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Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 (/showthread.php?tid=4741) |
RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Halloo - 09.05.2022 (09.05.2022, 07:27)Gertrud schrieb: Ich denke sehr oft über Lucie Kienast und ihre OP nach, ob man sie durch ein sehr gutes Prophylaxeprogramm hätte verhindern können. Die Studienlage gibt das her, trifft aber eben auch stark auf andere sprungbasierte Sportarten zu. Solche Kenntnisse sollten Allgemeingut sein, werden aber nicht angeboten.Sehr geehrte Frau Schäfer, profesionelles Leichtathletiktraining in unserer Gesellschaftsstruktur ist so eine Sache. Ich bin bereits zu meiner aktiven Zeit zur Erkenntnis gelangt, dass das sehr problmatisch ist und bin seitdem kein Verfechter des absoluten Hochleistungstraing in der LA als sog. Profi - denn irendwie gehen dabei i.d.R. Dinge, die das Leben bereichern und eine fundierte Ausbildung den Bach herunter. Ob das dann wirklich der eigentliche Sinn des Lebens ist kann man trefflich drüber diskutieren. Sie wissen so gut wie ich, dass man trotz eines Trainings, welches sie als nicht angebracht ansehen, sehr gute Leistungen erreichen kann. Genauso klar sollte man registrieren, dass sich Athleten/innen häufig bei opimal gutem Training verletzen können. Jeder erfahrere Trainer hat Erfahrungen, dass z.T. die Schützlinge robust sind und langzeitig verletzungsfrei bleiben, andere hingegen laufend gesundheitliche Probleme trotz eines ausgewogenen Trainings unter besonderer Beachtung der Gesundheit haben. Daher ist es nach meiner Meinung nicht zielführend, das Trainung von sehr erfolreichen Sportler/inn hoch zu bejubeln und das Training von verletzten Aktiven zu verteufeln. Niemandem nützt es, wenn in irgendwelchen Archiven ,Belege' über (angeblich) falsches Training von bestimmten Sportler/innen zu finden sind, diese aber nie veröffentlich werden. Dann eher (siehe gestrigen Beitrag um 19 Uhr) gegen die Pumpe laufen lassen ??? Ist das wirklich ihre Einstellung ??? Stimmt, eingefahrere Wege können häufig später nicht mehr verändert werden, vor allem was eingeschliffene Bewegungsabläufe betrifft. Die Versuche scheitern fast immer. Sie halten es für wichtig, eine neue Trainer- und Athletenkultur einzuleiten. Wie stellen sie sich einen Paradigmenwechsel konkret vor ? Das müsste dann bereits ab dem früheren Nachwuchsbereich passieren. Bedenken sie dabei, dass es immer schwerer wird, überhaupt Übungleiter zu finden. Ebenso problematisch ist die frühe Abwendung von talentierten Jungen/Mädchen, die überhaupt noch den Sprung von der (Meinung nach nicht zielführenden) Kila zum mehr verbindlichen Wettkampf schaffen. Das Nachwuchstraining im Verein ist wichtigste Voraussetzung für ein späteres Leistungs- oder sogar Hochleistungstraining, zumal der Schulsport (das größte Übel) wirklich nicht das Optimum ist. Man kann ehrenamtlichen ÜL nicht zumuten, neben ihren sonstigen Verpflichtungen täglich auf den Platz zu stehen und von Fortbildung zu Fortbildung hetzen. Natürlich sollen sie sich weiterbilden, keine Frage, aber im vertretbaren Rahmen. Dass sie jetzt aus persönlichen Gründen zur Erkenntnis gekommen sind, niemanden mehr ohne ihre Handschrift trainieren zu wollen ist logisch. Bisher war das aber nicht anders, oder ? Gesundheitlich wünsche ich ihnen das Allerbeste RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Gertrud - 09.05.2022 (09.05.2022, 11:37)Halloo schrieb:(09.05.2022, 07:27)Gertrud schrieb:Sehr geehrte Frau Schäfer, Sie haben sicherlich in vielem recht. Eine professionelle LA-Karriere "neben" dem Studium/Beruf ist schwierig, weil oft das Umfeld nicht "gestrickt" werden kann. Man muss schon etwas bekloppt" (wie ich es sicherlich auch bin ) sein. Ich mache Ihnen ein faires Angebot. Sollten Sie mal zufällig in meiner Wohnnähe sein, können Sie ruhig mal