. Daher halte ich "saubere", technisch gute Würfe für unabdingbar. Qualität statt Quantität!!! Gertrud RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - TranceNation 2k14 - 21.12.2017 (19.12.2017, 09:54)Gertrud schrieb: Es wäre schon interessant zu wissen, wo sich die beeinträchtigten Stellen in Vetters Rücken befunden haben. Wie haben sie sich bemerkbar gemacht? Welche Übungen oder technischen Elemente sind dafür zuständig? Welche Übungen hat man eliminiert? Welche Übungen haben womöglich dazu geführt? Die Übungen interessieren mich besonders, weil gerade die Ursachenforschung interessant ist. Man muss sich auch die Frage nach dem Abwurfspagat als Ursache für Rückenproblene stellen. Nicht immer ist die beste mechanische Lösung biomechanisch kompatibel. Das heißt du forderst eine detaillierte oder zumindest inhaltenthaltende Beschreibung von Trainingsinhalten, Modifikationen von altbekannten Übungen oder eigenen Übungen, die bestimmt zum Teil autodidaktisch entwickelt wurden? Habe gehört, manche Leute deuten sowas oft nur an, aber kommen nur im Aunahmefall zum Punkt. Schlimm, sowas, oder? RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 21.12.2017 (21.12.2017, 09:51)TranceNation 2k14 schrieb: Das heißt du forderst eine detaillierte oder zumindest inhaltenthaltende Beschreibung von Trainingsinhalten, Modifikationen von altbekannten Übungen oder eigenen Übungen, die bestimmt zum Teil autodidaktisch entwickelt wurden? Habe gehört, manche Leute deuten sowas oft nur an, aber kommen nur im Ausnahmefall zum Punkt. Schlimm, sowas, oder? Als Bundestrainer muss man seine Methoden offenlegen, als Autodidakt in der Provinz muss ich das nicht unbedingt. Als ich Bundestrainerin war, habe ich selbstverständlich meine Inhalte vermittelt. Auch wenn ich Vorträge gegen Geld halte, bin ich zu einer gewissen Offenheit verpflichtet. Ansonsten sage ich ab. Ich halte Vorträge, aber absolut keine praktischen Vorführungen mehr. Nein, ich finde eine gewisse Bedecktheit als Autodidakt nicht schlimm. Ich finde diejenigen viel schlimmer, die nur unentgeltlich abkupfern und profitieren wollen, wofür andere sehr viel Geld bezahlen. Natürlich will ich vor Ort in gewisser Weise, dass nur meine Schützlinge von meinem Know How profitieren. Mein momentaner Schützling vor Ort ist eh´ ein orthopädischer Sonderfall mit WS-Torsionen und einigen anderen Sonderformen. Ich habe gestern z. B. bei einer Disziplin-Kraftübung die Belastung zurückgeschraubt, damit er absolut sauber durchführt. Ich schaue schon sehr genau hin. Schlamperei gibt´s absolut nicht in diesen Ausführungen. Ich habe letztens einen absoluten Topmann auf dem Gebiet konsultiert, der sich sofort gemeldet und meine Vermutungen bestätigt, aber auch weiterreichende Hinweise gegeben hat. Man muss mich nicht an die Hand nehmen. Ich werde selbst stark aktiv und bin immer um die beste Lösung bemüht, nicht um Mittelmaß. Ich habe mir doch den Kommentar zu Vetters Fußaufsatz im Abwurf nicht verkniffen. Das ist aber nicht die einzige Phase, die ich anatomisch abändern würde und bei der ich gewisse Unsauberkeiten sehe. Nehmen wir mal an, dass ich einen 400m-Sprinter hätte, dann würde ich sicherlich das DLV-Niveau betrachten, die DLV-Trainer sehr gewissenhaft unter die Lupe nehmen und vor allem deren Verletzungsstatistik sehr genau inspizieren. Entspräche das nicht meinen Vorstellungen, würde ich klipp und klar Stellung beziehen