vorbeischauen. Dann können wir uns in Ruhe unterhalten. Vielleicht stellen wir fest, dass wir gar nicht so weit auseinanderliegen. Wenn man Leistungssport in der absoluten Spitze treibt, muss man meistens verzichten. Nur wenige sind so talentiert, dass sie auch noch ein ausgiebiges Privatleben haben. Es kommt einfach darauf an, wo man seine Leidenschaften ausleben will. Der hervorragende Musiker "trainiert" auch meistens bis zu acht Stunden am Tag. Ich stelle mir an manchen Tagen auch die Sinnfrage. Davon können Sie ausgehen. Ich habe mit inkonsequenten AuA sicherlich ein Problem. Viele sind auch erziehungsmäßig geprägt. Es ist doch legitim, wenn man auf einem Gebiet hervorragend sein möchte. Die Welt lebt von diesen ehrgeizigen Menschen (Forschung, Industrie, Sport, Musik...) oder hat Spaß mit ihnen wie bei LA-Events. Wenn man eingeschliffene Bewegungen ändern möchte, muss man sich darauf einlassen und nicht abblocken - zumal, wenn die alten Bewegungen Verletzungen produziert haben. Gehen Sie bitte davon aus, dass ich sehr gewissenhaft analysiere und recherchiere! Gertrud RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - frontrunner800 - 09.05.2022 Weit und breit sehe ich in deutschen Landen keine Zehnkämper mehr, wie einst Jürgen Hingsen, Siggi Wentz oder Guido Kratschmer welche waren. Diese waren alle konstant über zehn Jahre und länger absolute Weltspitze. Das waren Typen, Identifikationsfiguren für die Jugend. Besessen haben sie ihren Sport betrieben und sie waren allle im positiven Sinne verrückt. Heute sind sie nicht mehr verrückt, sondern alle politisch korrekt und langweilig. Sorry, aber ist z. B. Kaul eine schillernde Erscheinung, der die Leute von den Sitzen reißt? RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - dominikk85 - 09.05.2022 Es muss doch nicht jeder eine schillernde Erscheinung sein, kaul ist vielleicht nicht schillernd, aber er ist mit 24 bereits Weltmeister und noch dazu ist seine berufliche karriere danach durch das lehramtsstudium auch bereits ziemlich geregelt. Er könnte natürlich Affären mit pop Sängerinnen und bunt gefärbte haare haben um uns zu unterhalten, aber ich würde sagen er hat das ziemlich gut gemacht. Die letzten beiden saisons waren unglücklich bezüglich Verletzungen, aber top potential hat er nach wie vor, bei ihm ist es ja auch normal das er in Götzis oder ratingen 300 Punkte weniger als beim Höhepunkt holt. Ich weiß auch nicht ob hingsen 10 Jahrzehnt lang weltklasse war, seine medaillen hat er alle von 82-86 geholt. RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Atanvarno - 09.05.2022 Wenn es dieses Forum 1988 schon gegeben hätte, wäre frontrunner der erste gewesen, der das schillernde Idol Hingsen als nervenschwachen Versager in die Pfanne gehauen hätte. RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - frontrunner800 - 09.05.2022 (09.05.2022, 14:48)Atanvarno schrieb: Wenn es dieses Forum 1988 schon gegeben hätte, wäre frontrunner der erste gewesen, der das schillernde Idol Hingsen als nervenschwachen Versager in die Pfanne gehauen hätte. Bis heute ein Mysterium, diese drei Fehlstarts von Hingsen. RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Gertrud - 09.05.2022 (09.05.2022, 15:00)frontrunner800 schrieb:(09.05.2022, 14:48)Atanvarno schrieb: Wenn es dieses Forum 1988 schon gegeben hätte, wäre frontrunner der erste gewesen, der das schillernde Idol Hingsen als nervenschwachen Versager in die Pfanne gehauen hätte. Moment mal, er konnte D. Thompson nicht schlagen; aber er hat immerhin Medaillen gewonnen und WR erzielt. Gertrud RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Diak - 09.05.2022 (09.05.2022, 14:35)frontrunner800 schrieb: Weit und breit sehe ich in deutschen Landen keine Zehnkämper mehr, wie einst Jürgen Hingsen, Siggi Wentz oder Guido Kratschmer welche waren. Diese waren alle konstant über zehn Jahre und länger