und kooperieren oder eben nicht. "Herumeiern" ist nicht mein Ding. Man könnte niemals von mir verlangen, dass ich mein Training nach deren Gusto total ausrichte. Ich mache, was ich im Endeffekt für richtig halte - verstanden??? Untermauert wird meine Art aber von absoluter präziser Recherche. Leider sehe ich da den DLV-400m-Bereich nicht sehr weit vorne. Gertrud RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 30.12.2017 Es ist allerdings nicht so, dass diejenigen Athletinnen und Athleten mit schlechtem Übungspotential keine guten Leistungen zeigen, weshalb sich dann Trainer nicht gezwungen sehen, ihr Übungspotential auszutauschen. Alle Welt führt nach wie vor das traditionelle Bankdrücken aus, obwohl die Übung absoluter orthopädischer Mist ist. Schaut euch die Programme vieler Kugelstoßer an! In kaum einem Programm fehlt das Bankdrücken. Sogar viele einarmige Varianten haben Klippen, so dass man sie weglassen sollte. Auf der Suche nach wirklich guten Übungen muss man enorm selektieren und konstruieren. Die "Sachen von der Stange" erfüllen die orthopädischen Bedingungen meistens nicht. Wenn z.B. einige unserer Diskuswerfer unter Verletzungen leiden und das Diskuswerfen in der gängigen Literatur als wenig verletzungsträchtige Disziplin genannt wird, dann läuft irgendetwas falsch. Ich habe mich komplett von der Übung verabschiedet. Natürlich habe ich sie auch früher durchgeführt und durchführen lassen, als ich es noch nicht besser wusste. Wenn ich morgens aufwache, befinde ich mich oft in der Rücklage mit nach (Ruhrgebietsdeutsch mit zwei Präpositionen hintereinander ) oben über Kopfhöhe rechtwinklig gehobenen Armen. Dann brauche ich eine Zeit, bis die Schulterschmerzen vergehen. Das ist sicherlich ein Relikt aus meiner sportlichen Bankdrückzeit. Auch in Trainingsplänen und biomechanischen Tests (hier etwas modifiziert) werden sehr häufig diese Übung und beidbeinige Kniebeugen mit Werten genannt. Ich würde in Tests ganz andere Formen verwenden. Man müsste dann natürlich die Geräte austauschen. Wie kann man beidbeinige Übungen zur Prophylaxe verwenden, wenn die rechte Seite oft etwas ganz anderes in den azyklischen Disziplinen als die andere Seite durchführt? Gertrud RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 30.12.2017 Die Wissenschaft ist sich beileibe in ihren Studien nicht immer sicher, um welche Kontraktionsformen es sich handelt. Ich habe letztens noch zwei sehr unterschiedliche Studien gelesen, wobei die eine für einen bestimmten Abschnitt eine exzentrische Form, die andere aber einen Wechsel der Formen als gegeben ansah. In der Hinsicht muss man dann seinen Kopf selbst einschalten, um die Kraftübungen passgenau zu konstruieren. Da zählt dann nicht unbedingt, welche Trainingsform sich stärker in der Prozentzahl bewegt. Man sollte die Strukturen schon an die Gegebenheiten gewöhnen. Gertrud RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - MZPTLK - 30.12.2017 Zwei Gedanken: - Es muss mMn im Übungsrepertoire der Werfer zwecks Vermeidung von Dysbalancen auch solche geben, die nicht der Asymmetrie der Zielübungen entsprechen. - Um Spitzenleistungen zu erreichen, kommen wir wohl nicht umhin, auch Übungen zu verwenden, die die Zielübungen nicht 1:1 oder zumindest annähernd nachbilden. (Wobei die Zielübungen für sich - im Spitzensport, auch bei bester Technik - oft auch nicht gerade nur gesundheitsfördend sind) Bitte nicht hauen! RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 30.12.2017 (30.12.2017, 12:37)MZPTLK schrieb: Zwei Gedanken: Das sind natürlich zwei Paar unterschiedliche Schuhe. Natürlich sollte man auch die Balance der Seiten wahren, die aber eben nicht durch gleichzeitige, parallele Beanspruchung gewahrt, sondern sogar geschädigt wird. Dazu kommt dann aber natürlich die disziplinäre Prophylaxe. Bestimmte Disziplinen sind nicht unbedingt für unser Gerüst konzipiert. Wir sind uns da schon einig. Gertrud RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 11.01.2018 Nehmen wir nur mal das Beispiel Stabhochsprung! Ich empfinde es als gut, dass z.B. folgende Vorträge in Leverkusen auf dem Programm standen: "26 Kaderathleten hatten am dreitägigen Lehrgang teilgenommen, bei dem unter anderem auch Achillessehnen-Diagnostik sowie Fachvorträge und Gespräche auf dem Programm standen."(https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/flash-news-des-tages-f43ef6e56d/) Das ist das Angebot; aber viel entscheidender ist die Umsetzung, wobei die Vielzahl der auslösenden Gründe oft in der Dichte nicht behandelt, sondern meistens nur singuläre Herangehensweisen angeboten werden. Ich richte bei derartigen Videos sofort meinen Blick auf die Übungseffizienz und die Verletzungsträchtigkeit und bin in der Lage zu einem umgehenden Fazit unter Einsatz des Rotstiftes!!! Zwei der angebotenen Übungen würde ich aus orthopädischer Sicht weglassen (Alternativen bitte konstruieren!), und eine würde ich modifizieren. Schaut bitte ganz genau hin!!! Gertrud RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 12.01.2018 Wie kommen Übungen zustande. Erst einmal wird seit Jahren vorher vorhandenes Übungsmaterial übernommen, wenn der Athlet erfoglreich war. Das geschieht nach dem Motto: "Es hat vorher etwas gebracht. Warum sollte ich umändern?" Es geschieht folglich ohne Reflektion. Geschieht eine Reflektion, kommt es sehr wesentlich darauf an, wer es mit welchen Kenntnissen zur Eingrenzung im gesunden Bereich vornimmt. Die Übung ist immer so gut, wie derjenige, der sie begutachtet und modifiziert. Außerdem werden manchmal z. B. Übungen mit "Accesoires" (z.B. bei Sprintdrills: Beindrills mit irgendwelchen Armdrills) versehen, die einfach nur schmunzeln lassen und wenn das noch ein Spitzenathlet vorführt, wird blind übernommen. Ich halte sehr viel davon, nicht ungefiltert, sondern sehr genau zu begutachten und zu modifizieren. Wie ich letztens hörte, trainiert die DLV-Spitze die Nordic hamstring curls in breiter Palette. Einer gibt den Takt vor, die anderen folgen. So geht´s einfach nicht! Jeder Trainer sollte den Kopf einschalten und hinterfragen. Nicht, was von oben kommt, ist ungefiltert gut!!! Macht euch mal Gedanken, warum ich die Übung vom Stabhochsprung-Lehrgang aus orthopädischer Sicht ablehne!: Rollen eines Gerätes bis in die Bauchlage mit gestreckten Armen!!! Die Stabhochsprungtrainer mögen kontern, ich halte das aus, weil es die Diskussion belebt. Es kommt bei Übungen sehr oft einfach darauf an, in welcher Lage man sie durchführt. Ich bitte um gesundes Übungspotential vor allem an den vulnerablen Stellen!!! Was ich auch noch vorschlage, ist das Einbeziehen und Zulassen bei Lehrgängen durch externe Teilnehmer, die das Geschaft beleben. Man empfindet harte Diskussionen immer als vernichtende Kritik, wobei fachliche Einwände geradezu zugelassen werden sollten. Gertrud |