absolute Weltspitze. Das waren Typen, Identifikationsfiguren für die Jugend. Besessen haben sie ihren Sport betrieben und sie waren allle im positiven Sinne verrückt. Heute sind sie nicht mehr verrückt, sondern alle politisch korrekt und langweilig. Sorry, aber ist z. B. Kaul eine schillernde Erscheinung, der die Leute von den Sitzen reißt?wer von den glorreichen Zehnkämpfern der 80er war nicht voll bis zum Rand? Man muss nicht schillern, um Vorbild zu sein, abgesehen davon, dass man überhaupt nichts muss, außer sich anständig zu verhalten und die erhaltene Förderung zu würdigen. Niklas ist ist klug, nahbar und wer von seiner Performance in Doha und Tokio und an vielen anderen Stellen nicht angetan war, muss vielleicht auch nicht Zehnkampf gucken. Einen seiner ersten Medienpreise hat er allen Kampfrichtern, Übungsleitern und vielleicht auch Querulanten gewidmet, die unseren Sport möglich machen. Ich habe wening anfang 20-jährige Sensationsweltmeister erlebt, die diese Reife und diesen Horizont hatten. Das hat mit political correctness nichts zu tun. Du suchst schillernde und politisch unkorrekte Athleten? Frag mal bei Bechmann nach, ob der vielleicht nen neuen Trainer sucht. Allgemein zur Diskussionskultur hier gerade: niemand in der Mainzer Gruppe hat etwas gegen einen intensiven und auch kritischen Austausch. Ich betreibe diesen seit vielen Jahren immer wieder und erlebe hoch anständige, herzliche und offene Menschen, die ehrenamtlich einen unglaublichen Aufwand betreiben, um möglich zu machen, dass in unserem System internationale Topleistungen möglich sind. Sie wissen sehr genau, was sie tun, und warum sie das so tun. Caro hat nach den gesundheitlichen Schwierigkeiten der Vorbereitung und dementsprechend erwartbar schlechten Teilleistungen in Tokio den siebten Platz belegt. Wenn Ihr das alle besser könnt, dann runter vom Sofa und rauf auf'n Platz, ich bin gespannt. Wenn Ihr dann Topathlet:innen entwickelt habt, dann sagt denen doch gern den ganzen defätistischen Mist ins Gesicht und fangt wieder von vorn an. RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - frontrunner800 - 09.05.2022 Was heißt bitte "voll bis zum Rand"? Wollen Sie den drei genannten Athleten Jürgen Hingsen, Siggi Wentz oder Guido Kratschmer etwa ernsthaft hier unterstellen, dass sie massiv gedopt hätten? Ohne entsprechende Beweise dafür anzuführen? Das ist schon mehr als törricht und sie riskieren damit Kopf und Kragen! RE: Mehrkampf-Meeting 2022 - Ratingen, 07./08.05.2022 - Gertrud - 09.05.2022 Bleibt bitte sachlich! Die Eltern Kaul haben Unglaubliches mit Niklas geleistet. Das steht objektiv gesehen fest. Ihr Weg ist von der Disziplindominanz anders als üblich; aber gut, wer wagt, gewinnt manchmal auch. Lasst uns kritisch, aber fachlich gut diskutieren ohne diese Unterstellungen! Ich bin für alle Ansteuerungen offen, wenn sie denn vornehmlich orthopädisch und technisch gesund sind. Ich bin in der Hinsicht mit AuA knallhart und kompromisslos. Ich bin nur der Meinung, dass man mit guten Schnelligkeitswerten eher in die absolute Spitze kommt. Ich habe nicht das Gefühl, dass eine Ausdauerdominanz der richtige Weg für Carolin ist. Parallel sollte die Schnelligkeit aus meiner Sicht stark geschult werden. Ich stelle das in den Raum, ohne der Familie Kaul einen Vorwurf zu machen. Wir kennen die kleinen Absprachen in dem Team nicht. Es gibt Athletinnen, die in beiden Bereichen hervorragende Leistungen bringen. Ich glaube z.B., dass die Familie Kaul und ich sehr sachlich darüber sprechen könnten. Ob früher bis unter die Halskrause gedopt worden ist, konnte, aber musste nicht flächendeckend gewesen sein. Ob heute in Deutschland nicht gedopt wird, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. War das nicht im deutschen Radsport, wo ein Arzt jahrelang trotz der Kontrollen Doping durchgeführt hat? Nichts ist unmöglich! Gertrud |